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Kapitel 21. Spiel mir das Lied vom Hass

~*~

„Kannst du mir doch noch etwas vom Trunk des Friedens abgeben? Es ist das letzte Mal, ich schwöre es dir.", wisperte er nachdrücklich.

„Draco, du nimmst das wirklich zu oft. Du solltest daran denken, dass-"

„-ja ja. Man wird abhängig. Ich weiß, Gregory."

„Lass das bloß nicht Pansy erfahren.", antwortete er und ruckte mit seinem Kopf nach rechts. Drei weitere Stühle waren zwischen ihnen und der dunkelhaarigen Slytherin, die sich lächelnd mit Millicent unterhielt.

Draco ließ es dabei bewenden und fasste einen Entschluss. Da Granger das Kriegsbeil ausgegraben hatte, würde er ihr keine Sekunde Ruhe lassen. Zumindest nicht, bis sie wusste, wo sich ihr Platz befand.

~*~

Es vergingen zwei Wochen. In dieser Zeit legte sich eine seltsame Stimmung über die Schüler und Schülerinnen der Zauberschule, in der die meisten jeden näheren Kontakt zu den Slytherins mieden, auch wenn einzelne von ihnen akzeptiert wurden. Draco und seine Freunde nahmen es hin.

Hermine führte seit ihrem gemeinsamen Kuss eine, noch nicht näher benannte, Beziehung zu Ron. Hin und wieder durchquerten sie das Schloss händchenhaltend, hielten sich aber damit zurück, sich öffentlich zu küssen. Dracos Blicke waren ihr aufgefallen und sie scheute sich davor, sie zu erwidern. Ihrer Meinung nach hatte er kein Recht dazu, über sie zu urteilen.

Mit Mühe löste sie die Hausaufgaben für alte Runen allein, ersuchte allerdings Hilfe von Theodore Nott. Er war der einzige Slytherin, mit dem sie sich momentan abgab, weil er sich darum bemühte, ihr gegenüber nett zu sein. Im Unterricht musste er einmal eine Partnerarbeit mit ihr bearbeiten und so war es gekommen, dass sie sein Talent für alte Runen entdeckte. Zwar war er nicht so schnell und durchdacht wie es Draco war, aber es war besser als nichts.

Am nächsten Tag würde das Spiel von Slytherin gegen Gryffindor stattfinden und so begab sich Hermine direkt nach ihrer letzten Stunde in die Bibliothek, um an ihren Hausaufgaben zu arbeiten. Theodore fing sie auf dem Weg in die vierte Etage ab, er kam gerade von einer Stunde Zauberkunst, die die Slytherins mit den Hufflepuffs absolvierten.

„Hey!", rief er, worauf sie sich umdrehte. Theodore hechtete die letzten Stufen zu ihr und hielt schwer atmend.

„Du musst nicht rennen. Wir haben noch genug Zeit.", sagte sie und lachte.

„Ich weiß, aber ich will so schnell wie möglich fertig sein. Heute gibt es noch eine Besprechung wegen des Spiels morgen und du weißt ja, ich bin sowohl Ersatzspieler als auch Zeugwart.", gab er stolz zurück und straffte sein Kreuz.

„Hättest du es nicht die letzten drei Male erwähnt, hätte ich es fast vergessen.", sie lächelten sich einen Moment lang an, ehe sie ihren Weg zur Bibliothek fortsetzten. Theodore war froh darüber, dass sie sich so offen verhielt. Dass Gryffindors mutig waren, spürte er somit am eigenen Leib. Zumindest weil sich die anderen Häuser sehr bedeckt verhielten, was Kontakt zu seinesgleichen anging.

„Du kommst doch sicher auch zum Spiel, oder?", fragte er weiter, sie öffnete ihren Mund empört.

„Selbstverständlich! Was glaubst du denn?", sie, Seamus, Dean, Neville und Luna würden gemeinsam das Spiel besuchen, um die Spieler ihrer Hausmannschaft anfeuern zu können. Sie musste es nur schaffen, Malfoy dabei zu ignorieren.

