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Kapitel 17. St. Andrews Day

~*~

„Was passiert jetzt?", nachdem Ron mehr oder weniger sauer dreinsah und kein Wort mehr sprach, stellte Harry diese Frage. Er konnte sich nicht vorstellen, dass in den letzten Jahren schlimme Dinge geschehen waren und wie es wäre, wenn er sich erinnerte.

„Ich muss mit dem Ministerium sprechen... aber mit Sicherheit wird es bald Maßnahmen geben, das verspreche ich Ihnen.", beruhigte sie erneut und nickte. „Bitte nutzen Sie Ihre letzte freie Zeit."

~*~

Sie saßen vor dem Kamin im Gryffindorgemeinschaftsraum, am Abend nach ihrem Gespräch mit Professor McGonagall. Hermine sah auf ihre Fingerspitzen, die am eingerissenen Nagel ihres rechten Daumes herumkratzten. Noch immer beschäftigte sie das abweisende Verhalten, welches Malfoy momentan an den Tag legte und fragte sich, wie sie vielleicht etwas daran ändern konnte. Er war immerhin derjenige, der ihr vielleicht Bruchteile ihrer rudimentären Erinnerung erklären konnte... aber wollte sie das auch?

„... sieht das bestimmt genauso. Stimmt's Hermine?", als sie ihren Namen hörte, erwachte sie aus ihrer Starre.

„Was?", Harry runzelte seine Stirn, Ron registrierte ihre Verwirrung jedoch nur am Rande und wiederholte, was er bereits wenige Sekunden vorher gesagt hatte.

„Wir lassen uns nicht unser letztes Schuljahr vermasseln. Egal was passiert."

„Ron, du weißt doch gar nicht-", begann Harry, wurde jedoch unterbrochen.

„Na und? Selbst wenn... Malfoy einmal vorhatte die Schule niederzubrennen, wir wussten doch schon vorher, dass er ein unausstehlicher Sack ist. Und ganz ehrlich, so wie er sich verhält, halte ich das für gar nicht so unwahrscheinlich."

Hermine war verwirrt, war sie so lang in Gedanken gewesen, dass sie eine komplette Diskussion verpasste?

„So wie ich das sehe, sollten wir abwarten was passiert.", gab Harry weiter zu bedenken. Er lehnte sich in dem roten Sessel zurück und warf einen trübsinnigen Blick zu einem der Tische, an dem Ginny mit Dean und Parvati saß und Zauber-Schnipp-Schnapp spielte.

Sie lehnte sich zu dem Schwarzhaarigen, der auf ihrer linken Seite saß: „Geh schon zu ihr.", blitzschnell sah er Hermine an, die darauf fortfuhr. „Erzähl es ihr. Es wird ohnehin nur noch wenige Tage dauern, bis es so weit ist.", ein Kribbeln, das sich auf der Haut an ihrem Hals ausbreitete, ignorierte sie.

„Danke Hermine.", murmelte er, ehe er sich erhob und zögerlich zu Ginny trat. Hermine und Ron sahen den beiden nach, als sie den Gemeinschaftsraum verließen.

„Was ist jetzt? Denkst du Malfoy hat was ausgefressen?"

„Kann schon sein.", sie zog ihre Beine zu sich auf die Sitzfläche und umfasste sie mit ihren Armen. „Aber ich glaube auch, dass wir warten sollten. Lass uns tun, was McGonagall vorschlägt. Die restliche Zeit genießen.", und sie hatte bereits eine Idee, wie sie das tun konnte, aber dafür musste sie all ihren Mut zusammennehmen.

(...)

Frost kletterte an den Fenstern empor und kündigte den bevorstehenden Winter an. An einem hellblauen Himmel erschien die weiße Wintersonne, sie erhellte die Mosaikfenster des ganzen Schlosses und zauberte alle möglichen Farbsprenkel auf die alten Gemäuer, die die Kälte nur mit Mühe abhalten konnten.

