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Kapitel 15. Das Leben ist eine Farce

~*~

Um der unangenehmen Stimmung zu entfliehen packten Luna und Neville ihre restlichen Mitbringsel ein und Hermine begleitete die beiden zurück in das Schulgebäude. Parkinson kehrte sich von Zabini ab und stürmte den Weg am Ufer entlang, worauf er ihr zögerlich folgte: „Pansy!"

~*~

Hermine erreichte die Nische zuerst und sie war sowohl wütend als auch schwermütig, weil Malfoy Parkinson scheinbar von den Unantastbaren erzählt hatte und diese wirren Theorien anscheinend annahm. Sie wäre eine Närrin, würde sie der falschen Schlange glauben, ohne mit Malfoy gesprochen zu haben, also kam es ihr gar nicht erst in den Sinn, das Treffen abzusagen. Bald darauf kam er ebenfalls an, ließ seine Tasche neben ihre sinken und setzte sich erschöpft. Seinen Hinterkopf lehnte er an das Gemäuer an, seine Lider schlossen sich beinahe von allein.

„Nicht einschlafen.", stichelte sie unzufrieden und kniff in seinen Oberarm. Malfoy zuckte heftig zusammen, stieß einen zischenden Laut aus und legte eine Hand auf die Haut, die sie mit ihren Fingern gequetscht hatte.

„Sonst geht's dir gut?"

„Bestens! Wenn ich nicht gerade ständig von deinen Freunden heimgesucht werde.", antwortete sie sarkastisch.

„Was haben die denn jetzt schon wieder gemacht?", Draco war es leid, dass sie sich ständig in seine Angelegenheiten einmischten. Vielleicht musste er ein ernstes Wort mit ihnen sprechen, wobei es sich bei den Drahtziehern immer um Pansy und Daphne handelte. Und auch dieses Mal wurde seine Vermutung bestätigt.

„Parkinson und Zabini haben mich beim See aufgesucht und gesagt ich solle mich von dir fernhalten, weil ich dich mit meiner Anwesenheit beschmutze und du mit Parkinson übereinstimmst, was diese Ideologie betrifft. Und dass es dir wegen mir so schlecht geht."

Mit seinen Fingerspitzen massierte er gequält seine Schläfen. „Pansy erzählt quatsch. Als ich sie danach gefragt habe, gab sie mir in dem Punkt recht, dass das alles albern ist. Und wenn es mir wegen dir schlecht gehen würde, würden wir uns kaum hier treffen, damit ich dir die Wahrheit sagen kann, oder?"

Hermine konnte es nicht verhindern, dass sie erleichtert aufatmete. „Das mit Parkinson habe ich mir bereits gedacht... gerade deshalb wollte ich dieses Treffen nicht absagen. Wegen deinem Befinden..."

„Ich schlafe nicht gut, das ist alles.", aus übermüdeten Augen sah er sie an, seit ein paar Tagen nutzte er zwar den Trunk des Friedens, fühlte sich aber am nächsten Tag, als würde er sich unter einer schweren Federbettdecke fortbewegen.

„Gibt es keinen Grund dafür?"

„Doch.", länger hielt er ihrem Blick nicht stand, also sah er auf seine Schuhspitzen. „Ich habe schlimme Alpträume. Von meinem Vater, von Zauberern in schwarzen Umhängen und von Morden."

Morde?", ungläubig öffnete sich ihr Mund. „Das ist wirklich furchtbar."

„Ach wirklich? Jeder den ich sonst kenne träumt gern davon, wie andere vor seinen Augen von einer Schlange verspeist werden.", unwillkürlich fröstelte es ihn, weil die Bilder vor seinem inneren Auge auftauchten.

„Ich wollte... ich habe doch gar nicht...", hilflos gestikulierte sie mit ihren Händen. „Du weißt schon, was ich meine."

„Klar weiß ich das.", er lächelte schief. „Da du nun mit mir befreundet bist, solltest du außerdem wissen, dass mein halbes Leben aus Zynismus besteht. Gewöhn dich lieber daran, sonst bist du künftig den ganzen Tag mies gelaunt, weil du alles persönlich nimmst."