Beschwichtigend hob er seine Hände: „Tut mir leid, wie komme ich nur dazu!", und grinste.

(...)

Hermine und Theodore beugten sich über die Silbentabelle. In der Bibliothek war es angenehm still, nur leises Umblättern und gelegentliches Flüstern waren zu hören.

„Wen haben wir denn da? Einen Verräter?", säuselte eine gehässige Stimme. Sie wandte ihren Blick nach links und sah Malfoy, der sich neben ihrem Tisch gegen das Regal lehnte.

„Draco, erzähl doch nicht so einen Unfug.", antwortete Theodore genervt. Immer wieder zog er ihn damit auf und er hatte genug davon. Draco war lediglich wütend auf ihn, weil er selbst nicht mehr mit Hermine lernen konnte, zumindest dachte er das.

„Ach ja? Ich wüsste nicht was du sonst sein sollst, wenn du mit ihr abhängst."

„Du kannst dir deine Kommentare auch sparen und wieder gehen!", wisperte Hermine, er hielt es jedoch nicht für notwendig sie anzusehen.

„Hast du was gehört, Nott?"

Theodores Gesichtsausdruck blieb unbeeindruckt: „Ja, deine Selbstachtung. Sie fragt, wieso du sie abgegeben hast."

„Du-", setzte er mit erhobenem Zeigefinger an, aber Hermine schlug gegen seine Hand. Jetzt musste er ihr einen wütenden Blick zuwerfen. Unwohl wischte er seine Finger an seinem Umhang ab.

„Stell dich nicht so an, du Weichei.", begann sie spottend. „Vor ein paar Wochen haben wir hier noch gemeinsam gesessen."

„Jaah. Und das würde ich echt gern rückgängig machen."

„Es reicht langsam! Ich will mich nicht jedes Mal mit dir herumstreiten. Ich habe verstanden, dass du dir jetzt wieder sicher bist, dass ich deiner nicht würdig bin. Bu-hu."

„Aha! Du würdest also noch mit mir lernen wollen, wenn ich einwillige. Habe ich recht?", überheblich strich er durch sein Haar.

„Ganz und gar nicht. Mein Interesse an dir hat sich in Luft aufgelöst, weil du so ein... ein..."

Malfoy rollte mit seinen Augen, nahm ihre Feder vom Tisch und drehte sie zwischen seinen Fingern. „Was? Willst du mich wieder Todesser nennen? Das habe ich auch noch nicht gehört. Sag es mir bitte zum 101ten Mal.", angewidert legte er das Schreibgerät zurück. „Die Qualität ist furchtbar. Kauf dir eine anständige Feder. Dann hast du auch weniger Flecken auf deinem Papier."

„Wenn ich ein Beratungsgespräch möchte, gehe ich zu Scribbulus' Schreibwarenladen. Die Verkäuferin redet nämlich genauso gern über sinnlosen Müll wie du!"

Theodore stöhnte. „Draco kannst du uns bitte einfach die Aufgaben machen lassen? Ich will rechtzeitig zur Besprechung erscheinen, sonst macht mich Urquhart einen Kopf kürzer."

Draco schielte eher weniger unauffällig auf Grangers Aufzeichnungen. Er nickte abwesend auf Theodores Aussage hin. Vielleicht konnte er bei ihr den richtigen Ansatz für...

Hermine legte ihre Hände über das Pergament. „Hey! Wenn du es nicht allein gebacken kriegst, kann ich dir auch nicht helfen."

„Psscht!", zischte Madam Pince, die am Gang stand. „Wir sind hier nicht auf dem Jahrmarkt!"

„Entschuldigung!", sagten die Drei gleichzeitig. Draco entschied, dass er sie für heute genug geärgert hatte.