Nach dem Frühstück, bei dem sie in einem warmen Pullover erschien, wartete sie vor den Türen der großen Halle. Ihre Freunde Harry und Ron waren schon unterwegs, um bei einem Treffen mit dem Quidditchteam, im Gemeinschaftsraum, über neue Techniken zu sprechen. Zu Hermines Freude war das Gespräch, welches Harry und Ginny am Vorabend führten, gut verlaufen und sie waren händchenhaltend zu ihr und Ron gestoßen, die ihre Unterhaltung lieber auf Weihnachten gelenkt hatten. Und nach diesem Erfolg war Hermine damit an der Reihe, unnötig entstandene Wogen zu glätten. Denn sie wollte es noch nicht ganz wahrhaben, aber die gemeinsame Zeit mit dem Slytherin fehlte ihr.

Nur fünf weitere Minuten vergingen, bis sich die Tür öffnete und Draco Malfoy die große Halle, in Begleitung von Parkinson, Zabini, Goyle und Greengrass, verließ. Er warf einen desinteressierten Blick zu ihr, die rechts von ihm an der Wand lehnte und wandte sich augenrollend ab. Kopfschüttelnd stieß sich Hermine von dem massiven Gestein ab und holte ihn mit entschlossenen Schritten ein, wobei er vom grinsenden Zabini angestupst wurde.

„Man, Granger ist wie ein beschissener Golden Retriever.", murrte Parkinson zu Greengrass, die sich kichernd eine Hand vor den Mund hielt.

„Ist was? Will McGonagall nochmal mit uns sprechen?", fragte er sie genervt, ohne sie anzusehen.

„Nein, ich-"

„Dann verstehe ich nicht, was du von mir willst.", murmelte er unbeeindruckt. Langsam aber sicher wurde Hermine wütend. Sie duldete es nicht länger, dass er sie wie eine unerwünschte Schmeißfliege behandelte. Also legte sie noch einen Zahn zu und stellte sich ihm in den Weg, beinahe wäre er mit ihr zusammengestoßen, hätte sie nicht ihre Hände auf seine Brust gelegt, um ihn auf Abstand zu halten.

„Draco Malfoy, du wirst jetzt mit mir reden.", stellte Hermine klar, verschränkte die Arme vor ihrem Oberkörper.

„Er will nicht mit dir reden, Granger.", zischte Parkinson und versetzte ihr einen Stoß gegen die linke Schulter, nachdem sie sich neben Malfoy gestellte hatte.

„Ich wüsste nicht davon, dass ich dir eine Einladung zu unserem Gespräch geschickt habe.", Hermine richtete ihren Zeigefinger anklagend auf die andere, deren Gesichtsausdruck sich verfinsterte. Zabini packte Parkinson an ihren Schultern und zog sie mit sich. Greengrass und Goyle warteten einen Moment unschlüssig, ehe Malfoy sie mit einer nachlässigen Handbewegung damit aufforderte, zu gehen. Also folgten sie den anderen beiden, die damit begannen sich zu streiten. Nur undeutlich hörte Hermine, wie Zabini auf sie einredete, während Parkinson fluchte und zeterte. Greengrass ließ es sich unterdessen nicht nehmen, ihr einen wütenden Blick zukommen zu lassen.

Schüler und Schülerinnen, die Malfoy und Hermine passierten, betrachteten die beiden neugierig. Sie hingegen, waren dazu übergegangen sich ausdruckslos anzustarren.

„Ich dachte, wir hätten alles geklärt?", begann er, als ihm der Augenkontakt allmählich unangenehm wurde. Plötzlich erinnerte er sich daran, wie es sich anfühlte, sie zu halten und wie es war, wenn sie ihn anlächelte.

„Komm mit.", war die Antwort, die er erhielt. Und kaum hatte sie ihn dazu aufgefordert, machte sie bereits kehrt und folgte dem Gang, der zum Ostflügel und später zu den Gewächshäusern führte. Bereits auf Höhe der Treppe, die in die Kerker führte, hatte er sie eingeholt, ging an ihrer Seite und gemeinsam traten sie wenig später an die frische Luft. Die Luft, die sie ausatmeten, bildete Kondenswolken vor ihren Mündern, während sie dem Pfad folgten und irgendwann bei Gewächshaus eins ankamen. Hermine öffnete die Glastür und trat in das warm-feuchte Innere, Malfoy folgte ihr zweifelnd.

