Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 22. Gryffindor gegen Slytherin

~*~

„Das solltest du ihm nicht übelnehmen. Er war sein Bruder.", Harry drückte Ginny ein letztes Mal, dann widmete er sich wieder seinem Frühstück.

Hermine lehnte sich an und erwiderte seinen Blick. „Das weiß ich und ich verstehe es auch. Würde er nur mit mir reden..."

„Über sowas redet er nicht.", murmelte Ginny und auch das hatte sie gewusst.

Neville verfolgte das Gespräch still, warf von Zeit zu Zeit Blicke zum Ravenclawtisch und sehnte sich nach dem vorherigen Nachmittag, an dem er und Luna bei den Thestralen gewesen waren.

~*~

Hermine ging mit Neville, Seamus, Dean und Luna zum Stadion, auf halbem Weg erreichten sie jedoch zwei weitere Mitschüler.

Caspar lachte, auf seinen Wangen waren rote und gelbe Streifen. Hannah trug dagegen rote Schleifen in ihrem blonden Haar, sie wirkte angespannt.

„Gryffindors!", rief Caspar, worauf sie innehielten und warteten, bis die anderen beiden aufgeschlossen hatten. „Und Ravenclaw natürlich.", fügte er, an Luna gewandt, hinzu.

„Hallo ihr beiden.", Hermine freute sich über die beiden Hufflepuffs, die anscheinend ebenfalls ihre Hausmannschaft anfeuern würden. Auch die anderen begrüßten sie, Luna und Hannah kamen in ein Gespräch, während Caspar sich mit Dean unterhielt. Sie fragte sich, wann die jungen Männer damit begonnen hatten, sich miteinander zu umgeben, aber es war ihr recht, so lang er sie nicht bedrängte. Er hatte es beinahe geschafft ihren ersten Eindruck komplett umzukrempeln und das stimmte sie zufrieden.

Sie erklommen die Treppenstufen zu den Tribünen der Gryffindors, es herrschte bereits reges Treiben. Obwohl es immer noch verhalten schneite, waren viele Schüler und Schülerinnen erschienen, ihre Schals, Mützen und Fähnchen leuchteten kräftig vor der weißen Landschaft.

„Ich hoffe sie machen die Slytherins platt!", rief Seamus aufgeregt, als die Teams die Wiese betraten. Madam Hooch wies die Spieler erneut auf Fairness hin, dann pfiff sie und alle schossen in den Winterhimmel.

Der Quaffel war härter umkämpft als je zuvor. Greengrass schaffte es, die Klatscher von ihrem Teammitgliedern fernzuhalten, auch wenn sie eher ziellos traf, was Urquhart wohlwollend zur Kenntnis nahm. Harry und Draco schwebten über den anderen, ließen ihre suchenden Blicke über die Umgebung schweifen.

Dann war Ginny im Ballbesitz. Wie eine Furie verteidigte sie den Quaffel, schlängelte sich an den Slytherins vorbei, die versuchten, sie zu rammen. Schließlich näherte sich Blaise zu ihrer linken Seite, versuchte sie abzudrängen, aber ihre verbissene Mimik zeigte, dass sie sich eisern wehrte.

„Hau ab, Zabini!", schrie sie gegen den Wind.

„Erst, wenn du mir den Quaffel gibst!", antwortete er, stieß sie erneut an.

„Vergiss es!"

Jimmy Peakes, ein Treiber der Gryffindors, war ihre Rettung. Er schlug einen der Klatscher an, der auf Zabini zuraste und ihn dazu zwang, auszuweichen. Schließlich lächelte Ginny siegessicher und schoss das erste Tor.

Hermine und die anderen jubelten so laut, dass Draco, der über ihnen schwebte, um sein Frühstück bangte. Am liebsten hätte er sich über ihnen erbrochen, aber er hatte eine bessere Erziehung genossen. Hermines rote Wangen leuchteten zwischen Schal und Mütze hervor, während sie mit ihrer lächerlichen, kleinen Fahne wedelte. Er bemühte sich darum, sich wieder auf den Schnatz zu konzentrieren, denn es würde ihm nicht helfen, Granger innerlich zu verfluchen. Vermutlich hatte sie wieder eines ihrer ekelhaften Bonbons im Mund. Oder sie hatte mit Wiedererhalt ihrer Erinnerungen aufgehört sie zu verschlingen, wie Bücher. Da sie nun nicht mehr an diesem Geheimnis forschen mussten, konnte sie damit anfangen ihre Haare zu zähmen, dachte er weiter. Aber es war ihr vielleicht egal. Er kam nicht umhin zuzugeben, dass sie sich, trotz ihres buschigen Erscheinungsbildes, weich anfühlten. Seine Finger kribbelten.