„Ich wollte sowieso gehen.", sagte er, dann schnalzte er mit seiner Zunge. „Granger, ich brauche deine Hilfe nicht. Du hast da einen Fehler im dritten Abschnitt. Hagalaz wird die Farbe hellblau zugeordnet. Das hatten wir doch erst letzten Monat."

„Hau. Ab!", keifte sie, ohne darauf zu achten, dass sie leise blieb. Theodore war dazu übergegangen mit seinem Kopf zu schütteln, aber auch er atmete auf, als Malfoy endlich umkehrte und verschwand.

(...)

Seine Fingerspitzen kribbelten, spüren noch immer die Berührung des Metalls von Grangers Schreibfeder. Sie war warm gewesen. Und sein Herz stach, immer wenn er sah, wie Nott, Potter, Weasley mit ihr durch die Schule spazierten, als wäre es so verdammt einfach, sich mit ihr abzugeben. Das war es nicht und er fand, sie sollte sich von ihrem hohen Hippogreif begeben, das ihre erwählte Gesellschaft war. Wieso sollte sie mit diesen Schwachmaten abhängen, aber nicht mit ihm? Warum wollte er überhaupt, dass sie mit ihm abhing? Eigentlich sollte er das nicht wollen. Sie war ... anders. All der Hass, den er ihr gegenüber empfunden hatte, spürte er tagtäglich. Er konnte es nicht ignorieren und das hatte er auch künftig nicht vor, denn irgendwie gehörte es zu ihm und der Beziehung zu ihr, die keine war.

Und das dämliche Heft unter seiner Matratze quoll über vor Texten, in denen er seine Gedanken niederschrieb. Es war bereits vorgekommen, dass das Papier gerissen war, als er mit seiner Feder unablässig über die Fasern kratzte. Mal schrieb er über sie, mal über den Lord oder seine Eltern. Oder sie. Kopfschüttelnd stieg er die Stufen zu seinem Gemeinschaftsraum nach unten, schloss seine Hände zu Fäusten, sodass seine Fingernägel in seine Handflächen drückten und ihm einen leichten Schmerz zufügten. Dumpf dachte er an den kräuterreichen Geschmack des Tranks, den Gregory ihm wöchentlich beschaffte und der es ihm ermögliche den Tag zu überstehen.

Ernst ignorierte er das Zittern seiner Hände und seine bleierne Schwere, als er den warmen Raum betrat.

„Draco, ich muss mit dir reden.", wisperte Blaise eindringlich, der so wirkte, als hätte er in einem der Sessel auf ihn gewartet. Er ignorierte die anderen Anwesenden und folgte ihm in den Schlafsaal. Ein Junge, dessen Namen er sich noch nicht gemerkt hatte, lag auf Vincents altem Bett und las. Säuerlich wandte er sich ab, bis Blaise in verjagt hatte. Schließlich setzten sie sich auf das Bett von Gregory, Draco musterte seinen Freund abwartend. „Ich ertrage sie nicht mehr."

„Wen? Pansy?", belustigt schnaubte er. „Frag dich doch mal, woran das liegen könnte."

„Es ist nicht nur Pansy, es ist auch Daphne und überhaupt, wovon sprichst du?", Blaise senkte seine Augenbrauen.

Draco hingegen lehnte sich zurück, an den Bettpfosten. Der Trunk des Friedens lockerte seine Zunge ungemein, bemerkte er dumpf. „Sie steht auf dich und wartet darauf, dass du den ersten Schritt machst."

„Das kann doch nicht-", entrüstet plusterte er sich auf. „-was ist das denn für eine kranke Strategie?"

„Du kennst Pansy. Ihre Eltern leben eine Ehe, in der er ihr ständig teuren Schmuck schenkt und sie darauf verkniffen lächelt."

„Ich weiß nicht, ob ich das gut finde.", murmelte er und fand es wirklich nicht gut. Er konnte es verstehen, aber das war keine Beziehung, die er führen wollte.

