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Kapitel 13. In deinen Armen

~*~

Ihre Finger lagen unter seinem Kinn, ihre Bewegungen verlangsamten, dann öffneten sie ihre Augen und brachten etwas Abstand zwischen sich.

„Und?", hauchte er leise. Bedauerlich schüttelte sie ihren Kopf.

„Nichts."

~*~

„Das kann doch nicht wahr sein.", genervt strich er mit einer Hand durch sein Haar und trat ein Stück von ihr zurück. Da sie sich in den letzten Minuten verloren hatte war sie noch abwesend, der Sturm, der an den Balken riss, holte sie jedoch bald zurück in die Realität.

„Es fehlt vielleicht das Gewitter...", vermutete sie vage, dann musterte sie sein Gesicht, das wieder müde und blass wirkte. „Ist alles okay?"

Irritiert flackerten seine Pupillen zu ihr: „Was?"

„Machen dir die Erinnerungen zu schaffen?"

„Ja.", log er und presste seine Lippen aufeinander.

Sie stieß ihre Atemluft aus, dann entgegnete sie: „Würdest du es mir sagen, wenn dich etwas bedrückt?"

„Wieso sollte ich?", fragte er knurrend, zeitgleich senkten sich seine Augenbrauen. „Ich bin dein Mittel zum Zweck und mehr nicht. Versuch nicht eine... Beziehung zu mir aufzubauen."

„Aber-"

Er ließ sie nicht aussprechen und unterbrach ihre begonnene Rechtfertigung resolut: „Nein. Lass es einfach dabei bewenden.", erst wenn die Hölle zufror, würde er ihr den Gefallen tun und ihr sagen, weshalb er sich so verhielt. Beinahe hatte ihn eine seltsame Art Sehnsucht durchflossen, als er mit ihr an diesem ungemütlichen Ort angekommen war, aber so wie er sich ihr und ihren Freunden gegenüber scheinbar verhielt, war er keine Person, mit der sie sich abgeben sollte. Vor allem ihrer Abstammung entsprechend war sie nicht der richtige Umgang für eine Person wie ihn.

„Malfoy, stell dich nicht so an.", jetzt wallte auch in ihr Ärger auf. Sie konnte beim besten Willen nicht nachvollziehen, warum er sie noch immer von sich stieß. „Wenn du dich schon zu Komplimenten bezüglich meiner Frisur hinreißen lässt, kannst du auch mal was von dir preisgeben."

„Ich gebe dir bereits genug preis.", unheilvoll sah er zu ihr herab, während Wassertropfen an seinen Haarspitzen hingen. Aber sein düsteres Auftreten tangierte sie nicht im Geringsten.

„Warum bist du so-", unschlüssig fuchtelte sie mit ihren Händen herum und deutete damit auf ihn. „-argh!"

„Weißt du Granger, Menschen wie ich werden vermutlich so geboren. Aber ist ja auch egal, gib mir das Buch über die unantastbaren achtundzwanzig zurück, wenn du soweit bist.", entgegnete er unbeteiligt und wollte sich an ihr vorbeidrängen, sie versperrte ihm den Weg jedoch, indem sie einen Schritt zur Seite trat.

„Willst du jetzt einfach verschwinden?", sie konnte nicht genau sagen, wieso sie plötzlich so aufgebracht war. Vielleicht lag es daran, dass er immer wieder in diese verschlossene Art verfiel. Oder daran, dass er von diesem leidenschaftlichen Kuss in keiner Art und Weise berührt zu sein schien.

„Selbstverständlich.", irritiert sah er sie an. „Wir haben keine neuen Erkenntnisse, es regnet, mir ist kalt. Kann ich jetzt gehen?"

„Mir ist auch kalt! Verdammt Malfoy!", mit ihren flachen Händen wollte sie ihn vor die Brust stoßen, aber er fing ihre Handgelenke ab und hielt sie fest.