Ihre Augenbraue zuckte. „Okay."

„Granger...?", den Kopf gesenkt betrachtete er seine Fingerspitzen, das Licht der Fackeln im Korridor, spiegelte sich im polierten Leder ihrer Schuhe. Sie bemerkte, dass er zögerte, bevor er damit fortfuhr zu sprechen.

Er hingegen überlegte es sich ein weiteres Mal ganz genau, ob er das tatsächlich ansprechen sollte, was, seiner Vermutung nach sicher eintreffen würde: nämlich, dass ihre Erinnerungen zeigen würden, wie sehr sie einander hassten und dass er sich einen Spaß daraus machte, sie ebenfalls zu piesacken. Auch sie würde den ein oder anderen Moment erinnern und deshalb nie wieder mit ihm sprechen.

„Ja?", noch immer sah sie sein Profil an, er hatte seit mehreren Sekunden keine Reaktion gezeigt und sah lediglich so aus, als würde er nicht wissen, was er eigentlich sagen wollte.

Er entschied sich dagegen. „...lass uns in die Bibliothek gehen, es wird spät."

(...)

An diesem Nachmittag wurden sie nicht gestört, während sie über Büchern und Notizen brüteten, die immer kompliziertere Interpretationen erforderten. Flüchtig wanderte ihr Blick über seine Finger, die den Federkiel hielten und Buchstaben mit beeindruckender Präzision schrieben.

Die einzige Person, die ihnen letztendlich begegnete, war Harry, der einen kurzen, aber amüsierten Blick auf die Lernenden warf, sich dann aber nur ein Buch auslieh und wieder verschwand. Er hoffte sehr, dass bald das ersehnte Gewitter zustande kam, welches ihnen mehr Erkenntnisse bringen würde...

(...)

Und es verging nur eine weitere Woche, bis es so weit war. Hermine und Draco waren wie immer beeindruckend unauffällig miteinander umgegangen, steckten sich hingegen beinahe auffällig kleine Briefe zu und begrüßten einander mit einem Nicken. Auch Parkinsons und Greengrasses abwertende Blicke entgingen ihr nicht, Hermine dachte, sie wurden von ihm zurechtgestutzt, damit sie sich nicht mehr einmischten.

Schon am vorherigen Abend hatte Hermine erstaunt auf das Wetterglas gestarrt, die Blase Gewitter schwamm weiter oben als sonst und verdrängte diejenige mit der Aufschrift Wolken. Am Morgen des Donnerstags, in Kräuterkunde, hatte sie Draco ihren täglichen Brief überreicht, der ihm mitteilte, dass es an diesem Tag gewittern würde, also sollte er sich dafür bereithalten, sich aus dem Unterricht zu verdrücken, wenn es notwendig war. Er hatte ihr darauf ein wissendes Nicken zukommen lassen, worauf er sich wieder der Pflanze widmete, die sie beschneiden sollten.

Hermine saß in ihrer zweiten Stunde Arithmantik dieser Woche und berechnete gemeinsam mit Anthony Goldstein eine Vorhersage.

„Muss da nicht eine drei stehen?", fragte er und zeigte auf die untere Stelle des Kreises, in dem verschiedene Formeln eingetragen waren.

„Im Optimalfall schon, aber weil es sich hier um eine vier handelt müssen wir den Rest ebenfalls anpassen, sonst geht unsere Rechnung daneben...", murmelte sie, legte bereits eine Hand an die Seiten ihres Buches, um umzublättern. Dann zuckte ein Blitz über den Himmel. Binnen weniger Minuten zogen bauschige, dunkelgraue Wolken auf, die es in Strömen regnen ließen. Hermine wurde unruhig, sie legte eine ihrer Hände auf ihren Bauch. „Anthony, es geht mir schlecht, ich glaube ich muss gehen."

Seine Stirn runzelte sich. „Okay, kein Problem."

Beim Verlassen des Raumes, sie nahm ihre Schultasche ebenfalls mit, teilte sie auch Professor Vektor mit, dass es ihr nicht gut ginge, um anschließend rennend das Schloss zu durchqueren. Sie stieg ein paar Stufen nach unten, umrundete mehrere Ecken, dann erreichte sie den Seitenturm, stellte ihre Tasche auf der Bank ab und kurz danach hörte sie schnelle Schritte im Korridor.

Hermine trat aus dem Türbogen hervor und sah Malfoy am anderen Ende, wie er in ihren Gang bog und auf sie zustürzte. Es donnerte erneut, den vorherigen Blitz hatte sie nicht gesehen, aber in der nächsten Sekunde erreichte er sie, prallte beinahe gegen ihren Körper und sie umschlangen sich gegenseitig. Ein kleines Lächeln breitete sich auf ihren Gesichtern aus, bis er sein Haupt senkte und sie küsste.

Seine Atmung war noch immer durcheinander, weil er beinahe durch das ganze Schloss hatte rennen müssen, der Unterricht zu Pflege magischer Geschöpfe war in ein altes Klassenzimmer im Erdgeschoss verlegt worden, wegen des Regens. Er spürte ihre Brust, die sich, genau wie seine, schnell hob und senkte. Völlig aufgekratzt und fahrig wanderten seine Hände über ihren Rücken und die Luft, die sie aus ihrer Nase stieß, streifte seine Haut warm. Sie wanderte mit ihrer Zunge in seinen Mund, was er erwiderte.

Mit der Zeit wurde die Atmung flacher und weniger tief, die Küsse entspannten sich und ermöglichten, dass sie die Berührung genießen konnten. Obwohl sie mitten in der Öffentlichkeit standen störte es sie nicht, schließlich waren die Schüler im Unterricht.

Nur für einen Moment löste sie ihre Lippen von seinen, sie sahen sich in ihre Augen und dann, als es blitzte, schloss er den Abstand erneut, bis beinahe zur gleichen Sekunde ein heftiges Donnern erklang, das sie selbst unter ihren Füßen fühlen konnten. Ein letztes Mal ließen sie sich fallen, ihre Umarmung wurde ein wenig enger und dann verband sich der nächste Blitz, der den Himmel erhellte, mit ihren Gehirnen. Ionen und Nervenzellen wurden neu gepolt, Aktionspotentiale schossen durch die Axone und Verbindungen, die lang verloren geglaubt waren, entstanden von neuem.

Keuchend wichen sie zurück, blind lehnte sich Hermine gegen die Mauer neben dem Türbogen und sank daran herunter, bis sie auf dem Boden saß und ihr Gesicht in ihren Händen vergraben konnte. Wieder leuchteten Erinnerungen auf...

Knarzendes Holz umgab sie und ihre Freunde, eine heruntergekommene Hütte. „Ron - was ist los mit dir?", den tauben Schmerz in ihren Gliedmaßen spürte sie kaum, als sie und Harry auf ihn zukamen. „Wo ist der Hund?", fragte sie. „Kein Hund.", Ron stöhnte vor Schmerz, fest biss er seine Zähne zusammen. „Harry, das ist eine Falle!" „Was?", entgegnete er perplex. „Er ist der Hund... er ist ein Animagus...", Ron starrte über Harrys Schulter. Harry wirbelte herum. [3, Seite 351]

Die Umgebung verformte sich...

Ihre Stimme hallte durch einen seltsam verspiegelten Raum. „Ich würde meinen", sagte sie mit einem finsteren Blick zu Fred, „dass wir uns einen Namen geben sollten, der nicht allen verrät, was wir vorhaben, damit wir ihn auch außerhalb unserer Treffen gefahrlos verwenden können." „Die Defensiv-Allianz?", sagte Cho. „Abgekürzt DA, damit niemand weiß, wovon wir reden?" „Ja, DA ist schon mal gut", grübelte Ginny. „Aber es sollte besser für Dumbledores Armee stehen, denn das ist doch die größte Angst des Ministeriums, oder?", ihr Vorschlag erntete viel zustimmendes Murmeln und Gelächter. „Dann sind alle für DA?", sagte Hermine gebieterisch und kniete sich auf ihr Kissen, um zu zählen. „Das ist die Mehrheit, Vorschlag angenommen!", und pinnte das Pergament mit der Aufschrift ‚DUMBLEDORES ARMEE' an die Wand. „Gut.", begann Harry, als sich alle wieder gesetzt hatten. „wollen wir mit den Übungen anfangen? Ich hab mir überlegt, dass wir als Erstes den Expelliarmus üben sollten, ihr wisst ja, den Entwaffnungszauber..." [5, Seite 460]

Als sie Harry und Ron das nächste Mal erblickte waren sie viel jünger...

„Die ganze Geschichte ist unheimlich. Was stand da an der Wand? Die Kammer wurde geöffnet... Was soll das heißen?", fragte Harry nachdenklich. In diesem leeren Klassenzimmer war es so düster, dass Harry und Ron lediglich schemenhaft zu erkennen waren, als Ron antwortete: „Warte mal, da klingelt etwas in meinem Kopf... Ich glaube, jemand hat mir mal eine Geschichte über eine geheime Kammer in Hogwarts erzählt... vielleicht war es Bill..." [2, Seite 152]

Aus dem Raum wurde eine atemberaubende Aussicht über die Ländereien des Schlosses, Wind kämmte durch ihr Haar...

„Nein-", sagte Harry rasch; damit hatte er nicht gerechnet, er hatte ihnen klar machen wollen, dass er diese äußerst gefährliche Reise allein unternehmen würde und das wusste sie. „Du hast einmal zu uns gesagt", erklärte sie schließlich leise, „dass noch Zeit sei umzukehren, wenn wir wollten. Wir hatten Zeit, stimmt's?" „Wir sind bei dir, was auch immer geschieht.", sagte Ron. [6, Seite 655]

Dann befand sie sich zwischen Zuschauern, sie standen auf Tribünen, die Stimmung musste zuvor gekippt sein, alle waren still und beobachteten die tragische Szene in der Mitte, Hermine spürte Tränen auf ihren Wangen...

„Er ist tot! Er ist tot!", alle kreischten, schluchzten, schrien. Sie schlug ihre Hände vor den Mund, Ron erstarrte. Harry hörte nicht auf sich an ihm festzuklammern, während Fudge und Dumbledore auf ihn einredeten. „Lass ihn los, Harry.", Fudge versuchte ihn an der Schulter zurückzuziehen, aber er stieß ihn von sich. „Er wollte, dass ich ihn zurückbringe-", klagte Harry. „-Er hat mich gebeten, ihn zu seinen Eltern zurückzubringen..." [4, Seite 701]

Kaum hatte sie die Trauer überspült, wurde sie wütend...

„...Aber vielleicht schaffen es die Gryffindors ja, ein wenig Gold aufzutreiben und sich ebenfalls neue Besen zuzulegen. Ihr könntet eure Sauberwischs Fünf verscheuern, vielleicht hat ein Museum daran Interesse.", sagte Malfoy mit gleichmütiger Stimme, worauf die Slytherins in johlendes Gelächter ausbrachen. „Zumindest musste sich keiner von den Gryffindors in das Team einkaufen", sagte sie, Hermine, mit schneidender Stimme. „Die sind nämlich nur wegen ihres Könnens reingekommen.", Malfoys blasiertes Gesicht begann zu flackern, schon oft hatte sie die wackelnde Fassade gesehen, dachte sie. „Keiner hat dich nach deiner Meinung gefragt, du dreckiges kleines Schlammblut.", blaffte er sie an und sofort spürte sie einen schmerzhaften Stich in ihrer Brust. [2, Seite 117]

Hermine atmete auf, als die Erinnerung endlich vorbeigezogen waren. Der Schmerz, den seine Worte ausgelöst hatten, spürte sie noch immer und sie hatte es nicht bemerkt, dass sie tatsächlich weinte. Mit verschwommenem Blick sah sie sich um und fand Malfoy schräg hinter sich auf der Bank sitzen. Er stützte sein Gesicht ebenfalls in seinen Händen auf und schien aufgelöst zu sein.

„Malfoy?", wisperte sie und ging zu ihm, sie berührte seine Schulter mit ihren Fingern, worauf er zusammenzuckte, panisch ihre Hand von sich schlug und aufstand.

„Fass mich nicht an.", seine Stimme brach vor Aufregung, das, was er erfahren hatte, steckte ihm noch immer in den Gliedern. Wie konnte er sich nur mit ihr abgeben? Er war furchtbar.

„Malfoy, ich verstehe das alles nicht.", gab sie fassungslos zu, wieder drangen Tränen aus ihren Augenwinkeln. Wenn er schon den Schneid dazu hatte sie als Schlammblut zu bezeichnen, dann sollte er ihr wenigstens sagen, wieso er so war. Das Buch und alles was er darin las musste stimmen, wenn er so anders war, wie es dort geschrieben stand... und der tote Junge, wie konnte sie das alles vergessen?

„Alles, was du verstehen musst ist, dass ich einer anderen Gesellschaft angehöre."

Zielte er darauf ab, dass er anscheinend reinblütig war und sie nicht? Welche Sequenzen hatte er sehen müssen?

„Was hast du gesehen? Was ist passiert?", erneut startete sie den Versuch, sich ihm zu nähern, aber er hob seine Hände.

„Bleib weg.", knurrte er, in einem weiten Bogen ging er um sie herum und schulterte seine Tasche.

„Du kannst jetzt nicht einfach gehen!", obwohl sie von den plötzlichen Erkenntnissen geschockt war, sollte er sie nicht damit allein lassen. In ihrer Not wollte sie seinen Arm greifen, aber er schüttelte sie wie eine lästige Fliege ab.

„Kümmere dich um deinen Kram, ich kümmere mich um meinen...", waren seine letzten Worte, dann ging er. Wahrscheinlich waren sie nur zehn Minuten lang zusammen gewesen und sie hätte nicht angenommen, dass diese Freundschaft, die sich entwickelt hatte, derart fragil war, dass sie bei der kleinsten Erschütterung zerbrach.

(...)

5 Minuten zuvor.

(...)

Als der Blitz zwischen den Wolken herausschoss und sich in den Erdboden bohrte, verband er seine Lippen schnell mit ihren, denn bei ihrem ersten Kuss war es eine ähnliche Konstellation gewesen, bei der die Membran zwischen Unbewusstem und Bewusstem eingerissen war. Ihr Kirschgeschmack lenkte ihn von dem schrecklichen Gewitter ab, trotzdem durchbrach der Donner die Stille auf absurd brutale Weise und der scharfe Schmerz in seiner Schläfe zeigte ihm, dass sie recht behielten...

Ehe er von Szenen aus der Vergangenheit überwältigt wurde, stolperte er zurück und eilte zu der Sitzbank, und kaum, dass er saß, durchströmte ihn eine schiere Angst. Der Salon, in dem er nun stand, war dunkel und kalt...

„Die behaupten, sie hätten Potter.", sagte seine Mutter kühl. „Draco, komm her.", seine Hände zitterten, sein Atem flatterte unruhig. Ich will nicht, war alles, das er dachte. Langsam erhob er sich aus einem Stuhl und trat aus dem Schatten heraus auf die Menschenansammlung zu. Eine überaus hässliche Person kniete vor ihm auf dem Boden, aber da er in Begleitung von Granger und Weasley war, musste es Potter sein. „Nun, Junge?", schnarrte der Werwolf. Er mied den Blick des Blonden, während er näherkam. Sein Vater umfasste seine Schulter, ein irrer Blick lag in seinen Augen, die umnachtet wirkten. „Nun, Draco?", sagte er begierig. „Ist er es? Ist es Harry Potter?" „Ich weiß es nicht – ich weiß es nicht genau.", sagte Draco. Sein Bewusstsein machte einen Hüpfer, seine Eltern redeten auf ihn ein, bedrängten ihn. „Wartet – Ja – ja, sie war mit Potter bei Madame Malkins! Ich hab ihr Bild im Propheten gesehen! Schau, Draco, ist das nicht diese Granger?", erwartungsvoll musterte seine Mutter ihn. „Ich... vielleicht... jaah.", stotterte er mit dünner Stimme, sein Vater setzte nahtlos an: „Aber das ist doch der Weasley-Junge! Das sind sie, Potters Freunde – Draco schau ihn dir an, ist das nicht Arthur Weasleys Sohn, wie heißt er noch mal -?", sein Herz schlug laut in seinen Ohren, er durfte keinen Fehler machen, sich nicht verraten. Sie nicht verraten. „Jaah.", sagte er erneut. „Könnte sein."... [7, Seite 465ff.]

Helligkeit verdrängte die Dunkelheit und die hohen Mauern Hogwarts' erschienen, er spürte Aufregung.

Draco war in der Begleitung von zwei Mädchen, deren Namen er nur flüchtig kannte. Aber sie würden ihm bei seinem Vorhaben helfen. Er stutzte, als er Potter sah, lachte kurz und trocken auf und ging weiter. „Wohin geht's?", fragte die Brillenschlange. „Tja, das werd ich dir ganz genau sagen, weil es dich ja so was von angeht, Potter.", höhnte er. „Du solltest dich lieber beeilen, da unten warten sie sicher schon auf den auserwählten Kapitän – den Jungen, der den Treffer gelandet hat – oder wie immer sie dich heutzutage nennen.", mürrisch sah er eines der Mädchen an, das kicherte. Sie verstummte, als Potter das bemerkte und lief rot an. Mit den beiden am Schlepptau drängte er sich an Potter vorbei und durchquerte das Schloss, auf dem Weg zum Da-und-fort-Raum... [6, Seite 414f.]

Eine andere Stelle des Schlosses erschien, jemand hatte mit einer roten Flüssigkeit auf die Mauern geschmiert, eine Ansammlung von Schülern war davor.

Er drängte sich in die erste Reihe der Schaulustigen, vor Aufregung konnte er es kaum aushalten. „Feinde des Erben, nehmt euch in Acht! Ihr seid die nächsten, Schlammblüter!", er grinste und begutachtete die steife Katze. [2, Seite 146]

Kalte Luft pfiff durch den Astronomie Turm und vertrieb die eben empfundene Wärme der Fackeln. Noch vor einigen Tagen hatte er mit Granger an dieser Stelle gestanden.

„Ich habe keine Wahl!", nackte Panik erfasste ihn. Die Situation kam ihm bekannt vor, er wusste dennoch nicht, worum es ging. Eiskalter Wind zerrte an seinen Kleidern, während er seinen Zauberstab auf einen alten, bärtigen Mann richtete, den er nicht sicher identifizieren konnte. „Ich muss es tun!", seine Stimme zitterte. „Er bringt mich um! Er bringt meine ganze Familie um!" „Mir ist bewusst, wie schwierig Ihre Lage ist.", sagte er ruhig. „Warum sonst habe ich Sie nicht längt schon zur Rede gestellt? Weil ich wusste, man würde Sie ermorden, wenn Lord Voldemort merken würde, dass ich Sie verdächtige." Er zuckte bei der Erwähnung des Namens innerlich zusammen, aber er wusste nicht wieso. „Ich habe es nicht gewagt, mit Ihnen über die Mission zu reden, von der ich wusste, denn er hatte womöglich Legilimentik gegen Sie eingesetzt.", fuhr er fort. „Aber jetzt können wir endlich offen miteinander reden...", für einen Moment zerriss die Erinnerung, fuhr an anderer Stelle fort. „Nein, das können Sie nicht.", sagte er und seine Zauberstabhand bebte wirklich heftig. „Niemand kann das. Er hat mir befohlen, es zu tun, oder er wird mich töten. Ich habe keine Wahl.", wiederholte er seine Worte. [6, Seite 596ff.]

Wimmernd kehrte er in die Nische zurück, seine Hände fühlten sich kalt und feucht an. Leise Schritte drangen an sein Ohr, aber er wollte sie nicht sehen. Nicht jetzt.

„Malfoy?"

Die Berührung an seiner Schulter weckte ihn vollends auf, er wich zurück, sie sollte nie wieder in seiner Nähe sein, wenn er wirklich das getan hatte, was ihm sein Geist vorgaukelte. Hatte er diesen Mann umgebracht? Es könnte sein, dass er der vorherige Schulleiter war, aber vorher konnte er sich nicht daran erinnern, weshalb er gegangen war und jetzt...

„Fass mich nicht an.", entgegnete er gebrochen. Wenn sie ihn nicht gehen ließ, würde er ihr sagen müssen, was für ein schrecklicher Mensch er war. Er hatte sie und ihre Freunde verraten.

„Malfoy, ich verstehe das alles nicht.", ihr Blick konnte ihn jederzeit dazu bringen nachzugeben. Sie wirkte so verloren, aber es war besser, wenn sie nichts mit ihm zutun hatte. Er würde sie wieder enttäuschen.

„Alles, was du verstehen musst ist, dass ich einer anderen Gesellschaft angehöre.", sagte er deshalb.

„Was hast du gesehen? Was ist passiert?", erneut startete sie den Versuch, sich ihm zu nähern, aber er hob seine Hände, damit sie nicht näherkam.

„Bleib weg.", knurrte er, in einem weiten Bogen ging er um sie herum und schulterte seine Tasche.

„Du kannst jetzt nicht einfach gehen!", rief sie, er drohte sich zu vergessen. Zuerst musste er seine Gedanken sortieren, sie begreifen. Vielleicht war alles anders als es schien... er hegte keinen Zweifel daran, dass die anderen ihn vergessen sollten, weil er einer der Schuldigen in dieser Sache war. Die Ausmaße konnte er nicht einschätzen...

„Kümmere dich um deinen Kram, ich kümmere mich um meinen...", murmelte er abschließend, bevor er ging. Ihre Anwesenheit war eine Qual, alles, was sie nach einem Gespräch für ihn übrighaben würde, wäre Verachtung.

Schwer atmend stob der junge Malfoy in die Kerker, denn bald würden die Gänge von anderen Schülern überflutet werden, die zum Mittagessen gingen. Sein Mund war vor Wut verzerrt, brachte zum Ausdruck, dass er Teil des großen Ganzen war, das mehr als die Summe der Teile war, die er momentan besaß. Woher sollte er nun die fehlenden Informationen bekommen? Granger konnte er nicht fragen, sie war eine der Leidtragenden, auch wenn sie ihm gegenüber vermutlich inzwischen positiver gesinnt war. Er könnte allein zu Professor McGonagall gehen, das Schlimmste, das geschehen konnte, war immerhin, dass er seine Erinnerungen wieder gänzlich verlor und niemand erfahren würde, was er vermutlich getan hatte. Sonst würde es ihn vielleicht zerfressen, obwohl er normalerweise nicht der Typ für Schuldgefühle war.

Nur nebenher nahm er wahr, wie er das Schloss durchquerte, in sein Zimmer ging und sich auf sein Bett setzte. Zitternd legte er seine Hände auf sein Gesicht. Die Hände eines Mörders. Aber wenn er ein Mörder war, wieso war er dann auf freiem Fuß? Wenn es nicht war, wie er vermutete, wie war es dann?

Draco stieß einen frustrierten Schrei aus, während weiterhin das aufgewühlte Wasser vor den Fenstern seines Schlafsaals waberte...


~*~

A.N.: Ich hoffe es geht euch gut! Vielleicht kann euch dieses neue Kapitel ja den Sonntag versüßen, denn es gibt neue Erkenntnisse. Ich nehme gern Vorschläge zum weiteren Verlauf an :D 

Wird es jetzt stressig? Ja / Nein / Diese Frage ist mir zu leicht 


xoxo Freexbird


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