„Was willst du hier?"

„Ich dachte, das ist vielleicht der einzige Ort, an dem wir an einem Sonntag allein sein können.", erklärte sie. Es war kalt, also würden sich ihre Mitschüler in den Gemeinschaftsräumen aufhalten oder in der Bibliothek an ihren Hausaufgaben arbeiten. Aber sie nahm an, dass die Sonne trotzdem einzelne Mitschülerinnen nach draußen locken würde, daher wollte sie sichergehen.

Noch dazu wäre am nächsten Tag St. Andrews Day.

Laut dem alten Volksglauben war die Nacht zu St. Andrews Day, dem 30. November, besonders gut dafür geeignet den zukünftigen Ehepartner zu finden oder eine bestehende Partnerschaft durch die Ehe zu festigen. Scharen von Mädchen und Jungen würden sich entweder an diesem Abend um den Kamin scharen, damit sie durch Rituale einen Hinweis auf ihren Seelenverwandten finden konnten, während Pärchen jeden Winkel des Schlosses für sich einnahmen und... na ja.

Hermine hielt noch nie besonders viel von diesem Tag. Aber es war kein Wunder, dass Malfoy sie gerade sehr skeptisch beäugte, weil auch er die Bräuche des schottischen Feiertags kannte.

„Es hat nichts mit Morgen zu tun.", schoss sie ihm nervös entgegen. Er hob eine Augenbraue. „Malfoy... können wir nicht die letzten Tage, die wir ohne Erinnerung haben, dafür nutzen uns zu vertragen? I-ich dachte wir wären Freunde-", hilflos gestikulierte sie mit ihren Händen. „-ich glaube dir einfach nicht, dass du plötzlich deine Meinung geändert hast. Es hat dir doch auch Spaß gemacht mit mir zu lernen, gib es zu!"

„Sicher hat es das, aber da haben wir uns noch nicht bei einem Gewitter geküsst.", wieder spielte er auf die beiden Tage an. „Du wirst früh genug erfahren, warum wir nicht befreundet sein können. Ich kann und werde es dir nicht sagen."

„Du hast mich Schlammblut genannt."

Er erstarrte, sie musterte ihn abwartend.

„In einer meiner Erinnerungen hast du es zu mir gesagt. Wir waren Jung, vielleicht war es das zweite Schuljahr.", Hermine holte tief Luft, wandte den Kopf ab und sprach leise weiter. „Vor den gesamten Quidditchmannschaften der Slytherins und Gryffindors."

Auch Malfoy sah auf den Boden, er hatte es bereits geahnt. Sein Blick blieb an einer Blüte hängen, die einsam und vertrocknet zwischen den Blumentöpfen lag, ihre Farbe wandelte sich von weiß zu braun, bis sie schließlich in einer paar Tagen vollkommen verschrumpelt wäre. Seine Gedanken wanderten zurück zu dem Mädchen neben ihm, das ihn damit beschuldigte ihn beleidigt zu haben. Und irgendwie hatte er das auch. Wenn Hermine aber nun von ihm wissen wollte, was das bedeutete, so konnte er ihr keine vollständige Erklärung liefern. Das musste sie doch verstehen!

„Ich weiß. Ich scheine dich häufiger so genannt zu haben.", sein Herz schlug schneller, als er sein Haupt anhob und ihre glasigen Augen sah, die noch immer die Pflanzen auf dem Tisch betrachteten. „Hör mal, ich weiß nicht wieso. Ich verstehe das alles selbst nicht, weil es nichts Halbes und nichts Ganzes ist."