Fast hätte er es nicht bemerkt, aber mit beeindruckender Schnelligkeit legte er einen kleinen Sturzflug hin, weil ein Klatscher auf ihn zugerast war. Genervt sah er zur Greengrass, die ihre freie Hand erschrocken auf ihren Mund legte.

„Greengrass! Du sollst die Roten damit jagen. DIE ROTEN!", schrie er ihr über das halbe Spielfeld zu, sie nickte nur ertappt und machte sich aus dem Staub. Hatte sie eine rot-grün-Schwäche? Aber er schob es auf ihr mangelhaftes Können. Auch im Training waren ihre Versuche unter aller Sau gewesen. Er nahm es sich vor, ein Wort mit Urquhart zu wechseln, so konnte es nicht weiter gehen. Andererseits standen nur noch wenige Spiele aus und dann würden sie Hogwarts verlassen und nicht zurückkehren.

Kopfschüttelnd näherte er sich den Torringen der Slytherins, um seine Aufmerksamkeit endlich auf das zu lenken, was wichtig war: den Schnatz.

Er konnte ihn nirgends entdecken, Potter wirkte ähnlich ziellos, also entspannte er sich etwas. Draco musterte das Publikum und landete schließlich bei Professor Gastrell, der mit seinem übertriebenen, olivweißen Umhang aus der Menge der Lehrkräfte herausstach, wie ein Paradiesvogel. Sein Unterricht war ohne Zweifel gut und übertraf die vorherigen Lehrer um einiges. Trotzdem war er ihm suspekt. Immer, wenn er ihn ansah, befiel ihn ein ungutes Gefühl, es konnte aber auch sein, dass er sich das einbildete.

Wieder drang der Jubelgesang der Gryffindors an sein Bewusstsein und er wandte sich von seinem Lehrer ab, musterte sie abfällig.

„Siehst ganz schön angefressen aus, Potter!", rief er dem Schwarzhaarigen zu, der in seiner Nähe den Himmel absuchte. Genervt verzog er seinen Mund.

„Halt die Klappe, Malfoy!"

„Erst, wenn ich den Schnatz in meinen Händen halte!", antwortete er und schoss erneut in die Höhe. Voller neuem Tatendrang stob er über das Spielfeld, versuchte sich nicht von dem Spiel ablenken zu lassen, das die Register ihres Teams vollständig ausreizte. Urquhart hatte ihnen einen Notfallplan unterbreitet, als sie sich das letzte Mal zur Besprechung getroffen hatten. Und wenn er sich nicht täuschte, dann wäre bald der Moment gekommen, an dem er ihnen das Zeichen dazu gab, ihn umzusetzen. Draco grinste bösartig, ehe er sich beinahe bis auf den Rasen hinabsinken ließ und darauf wartete.

(...)

Hermine und ihre Freunde jubelten Seite an Seite, während Ginny ein weiteres Tor erzielte und der Zwischenstand auf 20:0 anstieg.

„Mach sie fertig!", brüllte Seamus aus voller Kehle, schwang seine Fahne im kalten Wind. Ginny hörte seinen Ruf und verbeugte sich überschwänglich, nur um kurz darauf einem Klatscher ausweichen zu müssen, den Goyle geschlagen hatte. Wütend starrte sie ihn an und lenkte ihre Konzentration zurück auf den Quaffel, der im Besitz von Vaisey war.

Das Spiel dauerte weiter an, Zeit verging unerbittlich und die Laune der Slytherins sank mit jedem Tor, das die Gryffindors schossen. Die Jäger der Slytherins schafften es ebenso dreißig Punkte zu ergattern, aber nur mit Mühe, weil die Gryffindors in Höchstform zu sein schienen.

Irgendwann, als der Stand 100:40 war und Gryffindor einen Freiwurf aufgrund eines Fouls erhielt, wurde das grüne Team unruhig. Hermine spürte, dass etwas im Gange war, das ihr vermutlich nicht gefallen würde.

Dean schien es ebenfalls zu bemerken und beugte sich zur gefesselten Hermine: „Hast du das gesehen?"