„Dann solltest du besser zurück ins Schloss gehen. In wenigen Minuten werden hier nämlich keine Stoffe mehr über dem Geländer hängen, wie du weißt.", und ja, das wusste sie. Außerhalb der Spiele und Trainingsstunden wurde die schwere Baumwollverkleidung mit einem Zauberstabschwenk beseitigt, sodass nur noch das nackte Holzgestell davon zeugte, dass an diesem Ort Quidditch gespielt wurde.

Er startete einen neuen Versuch zu flüchten, ließ ihre Handgelenke fallen und schob sie mit einer entschiedenen Geste zur Seite, bei der er lediglich ihre Schulter berührte.

„Malfoy, warte.", im Gegensatz zu ihren letzten Worten klang sie nun beängstigend ruhig, das war auch der einzige Grund dafür, dass er wartete und sich ein letztes Mal zu ihr umsah. Ihre feuchten Finger krallten sich an den Saum ihres Umhangs, der noch schwärzer als ohnehin schon war, wahrscheinlich aufgrund des Regens. „Das... unsere Abmachung steht noch, oder?"

Wenn es denn ging, wurde sein Ausdruck noch verständnisloser. „Was denkst du denn?"

Dann wandte er sich schlussendlich ab und trat in die Tropfen hinaus, die inzwischen wieder senkrecht fielen.

(...)

Mit säuerlich verzogenem Mund durchschritt er die Eingangshalle. Sein Weg, der ihn in den Gemeinschaftsraum der Slytherins führen sollte, fühlte sich zunehmend unangenehm an, weil Umhang, Hemd und Hose an seiner Haut klebten. Kurz vor der letzten Biegung bemerkte er das Büro seines Professors Gastrell, dessen Tür einen Spalt geöffnet war und in dem ein Gespräch stattfand. Prüfend sah sich der Blonde im Gang um, der aber nach wie vor verlassen wirkte, ehe er sich neben dem goldenen Lichtstreifen, der über den Boden fiel, an die Wand lehnte.

„Bist du dir sicher, Antares?", wisperte eine weibliche, alte Stimme. McGonagall?

„Ja. Es war eindeutig eine Szene, bei der sie mit Potter und Weasley unterwegs war, sie schrie ihn an und er hielt das Schwert von Godric Gryffindor in seiner Hand.", Gastrells Antwort war leise und nachdrücklich, jemand seufzte.

„Das ist furchtbar. Sie dürfte sich nicht daran erinnern, ich war mir sicher, dass Poppy...", er kombinierte ihre Worte lose, er musste Granger davon erzählen. Entgegen jeder Vernunft machte er ein abfälliges Geräusch, schlug sich danach jedoch die Hand vor den Mund, um jedes weitere zu ersticken.

„Shht!", zischte Gastrell dazwischen, bevor sie ihren Satz beendete. Draco versteifte sich. „Ich glaube wir sind nicht allein."

Er verstand den Wink. Schnell und lautlos huschte er ans Ende des Ganges, drückte sich an der Wand entlang und bog um die Ecke. Am anderen Ende erschien die Greengrass, die ihn mit erhobener Augenbraue musterte.

„Was machst-?", er legte seinen Finger an seine Lippen und sie verstummte sofort. Dann winkte er sie zu sich heran, legte einen Arm um ihre schmalen Schultern und trat möglichst auffällig und laut mit ihr zurück in den Korridor des Büros.

„...und genau deshalb, Daphne, solltest du bei einem dieser Tränke niemals die schwarzen Johannisbeeren mit den Eiern des Belugastörs verwechseln.", erklärte er, unterstützt von einem belehrend erhobenen Zeigefinger.

Gastrell und McGonagall waren inzwischen aus der Tür getreten und warfen lediglich einen kurzen unauffälligen Blick zu den beiden Schülern, die momentan die einzigen waren, die sich ebenfalls an diesem Ort aufhielten. Nur ein diskretes Nicken folgte zwischen den Lehrkräften, die Draco aus dem Augenwinkel weiterhin beobachteten, während Daphne ihre Lippen aufeinanderpresste. Sobald sie die älteren Herrschaften hinter sich gelassen hatten, wand sich die Blondine unter seinem Arm hervor, genervt begegnete sie seinem Blick.

