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Kapitel 24. Vor der Abreise

~*~

„Die Bibliothek ist doch im vierten Stock. Was machst du in den Kerkern?"

Sein Blick wurde immer misstrauischer. Wie konnte sie so dumm sein und davon erzählen? Sie hatte einen anderen Korridor aussuchen müssen...

„Nichts. Theodore ist auch ein Slytherin. Schon vergessen?", giftete sie, durchquerte den Raum, damit sie sich in ihrem Schlafsaal umziehen konnte. Harry runzelte unterdessen seine Stirn und fragte sich, was Theodore jetzt eigentlich damit zu tun hatte.

~*~

Bis sie zu ihren Weihnachtsferien abreisen würden, fand noch ein Tag Unterricht statt. Daher kam Hermine von ihrer Stunde Arithmantik, in der sie die bearbeitete Hausaufgabe abgegeben hatte und hoffte, ein Ohnegleichen zu erhalten. Sie war unglaublich sauer auf Malfoy, der sie in diese unangenehme Lage gebracht hatte. Denn sie war sich sicher, hätte sie es zugelassen, hätte er sie geküsst. Und obwohl sie es vorgeschlagen hatte, hatte sie es nicht gewollt. Ron verdiente das nicht, also würde sie nicht mehr daran denken.

Ihre Mitschüler waren vor dem Klassenraum versammelt, sofort spürte sie, wie sein Blick unnachgiebig auf ihr lag, als sie zu ihren Freunden ging.

„Bereit für die letzte Stunde Zaubertränke vor den Ferien?", sagte Ernie, worauf sie lächelte.

„Ich denke ja.", Harry beäugte sie skeptisch, vermutlich glaubte er ihre Ausrede vom Vorabend nicht.

„Hoffentlich machen wir heute nichts Schweres. Ich bin schon in den Ferien.", grummelte Ron, wanderte mit seinen Augen über die anderen Anwesenden, darunter auch Lisa Turpin, die ihm kurz zuwinkte. Sie fragte sich, ob er sich für sie interessierte, aber bevor sie darüber nachdenken konnte, dass es sie nicht stören würde, kam Professor Slughorn und öffnete die Tür zum Unterrichtsraum.

„Slughorn mag es, wenn wir uns helfen. Du musst dir also keine Sorgen machen.", sagte sie, er griff nach ihrer Hand und damit gingen sie gemeinsam zu ihrem Tisch.

„Liebe Schülerinnen und Schüler, ich weiß Sie freuen sich schon auf die Kürbispasteten, den Punsch und Gesellschaftsspiele, aber selbstverständlich müssen wir uns heute trotzdem anstrengen.", fröhlich betrachtete er sie, wie sie ihn abwartend ansahen. „Passend zum Thema werden wir den Weihnachtsstimmungstrank brauen, der zu jedem beliebigen Essen beigegeben werden kann, um bei der Verzehrung ein Gefühl der Wärme und Freude aufleben zu lassen. Das Rezept befindet sich auf Seite 89 ihres Zaubertrankbuchs und Sie werden feststellen, dass Sie dafür ein Reagenzglas voller Schnee benötigen werden... das ist noch ein Grund, wieso wir dazu in der Lage sein werden, den Trank heute zu brauen.", zwinkernd schnippte er mit seinem Zauberstab, damit die Kleide die Worte Christmas Mood Draught auf der Tafel niederschrieb. „Sprechen Sie sich mit Ihren Tischnachbarn ab, es soll sich bitte jeweils einer von Ihnen nach draußen begeben und einen der kleinen Eimer mit Schnee füllen, der möglichst frisch ist. Sie haben dafür unsere ganze Doppelstunde Zeit."

Hermine sah ihre Mitschüler an, die mehr oder weniger motiviert in ihren Büchern blätterten.

„Wer geht raus?", fragte sie schließlich, Harry zuckte seine Achseln, Ernie sortierte seine Utensilien und Ron war der einzige, der ihren Blick erwiderte.

„Ich kann gehen.", schlug der Rothaarige vor, schnappte sich so schnell er konnte den kleinen Metalleimer und machte sich auf den Weg. Anscheinend wollte er unbedingt gehen.

(...)

Draco ging Turpin und Weasley voraus, auf dem Weg zu den Gewächshäusern, die an diesen Teil des Schlosses angrenzten. Gelangweilt hörte er, gegen seinen Willen, ihr Gespräch.