„Das ist es bei mir auch nicht. Aber ich habe den Hass in deinen Augen gesehen und er war nie da, als ich dir in den letzten Wochen in die Augen gesehen habe.", Hermine hatte eine Menge Angst davor, ihr Gedächtnis zurück zu erhalten. Sie hatte es bisher nicht realisiert, aber jetzt wurde es ihr schmerzlich bewusst, ließ ihre Hoffnungen zerbrechen wie eine Eiswaffel.

„Das kommt davon, dass ich dich nicht hasse.", sie richtete ihre Pupillen auf ihn, eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel und lief über ihre gerötete Wange. Wieder schlug sein Herz schneller. „Jetzt nicht. Aber was ist, wenn sich das alles ändert? Das wird wohl kaum einseitig gewesen sein."

„Aber... noch ist es nicht so.", beharrte sie. Sie hatte zum ersten Mal das Gefühl, von ihm wirklich die Wahrheit zu hören. Die Wahrheit, die er immer vor ihr verbarg, wenn er sich verdrückte, sobald sie sich einander annäherten. „Können wir nicht die Freundschaft, die wir aufgebaut haben, noch ein bisschen nutzen?"

„Und dann? Dann werden wir trotzdem sehen, dass wir nicht befreundet sein sollten und umso schwerer wird es, sich fern zu halten.", fassungslos fuhr er mit einer Hand durch sein Haar. Dachte sie, sie konnten dann einfach getrennte Wege gehen? Würde es nicht schlimmer werden, wenn sie die letzte Zeit miteinander verbrachten?

„Professor McGonagall hat gesagt-"

„-dass wir versuchen sollen unsere Beziehung beizubehalten, ich weiß. Aber ich habe die leise Ahnung, dass das nicht funktionieren wird. Glaube mir.", eindringlich verhakte er seinen Blick mit ihrem, wobei sie so aussah, als würde sie ihm am liebsten eine verpassten, stellte er fest. Er schluckte. Wäre ja nicht das erste Mal.

„Was ist, wenn ich mich nicht von dir fernhalten will?", trotzig hob sie ihr Kinn an. Sein Herz machte Überstunden.

„Das solltest du aber.", Hermine beachtete jede seiner Regungen aufmerksam und spürte genau, dass seine Fassade bröckelte.

„Nein, denn eigentlich sind wir befreundet."

Wieder zuckte seine Hand. Er wollte sie berühren. So sehr. In seinen Ohren hallten seine eigenen Worte wider: Aber eines weiß ich – das letzte Mal, als die Kammer des Schreckens geöffnet wurde, ist ein Schlammblüter gestorben. Also wette ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis einer von ihnen dieses Mal umgebracht wird...Ich hoffe, es ist Granger. Er schüttelte es ab und ging einen Schritt auf sie zu, nun war noch ein halber Meter zwischen ihnen.

„Dieser Draco, der du jetzt bist, würde der sich dafür entschuldigen mich so genannt zu haben?", wisperte sie ihm entgegen.

„Ich denke schon.", gab er leise zurück.

Auch Draco trug an einem Sonntag normale Kleidung; in einem dunkelgrünen Kapuzenpullover und einer schwarzen Jeans stand er vor ihr. Langsam hob sie ihre Hand. Den Blick schräg nach unten gerichtet sah er zu, wie sie ihren Zeigefinger in eine seiner Gürtelschlaufen hakte und ihn dann näher zu sich zog. Entgegen ihrer Erwartung musste sie kaum Kraft aufwenden, weil er den halben Meter aus eigenem Antrieb überwand. Seine rechte Hand legte er auf ihrer Taille ab, wobei die linke in ihren Haaren verschwand. Ihr süßer Duft stieg in seine Nase, als sie näher rückte.

„Vielleicht ist das der Unterschied zwischen dir und dem alten Draco.", sagte sie, ihr Atem streifte seinen Mund. „Du würdest dich bei mir entschuldigen, weil wir uns kennen. Das solltest du dem alten Draco auf jeden Fall sagen, damit er nicht nochmal den gleichen Fehler macht."

„Den Fehler dich zu hassen?", fragte er und hoffte, dass ihr Puls genauso hoch war, wie der seine.

Sie nickte. Er senkte seinen Kopf und ihre Lippen berührten sich beinahe.

Kurz darauf erklang ein ohrenbetäubendes Klirren, Glas splitterte, rieselte über ihr Haar und die beiden umklammerten sich vor Schreck. Hermine stieß einen spitzen Schrei aus, der durch Dracos Pullover gedämpft wurde. Eine weitere Glaswand schien zerschlagen zu werden, dann hörten sie jemanden über ihren Köpfen.

„Sorry Leute! Der neue Klatscher hat einen Defekt und- oh shit!", Hermine sah nach oben und konnte lediglich den Rest eines Besenschweifs erkennen, der am Rande des ersten Lochs im Glasdach zu sehen gewesen war.

„Smith du Vollidiot.", brummte Malfoy, der schon länger auf die zerlöcherten Scheiben starrte. „Hufflepuffs sollte es verboten werden, einen Besen in die Hand zu nehmen. Hey!", Hermine hatte ihm einen Schlag gegen die Schulter verpasst und begegnete seinem Blick tadelnd.

„Pass auf was du sagst.", seufzend sammelte sie eine kleine Scherbe aus ihrem Haar, Malfoy hielt überraschenderweise den Mund und half ihr dabei.

„Weißt du, wegen vorhin-"

Die Tür zu ihrer linken öffnete sich quietschend: „Oh! Was machen Sie denn hier?", eine verwirrt dreinblickende Professor Sprout lächelte ihnen entgegen.

„Wir waren... auf der Suche nach Ihnen. Draco-", sie legte eine Hand auf seine Schulter, „-möchte seine Note in Kräuterkunde aufbessern und deshalb fragen, ob er einen Aufsatz oder sowas abgegeben könnte."

Für einen Moment sah er Hermine wütend an, ehe er sich Professor Sprout zuwandte, und mit zusammengebissenen Zähnen etwas hinzufügte: „Ja."

„Aber natürlich, Mister Malfoy. Obwohl sie bereits kurz davor stehen ein Ohnegleichen zu erhalten. Und es wird dieses Jahr doch noch genug Noten geben. Vielleicht warten sie noch ein paar Monate, ehe sie sich darum kümmern, sich zusätzliche Arbeit aufzuhalsen. Finden sie nicht?", nebenher hatte sie ihren Zauberstab aus ihrem Ärmel gezogen und damit begonnen das Dach zu reparieren.

„Sie haben recht, danke Professor.", gab er zurück und zog an Hermines Hand. Die kleine Lehrerin machte lächelnd einen Schritt zur Seite, damit die beiden das Gewächshaus verlassen konnten.

Hermine versuchte sich ein Lachen zu verkneifen, während Draco noch immer ihre Hand umfasst hielt und ihr voran den Weg entlangstampfte. Neben dem Tor zum Schloss blieben sie stehen.

„Danke, dass du mir beinahe noch mehr Arbeit verschafft hättest.", sagte er aufgebracht.

„Ich muss immerhin auch einen Aufsatz über irgendwelche Wetterphänomene schreiben, sonst hätten wir nicht gewusst, wann es gewittert.", ereiferte sich die Brünette. Dabei fiel ihr ein, dass der eben genannte Aufsatz noch immer darauf wartete, geschrieben zu werden.

„Also wirklich notwendig war das ja nicht. Ich meine... man hätte auch einfach darauf warten können.", moserte er. „Aber egal. Wir gehen jetzt einfach und tun, was wir sonst auch immer tun."

„Und was ist mit eben?", verdutzt hob sie ihre Augenbrauen.

„Was soll damit sein? War nicht das erste Mal. Wir warten besser erstmal ab, was passiert."

Wieder kochte Ärger in ihrem Bauch. Sie hätte es vorher wissen müssen, dass der Einblick in sein Inneres nicht lang vorhalten würde: „Was soll das?"

Er steckte seine Hände in die Hosentaschen sah sich um, als wollte er nicht mit ihr gesehen werden. „Was?"

„Na das.", sie deutete mit ihren Händen auf ihn. „Hör doch mal auf immer so abweisend zu sein."

„Daran solltest du dich gewöhnen, Prinzessin. So bin ich nämlich.", höhnte er und wollte gehen. Schneller als er gehen konnte, umfasste sie allerdings seinen Unterarm.

„Du weißt genau, dass du bei mir nicht so sein musst.", der traurige Ton in ihrer Stimme ließ ihn beinahe einknicken. Aber er straffte seine Schultern.

„Ich kann die Zeit vor McGonagalls Ankündigung nicht mit dir verbringen. Das geht nicht. Wir können danach miteinander reden. Reicht dir das?"

Unzufrieden gab sie seinen Arm frei und nickte. Sie würde ihn nicht dazu zwingen, wenn er anscheinend von anderen Dingen eingenommen war. Sie durfte nicht vergessen, dass sie seine Erinnerungen nicht kannte und dass sie aus wer-weiß-welchen schlimmen Dingen bestehen konnten.

„Fein."

Sie zuckte zusammen, als er es fertigbrachte ihre Wange zu berühren. Warum tat er das? Plötzlich wollte sie, dass er ging. „Drei Tage nachdem wir es wieder wissen. 20 Uhr in unserer Nische. Okay?"

Hermine schlug seine Hand mit einer gezielten Bewegung zur Seite, sah wie er seine Lippen aufeinanderpresste. „Ja.", sagte sie abschließend, dann betrat sie an ihm vorbei die Korridore.

(...)

Später am Abend saßen Hermine, Ron, Parvati und ein paar andere Gryffindors im Gemeinschaftsraum. Blöderweise hatte sie sich nicht um die Bräuche drücken können. Deenah Roy, eine schottische Gryffindor des sechsten Jahrganges, koordinierte das Ritual und sortierte ein paar Kräuter vor dem Kamin, in dem es nicht brannte, aber eine beachtliche Menge Glut vorhanden war.

Hermine drehte ihre Schreibfeder zwischen den Fingern, während sie Deenah beobachtete. Das Mädchen war klein, stämmig und hatte Haare in der Farbe von Kirschholz. Sie trug immer Ohrringe mit keltischen Knoten, an deren Ende jeweils ein dunkelgrüner, schottischer Marmor in Form einer kleinen Kugel baumelte. Sie lächelte mit ihrem geschwungenen Mund und rief alle, die teilnehmen wollten, zu sich. Hermine suchte in der Menge nach Ginny und Harry, sie hatten aber offensichtlich beschlossen den Abend allein zu verbringen. Seufzend drehte sie sich Ron zu, der gespannt und mit rosa gefärbten Wangen zu Deenah sah.

Hermine grinste und stieß ihren Ellenbogen gegen seinen. „Starr sie nicht so an."

Perplex schüttelte er seinen Kopf und antwortete: „Was? Ich starre doch nicht-"

„Doch klar starrst du. Was ist eigentlich mit Hannah?", seit einer gefühlten Ewigkeit hatte sie die beiden nicht gemeinsam gesehen.

Während er ihrem Blick auswich wurden seine Wangen dunkler: „A-also ich... weißt du, das mit Hannah-"

„Willst du Anfangen Ron?", unterbrach Deenah das leise Gespräch. „Du nimmst ein paar der Kräuter und wirfst sie gemeinsam mit einem deiner Haare in die Glut. Das Feuer wird dir dann einen Hinweis auf deine zukünftige Ehefrau geben."

Er schluckte. „Okay.", nachdem er Hermine, die ihn aufmunternd anlächelte, einen letzten Blick zuwarf, erhob er sich und setzte sich neben Deenah auf den Teppich.

„Jetzt bin ich aber gespannt.", gackerte Seamus grinsend, der sich neben Hermine über die Lehne beugte. Sie schloss in der Zwischenzeit ihre Pergamentrolle und legte sie gemeinsam mit Buch und Feder auf den Boden.

Rons Kopf war in diesem Moment wie leergefegt. Das eben stattgefundene Gespräch mit Hermine hatte ihm erneut den Rest gegeben und ihn dermaßen aufgewühlt, dass er zuerst beinahe die Schale umstieß, in der die Kräuterbündel standen und dann heftig zusammenzuckte, weil Deenah eines seiner Haare ausriss und es ihm reichte. Grummelnd nahm er es ihr ab und warf es mit den Kräutern in die Glut. Gespannt wartete er, der ganze Raum schien die Luft anzuhalten, gleichzeitig verbreitete sich ein süßlich-würziger Duft. Kleine blaue Flammen bildeten sich an den getrockneten Stielen und verbrannten sie knisternd.

„Eine Ravenclaw! Herzlichen Glückwunsch!", jubelte Deenah, worauf die anderen ebenfalls jubelten und begannen zu klatschen. Missmutig stand er auf und kehrte zu Hermine zurück, die glücklich seine Schulter drückte.

„Überrascht?"

Er kratzte sich im Genick, es juckte an der Stelle, an der die Schottin ihm das Haar ausgerissen hatte. „Äh... jaah."

Die Zeit verging, nacheinander wurde den Schülern gesagt aus welchen Häusern ihre eventuellen Ehepartner stammen würden. Außer die Flamme brannte violett, dann war die auserwählte Person ein Muggel oder Squib, oder weiß, dann war es ein Zauberer von einer anderen Schule. Schwarze Flammen zeigten, dass die Person nicht heiraten würde, aber das musste nicht bedeuten, dass sie keine Beziehung führen oder jemals lieben würde.

Nachdem Lavenders Flamme grün brannte und sie einen emotionalen Ausbruch erlitt, wurde sie von Parvati in die Mädchenschlafsäle begleitet, um sich zu beruhigen. Hermine grinste vor sich hin, aber eben jenes fiel ihr aus dem Gesicht, als Deenah sie dazu aufforderte zum Kamin zu kommen.

„Oh nein.", erwiderte sie kopfschüttelnd.

„Komm schon! Alle machen mit.", beharrte die Brünette und wedelte auffordernd mit dem Bündel aus Basilikum, Kornblumen, Patchouli und Rosenblüten vor ihrer Nase herum.

Skeptisch sagte sie: „Harry und Ginny machen nicht mit."

„Die haben sich ja schon gefunden. Los!", ihre kleine schwitzige Hand umfasste Hermines Handgelenk und zog sie auf ihre Beine. Ohne es zu wollen wurde sie also unter den anfeuernden Rufen der Gryffindors zum Kamin begleitet, um sich zu setzen. Sie atmete genervt aus und funkelte Deenah wütend an, als sie dazu ansetzte, Hermine ein Haar auszureißen. Sie riss sich selbst eines aus ihrem Pferdeschwanz und klaubte das Päckchen aus der Hand ihrer Mitschülerin. Ungeduldig pfefferte sie die Kräuter zwischen die leuchtenden Kohlen und am liebsten wäre sie sofort aufgesprungen und wieder gegangen, aber als die Flammen grün hervorzuckten, stockte sie.

„Ohh! Malfoy ist wohl doch mehr als ein Lernpartner.", scherzte Deenah. Es war kein Geheimnis, dass es ihr unheimlich Spaß bereitete ihre Mitschüler miteinander zu verkuppeln oder ihnen vorherzusagen, dass sie einmal heiraten würden. Zu allem Überfluss bekam sie auch noch ein Ohnegleichen nach dem anderen in Wahrsagen und deshalb las sie beim Frühstück regelmäßig aus den Teeblättern ihrer Mitschüler.

„Halt doch den Mund.", murrte Hermine, die sich unter den stummen Blicken der anderen wieder vom Boden erhob. Als sie sich umdrehte, war Ron verschwunden. 


~*~


A.N.: Heute ist ja mal echt unschönes Wetter. Richtig perfekt zum Lesen und nichts tun. Schade, dass ich Dinge tun muss :D

Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen, ich wünsche euch einen guten Start in die Woche ihr Herzis <3

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