„Kannst du mir verraten, was das war?"

„Nein kann ich nicht.", schnappte er, dann beschleunigte er seinen Gang und beachtete nicht, dass sie hinter ihm hereilte.

„Ich hab dich beim Lauschen erwischt, oder?", drängte die Blondine, ihre Nägel bohrten sich spitz in seinen Oberarm, als sie nach ihm langte.

„Du hast mich, wenn überhaupt, nur dabei erwischt, wie ich mich in den Korridoren aufgehalten habe. Lass los, deine Krallen sind ja furchtbar.", mit seiner anderen Hand begann er ihre Finger von seinem Arm zu lösen, aber kurz darauf zog sie sich selbst zurück. Sie wirkte noch immer höchst unzufrieden, aber was sollte er ihr sagen? Es war nicht möglich ihr von dem Gespräch zu erzählen, ohne sie in das gesamte Geheimnis einweihen zu müssen. Und das hatte er nicht vor.

„Meiner Meinung nach schuldest du mir etwas dafür, dass ich dich nicht verraten habe.", entschlossen pustete sie eine ihrer Ponysträhnen aus ihrem Gesicht.

Er verdrehte seine Augen. Sowohl wegen ihrer Forderung als auch wegen diesem Verhalten. Ständig musste sie die Haare aus ihrem Gesicht streichen oder anpusten, sollte sie sie einfach abschneiden, verdammt. „Und was soll das deiner Meinung nach sein?"

„Ein Date."

Gereizt massierte er seine Nasenwurzel mit Daumen und Zeigefinger. Weder jetzt noch irgendwann wollte er mit dieser Kuh ausgehen, es gab auch gute Gründe dafür, dass es noch nicht dazu gekommen war. Sie interessierte ihn ungefähr so sehr wie Haferbrei zum Frühstück. Er hatte noch nie verstanden, wie Menschen etwas derart schleimiges als erste Mahlzeit des Tages zu sich nehmen konnten. Dann dachte er daran, was passieren würde, würden die Lehrer davon erfahren... Er müsste zugeben, dass er ebenfalls Erinnerungen hatte und dem Gespräch nach zu urteilen würden er und Granger dann auf direktem Wege zu Madame Pomfrey geschickt werden, damit sie es ja wieder vergaßen.

„Fein.", widerwillig stimmte er zu. „Heute Abend dürfen wir nach Hogsmeade. Zwei Stunden, nicht mehr.", und er bat darum, dass es wenigstens aufhörte zu regnen.

(...)

Hermine wusste unterdessen nicht, wie sie es angehen sollte, ihre Freunde zu einem gemeinsamen Abend mit Caspar Bowler zu überreden. Mit gesenktem Kopf und vor Wut verkrampften Fäusten war sie zurück nach Hogwarts gegangen, auf dem Trampelpfad blieb ihr Fuß beinahe in einer Schlammlache stecken, sodass sie nun auch noch einen schmutzigen Schuh trug. Bei jedem Schritt spürte sie den Erdklumpen, der in den Rillen des Profils klebte und nicht verschwinden wollte. Ihr Haar war ebenfalls eine Katastrophe, nahm sie zumindest an.

Die Treppen war sie so schnell nach oben gestiegen, dass sie schwer atmend vor dem Gemälde der fetten Dame ankam und nachdem sie ihr das Passwort genannt hatte, betrat sie den warmen Gemeinschaftsraum, vor dessen Feuer sich die Gryffindors aufwärmten. Sie näherte sich der Ansammlung und wurde sofort von Harry, Ron und Ginny bemerkt.

„Hermine!", rief Ron aus, ein Rosaschimmer erschien auf seinen Wangen. Hektisch wanderten ihre Hände über ihr Haar und Gesicht.

„Was?!"

„Du siehst wundervoll aus!", murmelte Ginny ehrfürchtig. „Als würdest du vor Leben glühen..."