„Du musst es ja nicht gut finden, aber du könntest ihr ein Gegenangebot machen."

„Nein, weißt du was, wenn sie denkt, mich auf so verquere Art zu bekommen, dann kann sie das vergessen.", blaffte Blaise plötzlich, verstand selbst nicht, woher das kam. Eine Frau die Desinteresse vortäuschte, ja ihn sogar eifersüchtig machte, war keine die er wollte.

„Wie du meinst.", es war wirklich erstaunlich, wie egal ihm dieses Gespräch geworden war. Seine Gedanken drifteten ab, während er aus dem Fenster sah, die gleichmäßigen Rauten des Glases und das dahinter wabernde Wasser betrachtete.

„...ist auch total anstrengend.", Blaise neigte sich zur Seite, sodass er sich in Dracos Sichtfeld befand, das sich offenbar auf das Fenster in seinem Rücken beschränkte. Seit Tagen war ihm eine unangenehme Abwesenheit aufgefallen, die Dracos gesamtes Auftreten einnahm, sobald sie sich länger als 5 Minuten unterhielten. Leer glitt Dracos Blick an ihm vorbei und er begann, sich Sorgen zu machen. „Draco?"

Seine Pupillen zuckten zu Blaise. „Ja?"

„Alles klar?"

Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Aber er konnte nicht nichts sagen, das wäre dann doch zu auffällig. „Ich denke schon.", und gleichzeitig dachte er, dass er es Blaise nicht erzählen würde. Eigentlich war es sowieso total untypisch, dass Blaise ihn aufsuchte, um mit ihm über irgendwelche Mädchen zu sprechen, das war nie seine Art gewesen. Zwar hatte er immer mal wieder eine kleine Liebelei, so ganz ohne Liebe, aber er behielt es für gewöhnlich für sich. Aber das mit Pansy war eh ein anderer Zaubertranksud.

„Wenn du das sagst.", skeptisch musterte er ihn. „Seitdem wir unsere Erinnerungen zurück haben bist du seltsam."

„Mhm. Ist für uns alle schwer, nicht wahr?", entgegnete er vage. Er konnte Blaise' Intension nicht einschätzen.

Blaise hingegen hatte die episodischen Abwesenheiten von Draco seit einigen Tagen im Blick. Eigentlich diente dieses Gespräch auch eher dem Zweck, dem Ganzen auf den Grund zu gehen... das mit Pansy interessierte ihn natürlich trotzdem, aber es beruhigte ihn, einen anderen Grund vorschieben zu können. Er war zwar froh darüber, dass Draco weniger Zeit mit Granger verbrachte, weil, wenn man ehrlich war, blieb sie eine nicht-reinblütige Gryffindor. Eine besonders nervige Ausgabe noch dazu.

„Das ist es wohl.", murmelte Blaise, als er sah, wie Dracos Blick wieder zum Fenster rutschte und stumpf wurde.

(...)

Nach dem Lernen war Hermine in den Gemeinschaftsraum zurückgekehrt in dem sich, nach einem kurzen Teammeeting, auch Harry, Ron und Ginny befanden. Abseits der anderen saßen sie in der Nähe eines Bücherregals auf ein paar Kissen. Rons Hand ruhte zufällig neben Hermines, wobei sich ihre kleinen Finger berührten. Ginny lehnte sich jedoch offen gegen Harry, der seine Hände auf ihrem Bauch miteinander verschränke.

„Morgen soll es schneien.", sagte Hermine schließlich, nachdem eine kleine Pause entstanden war.

„Wird auch Zeit.", Ron grinste Harry an. „Du und Ginny brauchen dringend eine Abreibung."

Entrüstet öffnete sich Hermines Mund: „Glaub ja nicht, dass wir euch damit durchkommen lassen!"

„Du wirst schon sehen. Unsere letzte Niederlage lassen wir nicht auf uns sitzen, oder Harry?"

Der Angesprochene wuschelte durch das Haar seiner Freundin: „Oh ja! Ich pflege meine Rachegefühle seit Jahren."

„Wir geben sicherlich nicht kampflos auf. Harry!", protestierte Ginny und versuchte sich aus seinem Griff zu winden, aber sie begannen herzlich zu lachen. „Das wirst du bereuen!"

„So sehr wie meine Beziehung zu dir? Jetzt habe ich Angst.", raunte er in ihr Ohr, wich schließlich ihrem Ellenbogen aus, den sie gegen seine Rippen stoßen wollte.

„Verscherze es nicht mit ihr, ihr Flederwichtfluch ist ausgezeichnet, wie du weißt.", gab Ron zu bedenken und strich unauffällig über seine Nase. Er konnte es nicht verhindern dabei etwas verängstigt zu klingen.

Hermine lächelte über das liebevolle Verhalten ihrer Freunde. Zu gern würde sie sich mit Ron ähnlich verhalten, aber es ging nicht. Eine unsichtbare Macht hielt sie davon ab und sie bedauerte es nur selten. Die kleinen Zärtlichkeiten, die sie austauschten, reichten ihr zur Zeit. Und wenn sie in einem stillen Moment in ihrem Bett lag, dachte sie hin und wieder an Malfoy und die Umarmungen, in die er sie so oft geschlossen hatte, bevor sie sich küssten. Oder an sein hinreißendes Lächeln, in dem Moment bevor... Es gab zu viele Dinge, die auf diese süßen Gedanken folgten und ihn wieder als das in ihr Bewusstsein riefen, was er war: ein Feind.

„Bist du an Weihnachten eigentlich wieder bei uns?", fragte Ron Hermine, die selig lächelnd die anderen beiden beobachtet hatte. Sie hatte sich noch keine Gedanken darüber gemacht. Was war mit ihren Eltern?

„Ich weiß es nicht. Eigentlich müsste ich meine Eltern-"

Er unterbrach sie mit unwohlem Gesichtsausdruck: „Ja, aber... sie merken es doch sowieso nicht, wenn du-"

So schnell war ihr Blutdruck seit langer Zeit nicht mehr in die Höhe geschossen: „RON!", vollkommen aufgebracht rappelte sie sich auf, ballte ihre Hände zu Fäusten und sah auf ihr herab. „Wie kannst du sowas sagen?"

Das Geplänkel von Ginny und Harry verstummte, sie versuchten zu verstehen, woher der plötzliche Umschwung kam.

„Aber es ist doch-", versuchte Ron sich hilflos zu rechtfertigen, aber sie ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Hast du daran gedacht, dass ich sie gern an Weihnachten bei mir haben möchte? Oder dass sie es mir noch übler nehmen, wenn ich länger als notwendig warte? Es ist doch sowieso schon schlimm genug! Und es ging so viel Zeit ins Land, die ich hätte nutzen können. Die ganzen Sommerferien."

„Hermine, es tut mir leid!", versuchte er es erneut und erhob sich ebenfalls. „Aber du kannst doch nichts dafür!"

„Nein. Weißt du was, du glaubst gerade, dass du dich in sie hineinversetzen kannst, aber das kannst du nicht. Sie sind Muggel, Ron. Nicht-Magier. Sie haben keine Ahnung, ich habe ihnen einen wichtigen Teil ihres Lebens einfach genommen und ihnen die Entscheidung abgesprochen, selbst festzulegen, was sie tun wollen.", ihre Schuldgefühle fraßen sie auf, Tag und Nacht. Sie ertrug es nicht, dass Ron diese große Sache, an die sie beinahe ununterbrochen dachte, herunterspielte.

„Du hast ihnen ihr Leben gerettet. Sie werden die Tragweite sowieso nie ganz begreifen. Oder?", Ron lächelte bitter. Es war schwierig jemandem, der nicht in der Zauberergemeinschaft lebte, all diese komplexen Zusammenhänge und Vorurteile zu erklären. So sehr es Hermine auch wollte und versuchen würde, niemals könnten sie es nachempfinden. Diese Schule und diese Zauberwelt erzogen sie in einer anderen Gesellschaft. Einer Gesellschaft, die so verschieden von der der Muggel war, dass es nicht verschiedener sein konnte. Und Ron konnte nur seinen Kopf schütteln, bei dieser Naivität die Hermine zeigte, wenn sie dachte, dass danach alles wie vorher wäre. Vielleicht spürte sie es, aber wenn er es zu ihr sagte, würde sie nicht auf ihn hören. Er spürte es, bevor sie reagierte. Vielleicht kannte er sie inzwischen zu gut.

„Du hast sie doch nicht mehr alle. Nur weil deine Eltern Zauberer sind und ich-", sie schluckte. Sie wollte gehen. Ginny und Harry hatten den Wortwechsel stumm verfolgt. Sie waren der Beziehung, die magischerweise entstanden war, von Beginn an skeptisch gegenübergetreten. Es war seltsam, dass sie sich so plötzlich annäherten und deshalb rechneten sie es der Unsicherheit zu, die momentan herrschte. Keiner wusste, wie er mit der Situation umgehen sollte, aber Ron und Hermine waren etwas Bekanntes. Damit lag es nahe, dass sie sich aneinanderhalten würden, um sich nicht zu verlieren. Ob es gut war, stand allerdings auf einem anderen Pergament. „Gute Nacht.", schloss sie und ließ ihre sprachlosen Freunde zurück.

(...)

Es schneite tatsächlich. Hermine bemerkte es sofort, als sie ihre Augen öffnete und aus dem Fenster sah. Die Flocken tanzten groß und träge vom weißen Himmel herab und schmolzen am gewärmten Glas. Unwillkürlich lächelte sie, danach kam ihr jedoch ihr Streit mit Ron in den Sinn. Er hatte tatsächlich die Nerven ihr auf dieser Ebene zu begegnen. Seine Ideen wollte sie nicht ansatzweise in Betracht ziehen, denn es würde anders werden. Sie würde das Gedächtnis ihrer Eltern so bald wie möglich vervollständigen, dann würden sie sich hinsetzen, reden und ihr sagen, wie froh sie waren, dass sie lebte und dass sie sich wiederhatten. Genau.

Sie nickte sich selbst zu und stand auf, in einen warmen Pullover gehüllt ging sie zum Frühstück.

Wenig später kamen Harry, Ron und Ginny an, wobei Ron sie weder begrüßte noch ansah. Zerknirscht setzte er sich auf einen Stuhl gegenüber und schaufelte Ei und Speck auf seinen Teller. Er, Ginny und Harry trugen bereits ihre Quidditchuniformen, da das Spiel danach begann. Die Uniformen für den Winter waren wärmer, sodass alle Bewegungen ein bisschen steif wirkten.

„Seid ihr bereit? Ihr werdet sie platt machen!", sagte Neville in einem Versuch die drei zu motivieren.

„Ich hoffe es doch! Wir haben bereits gute Chancen auf den Hauspokal.", Ginny lächelte und goss etwas Tee in ihre Tasse. „So lang sie fair spielen."

Ja, das war ein Problem, dem sich die Slytherins schon lang gegenübersahen, aber es hatte sich gebessert. Harry nickte zustimmend.

„Urquhart bemüht sich darum, dass sich alle an die Regeln halten. Greengrass muss es nur schaffen die Klatscher nicht auf die Sucher zu jagen und ihr Team hätte die Möglichkeiten, um zu gewinnen. Trotzdem sind wir besser. Und ich könnte ohne gebrochene Knochen den Schnatz fangen."

„Malfoy ist gut, was, wenn er ihn zuerst fängt?", gab Hermine zu bedenken, obwohl sie ihre Worte fast selbst nicht glaubte. Malfoy hatte Harry noch nie den Schnatz vor der Nase weggefangen.

„Ach ja? Wirst du ihn anfeuern oder doch lieber deine Freunde?", Ron sah sie endlich an, Wut glomm in seinem Gesichtsausdruck.

Sie spannte sich an. „Meinst du das ernst?", ihre Hand griff nach dem Gryffindorschal, der auf ihrer Stuhllehne hing, damit sie ihn anklagend in die Höhe halten konnte.

Ron zuckte seine Achseln. „Wer weiß. Nachdem ihr euch mehrere Monate allein in der Bibliothek getroffen habt, könnte man ja das Gegenteil vermuten."

Was sollten diese Anschuldigungen? Musste er nicht wissen, dass sie ihm kaum noch über dem Weg traute, jetzt, wo sie die Wahrheit über ihn wusste? Sie wickelte den Schal um ihren Hals.

„Du spinnst doch."

„Bin ich es oder doch eher du? Wenn du glaubst deine Eltern einfach so zurückholen zu können, dann-"

„Hör doch mal auf damit!", Ginny nahm eine Scheibe Toast aus einer Schüssel und warf sie gegen seine Brust. Krümel blieben an seinem Wollpullover haften. „Konzentrier dich lieber auf Quidditch, bevor du wieder damit anfängst Hermine zu verurteilen. Du hast keine Ahnung, wie es ihr damit geht."

„Wir haben auch einen Bruder verloren.", begann er säuerlich. „Und im Gegensatz zu ihren Eltern kann er nicht wiederkommen."

Fred war ein rotes Tuch für ihn, das hatte sie bereits geahnt. Neben der Schule und ihrer kleinen Liebelei kam seine Trauer zu kurz und entlud sich in Streitigkeiten. Aber sie hatte ihre eigenen Sorgen, jeder musste sich um sich selbst kümmern, ging ihr auf. Das war nach dieser langen Zeit, in der sie sich immer umeinander gesorgt hatten nur logisch.

„Lass Fred aus dem Spiel.", in Ginnys Augen glitzerten Tränen. Harry, der neben ihr saß, legte seinen Arm um ihre Schultern.

„Sie hat Recht, Ron."

„Ja, ich bin wieder der Trottel. So ist es doch immer. Ihr seid Harry und Hermine und ich bin der dumme Freund.", knurrte er, leerte seinen Teller und stand auf, dann stürmte er aus der großen Halle. Wann er es geschafft hatte zu essen, war Hermine ein Rätsel.

„Wenigstens sieht er es ein, dass er ein Trottel ist.", seufzte Ginny.

„Er kriegt sich wieder ein, das tut er jedes Mal.", fügte Hermine an. „Ich bin unglaublich sauer auf ihn. Wenn er wirklich wollen würde, dass das mit uns was wird, denn würde er mich unterstützen. Aber Fred ist allgegenwärtig."

„Das solltest du ihm nicht übelnehmen. Er war sein Bruder.", Harry drückte Ginny ein letztes Mal, dann widmete er sich wieder seinem Frühstück.

Hermine lehnte sich an und erwiderte seinen Blick. „Das weiß ich und ich verstehe es auch. Würde er nur mit mir reden..."

„Über sowas redet er nicht.", murmelte Ginny und auch das hatte sie gewusst.

Neville verfolgte das Gespräch still, warf von Zeit zu Zeit Blicke zum Ravenclawtisch und sehnte sich nach dem vorherigen Nachmittag, an dem er und Luna bei den Thestralen gewesen waren.

~*~

A.N.: Hier sind wir, mit dem Startschuss zu Teil 2. Es ist quasi ein Geburtstagsgeschenk an mich selbst und damit auch an euch haha :D

Teil 2 ist noch nicht beendet, weil ich ungeduldig bin. Aber ich habe schon 11 von 20 Kapitel beendet. Trotzdem will ich mal noch keine wöchentlichen Updates versprechen, weil ich jetzt wieder in die Prüfungsphase komme (help).

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag! <3  

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