Sie nickte verbissen. Urquhart hatte sich mit einem Mal aus dem Gewusel entfernt, war einen Looping geflogen, der die Aufmerksamkeit aller Spieler auf sich zog und die Slytherins in ihrem Turm zum Jubeln veranlasste. Darauf veränderte sich die Konstellation, sowie die Spielzüge seiner Mannschaft.

Das, was Dean angesprochen hatte, war die Zauberstabspitze, die er in Zabinis Hand ausgemacht hatte. Er drückte sich am Rand herum, sein Verhalten war ruhig und gelassen, daher auch nicht auffällig.

Fassungslos schlug Hermine ihre Hände vor den Mund. Ein kleiner Lichtblitz schoss auf Richy Cotes Besen zu, er war einer der Treiber von Gryffindor, worauf sein Schweif Feuer fing. Hektisch flog er im Zickzack, um sie zu löschen. Wütend pfiff Madam Hooch die Teams zusammen, die sich in der Mitte, schwebend, einfanden.

Mit einem Aguamenti löschte sie die Flammen und ihre Stimme war von stählerner Härte: „Wer auch immer das gewesen ist! Ich erwarte, dass Sie sich an die Regeln halten und Ihre Mitschüler nicht in Gefahr bringen! Noch ein solcher Foul und ich werde das Spiel BEENDEN. Gryffindor bekommt den Ball!"

Richys Besen sackte immer wieder unter ihm zusammen, da der defekte Reisig ihn nicht mehr halten konnte, also musste er aussetzen und einen anderen Besen organisieren. Leider wurde das Spiel in der Zwischenzeit nicht unterbrochen und die Gryffindors sollten ohne einen zweiten Treiber auskommen, weil Deenah Roy, die Ersatzspielerin, nur als Jägerin eingesetzt werden konnte.

Hermines Hände schlossen sich zu Fäusten, die auf der Brüstung lagen. Als sie einen Blick zu Theodore warf, der ihren Fassungslos und kopfschüttelnd erwiderte.

Darauf wurde es schlimmer.

Die Slytherins zeigten keine Gnade, keilten die anderen Spieler ein, aber nicht offensichtlich genug, dass es als Foul zählen könnte. Goyle tat, als er würde er abrutschen und feuerte einen der Klatscher auf Ron, der Mühe hatte, ihm auszuweichen und gleichzeitig das Tor zu hüten. Urquhart warf den Quaffel durch einen der Ringe.

Sie bemerkte, wie Harry das Getümmel mit vor Wut verzogenem Gesicht beobachtete und auch er wusste, dass die Verstöße klein und unauffällig waren, daher nicht zum Abpfiff ausreichten.

Malfoy dagegen erhob sich über alle anderen Spieler, sodass er beinahe außer Sichtweite war. Sie verfolgte ihn mit Argusaugen und als sie nur eine Sekunde von einem weiteren Tor der Slytherins abgelenkt war, blitzte ein kleines Leuchten in ihrem linken Augenwinkel auf, das der Schnatz war. Sofort stürzte Malfoy hinab, sein siegessicheres Grinsen war sogar für sie erkennbar. Harry war auf der anderen Seite des Spielfeldes, fluchte unterdrückt und stob Malfoy hinterher, als ginge es um sein Leben.

Ein seltsames Schimmern umgab den Schnatz, sie konnte es genau sehen und sie ahnte, dass es an Malfoy lag. Der Griff seines Zauberstabs ragte aus seinem Stiefel und sie war in diesem Moment so unglaublich sauer auf ihn, dass sie etwas Unverzeihliches tat.

Langsam, darauf bedacht, dass sie keiner sah, hob sie eine Hand vor ihren Mund, die andere umfasste den Zauberstab hinter der Brüstung und richtete ihn aus. Malfoy war näher an den Schnatz gerückt, das Schimmern war inzwischen verschwunden und Harry folgte ihm in einem Abstand von drei Metern.

Und dann, kurz bevor er ihn mit seiner Hand umschließen konnte, fixierte sie ihn fest und flüsterte: „Confundo."

Malfoys Fuß rutschte von seiner Stütze, dabei sackte er mit seinem ganzen Körpergewicht hinterher und hielt sich nur mit einer Hand an seinem Besen fest, während er absank und Harry an ihm vorbeiflog. Schließlich hangelte Malfoy am Besenstiel, das Publikum hielt stumm die Luft an und... er fiel. Kurz vor dem Boden richtete Madam Hooch ihren Zauberstab auf den Jungen und sprach einen Polsterungszauber, worauf er heftig auf einem aufgeplusterten Kissen landete, dann zur Seite katapultiert wurde und, wesentlich langsamer als im freien Fall, in der verschneiten Sandgrube landete.