Harry und Ron waren dazu übergegangen sie wortlos anzusehen. Und jetzt spürte sie ebenfalls Hitze in ihren Wangen, peinlich berührt entfernte sie sich von der Menge, selbst Seamus und Parvati hatten sich inzwischen nach ihr umgedreht und versuchten einen Blick zu erhaschen. Schnell verschwand sie im Badezimmer, stürzte zu einem der Spiegel über dem Waschbecken und betrachtete ihr Ebenbild. Erschrocken weiteten sich ihre Augen, als sie feststellte, dass Ginny recht behielt: ihre Wangen waren rosig, ihr Teint strahlte, während ihre Lippen leicht gerötet und voll wirkten und ihr Haar war zwar feucht, lag aber in sanften Wellen auf ihren Schultern. Das machte es ihr zumindest etwas leichter wieder zum Kamin zurückzukehren, weil sie nun wusste, dass sie nicht so furchtbar aussah, wie sie sich fühlte, nachdem sie dieses unglückliche Gespräch mit Malfoy geführt hatte.

„Hey ähm-", Hermine versuchte ihre Freunde unauffällig anzusprechen, Harry kam ihr dennoch zuvor, lächelnd drehte er sich zu ihr, die anderen waren in eine Diskussion um das Spiel zwischen Gryffindor und Ravenclaw vertieft. Die Freude über den Sieg war deutlich in der Luft zu spüren, und sie konnte es nicht verhindern, dass ein bisschen davon auf sie überschwappte.

„Da bist du da! Es bleibt dabei, dass wir heute Abend nach Hogsmeade gehen, oder?"

„Also, wegen Hogsmeade-", gespannt lagen nun auch Rons und Ginnys Augen auf ihr, was ihr Selbstbewusstsein nicht gerade stärkte. „-eventuell habe ich Caspar gesagt, dass er mitkommen kann...", hektisch schloss sie ihre Lider, aus Angst vor der Reaktion, aber als sie ausblieb, linste sie, mit angezogenen Schultern, hervor.

Rons Stirn: gerunzelt. „Warum denn der?", es gefiel ihm ganz und gar nicht, dass dieser Idiot an einem Abend teilnehmen sollte, der für seine Freunde bestimmt war. Außerdem grub er ständig Hermine an und das stieß ihm noch immer sauer auf.

„Er... also... er hat mir leidgetan und er war entgegen seinem sonstigen Verhalten wirklich nett und überhaupt nicht aufdringlich...", erklärte sie stockend. Ginny und Harry wechselten einen Blick und zuckten dann ihre Achseln. „Und als er gefragt hat und sagte, dass er so schwer Freunde findet..."

„Ich frage mich nur wieso...", grummelte Ron. „Aber wenn's sein muss. Hannah kommt auch mit.", setzte er leiser hinterher, aber sie hatte bereits damit gerechnet.

„Wann wollen wir denn gehen?", Ginny richtete sich auf, sie hatte die Nachricht auf Caspars Beisein bereits verdaut und für sie war es sowieso am wichtigsten, dass Harry sie begleitete.

„18 Uhr vielleicht? Ich muss mich erst umziehen, mir ist echt kalt.", Hermine rieb über ihre Beine, die in einer feuchten Jeans steckten.

„Ja kein Problem, wir sind hier sowieso noch nicht fertig...", antwortete Harry, dann ruckte sein Kopf nach rechts in die Menge. „Seamus, warte!", in einer flinken Bewegung löste er sich aus dem Knoten, den die Beine von ihm und Ginny bildeten und lief zu ihm, während der Angesprochene auf ihn wartete. Darauf entspann sich eine hitzige Diskussion über Wendemanöver und Sturzflüge. Ginny seufzte, dann lehnte sie sich zurück und spielte mit ihrem Zauberstab.

(...)

Entgegen aller Erwartungen verhielt sich Caspar nicht seltsam oder plump. Auf ihrem Weg nach Hogsmeade hatten sie ihn und Hannah in der Nähe der Kerker aufgesammelt und waren gemeinsam ins Dorf gegangen. Tatsächlich hatte sich der Sturm in feine Nebeltropfen gewandelt und Caspar schien so zufrieden mit seiner Situation zu sein, dass er permanent lächelte und nur selten etwas zu ihren Gesprächen beitrug.