„Wir haben echt lang nicht miteinander geredet.", sagte die Ravenclaw. Er konnte förmlich sehen, wie Weasley sie dümmlich anlächelte.

„Das stimmt. Wir haben ja bei dieser Partnerarbeit gut zusammengearbeitet."

„Finde ich auch. Ein ‚Erwartungen übertroffen' habe ich in Zaubertränke selten bekommen."

„Nach den Ferien könnten wir auch nach der Schule mal was zusammen machen."

Es war unglaublich, verabredete er sich gerade mit einem Mädchen, das nicht seine Freundin war?

„Ich hoffe, du wirst Granger davon erzählen.", mischte er sich laut ein, ohne sich umzudrehen.

„Warum sollte ich das nicht? Sie trifft sich fast jeden zweiten Tag mit Nott.", erwiderte der andere, worauf Draco mit seinen Zähnen knirschte. Nott war ebenfalls eine Person, die ihn zunehmend nervte.

„Jungen und Mädchen können auch nur befreundet sein. Ich weiß, das ist für dich ein unverständliches Konzept.", zischte Turpin in seinem Rücken. Dann blieb er doch stehen, wandte sich zu den beiden um, die innehielten. Die Griffe ihrer Eimer quietschten leise.

„Erzähl du mir nichts von Freundschaften. Ich war zwischenzeitlich selbst mit Granger befreundet."

„Ja, fragt sich nur, warum das nicht mehr so ist.", Turpin starrte ihn eisig an, ihre Worte passten dazu.

Sie war eine dämliche Pute. Das wusste er schon seit einiger Zeit. Vor einem Jahr hatte sie ihre Beziehung mit Blaise beendet, weil er ihr zu stressig geworden war, dabei wollte er nur wenigstens einen Tag in der Woche, an dem sie sich allein trafen. Turpin schleppte nämlich gern ihre Freunde mit zu ihren Treffen.

„Als ob du das nicht wüsstest.", gab er zurück.

Ron wollte ebenfalls nicht mehr stumm danebenstehen: „Jaah! Und ich bin mir sicher, dass Hermine das auch nicht erneut geschehen lässt. Du bist so ziemlich der ekelhafteste Mensch in diesem Schloss."

Es juckte ihn in den Fingern, ihm von seiner gestrigen Begegnung mit der Gryffindor zu berichten, aber so leicht würde er es ihm nicht machen. Vor allem, nachdem er von irgendeinem der ihren verzaubert worden war... oder das zumindest als Möglichkeit bestand, ließ man den Trunk des Friedens außer Acht. „Sagt der, der mit Granger geht, nur weil sie gerade das nächste Opfer in seiner Umgebung war."

„Misch dich nicht in Angelegenheiten ein, von denen du nichts verstehst.", setzte Ron ihm entgegen. „Hermine ist auf mich zugekommen und wir haben gemeinsam entschieden, dass wir es versuchen wollen. Vielleicht hast du irgendwann auch das Glück, dass dir eine sagt, dass sie dich mag. Dann verlierst du hoffentlich etwas von der Bitterkeit."

Ach so! Direkt, nachdem er nicht mehr aktuell war, suchte sie sich ein anderes Trostpflaster, um nicht nachdenken zu müssen. Wenn das stimmte, dann war es sowieso verlorene Liebesmüh. Granger suchte Beistand, fand ihn in Weasley. Kein Wunder also, dass sie ihn hatte abblitzen lassen.

Aber da sie sich auf dem Kriegspfad befanden, war es ohnehin egal.

(...)

Wieder im Klassenzimmer, er hatte die anderen beiden geflissentlich ignoriert, stand er neben Nott, vor dem er eigentlich geflüchtet war.

„Kein gutes Gespräch gehabt?", fragte dieser grinsend, um Dracos miesgelaunten Gesichtsausdruck zu kommentieren. In den letzten Wochen war ihre Zusammenarbeit schleppend gewesen, nicht zuletzt, weil Draco irgendetwas daran störte, dass Theodore mit Hermine lernte. Ja, er wusste, wie Draco über Reinheit und Adel dachte, aber eigentlich hatte er die Hoffnung gehabt, dass er sich ändern würde, wenn er sich wieder erinnerte. Scheinbar war dem nicht so.

„Kann dir egal sein.", sagte Draco also, wog die Schneeflocken zügig ab, die gleich in den Ansatzsud gegeben werden mussten. Hin und wieder blieben seine Pupillen an der glänzenden Perle hängen, die er neben den anderen Zutaten aus dem Schrank abgelegt hatte.

„Es geht dir echt an die Nieren, dass Weasley so viele Freundschaften pflegt, oder?"

Das war die ungeheuerlichste Unterstellung, der er sich je gegenübersah. War Nott zu einem Therapeuten geworden, oder was?

„Niemand interessiert mich weniger als Weasley. Schreib dir das hinter die Ohren und frag mich nie wieder danach.", erwiderte er genervt, entleerte den kleinen Becher mit den Eiskristallen über dem Kessel. Mit Ekel beobachtete er, dass der Rothaarige in dieser Stunde, statt Harry, neben ihr stand. Wie sie miteinander lachten, als Weasley einen Käfer zerkleinern wollte, er aber stattdessen abrutschte und der Käfer durch das halbe Klassenzimmer schoss.

Dracos Finger zitterten. Heute Morgen hatte er seine Dosis Friedenstrunk ausgesetzt, weil er fand, dass er zu lang keine Pause gemacht hatte. Aber die Folgen spürte er prompt. Unruhe jagte seine Gedanken, in regelmäßigen Abständen stand er von seinem Stuhl auf, sah in den Kessel und setzte sich dann zurück. Ein kühler Schweißfilm bildete sich auf seinen Handflächen.

„Alles klar bei dir?", murrte Nott, als Draco erneut das Messer aus der Hand glitt.

„Ja, bestens.", störrisch versuchte er es weiter. Er musste sich ablenken. Seine Augen huschten zu Hermine, die Kräuter zerkleinerte, Weasley war am Vorratsschrank zugange.

Kurzerhand ließ er die Drachenperle in seiner Faust verschwinden, dann ging er nach vorn zu Professor Slughorn.

„Sir."

„Ah! Mister Malfoy. Wobei kann ich Ihnen helfen?", lächelnd sah er von seinen Unterlagen auf. Draco stellte ihm einige Fragen, weil er wusste, würde Weasley noch länger am Zutatenschuber stehen, würde Granger zu ihm gehen und ihm helfen. Potter war gerade dabei, Macmillan einige Hinweise zu geben, also würde er auch nicht auf ihn achten.

Nachdem er eine Vielzahl von Antworten erhalten hatte, die er vorher bereits kannte, ging er zurück. Im Vorbeigehen, Granger durchwühlte tatsächlich eine Kiste im Schrank und Weasley beobachtete sie abwartend, ließ er die Perle in ihren Kessel fallen. Es war so schnell gegangen, es dürfte niemand bemerkt haben, da alle mit sich selbst beschäftigt waren. Dämliche Egoisten. Dachte er, als er bei Nott ankam, der ihn aus dem Augenwinkel ansah. Hatte er etwas gesehen? Vermutlich nicht. Er war sichergegangen und warf Nott einen Blick zu, bevor er die Perle ein letztes Mal zwischen seinen Fingerspitzen gedreht hatte.

Granger war an ihren Tisch zurückgekehrt, Weasley trug zwei Schachteln und ein Reagenzglas, die er darauf ablegte. Kurz darauf verbreitete sich ein rauchiger Duft, alarmiert beugte sie sich über ihren Sud, auf dem sich, seiner Vermutung nach, Schaum bildete.

„Professor Slughorn, mein Trank-", begann sie schnell, worauf er, wie auf ein Stichwort, blubbernd überkochte und die Arbeitsplatte verätzte. Grünlicher Dampf stieg von der zerfressenen Holzplatte auf, während Granger eine Hand auf ihren Mund presste und ein Husten unterdrückte.

„Miss Granger! Treten Sie zurück!", rief der alte Mann, erhob sich, watschelte zu ihnen. Der Dampf sammelte sich unter der Decke, zäh tropfte die Flüssigkeit auf den Boden.

„Das kann nicht sein! Ich habe alles gemacht, wie es im Buch steht!", lamentierte die Brünette fassungslos, Weasley und Potter standen abseits bei dem Hufflepuff und redeten leise.

„Was wäre Ihre nächste Zutat gewesen?", fragte der Professor, während er damit beschäftigt war die Säure verschwinden zu lassen.

„Bleiknollen."

Kurze Zeit hielt er inne, sein Zauberstab erstarrte in der Luft: „Haben Sie eine Drachenperle hinzugefügt? Wenn man den Trank bis zu dieser Stelle braut, kann man ihn in zweierlei Hinsicht weiterverwenden. Als Weihnachtsstimmungstrank, aber auch als Gieselsäure. Wenn man dann nicht die Temperatur reduziert, passiert das hier.", denn setzte Slughorn seine Arbeit fort, einen Ausdruck leichter Enttäuschung im Gesicht.

„Nein, ich-", hilflos blickte sie sich um, Draco versuchte sein unverschämtes Grinsen hinter vorgehaltener Hand zu verstecken, dann landeten ihre Augen auf ihm. Sofort verdunkelte sich ihre Miene.

„Das kann passieren. Aber in Hinblick darauf, dass Sie keine dieser Perlen hinzufügen sollten, hätte ich mir etwas mehr Aufmerksamkeit von Ihnen erhofft.", Slughorn hatte den Tisch wiederhergestellt und sprach behutsam mit der jungen Hexe.

„Hören Sie, ich war das nicht!", ihre Hände schlossen sich zu Fäusten. Ihr Zeigefinger richtete sich auf Draco. „Er war es!"

Die Klasse, die vorher leise gemurmelt hatte, verstummte. Dracos Grinsen gefror und wich Wut.

„Granger, du solltest vielleicht besser auf deine Tränke achten.", zischte er, stützte sich auf der Platte vor ihm ab, damit seine Hände nicht mehr zitterten.

Aufbrausend wandte sie sich um: „Ich weiß genau, dass du es warst!"

„Ist das die Wahrheit?", perplex hatte sich Slughorns Mund geöffnet. Draco hätte nicht gedacht, dass sie ihn sofort entlarven würde, andererseits waren zwei Manipulationen innerhalb weniger Tage möglicherweise zu auffällig.

„Selbstverständlich nicht. Granger hat ihre Gedanken seit Wochen nicht mehr alle beisammen.", überheblich richtete er sich auf.

„Was redest du denn da? Sir, Malfoy ist derjenige, der-", begann sie, wurde jedoch unterbrochen.

„Halt! Dieser Ort ist nicht dazu gedacht, dass Sie sich anfeinden! Vorher haben Sie so gut zusammengearbeitet. Ich erwarte, dass Sie Ihre Differenzen außerhalb der Schulzeit austragen. Aber weil das anscheinend nicht geht, werden Sie nach den Weihnachtsferien, nach dem Tag der Anreise, den Trank nacharbeiten."

„Was?!", polterte der Blonde, Granger schien sich derweil nicht entscheiden zu können, ob sie sich freuen oder ärgern sollte.

Wenn er direkt nach Silvester mit ihr in einem Raum war, konnte das keine gute Zeit werden. Sie würde ihn schonungslos mit Vorwürfen bombardieren oder seine Existenz gänzlich abstreiten. Dafür hatte er weder Zeit noch Kraft. Der Entzug rauschte in seinen Gefäßen, willkürlich zuckte sein Augenlid.

„Sie haben es schon richtig verstanden. Sonntag nach der Anreise. Nachsitzen.", Slughorn wandte sich nach diesen Worten ab, kehrte zu seinem Schreibtisch zurück. „Sie können gehen, schließlich würden Sie es in der letzten Zeit ohnehin nicht schaffen, den Trank zu beenden."

(...)

Hermine knallte die Tür hinter ihnen lauter ins Schloss, als beabsichtigt. Es war nicht zu fassen, dass er ihr erneut ein Bein stellte, dabei hatte er doch gesagt, er würde die Finger von ihren Hausaufgaben lassen!

„Malfoy!", rief sie ihm hinterher. Er war bereits an der Treppe angekommen, unbeeindruckt setzte er seinen Weg fort und verschwand aus ihrem Sichtfeld. „Hey du Feigling!"

Eigentlich wollte sie nicht mit ihm sprechen, aber entgegen ihrer Vernunft rannte sie ihm hinterher, erwischte ihn auf dem oberen Treppenabsatz. Ihre Hand schloss sich um seine Schulter, er konnte nicht anders, als stehen zu bleiben und sie anzusehen.

„Lass mich in Frieden!", seine Stimme war dünn und fahrig. Hermine bemerkte einen Glanz auf seiner Stirn.

„Ist... geht es dir gut?", skeptisch beäugte sie sein blasses Erscheinungsbild. Aus der Entfernung hatte sie es nicht so genau sehen können, aber er wirkte, als würde er bald zusammenbrechen.

Trotzdem bekam er diesen blasierten Gesichtsausdruck zustande: „Danke für deine Mühe, aber ich komme zurecht."

Seine Hand zuckte, dann versteckte er sie in seiner Umhangtasche.

„Warum tust du mir das an?", sie entschied sich dafür, ihn einfach nicht weiter wegen seiner Gesundheit zu durchlöchern. Offenbar wollte er nicht darüber sprechen, aber es gab etwas anderes, das sie unbedingt erfahren wollte.

„Die Frage ist doch: Warum nicht? Ist es nicht irgendwie das, was man von mir erwartet? Nach dem, was du gestern getan hast?", scheinbar war seine Schwäche kurz in den Hintergrund geraten. Sie mit Weasley zu sehen war... schwer. Es hätte ihm klar sein müssen und dennoch war er überrascht. Und noch schlimmer wog es, dass sie ihn beinahe ums Leben gebracht hatte, zumindest zur Hälfte.

„Niemand hat uns gesehen. Du hättest es auch einfach sein lassen können.", genervt ging sie an ihm vorbei, mit seinen nächsten Worten hatte sie dennoch nicht gerechnet.

„Ach so, ja. Wenn du mich beinahe umbringst soll ich das einfach ignorieren, oder wie stellst du dir das vor?"

Sie versuchte, möglichst unberührt zu wirken, als sie fragte: „Was meinst du?"

„Das weißt du. Ich habe gesehen, wie du von der Tribüne gehetzt bist, damit dich niemand mit einem Zauberstab erwischt.", eisern erwiderte er ihren Blick, der langsam schuldig wurde. „Meine kleine Spielerei während des Spiels war nicht weiter der Rede wert. Eigentlich war es sogar egal, weil ich damit wenigstens niemanden gefährdet habe, aber du! Du hast es übertrieben.", er trat näher an sie heran, er wirkte bedrohlicher als je zuvor. „Wie würdest du wohl damit leben, wenn ich jetzt tot wäre? Wenn ich gelähmt oder verletzt im Krankflügel läge? Kannst du das einfach wegstecken? Du denkst, du bist eine glänzende Heldin, die den Krieg überstanden hat, aber wenn du dein wahres Gesicht zeigst, dann kannst du noch grausamer werden. Wenn du niemandem deine Hilfe aufzwingen kannst, versuchst du die Gegenseite zu hindern. Ich kann es schon verstehen, aber hast du daran gedacht, es Madam Hooch zu melden? Den Sieg für ungültig erklären zu lassen? Natürlich nicht. Impulsivität passt nicht zu dir, Granger."

Betroffen schwieg sie, presste ihre Lippen aufeinander.

„Warum hast du mich nicht eher darauf angesprochen?", gab sie leise zurück. Noch immer stand er vor ihr, seine Schultern sanken nach vorn, anscheinend hatte ihm seine kleine Ansage seine letzten Reserven geraubt. Der fieberhafte Ausdruck seiner Augen kehrte zurück.

„Ist das nicht offensichtlich? Im Nachhinein kann niemand deinen Zauber nachweisen. Ich kann mich selbst kaum daran erinnern, erst als Hooch es gesagt hat, ist es mir aufgefallen. Aber was soll es schon bringen? Würdest du zu ihr gehen und es ihr sagen? Außerdem habt ihr sowieso gewonnen."

„Ich wollte das doch nicht!", flehte sie. „Ich dachte, du würdest vielleicht kurz zur Seite ausweichen oder anhalten, aber ich-"

„Jaah... wenn du deinen Job machst, dann richtig oder?", bitter nickte er ihr zu. „Versuch es doch das nächste Mal mit Gift oder schubs mich vom Astronomieturm. Ist ja nicht so, als würde es jemanden kümmern."

„Mich kümmert es!", stieß sie hervor, ihre Augen wurden feucht. Alle Schuldgefühle, die sich in ihr angestaut hatten, brachen hervor. „Ich habe mir unendlich oft vorgehalten, wie schrecklich das war, was ich getan habe. Ich... wollte das doch nicht. Wir mögen uns momentan nicht ausstehen können, aber ich will trotzdem nicht, dass du...", schluckend sah sie auf den Boden.

„Granger, ich habe eine Menge Dinge an dir entdeckt, die ich nicht ausstehen kann. Und ein wesentlicher Teil davon ist, dass du vorschnell handelst und danach so tust, als würde es sich in Luft auflösen, weil es dir leid tut.", er pausierte, langsam hob sie ihren Kopf und musterte seine Nase. „Für den Ausgang deiner Taten ist es dennoch irrelevant, ob du es bereust. Es ist passiert. Und es hätte schlimm enden können."

„Das weiß ich doch! Aber nicht nur du, sondern auch Zabini hat das Spiel manipuliert, indem er Richys Besen in Brand gesetzt hat. Versteh doch, dass ich sauer war. Richy hätte genauso gut verletzt werden können."

„Dann versuch Zabini umzulegen. Nicht mich.", knurrte er, drehte sich nach rechts und ging den Gang entlang, der ihn nach draußen führen sollte.

„Es tut mir leid!", setzte sie mit belegter Stimme hinterher. „Draco!"

„Ich werde nicht derjenige sein, der dein Gewissen entlastet, verlass dich darauf!", über seine Schulter hinweg richtete er seine letzten Worte an sie, ehe er das Gebäude verließ, mit beiden Händen Schnee aus einem Haufen nahm und ihn gnadenlos in sein heißes Gesicht rieb.

Erst war ihm kalt gewesen, jetzt spürte er seine persönliche Hölle in den Gliedern. Was die anderen über ihn redeten, interessierte ihn nicht. Aber das ausgerechnet sie es war, die ihn weiter in den Abgrund trieb, verletzte ihn. Ihre Streitigkeiten waren zu Beginn amüsant gewesen. Er ärgerte sie, wo es nur ging, um ihr klarzumachen, dass sie anders war. Nur waren die eigentlichen Gründe dafür verpufft. Reinblütigkeit hin oder her, er lebte jetzt in einer Zeit, in der das nicht mehr von Belang war und er musste sich daran gewöhnen.

(...)

Hermine hatte sich nach diesem Gespräch in ihr Bett verzogen. Sie vergrub ihr Gesicht in einem Kissen, wollte am liebsten nie wieder aufstehen. Aber sie musste an diesem Abend zum Glück keine Gänge kontrollieren, weil sie nachhause fahren würden. In den letzten Wochen war diese Pflicht an ihr vorbeigeflogen, nie war etwas Nennenswertes passiert und Malfoy sah stets an ihr vorbei, außer, wenn sie eine Frage stellte, dann rollte er mit seinen Augen.

Nachdem sie ein bisschen geschlafen und gegrübelt hatte, ging sie nach unten, Harry, Ron und Ginny saßen vor dem Kamin, wobei Ron sie als erster bemerkte.

„Hey! Das mit dem Nachsitzen tut mir leid.", sagte er und streckte seinen Arm aus. Lächelnd ergriff sie seine Hand und ließ sich von ihm auf das Sofa ziehen.

„Schon gut. Wenn Malfoy mir nichts in den Kessel wirft, werde ich schnell fertig sein."

„Ich kann es nicht fassen, dass er sich so auf dich fixiert. Er kann es einfach nicht lassen.", grummelte der Rothaarige, sein Daumen strich über ihren Handrücken. Die Berührung besänftigte sie ein wenig, obwohl es nichts daran änderte, dass sie über Malfoy nachdachte. Ununterbrochen wanderten seine Aussagen durch ihre Gedanken und lenkten sie ab.

„Mhm.", machte sie nur, weil sie den Grund dafür sehr gut kannte.

„Dean ist bei Madam Hooch gewesen.", warf Harry stattdessen ein, um die Stimmung zu heben.

„Ja?", sie ahnte, was er ihr nun verkünden würde.

„Zabini hatte einen Stab dabei und er war es, der Richys Besen angezündet hat. Er wurde für das letzte Spiel gegen Ravenclaw gesperrt und muss einen neuen Besen stellen. Ist das nicht fantastisch?", lachend sah er sie an, worauf sie lächelte.

„Gut, dass er es zugegeben hat.", das hätte sie nicht von ihm gedacht.

„Urquhart musste beim Gespräch dabei sein und er hat abgestritten, dass er davon wusste. Wahrscheinlich sollten sich die Schuldigen, falls sie erwischt werden, opfern. Ich kaufe ihm das nämlich nicht ab.", fuhr Harry fort. Seine Erklärung hörte sich logisch an, daher nickte sie zustimmend.

„Umso besser, dass Zabini gesperrt wurde. Er hat mich angerempelt.", Ginny strich eine Strähne hinter ihr Ohr. Sie saß zwischen Harrys Beinen auf dem Teppich, während Harry sich auf dem Sessel zurücklehnte. Seine Finger strichen über ihr Genick. „Eigentlich hätte Madam Hooch abpfeifen müssen, aber Vaisey hat sie mit irgendwas abgelenkt."

„Diese Falschspieler.", Rons Hand verkrampfte sich um ihre und die Wut, die damit einherging, konnte sie nachvollziehen.

(...)

Nach einem ausgiebigen Spaziergang am See kehrte auch Draco zurück zum Gemeinschaftsraum. Seine Nasenspitze, Hände und Füße fühlen sich wie kurz vor dem Erfrierungstod an, aber es war gut so. Sofort schlug ihm eine warme Wand entgegen, als er durch die Mauer trat. Das grünliche Licht der Kugellampen erhellte die Lehnsessel vor den Fenstern zusätzlich, Pansy, Blaise, Daphne, Goyle und Theodore saßen auf den Sofas und unterhielten sich.

Draco ging an der Gruppe vorbei, weil er sich in seinem Bett aufwärmen wollte, aber Theodore hielt ihn auf.

„Hey, warte.", sagte er, sprang empor und zog den Blonden zur Seite, was die anderen Anwesenden skeptisch beobachteten. Er wehrte sich nicht, müde sah er den Brünetten an, der einen sauren Gesichtsausdruck zur Schau stellte. „Ich weiß, dass du es warst."

„Und wie kommst du darauf?", erwiderte er schleppend, seine Lippen waren so unterkühlt, dass sie sich kaum bewegen wollten. Das Sprechen fiel ihm unglaublich schwer.

„Du willst nie Hinweise von Slughorn. Ich bin mir sicher, dass du alles gewusst hast. Außerdem ist der Unfall passiert, nachdem du an ihrem Tisch vorbeigegangen bist. Glaubst du wirklich, so unauffällig gewesen zu sein?", er hob eine Augenbraue, musterte das Gesicht des anderen, das aussah, als hätte er die ganzen letzten Stunden außerhalb verbracht. Es war sonst nicht Dracos Art, spazieren zu gehen.

„Was willst du jetzt von mir?", brache Draco mühsam hervor. Er wollte nur in seinem Bett liegen, bis der Zug kam.

„Dass du es zugibst?", Nott verschränkte die Arme vor der Brust. „Hermine hat das nicht verdient. Du hättest sie ernsthaft verletzen können."

„Glaub mir Nott, das beruht auf Gegenseitigkeit.", antwortete er, und als Nott verwirrt wirkte nutzte er den Moment und stahl sich an ihm vorbei.

„Was heißt das?", rief er ihm hinterher, aber Draco würde nicht antworten. Ihm spukten eine Menge Beleidigungen durch den Kopf, die er zu Papier bringen musste.

(...)

Der Zug bahnte sich den Weg durch die nächtliche Schneelandschaft. Schimmernd hatten sich die Lichter Hogwarts' im großen See gespiegelt und sie verabschiedet.

Die Vorfreude auf die Weihnachtsferien schwebte durch jedes Abteil, nur Hermines Blick war abwesend aus dem Fenster gerichtet, während Harry und Ron sich unterhielten. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Wahrscheinlich würde sie einfach im Haus ihrer Eltern bleiben und einen Plan entwerfen...

„Hermine du solltest an Heiligabend bei uns übernachten.", sprach Ron sie schließlich an. Beschwörend lagen seine Augen auf ihr, als sie sich ihm zuwandte.

„Ich werde es mir überlegen.", antwortete sie vage. Eigentlich sollte sie das wirklich, immerhin waren sie in einer Beziehung. Vermutlich würde sie ihn vor den Kopf stoßen, wenn sie absagte. Andererseits hatten sie sich in letzter Zeit so oft gestritten, dass es schon unangenehm war.

„Es gibt nichts zu überlegen. Das ist das erste Weihnachtsfest nachdem Du-weißt-schon-wer gefallen ist und wenn du nicht bei deiner Familie sein kannst, dann bist du eben bei uns.", fügte er an. Sie wusste ja, dass er es gut meinte. Er wollte nur, dass sie nicht allein war, denn Weihnachten war wirklich kein Fest, dass man allein verbringen sollte, wenn man es mochte. Hermine konnte allerdings nicht feststellten, ob sie es überhaupt feiern wollte. Ihr war nicht zum Feiern zumute.

„Das ist wirklich nett von dir."

Ron vernahm ihre Antwort unzufrieden. Das ist wirklich nett von dir? Für ihn war es selbstverständlich. Nach all den Jahren ihrer Freundschaft würde er es nicht zulassen, dass sie allein herumsaß und über ihre Eltern nachdachte, die sie in diesen wenigen Tagen kaum finden konnte. Er hatte das Gefühl, dass sie sich entfernte.

„Es ist doch nur ein Tag.", musste er sie deshalb anbetteln, um sie an Weihnachten sehen zu können? Sie hatten sich erst seit so kurzer Zeit wieder, warum wollte sie ihn nicht sehen?

„Ich sagte, ich denke darüber nach.", brummte Hermine, stemmte sich von ihrem Sitz und stürmte aus dem Abteil. Ron bedrängte sie. Und obwohl er sie nur sehen wollte und es nur ein Tag war, hatte sie Angst vor dem, was geschehen konnte. Vielleicht würden ihre Eltern wiederkommen, während sie da war? Das war recht unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Aufgebracht stand sie auf dem leeren Gang, lediglich die Erschütterungen des Bodens zeugten davon, dass sie sich in Bewegung befanden, denn der Blick aus den Fenstern war pechschwarz.

Ohne nachzudenken setzte sie einen Fuß vor den anderen, durchquerte das Zugabteil, bis sie die WCs erreichte. Sie wartete davor, weil sie alle abgeschlossen waren und wischte mit einer hektischen Geste über ihre feuchte Wange. Stärke. Mut. Willenskraft. Die Möglichkeit jetzt aufzugeben und normal weiterzuleben kam für sie nicht infrage.

Klack. Eine der Türen öffnete sich und Malfoy schob sich aus dem kleinen Raum.

„Lauerst du mir jetzt schon auf, oder was?", schnarrte er, sah sie überheblich an, aber sein Blick verlor an Strenge, als er bemerkte, wie aufgelöst sie war.

„Halt die Klappe, Malfoy.", sie versuchte an ihm vorbeizugehen und er hielt die Tür weiter mit einer Hand fest, sodass sie stehen blieb und seinem Blick begegnete. „Lass mich durch."

„Ärger im Paradies?", fragte er scheinheilig.

„Du bist der Letzte, mit dem ich darüber sprechen würde.", Hermines Augen glänzten, sie wollte nur Ruhe. Ihre Gedanken waren zu viel für sie.

Er grinste süffisant: „Also ja? Dieser Hobbit weiß nur nicht, wie man mit einer Frau umgeht. Tröste dich damit."

„Aber du weißt das?", was sollte das? Warum mischte er sich trotzdem ein? Und warum wusste er sofort, wer das Problem war? Er vergaß, dass er ihr keine Entlastung sein wollte.

„Das hast du jetzt gesagt. Aber na ja, nachdem du mich beinahe umgebracht hast ist es nur fair. Schöne Ferien.", setzte er nach, ließ die Tür frei und wollte gehen.

„Meinen Trank zu manipulieren ist auch nicht die feine englische Art!", zischte sie aufgebracht, worauf er ihr im Gehen zuwinkte und sie ignorierte.

~*~

A.N.: Heyho! Kapitel mal drei Tage später, aber dafür hab ich jetzt einen Monat frei - weiß vor lauter Zeit gar nicht, was ich den ganzen Tag machen soll :D Ich hoffe es geht euch gut! <3

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