Harry legte unterdessen einen Zahn zu und schnappte den Schnatz mit Leichtigkeit, sodass der Gryffindorturm in Jubel ausbrach. Ginny umarmte Demelza Robins, eine der Jägerinnen, fest und schrie vor Freude, ihr rotes Haar wehte im Wind. Ron flog zu Harry, der den Schnatz mit seiner Faust umschloss und diese in die Höhe streckte, um einen weiteren Sieg zu feiern.

Ein Pfiff beendete das Spiel und Madam Hooch rief: „Gryffindor gewinnt!"

Malfoy, der sich einen Moment hatte sammeln müssen, rappelte sich schwerfällig auf und stürmte, ungeachtet seines zerbrochenen Besens, auf Harry zu, der mit seinem Team gelandet war und mit ihnen einschlug.

„HEY!", rief er, stieß Harry heftig an den Schultern an, sodass er stolperte. „Du hast mich verzaubert!"

„Was redest du da? Das hab ich nicht!", antwortete der Schwarzhaarige aufgebracht. „Ich hab nicht einmal meinen Stab dabei, das ist verboten!"

„Ach ja? Warum bin ich dann abgerutscht?", angriffslustig sah er ihn an, verdeckte den Griff seines eigenen Stabs mit seinem Quidditchumhang.

„Mangelndes Talent?", antwortete Ron statt Harry und Hermine musste tatsächlich an sich halten, um nicht zu lachen. Ja, sie hatte gegen die Regeln verstoßen und Malfoy damit in Gefahr gebracht. Aber sie hatte nie daran gezweifelt, dass eine Lehrkraft rechtzeitig eingreifen und ihm helfen würde.

„Niemand hat dich gefragt, Weasley!", zischte Malfoy, worauf Urquhart neben ihm erschien und eine Hand auf seine Schulter legte.

„Wollt ihr damit sagen, dass unser Draco lügt?"

„Der lügt doch immer!", rief Ron aufgebracht und hätte sich vermutlich am liebsten auf den Kapitän der Slytherins gestürzt, aber Ginny hielt ihn zurück, schüttelte warnend ihren Kopf.

Urquhart grinste überheblich: „Ich glaube ihm. Also, wer von euch hat ihn verzaubert? Anscheinend ist einer eurer Zauber schon vorher schiefgelaufen, wenn ihr euren eigenen Treiber anzündet."

„Was geht hier vor?", polterte Madam Hooch, die sich zwischen die Parteien drängte und sie musterte. „Geht es Ihnen gut, Mr. Malfoy?"

Er nickte verbittert: „Ja. Aber es würde mir besser gehen, wenn mich keiner dieser Schwachmaten mit einem Zauber belegt hätte!"

„Das Tragen eines Zauberstabs während der Spiele ist untersagt.", gab sie zurück, wandte sich jedoch eindringlich an die rot-gekleideten. „Oder wie sehen Sie das, meine Damen und Herren?"

Irritiert nickten sie.

„Um welchen Zauber soll es sich handeln?", fragte sie Malfoy, der mit seinen Schultern zuckte.

„Ich bin mir nicht sicher..."

Sie beäugte ihn streng, dann nickte sie: „Es könnte sich um einen Verwechslungszauber handeln. Gryffindors, begeben Sie sich in ihre Umkleiden ich kontrolliere, ob jemand einen Zauberstab bei sich trug. Hopp hopp!"

„Idiot...", knurrte Ron, der noch einen letzten Blick zu Malfoy warf, welcher ihm triumphierend hinterherwinkte.

Das hatte sie nicht gewollt. Hermine sah sich prüfend um, die anderen Gryffindors waren in verhaltenere Freude verfallen, als sie bemerkten, dass etwas faul war. Ohne sich zu verabschieden stürmte sie die Treppe hinunter, damit sie niemand erwischte. Denn eigentlich war es auch untersagt einen Zauberstab bei sich zu führen, wenn man als Zuschauer anwesend war...

(...)

„Man... wenn rauskommt, dass nicht nur wir-", murmelte Zabini, sofort verbot ihm Urquhart das Wort.

