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Kapitel 27. Pflicht

~*~

„Also... Draco, was darf es sein?", zufrieden mit sich selbst lehnte sich Blaise zurück. Pansy beschränkte sich darauf angespannt durch die Nase zu atmen und sich nachzuschenken.

„Pflicht.", Draco spürte den Wein und den Schnaps. Ja, aber er war nicht betrunken. Zwar nah dran, aber noch nicht angekommen. Und vielleicht war das der Grund dafür, dass er das so leichtfertig sagte.

„Ohh... ich habe eine grandiose Idee.", Blaise grinste bis über beide Ohren. „Es ist noch nicht so spät. Meinst du, Granger ist Zuhause?"

~*~

„Nein, Blaise!", war er jetzt wieder nüchtern? Es fühlte sich zumindest so an.

„Doch, Blaise.", gab der Angesprochene zurück. „Wie könnte man dich mehr ärgern?"

„Das kann ich nicht tun."

„Ich weiß, sie ist nervig und... nicht die Schönste. Aber du kannst es ihr ja danach sagen."

„Ach ja? Für wie bescheuert soll sie mich denn halten? Ich mache mich ganz sicher nicht zu Barnabas dem Bekloppten!", Draco war außer sich. Wie konnte Blaise das verlangen? Das konnte er nicht, oh nein.

Daphne begutachtete unterdessen gähnend ihre Fingernägel: „Man Blaise, jetzt lass ihn doch in Frieden. Schon schlimm genug, dass ich Theodore heiraten muss. Außerdem muss ich bestimmt kotzen, wenn ich das sehe."

„Danke, Daphne.", setzte Draco seufzend nach und lehnte sich wieder an.

„Ich halte das auch nicht für eine gute Idee. Wie kommst du überhaupt auf diesen Blödsinn?", echauffierte sich Pansy. „Er kann Granger nicht küssen."

„Und wieso?", amüsiert hob Blaise seine Augenbrauen an.

Draco erstickte Pansys Antwort, als er dazwischenrief: „Na weil es Granger ist! Herrgott, bin ich nur von Idioten umgeben?"

„Ich habe auch gesagt, dass es nicht geht!", Daphne blies eine Strähne aus ihrem Gesicht. Der Kuss mit ihm war wunderschön gewesen. Und eigentlich wollte sie es nicht zu auffällig zeigen, dann wüssten Blaise und Pansy sofort, dass sie ihn nicht gehen lassen konnte. Sie war so vernarrt in ihn... aber gleichzeitig war sie von all den anderen Gefühlen verwirrt, die sich neuerdings in ihrem Bauch ausbreiteten und sie zu dieser Verzweiflungstat getrieben hatten.

„Ja, wirklich mit allen Mitteln, die du besitzt.", augenrollend füllte Draco sein Glas auf. Wie sollten sie überhaupt zu ihr kommen? Und was sollte er dann tun? Bei ihr klopfen, sie überfallen und danach verschwinden? Was, wenn sie nicht zuhause war? Musste er diese schreckliche Kette dann noch länger tragen? Es wurde immer schlimmer, wenn er weiter darüber nachdachte.

„Jedenfalls... habe ich ihre Adresse. Lasst uns gehen.", sagte Blaise unbeeindruckt.

„Was? Woher hast du die?", Pansy linste auf einen Schnipsel, den er aus seiner Hosentasche gezogen hatte, aber dann schnell aus ihrem Blickfeld hielt.

„Nott hatte sie in seinem Kontaktheft stehen. Fragt mich bloß nicht, warum er sowas hat und wieso ich die Adresse abgeschrieben habe.", als sie ihn alle ratlos ansahen gab er trotzdem nach. „Ja okay, ich habe diese Aktion von langer Hand geplant. Aber nur, weil ihr mich an der Nase herumgeführt habt!", er zeigte auf Pansy und Draco.

„Wovon redest du?", skeptisch nahm Draco den Zettel. Abbey Gardens 23, Canterbury.

„Ihr wisst genau was ich meine. Die Rache ist mein. Und jetzt los."

„Das kann dieser Troll unmöglich ernst meinen.", Draco deutete auf Blaise, der voller Vorfreude vor sich hin grinste.

Blaise fand es urkomisch, wie Draco sich darüber beschwerte. Er war sich nach... diversen Vorkommnissen sicher, dass Pansy jemand anderen mochte. Daphne schien während der letzten Tage einigermaßen damit abgeschlossen zu haben, dass sie sich mit Theodore arrangieren musste. Sie kam ihm viel zu ruhig vor, obwohl sie sich ein wenig aufgeregt hatte, genau wie Pansy.

„Okay, wartet.", Blaise hob seine Hände, obwohl sich niemand vom Fleck bewegt hatte. „Wir müssen vorher mehr trinken."

„Wie jetzt? Du legst fest was wir machen und alle gehen mit? Hast du Pansy und Daphne nicht gehört?", ruckartig wandte er sich zu Gregory. „Und was ist eigentlich mit dir?"

„Ich... weiß nicht?", fragte Gregory zögerlich. „Sie ist mir egal."

„Du bist wirklich keine Hilfe.", meckerte Pansy mit verschränkten Armen.

„Ich kenne sie doch gar nicht.", verständnislos schüttelte Gregory seinen Kopf, worauf Daphne auf ihn einredete. Von wegen, Slytherins und Gryffindors stehen unter keinem guten Stern, das müsste er doch nachvollziehen können und dass es absolut keinen Grund für Draco gäbe, Granger zu küssen, weil sie sich doch sowieso nicht leiden konnten.

In der Zwischenzeit schnappte sich Blaise eine Flasche Schnaps.

„Draco, würdest du kurz mit mir in die Küche gehen?", auffordernd musterte er sein Gegenüber.

Draco jedoch war nur verwirrter: „Was willst du da?"

Und während Pansy, Gregory und Daphne in eine zwei- statt dreiseitige Diskussion verwickelt waren, stahlen sie sich aus dem Raum.

Blaise schob Draco schnell zur Seite, er musste mit ihm sprechen: „Ich find's echt nicht gut, dass du immer so neben dir stehst, Mann."

„Rückst du jetzt endlich mit der Sprache raus oder-"

„-irgendwas ist mit dir. Ich merke das, weil ich nicht dumm bin. Und offensichtlich gibt es ein Problem zwischen dir und Granger. Also eines, das neben dem Offensichtlichen existiert."

„Ja. Sie ist sehr nervig, was ich in unserer gemeinsamen Zeit genauer explorieren durfte."

„Ich habe euch gesehen."

Draco rutschte das Herz in die Hose. Wobei? Auf einmal sah er seine ganze Reputation in Gefahr. Er und Granger, wenn jemand davon hören würde... allerdings würde er es wirklich gern sehen, wie das Wiesel sie deshalb abservierte.

„Was hast du gesehen?", wisperte er, in der Dunkelheit konnte er Blaise kaum erahnen. Leise hallte das Ticken einer Kuckucksuhr an den Wänden des Flurs wider. Es unterbrach die Stille wie ein Knallfrosch.

„Ihr seid im Korridor in den Kerkern gewesen. Und du warst ihr viel zu nah.", er spürte, wie Blaise einen Zeigefinger auf seine Brust legte. „Du wolltest sie abknutschen."

„Ich kann das erklären!", verzweifelt umfasste er Blaise' Schultern, rüttelte daran.

„Oh bitte, du kannst gar nichts.", er pausierte. „Jetzt mal ehrlich, was ist bei euch passiert?"

Und Draco spürte, wie sein Gesicht in Flammen stand: „Gar nichts, okay? Es ist gar nichts. Sie ist es nicht wert."

„Deine St. Andrews Flamme war rot, Draco.", fuhr er fort.

„Das bedeutet auch nichts. Können wir jetzt wieder zu den anderen?"

Blaise lachte leise: „Ha! Du denkst ich lasse dich zu den anderen zurück? Du hast noch etwas zu erledigen."

„Du bestehst weiter auf diese dämliche Pflicht? Kann ich nicht einfach was anderes machen?", bittend rüttelte er erneut an seiner Schulter. „Blaise das ist bescheuert. Granger ist bescheuert. Wir können uns nicht leiden."

„Pfft.", er winkte ab, umfasste das Handgelenk des anderen bestimmt und schleifte ihn hinter sich her. „Wenn du schlau wärst, würdest du dich darüber freuen, dass nur ich in der Nähe bin. Glaub mir das. Außerdem kann man die Pflicht nicht ändern, also dein Pech."

Sie verließen in der Dunkelheit das große Anwesen, knirschend tat der Kies in der Einfahrt von seiner Existenz kund. Draco wurde nun doch etwas mulmig. Verstohlen warf er einen Blick auf die Fenster, die leicht erhellt waren.

„Was, wenn sie merken, dass wir gegangen sind?"

„Sie kennen die Adresse nicht.", antwortete Blaise beschwingt. „Glaub mir, wir werden so schnell zurück sein, dass sie es kaum mitkriegen. Um durch dein ganzes Haus zu gehen braucht man ohnehin eine Ewigkeit. Hier.", mit einer entschiedenen Geste reichte er dem Blonden die Flasche Schnaps in seiner Hand. Dieser nahm sie ohne zu zögern und trank einen kleinen Schluck.

„Alter, wenn sie nicht da ist..."

„Keine Sorge, wir werden eine Lösung finden.", beschwichtigte der Brünette. Sie verließen den Apparierschutz und standen an einer heruntergekommenen Straße.

„Was meintest du eigentlich damit, dass wir dich an der Nase herumgeführt haben?"

„Ist das dein Ernst?", Blaise lachte. „Du erzählst mir, das Pansy irgendwie auf eine verquere Art auf mich steht, verrätst ihr sowieso welche Farbe deine St. Andrews Flamme hat und sie damit nicht für dich bestimmt ist und obendrauf kommt, dass sie nichts von dir will und du einfach mitspielst, um mich zu ärgern. Ich hab's selbst herausgefunden, du musst mich dafür auf jeden Fall mal loben, klar?"

Einen Moment lang schwirrte ihm der Kopf, als er versuchte Blaise' Erklärung zu folgen: „Ja, ganz toll. Und das soll jetzt deine Rache sein?", Draco verschränkte seine Arme vor der Brust, ließ die nächtliche Umgebung auf sich wirken, die aus nackten Bäumen und Schnee bestand.

„Ist nur fair.", Blaise zuckte mit seinen Schultern und hielt Draco seinen Arm entgegen. „Wir gehen jetzt besser, meine Hände frieren schon ein."

Und mit einem Knall waren sie verschwunden.

Sie erschienen vor einer Reihe von Häusern, die alle einen kleinen Vorgarten besaßen. Die Gegend wirkte gemütlich, ganz wie ein Ort, an dem man Kinder wie Granger aufziehen konnte. Draco rümpfte seine Nase, damit würde Blaise nicht ungeschoren davonkommen.

„Diese Hausnummer ist es... 23.", sagte Blaise, deutete auf das Schild mit der Zahl.

Unterdessen musterte der andere das kleine Haus: „Sieht nicht so aus, als wäre jemand da."

Dunkel lag es vor ihnen, wirkte wie eine schwarze, spitz zulaufende Schachtel, die aus dem Schnee herausragte. Auf seiner Unterlippe kauend sah er sich um. Kaum jemand war auf den Straßen unterwegs, um Feuerwerk zu zünden und das war auch besser so. Sie würden vermutlich ziemlichen Ärger bekommen, wenn sie hier beim Auflauern erwischt wurden.

„Los, geh schon rein und schau, ob sie nicht doch da ist."

„Spinnst du?! Wenn ich sie aufwecke verpasst sie mir mit Sicherheit einen Kinnhaken!", zischte Draco und zeigte seinem Gegenüber den Vogel.

„Hast du vergessen, dass die Kette dir ein Loch in den Bauch brennt, solltest du es nicht schaffen?", er versuchte wirklich das Gesicht von Blaise zu erkennen, aber es war zu dunkel.

„Ach ja? Nach welchem Kriterium soll das denn geschehen? Ab wann gilt es als ungelöst? Theoretisch könnte ich die Kette dann einfach noch ein paar Tage tragen und sie in Hogwarts abfangen."

„Hey, wir wollen heut Nacht auch noch ein paar andere Sachen machen, also stell dich nicht so an. Himmel noch eins. Lo-hos!", bestimmend schob er den Blonden an, der ihm einen bösen Blick zuwarf. Zu seinem Bedauern ging ihm auf, dass Blaise diesen vermutlich nicht sehen konnte.

Entgegen seinem Drang zu fliehen ging er auf die Haustür zu, öffnete sie mit einem kleinen Zauber und murmelte: „Homenum revelio."

Ein Funke knisterte vor seiner Zauberstabspitze. Jemand war Zuhause. Ihre Eltern? Eher nicht. Wenn sie sagte, sie würde ihre Eltern nicht kennen, dann waren sie im Sommer nicht bei ihr gewesen.

Auf leisen Sohlen schlich er im Erdgeschoss umher, erreichte schließlich das Wohnzimmer. Im Zwielicht sah er sie. Sie lag auf dem Sofa. Wie sollte er sie, möglichst risikoarm, aufwecken? Konnte er sie womöglich einfach im Schlaf küssen?

Aber so weit kam es nicht, sie schoss in die Höhe, starrte ihn an und streckte ihn mit einer Ganzkörperklammer zu Boden.

„Du denkst du kannst ungestraft bei mir einsteigen? Ha!", triumphierend stand sie auf, legte den Lichtschalter um und sobald sie ihn erkannte, erstarrte ihr Gesicht zu einer ausdruckslosen Maske. „Malfoy?"

Er konnte sich nicht bewegen, also rollte er lediglich mit seinen Augen. Granger verschränkte ihre Arme vor der Brust. Sie betrachtete ihn und wog ihren Kopf hin und her, als würde sie darüber nachdenken, was sie jetzt am besten tat. Letztendlich gab sie genervt nach und löste den Fluch, dann rappelte er sich auf.

„Wenigstens war es nur das. Ich hab echt damit gerechnet, dass du mich schlägst."

„Was soll das? Was machst du hier? Hast du nichts Besseres zu tun?", schoss sie sofort heraus und wippte ungeduldig mit ihrem Fuß herum.

Draco runzelte seine Stirn: „Sagt diejenige, die um 22 Uhr auf der Couch liegt.", dann machte er einen kleinen Ausfallschritt, fing sich allerdings gleich darauf.

„Bist du... betrunken?"

„Nur ein bisschen.", er grinste. Blöd nur, dass er zwar vorhin kurz glaubte nüchtern zu sein, der Alkohol jetzt aber mit doppelter Härte zuschlug. Granger blinzelte, war vermutlich davon verwirrt, dass er so handzahm war. „He, hör mal... ich muss da was tun."

„Wahrheit oder Pflicht?", sie deutete mit ihrer Hand auf die alberne Kette, die vor seiner Brust baumelte und so tat, als könnte sie keiner Seele ein Haar krümmen.

„Ja. Blaise ist schuld."

„Ach und ich muss dir jetzt aus der Patsche helfen? Sieh doch zu, wie du es allein lösen kannst.", ätzte sie angriffslustig.

„Nein, nein, du verstehst nicht.", er versuchte so ernsthaft wie möglich zu klingen, an ihrem Gesicht konnte er aber ablesen, dass ihm das nicht gelang. „Du musst mich küssen."

Ihr zweifelndes Mienenspiel erstarb augenblicklich: „Ich muss gar nichts."

„Doch, du bist nun mal die einzige, die Hermine Granger ist.", wieder grinste er. „Außerdem haben wir doch schon geübt."

„Hast du vergessen, dass du mich eigentlich hasst?"

„Beinahe.", das Grinsen verlor an Intensität. „Ich bin immer noch sauer auf dich."

„Warum sollte mich das interessieren?", Granger lehnte sich gegen die Sofalehne, abwartend taxierte sie ihn mit ihren dunklen Augen.

„Muss es nicht. Aber darum geht es jetzt auch nicht. Ich muss nur kurz-"

„Aha. Dafür redest du natürlich mit mir. Wenn du etwas brauchst. Weil ich Hermine bin und jedem helfe. Du vergisst dabei nur, dass du nicht jeder bist."

„Granger...", die Laute stolperten trunken über seine Zunge, ehe sie sich zwischen seinen Lippen hervordrängten und auf den Teppich rieselten. Unsichtbar lösten sie sich auf. „Ich bin danach sofort wieder weg. Wenn ich-... du weißt, was diese Kette tun wird."

„Du bist betrunken eine echte Plage.", kühl wandte sie sich ab, ging in die Küche und füllte zwei Gläser mit Wasser, wovon sie ihm eines reichen wollte.

„Ich habe doch nicht die ganzen letzten Stunden auf diesen Pegel hingearbeitet, nur um ihn jetzt mit läppischem Leitungswasser zunichte zu machen!", er lehnte das Glas mit einer abwehrenden Geste ab. „Außerdem weiß ich nicht, ob ich das sonst durchziehen kann."

„Mhm. Frag mich mal.", fügte sie unbeeindruckt an. Er wechselte blitzschnell das Thema, wollte nicht, dass sie wieder daran dachte, wie er sie vor den Ferien angefahren war.

„Warum bist du nicht bei den Wiesels?"

„Wieseln. Aber noch besser wäre Weasleys.", Granger stöhnte, leerte ihr Glas. „Das wird ziemlich uninteressant für dich sein, also erzähle ich es dir nicht."

„Fein. Kannst du mich dann jetzt bitte küssen?", flehend sah er sie an, sie meinte diesen Blick noch nie bei ihm gesehen zu haben und war versucht, es noch ein wenig heraus zu zögern.

„Wie bitte? Ich habe dich nicht verstanden.", sie musste sich ein Lächeln verkneifen, er verschlang seine Finger miteinander, sah ihr in die Augen und wiederholte seine Aufforderung.

„Granger, würdest du mich bitte küssen? Sonst verbrenne ich. Wortwörtlich.", oh man. Er machte sich komplett zum Affen und sie amüsierte sich darüber.

Sein Anblick war anbetungswürdig, ja wirklich. Würde er das nur in nüchternem Zustand tun, dachte sie wehmütig. Aber Stopp – es war Malfoy. Nachgebend nickte sie und verdrängte damit jedes schlechte Gefühl, das sie momentan in seiner Nähe zu überwältigen drohte: Scham, Schuld, Wut.

„Mach schon.", brummend ließ sie ihre Arme sinken.

Draco lächelte selig, sagte: „Danke." und umschloss sie sofort mit seinen Armen, nur um dann mit seinen Lippen auf ihren zu landen. Und Draco war vielleicht betrunken, aber nicht so sehr, dass ihm ihre Nähe entging. Gegenüber den anderen hatte er sich beharrlich gewehrt, daran erinnerte er sich, aber bei ihr konnte er das irgendwie nicht. Wenn sie ihn so ansah, als hätte er nicht mehr alle Zaubertrankzutaten im Schrank. Dann konnte er manchmal gar nicht anders und musste sich ihr gegenüber so verhalten, wie er es verdammt nochmal wollte und nicht, wie sie oder andere es von ihm erwarteten.

Kopflos fiel er über sie her, hätte selbst nicht mit dieser Intensität gerechnet. Sie war so wunderbar. Seine Hände lagen auf ihrer Taille und er spürte ihre auf seiner Brust, so heiß und sanft. Wenn er könnte, würde er sie auffressen.

Hermine war vollkommen überrumpelt. Seine weichen Lippen fingen ihre mit solcher Leichtigkeit ein, dass sie nicht mehr wusste, wo oben und unten war. Und als er seine Zunge in ihren Mund gleiten ließ, wurde es noch schlimmer. Die sanfte Note des Alkohols stieß sie beinahe ab, wie viel er wohl getrunken hatte? Musste Draco erst getrunken haben, um sie dazu aufzufordern, sie zu küssen?

Letztendlich löste er sich langsam, schluckte fest. Wiederholte sein Wort: „Danke."

„K-kein Thema.", krächzte sie hervor, versuchte Herrin ihrer Sinne zu werden. Danach fiel es ihr siedend heiß ein: sie hatte Ron betrogen. Vor Schreck öffneten sich ihre Augen weit. Eine ihrer Hände legte sie fassungslos auf die Stirn. Fuck.

Draco beobachtete ihre nachträgliche Reaktion: „Ich kann es ja auch kaum fassen, aber-... oh.", er konnte es nicht verhindern, ein Lächeln verbog seinen Mund. „Entschuldige. Jetzt habe ich dich in eine unangenehme Position gebracht, aber hey – ich finde, das war es wert. Nachdem du mich beinahe umgebracht hast, warst du mir ohnehin etwas schuldig."

Sie schlug ihn gegen die Brust, eher zögerlich als fest: „Du Arsch! Du weißt doch, dass ich in einer Beziehung bin! Wieso tust du das? Du kannst dich nicht immer damit rechtfertigen!"

„Weil es meine Pflicht war...?", antwortete er, sprach das Offensichtliche aus. „Wenn es sein muss kann ich es dem Wiesel erzählen, falls du dich nicht überwinden kannst. Wobei er mir bestimmt nicht glaubt."

Draco sah sie an und hatte tatsächlich so etwas wie Mitleid. Sie waren beide irgendwie beteiligt und er hatte sie irgendwie bequatscht, bis sie nachgab. Damit hatte er ihr noch mehr Probleme gemacht, als sie ohnehin schon zu lösen versuchte.

Granger schien ihm nicht zuzuhören: „Ich bin so furchtbar. Das ist alles meine Schuld."

„Reg dich ab.", sprach er unverblümt, umfasste ihr Kinn mit Daumen und Zeigefinger, damit sie ihm entgegensah. „Er versteht's schon. Sieh ihn dir an, er... na gut, von bedingungsloser Liebe kann man nicht sprechen, aber es ist nah dran. Und sein Horizont ist auch ein bisschen begrenzt, aber ich bin ja hier der Schuldige."

„Aber-", sie schluchzte tränenlos, „-ich habe mitgemacht! Ich hab mich überreden lassen!"

„Wer hätte das nicht?", ein tiefes Lachen. „Granger, echt. Komm runter. Ich hab jetzt eigentlich auch keine Zeit, um dich zu beschwichtigen.", nein, er musste sein schlechtes Image pflegen.

„Dann hau doch ab. Das machst du doch sowieso immer!", warf sie ihm vor, drehte sich von ihm weg. Ihr fröstelte es, daher umschlang sie ihren Oberkörper mit ihren Armen. Sie wusste, dass es kindisch war ihm das vorzuwerfen. Er konnte nichts dafür und sie genauso wenig.

„Ach bitte... das schon wieder. Behalt es einfach für dich, wenn dein toller Freund nichts erfahren soll. Sich mit mir abzugeben ist ja auch ziemlich peinlich.", fuhr er fort, strich durch sein Haar. „Wer will schon damit in Verbindung gebracht werden, mich, den Todesser, geküsst zu haben, eh? Niemand."

„Lenk nicht ab.", trotzig lehnte sie sich gegen die Küchentheke. Sie wollte diesen Gedanken nicht weiter vertiefen, dass es schon wieder geschehen war.

„Ist ja auch egal. Wir tun einfach so, als wäre nichts geschehen, ich denke das entspricht der Vorstellung von uns beiden.", murrte er ihr entgegen, wandte sich ab, um zu gehen.

„Ja.", gab sie knapp zurück, wich seinem Blick aus. „Du bist irgendwie netter, wenn du getrunken hast."

Er stoppte auf der Stelle und starrte sie an: netter? Sein Gehirn brauchte einen langen, watteartigen Moment, ehe es diese Information verarbeitet hatte.

„Vielleicht habe ich einfach keine Zeit darüber nachzudenken, wer du bist.", abwesend fuhr seine Hand über seinen linken Unterarm. „Ich muss jetzt los. Man sieht sich beim Nachsitzen."

Granger winkte lediglich träge, worauf er kehrt machte und die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. Das grüne Leuchten der Kette war die einzige Lichtquelle in der Dunkelheit, Blaise trat aus einem Schatten hervor: „Krass!"

„Wir reden nie wieder darüber. Lass uns gehen.", drohte er unzufrieden und zeigte auf seinen Freund, der nur belämmert nickte, ihm seinen Unterarm entgegenstreckte.

(...)

Als die beiden Freunde den Salon betraten, sahen die drei anderen auf: „Ihr seid ewig weg gewesen!", begann Daphne, danach fiel ihr Blick auf den Anhänger, zeitgleich presste sie ihre Lippen aufeinander. Er hatte Granger geküsst, oder? Kaum eine Stunde, nachdem sie beide sich geküsst hatten.

„Jaah, Blaise hat sich geopfert.", Draco legte grinsend einen Arm um seine Schulter. Blaise hingegen wunderte sich über seine Worte. „Wir sind in die Küche gegangen, haben uns einen Vielsafttrank geschnappt und dann wars das auch schon. Blaise wollte sich nur nicht in ihrer Gestalt zeigen, also mussten wir warten."

„Und woher hast du eines ihrer Haare?", wie unter dem Einfluss von Wellengang richtete Pansy sich auf, zweifelte an den Erzählungen des blonden Zauberers.

Shit, daran hatte er nicht gedacht, aber dann hatte er eine Idee. Gelassen schob er den Ärmel nach oben und präsentierte Grangers schmalen, schwarzen Haargummi.

„Und woher hast du den?!", polterte Pansy weiter, ihr Haar war verwuschelt, die Wangen vom Wein gerötet.

„Wir haben vor nicht allzu langer Zeit miteinander gelernt, ich denke, sie hat ihn irgendwann vergessen und ich habe ihr den noch nicht zurückgegeben.", er log sie ungeniert an und es tat ihm keineswegs leid. „Er war noch in meiner Tasche."

„Aha.", Pansy hob eine Augenbraue.

Die Wahrheit sah ein wenig anders aus: er trug den Haargummi, seitdem er ihn an sich genommen hatte. Manchmal, wenn er abends in seinem Bett lag sah er ihn an, schnipste damit gegen seine Haut, hoffte auf eine Konditionierung, damit er den Schmerz mit ihr verbinden konnte. Und selbstverständlich funktionierte das nicht.

Die Stimmung blieb etwas gedämpft, auch wenn Blaise hin und wieder versuchte Pansy aus der Reserve zu locken, aber ihre gefrorene Fassade blieb, trotz des Schwips' den sie aufwies, intakt.

(...)

Hermine hatte nach Malfoys Besuch das Licht angelassen und den Fernseher angestellt, um sich ein Silvesterprogramm anzusehen. Sänger, die ihr nur flüchtig bekannt waren, sangen auf einer übertrieben geschmückten Bühne für ein riesiges Publikum, das sich den Arsch abfrierte.

Wenige Minuten vor Mitternacht war es, als es an ihrer Tür klingelte. Wer war das jetzt schon wieder? Tatsächlich hatte sie sich damit abgefunden, allein zu bleiben, freute sich sogar darauf.

Der Besuch stellte sich als Harry, Ron und Ginny heraus.

„Was macht ihr denn hier?", fragte sie überrascht, worauf Ron eine Flasche Wein in die Höhe hielt.

„Du solltest um Mitternacht nicht allein sein, also haben wir uns bei den anderen entschuldigt und sind hergekommen.", erklärte Harry lächelnd. Nacheinander schlossen sie Hermine in eine enge Umarmung, Ron drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe.

Noch vor wenigen Tagen war er bei ihr erschienen, um sie dazu zu überreden, im Fuchsbau das neue Jahr zu feiern. Aber sie wollte es einfach nicht. Nachdem sie sich geradeso dazu entschloss der Beziehung eine weitere Chance zu geben, pochte er auf ein gemeinsames Silvester. Es war kein schönes Gespräch gewesen, zum Glück sprach er sie nicht darauf an.

„George ist sowieso gerade betrunken und hört nicht mehr auf, peinliche Geschichten zu erzählen.", Ron war dazu übergegangen die Flasche mit seinem Zauberstab zu entkorken, Ginny kam mit Gläsern aus der Küche zurück.

„Genau. Und an den letzten Tagen sind wir ununterbrochen im selben Raum gewesen, es ist nett mal was anderes zu sehen.", die Rothaarige lächelte lieblich.

Danach setzten sie sich gemeinsam vor den Fernseher, bis die Moderatoren, das Publikum und alle anderen Anwesenden der Sendung, begannen von 10 herunterzuzählen.

„Frohes neues Jahr!", riefen sie unisono, danach schlossen sich Harry und Ginny in eine feste Umarmung. Unschlüssig wanderte Hermines Blick zu Ron, der sie schief anlächelte, dann einen Arm um ihre Taille schlang und sie an sich zog.

„Frohes neues Jahr. Ich bin so froh, dich zu haben."

Betroffen nickte sie, konnte sich dazu durchringen ihm einen Kuss zu geben, aber sie fühlte sich grauenhaft. Sie konnte doch nicht, nachdem sie versuchten sich zusammenzuraufen, sofort wieder alles beenden! Nur weil Malfoy bei ihr aufgetaucht war und darum bettelte, sie küssen zu dürfen! So konnte es nicht weitergehen. Und bald würde sie sich eine Lösung einfallen lassen müssen.

~*~

A.N.: Meint ihr, man muss zum Apparieren am entsprechenden Ort gewesen sein oder ein Foto gesehen haben? Bei der goldenen Dreierregel wird nur von Ziel, Wille und Bedacht gesprochen. Und man kann sich ja auch durch eine Adresse auf ein Ziel konzentrieren. (denkt nach) Egal, ich mache das jetzt so, ich, als Autorin. (Ja, das war eine Coldmirror Referenz :D)

Wer den 5 Minuten Harry Podcast noch nicht kennt möge diese Bildungslücke bitte schließen! 

Schönen Sonntag ihr Lieben<3

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