Wenig später saßen sie gemeinsam an einem der Tische, am Rande des Schankraums, des Drei Besen und umfassten jeweils einen Krug mit Butterbier.

„Ich sag's dir, es war unheimlich knapp, der Klatscher hätte Davies von seinem Besen gefegt...", sagte Ginny erhitzt, worauf Harry und Ron einstiegen. Hermine langweilte sich ein wenig, war aber froh einen beinahe ereignislosen Abend mit ihren Freunden verbringen zu können. Irgendetwas gab ihr das Gefühl, dass es nicht immer so gewesen war und sie ahnte, dass es etwas mit ihren verloren gegangenen Erinnerungen zu tun hatte... und mit Malfoy. Caspar und Hannah unterhielten sich parallel zu den anderen über Wahrsagen und die anstehenden Hausaufgaben von Firenze, die die Deutung von Sternkonstellationen in Bezug auf die Koboldmagie einschlossen. Hermine atmete ein und beobachtete ein paar Schüler, die sich noch in der Gaststätte befanden. Einmal waren da die Vertrauensschüler Xenobilus Finch und Heather Mills aus dem Hause Hufflepuff, die offenbar ein Date hatten und gemeinsam in eine Schale Kürbischips langten. Am anderen Ende des Raumes saßen Bathsheda Babbling und Septima Vektor mit Rolanda Hooch bei einem Glas Elfenwein, der ihre Gesichter rötete. Und dann öffnete sich die Tür, durch die Malfoy gemeinsam mit Greengrass trat.

Die Finger, die Hermine an ihr Glas gelegt hatte wurden feucht. Sie hätte nicht angenommen, dass er sich jemals freiwillig mit ihr allein irgendwo aufhalten würde. In diesem Moment stellte sie erneut fest, dass sich ihre ursprüngliche Sympathie für die unbeholfene Treiberin verabschiedet und einer unangenehmen Anspannung Platz gemacht hatte. Sein Blick kreuzte für den Hauch einer Sekunde den ihren, ehe er, einen grimmigen Ausdruck im Gesicht, das Mädchen zu einer Nische schob, in der sich ein Tisch für zwei Personen befand. Noch immer konnte Hermine die Situation beobachten und mit Genugtuung feststellen, dass er mit seiner Gesellschaft nicht glücklich war.

„... oder?", auffordernd stupste jemand seinen Ellenbogen gegen ihren. Sie blinzelte und widmete sich dem Urheber: Caspar.

„Entschuldige... was hast du gesagt?"

„Neville ist irgendwie verschollen.", er grinste hinreißend, trank einen Schluck.

„Oh, äh... ja schon.", stammelte sie. Bisher war es ihr nicht aufgefallen, aber seitdem sie gehört hatte, dass er mit Luna ging, war er tatsächlich wie vom Erdboden verschluckt.

„So ist das, wenn man frisch verliebt ist.", antwortete er bedeutungsschwer, worauf Hermines Gesicht brannte. Die anderen Anwesenden runzelten bei seiner Aussage die Stirn oder betrachteten ihre Getränke. Weder Hannah und Ron noch Harry und Ginny hatten schwärmerische Zweisamkeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit erlebt, weshalb sie vermutlich besser nichts dazu sagen wollten. Harry und Ginny bevorzugten es ohnehin, nur wenige Zärtlichkeiten im Beisein von Mitschülern auszutauschen, sich gemeinsam verschanzen wollten sie allerdings auch nicht. Was Hannah und Ron anging, so hatte Hermine keine Ahnung, ob sie überhaupt offiziell miteinander gingen.

Nachdem sich die seltsame Stille löste, wanderten ihre Pupillen wieder zu Malfoy und seiner Begleitung. Das Mädchen redete ohne Unterlass auf ihn ein, er hingegen beschränkte sich auf minimalistische Reaktionen: Schulterzucken und Nicken. Hermine schluckte und befand, dass sie ihre Aufmerksamkeit lieber auf ihre Freunde richten sollte, nachdem Malfoy sich ihr gegenüber wieder wie ein Eisblock verhalten hatte und das auch noch, nachdem sie sich küssten.

Die Zeit verging und es wurde 20:32 Uhr. Bald mussten sie in das Schloss zurückkehren, aber noch machten sie keine Anstalten darum zu gehen. Im Augenwinkel bemerkte sie, dass die Greengrass den Schankraum allein verließ und Malfoy zurückblieb. Er sah sich um, dann verhakten sich ihre Blicke, sodass es sich beinahe unwohl anfühlte. Wollte er ihr damit etwas sagen? Sie hob eine Augenbraue, auffordernd ruckte er mit seinem Kopf Richtung Ausgang, dann legte er die Bezahlung auf seinem Tisch ab und erhob sich. Sollte sie ihm jetzt folgen? Vermutlich.

Ihre Freunde unterhielten sich noch immer blendend, Caspar schien den Spaß seines Lebens zu haben, weshalb sie absolut kein schlechtes Gewissen hegte, weil sie ihn mitgenommen hatte. Sie freute sich sehr für ihn.

„Leute, ich werde schon zurückgehen, ich fühle mich nicht so gut...", sagte sie, und es stimmte tatsächlich. Irgendwie war ihr heiß und kalt – gleichzeitig.

„Soll dich jemand begleiten?", fragte Harry mit sorgenvollem Blick, Caspar nickte zustimmend.

„Ja, ich kann mitkommen."

Das fehlte ja noch. „Nein – nein. Ihr habt gerade so viel Spaß, ich schaffe das schon."

„Aber wir gehen doch sowieso bald.", warf Ron ein, skeptisch legte er seinen Kopf schief. „Wollen wir gleich alle gehen?", fragte er weiter, mit einer Geste, die den ganzen Tisch einschloss. Das lief gerade alles in eine ganz falsche Richtung.

„Ist schon okay-", ein bisschen zu schnell erhob sie sich und nahm den Mantel von ihrer Stuhllehne, sodass niemand reagieren konnte. „-bleibt ruhig noch ein bisschen."

Ohne weitere Antworten abzuwarten stürmte sie davon, Harry sah ihr mit geöffnetem Mund hinterher, Ginny wackelte mit ihrer Nase, die anderen waren zu verwirrt, um das Geschehen zu kommentieren, aber kurz darauf verfielen sie in ein neues Gespräch.

Hermine schlüpfte, nachdem die Tür ins Schloss gefallen war und ihr niemand folgte, in ihren Umhang und schloss ihn fest vor ihrer Brust, es war sehr kühl geworden. Ihr Atem stob in kleinen Wolken aus ihrem Mund. Stockend setzte sie sich in Bewegung und suchte nach einem Anhaltspunkt, der ihr verriet, wo sich Malfoy aufhielt.

„Psst! Granger-", flüsterte jemand zu ihrer Linken. Es war die Gasse, in die er sie bereits gedrängt hatte, nachdem er das Buch über die Unantastbaren erwarb. Sie leckte flüchtig über ihre Unterlippe, dann näherte sie sich, ungeduldig legte er eine Hand auf ihren Unterarm und zog sie ein paar Meter mit sich. „Komm schon, das muss niemand hören."

„Sollten wir nicht zum Schloss gehen? Die anderen-"

„Kommen die gleich? Salazar, können die dich keine Sekunde allein lassen?", es war dunkel in der Gasse, deshalb konnte sie seinen Gesichtsausdruck nicht sehen, aber er musste ähnlich genervt wie in Gesellschaft von Greengrass aussehen.

„Falls dir das nicht aufgefallen ist, bald ist Ausgangssperre, also los.", ohne Widerworte zuzulassen verknotete sie ihre Finger mit seinen und kehrte auf den Hauptweg zurück, der gleichermaßen zum Schloss führte. Kaum dort angekommen riss er sich los. „Wir können reden, während wir gehen."

„Schon gut. Es wird sowieso nicht lang dauern.", wie ein Paranoider sah er über seine Schulter, aber niemand war zu sehen. Und das war auch gut so, diese Sache mit den Erinnerungen ging nur sie beide etwas an, also musste er sichergehen, dass sie die einzigen waren, die davon hörten. „Ich habe ein Gespräch von McGonagall und Gastrell gehört."

„Okay?", sie wusste nicht, was sie mit dieser Information anfangen sollte, blieb aber aufmerksam.

„Anscheinend hat Gastrell festgestellt, dass du einen Teil deiner Erinnerungen zurückhast. Irgendwas über dich, Potter, Wiesel und das Schwert von Gryffindor."

Es rieselte kalt ihren Rücken herunter, Adrenalin rauschte durch ihre Gefäße und steigerte ihre Aufmerksamkeit.

„Er ist im Unterricht in meinen Geist eingedrungen.", offenbarte sie, sauer über sich selbst, weil sie es zugelassen hatte.

„Ja, Klasse.", sagte er sarkastisch. „Konntest du deinen Geist nicht verschließen?"

„Ich bin keine Okklumentikerin, Malfoy.", fauchte sie ihm entgegen.

„Dann solltest du es bald lernen! Denn anscheinend liefern sie uns bei Madame Pomfrey ein, wenn mehr davon ans Licht gerät. McGonagall hat sie irgendwie erwähnt, weil du bei ihr warst."

„Das war nach diesem schrecklichen Anfall von Kopfschmerzen...", abwesend wanderten ihre Finger zu ihren Schläfen und strichen darüber. „Vorher habe ich seltsame Gefühle verspürt, immer wieder... danach waren die irgendwie weg und ich war zufriedener?"

„Super, soll das jetzt heißen die Erwachsenen sorgen dafür, dass unsere Erinnerungen an irgendetwas schön un-erinnert bleiben?", seine Stimme klang garstig und zynisch. Mit einer fahrigen Geste strich er seine Haare nach hinten, sie widersetzten sich vehement.

„Ich weiß es doch auch nicht!", rief Hermine verzweifelt. Wie auf ein stilles Zeichen verharrten sie vor den Toren des Schlosses und wandten sich einander zu. „Was sollen wir denn tun, wenn es so ist?"

„Ach, das soll ich wieder wissen, oder was? Was hat er denn noch alles gesehen?", sein Mund verzerrte sich, als er sie anstarrte.

Hilflos warf sie ihre Arme in die Luft, dann antwortete sie leise: „Er hat ein paar Dinge von uns gesehen und... eben das."

„Von uns?", ein Schlucken. Seine Augen wanderten über ihre Haut, die an ihrer Nasenspitze und auf ihren Wangen gerötet war. Atemluft stieg aus ihrem Mund. Nebel umschloss die beiden Schüler näher, sodass sie nur wenig Abstand zwischen sich hatten, sonst würden sie sich nicht sehen können.

„Naja... unseren Streit in der Bibliothek... und unseren ersten Kuss...", die letzten Worte hatte er beinahe nicht verstehen können, weil ihre Stimme an Lautstärke verlor.

„Dann wissen sie hoffentlich nicht, dass wir gemeinsam daran arbeiten.", das reichte ihm vorerst, um nicht den Verstand zu verlieren. Aber vielleicht wäre sie irgendwann schuld daran, wenn sie nicht damit aufhörte ihn mit ihren großen braunen Augen anzusehen, die von diesen langen Wimpern umgeben waren und ...

„Warum warst du mit Greengrass im Drei Besen? Ich dachte, du kannst sie nicht ausstehen.", der Moment war vorbei, er grinste, als sie das ansprach. Das waren wahrlich die schlimmsten zwei Stunden des bisherigen Schuljahres gewesen und das war etwas Besonderes, weil er schon einige Stunden von Professor Binns besucht hatte. Es war ihm ebenfalls aufgefallen, dass sie in Begleitung von diesem Bowler aufgetaucht war, weil alle anderen an ihrem Tisch bereits Paare bildeten.

„Kann ich auch nicht.", sollte er ihr sagen, dass es kein Date gewesen war? Später vielleicht. „Was ist mit dir und Bowler?"

„Was soll mit uns sein?", perplex schüttelte sie ihren Kopf. Selbst wenn sie versuchte, sich bewusst zu erinnern, hatte sie nicht das Gefühl, ihm gegenüber Interesse gezeigt zu haben, zumindest nicht romantischer Natur.

„Du warst in seiner Gesellschaft, während die anderen ja schon miteinander vergeben sind.", irgendwie spürte sie, dass er sie prüfte, auch wenn sie nicht wusste, worauf.

„Was interessiert dich das, Malfoy?", säuselte sie. Hermine fiel ein, dass sie ihm noch einen Brief schuldig war und auch, wenn sie noch nicht ganz besänftigt war, was sein Verhalten bei den Tribünen anging, so wollte sie ihn trotzdem überreichen. Sie zog ihn mit spitzen Fingern aus ihre Jeans und reichte es ihm, verblüfft nahm er ihn an.

„Mhm. Es interessiert mich nicht, ich bin nur höflich.", log er weiter, der Zettel fühlte sich warm unter seinen Fingerkuppen an. Interessiert nahm er ihn in beide Hände und entfaltete ihn langsam. Hermine schien nicht damit gerechnet zu haben, dass er ihn sofort lesen würde. Bis er geöffnet war hielt er ihren Augen stand, dann senkte er seine eigenen auf ihre Schrift:

Um dir zu antworten: Ich denke, hoffe, dass unser Abkommen noch steht. Ich muss wissen, was passiert ist. Und ich gebe mir mehr Mühe mit meinem Benehmen, wenn du es tust. Danke für das Kompliment, obwohl ich sauer bin. H.

Er wusste, dass ihre Wut auf seinem Abgang am Nachmittag beruhte. „Was ist, wenn die Erinnerungen bei jedem Wetter wiederkehren?"

In der Tat hatten sie diese Möglichkeit bisher nicht in Betracht gezogen. Es konnte sein, dass es nur und ausschließlich an ihnen lag, dass es völlig unabhängig von äußeren Einflüssen war. Natürlich verdrängten sie dabei die Tatsache, dass sie es bereits bei anderem Wetter versucht hatten, aber es konnte schließlich nicht schaden...

Sie umfasste seine Hand, dieses Mal umschlang er ihre mit seinen Fingern, in einem Anflug von Rührseligkeit, und folgte ihr durch die hohen Tore. Sie stiegen die Treppen empor, durchquerten die Korridore und traten in das Vertrauensschülerbad ein, dem einzigen Ort, an dem sie jetzt nicht erwischt werden würden. Die Tür schloss sich, nur ihre Schritte hallten an den gefliesten Wänden wider.

Er wirbelte mit ihr herum, bis sie an der Wand neben der Tür stand, seine Hände umfassten ihr Kinn, dann nahm er nur das Funkeln in ihren Augen wahr, die versuchten, ihn in der Dunkelheit anzusehen. Seine Lippen legten sich auf ihre und sie waren beide hitzig, von den vielen Stufen, die sie hatten zurücklegen müssen. Ihre Hände wanderten zu seiner Hüfte, damit er sich gegen sie lehnte und er tat es. Ein Hauch Luft befand sich zwischen ihnen, der ebenfalls bald verschwand, als sie so nah es ging beieinander waren. Zärtlich wanderte sein Mund über ihren, küsste ihren Mundwinkel, dann ihre Wange, um zu ihrem zurückzukehren und fortzufahren...

Ein unglaublich leichtes Gefühl trat in ihre Köpfe und befreite sie von allen Sorgen, die sie normalerweise plagten und schlaflos ließen. Bald darauf trafen sich ihre Zungen, um sich zu fangen und dann wieder zu verschwinden, damit sie ihre Lippen fühlen konnten. 


~*~


A.N.: Ich wünsche, wie immer, einen schönen Sonntag! <3

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