„Pscht! Wir haben gar nichts.", verschwörerisch tauschten die Slytherins Blicke aus, als sie über den knirschenden Rasen gingen. Kondenswolken stoben aus ihren Mündern.

„Jedenfalls wären die echt am Arsch...", fuhr er dennoch fort und Vaisey nickte zustimmend.

„Das wäre der beste Tag meines Lebens..."

Malfoy ließ sich zurückfallen, musterte die Tribünen unauffällig. Wenn es niemand von den Gryffindors war, was er zunächst angenommen hatte, dann musste es jemand anderer gewesen sein. Blöderweise glaubte er nicht, dass Potter oder Weasley diesbezüglich lügen würden. Und obwohl es verboten war, Zauber auf die Spieler zu wirken, so gab es dennoch bekannte Fälle, sogar in der Profiliga. Warum dann nicht auch hier?

Seine Iriden blieben beim roten Turm hängen. Granger stürmte wie von einem Doxy gebissen zwischen den anderen entlang und bahnte sich den Weg nach unten. Ihn beschlich eine Vorahnung...

(...)

Nachdem er sich umgezogen hatte und realisierte, dass er vermutlich wegen Granger den diesjährigen und letzten Quidditchsieg über Gryffindor dieser Schule, vermasselt hatte, war er mehr als sauer. Bei Gelegenheit würde er sie zur Rede stellen und dafür sorgen, dass sie sich ihm nicht mehr in den Weg stellte.

Er schulterte seine Tasche mit der Ausrüstung erneut und trat durch das Eingangstor. Locker hing die schwarze Jogginghose auf seiner Hüfte, als er den Weg zu den Kerkern einschlagen wollte, aber von Professor Slughorn aufgehalten wurde.

„Mister Malfoy! Gut, dass ich Sie antreffe.", fragend verblieb Draco am Treppenabsatz und wartete darauf, dass der Professor ihn mit eilenden Schritten erreichte.

„Sir?"

„Madam Hooch bat mich darum, Sie zu einer Überprüfung in der Krankenflügel zu begleiten.", erklärte er und wedelte ihn mit seiner Hand heran.

„Das wird nicht nötig sein. Es geht mir gut.", sagte Draco, anstatt sich in Bewegung zu setzen.

„Kein falscher Stolz, Mister Malfoy. Es könnte sein, dass Sie eine Gehirnerschütterung haben und es nicht bemerken. Folgen Sie mir.", forderte er ihn auf und Draco wollte nicht erneut widersprechen, obwohl er fand, dass es sich um eine Zeitverschwendung handelte.

Zügig ging Slughorn voraus, Draco folgte ihm mit verschlossenem Gesichtsausdruck. Eigentlich fühlte er sich wirklich angenehm müde, aufgrund des langen Spiels. Er würde lieber ein paar Stunden in seinem Bett rumhängen und eventuell etwas lesen.

Wenig später erreichten sie die Flügeltür, die von Madam Pomfrey geöffnet wurde.

„Ah! Ich erwarte Sie bereits. Kommen Sie hier her, Mister Malfoy.", sagte die Heilerin und lotste ihn auf das erste Bett auf der rechten Seite. Slughorn verabschiedete sich knapp und ging seinen Weg zurück. Sofort umschwirrte sie ihn, leuchtete mit dem Stab in seine Pupillen und drückte auf den Lymphknoten an seinem Hals herum. Was auch immer das bringen sollte. „Zuletzt werde ich Ihre Blutwerte überprüfen, um eine eventuelle innere Blutung oder Entzündung zu finden."

Auf die Übliche Weise löste sie eine Kanüle aus einer Verpackung und schraubte sie auf eine Spritze. Zügig desinfizierte sie seine Armbeuge, worauf sie nach einer Vene suchte und hineinstach. Draco fixierte einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand, versuchte den Stich zu ignorieren. Zum Schluss drückte sie ein steriles Stück Mull auf den Einstich und zog die Kanüle hervor.

„Drücken Sie noch ein paar Minuten fest hierauf. Sonst bildet sich ein Bluterguss.", erklärte sie, zögerlich legte er seine Finger auf ihre, sie ließ los und schraubte die Probe zu. „Das dauert einen Moment. Auf dem Nachttisch liegt ein Daily Prophet, falls Sie mögen."

Missmutig brummte er und ließ sich rückwärts auf das Bett fallen. Natürlich hielt er dabei das Stück Mull fest. Er könnte es auch ignorieren, dass Granger ihm diesen Streich gespielt hatte und einfach zurückschlagen. Entweder löste er damit einen Kleinkrieg aus oder sie akzeptierte, dass sie dann quitt waren und fuhr damit fort, ihn zu ignorieren. War es der richtige Weg sie zu konfrontieren? Würde sie es überhaupt zugeben? War sie es denn überhaupt?

Normalerweise war sie nicht rachsüchtig, dachte er. Aus dem nichts würde sie derartige Mittel jedenfalls nicht ergreifen. Also, falls sie es war, musste sie das falsche Spiel bemerkt haben, sonst hätte sie kein Motiv.

„Mister Malfoy.", sagte Madam Pomfrey streng und trat neben ihn. „Sie scheinen in Ordnung zu sein. Aber, ich denke davon wissen Sie, ich habe eine hohe Menge der Rückstände vom Trunk des Friedens in Ihrem Blut gefunden."

Versteinert sah er sie an, damit hatte er nicht gerechnet.

„Der Trank gehört zwar zum Lehrstoff der fünften Klasse, aber er macht stark abhängig. Bei längerfristigem Verzehr kann er zu Bewusstseinsstörungen, Apathie und Schwindel führen. Wissen Sie das?", ratterte sie professionell herunter, musterte ihn dabei eingängig. Als er nicht antwortete fuhr sie fort: „Könnte es sein, dass Ihr Sturz davon herbeigeführt wurde?"

Fuck. Das hatte er ebenfalls nicht in Erwägung gezogen. Er hatte keine Ahnung, woher sein plötzlicher Gleichgewichtsverlust hergerührt hatte. Seinem ersten Impuls nach war es ein Zauber gewesen, aber wenn es nun so weit war, dass er die Folgen des Tranks spürte, dann lag etwas im Argen...

(...)

Hermine ging so schnell sie konnte zurück zum Gryffindorgemeinschaftsraum. Der Zauberstab würde ihr ein Loch der Schuld in den Umhang ätzen, wenn er könnte. Sie hatte die Regeln missachtet und jemandem in mehreren Metern Höhe in Gefahr gebracht. Er hätte sich das Genick brechen können. Oder den Unterschenkel, wie Summerby.

Erst, als sie die Treppen nach oben rannte und die Kälte des Winters hinter sich ließ, wurde ihr die Tragweite ihres Leichtsinns bewusst. Sie konnte froh sein, dass Madam Hooch ihn ausgebremst hatte und er hoffentlich nur eine Gehirnerschütterung oder blaue Flecke davontrug.

Fassungslos stützte sie sich gegen das Geländer im fünften Stock. Sie war so schnell gelaufen, dass sie völlig außer Atem war. Prustend sah sie über das Geländer, von dem aus sie nur wenige andere entdeckte. Sie musste eine der ersten Zurückkehrenden sein.

Er würde es nie herausfinden. Und wenn sie es ihm nicht sagte auch nie erfahren. Harry war der einzige, der davon wusste, dass sie Quidditch hin und wieder beeinflusste, wobei es auch erst einmal beim Auswahltraining vorgekommen war.

Was sollte sie jetzt tun? Am besten Ruhe bewahren. So gefasst wie möglich setzte sie ihren Weg fort. Sie würde sich einfach wie sonst auch verhalten.

~*~

A.N.: Hach, dieses Kapitel gibt mir wirklich Harry-Potter-Vibes. Quidditch, Unfälle, Streitigkeiten. Das macht mir immer einen Heidenspaß :D 

Bevor jemand wegen der Erlaubnis der Zauberstäbe fragt: Ich weiß nicht, ob es offiziell so ist. Ich habe leider keine Information gefunden und nehme das jetzt einfach mal an. Lehrer dürfen im Gegensatz dazu natürlich einen haben, um Unfälle zu vermeiden. Hermine hat ja bereits im ersten Teil einen dabei gehabt und ich glaube Harry hatte gegen die Dementoren ebenfalls einen. Ich denke nur, dass es generell verboten ist und Harry zB eine Ausnahme darstellte (wie immer) und Hermine fühlt sich denke ich einfach sicherer, wenn sie ihn bei sich trägt.

Ich hoffe es geht euch gut, bleibt schön gesund! Und egal wer das gerade hören muss: Nimm dir eine Auszeit, mach dir einen schönen Tag, du bist wertvoll, auch wenn du einmal nichts tust. <3

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro