Die Welt ist nicht nur rosarot
„Wenn man verliebt ist, ist es so, als würde man durch eine rosarote Brille schauen. Wenn man die Brille im Laufe der Zeit verliert, sieht man den Partner klarer, inklusive seiner Schwächen, Macken und Ängsten."
-Sichtweise Hermine Granger-
Nervös fuhr ich mir mit der Hand durch die Haare, während Remus die Haustür aufschloss. Er ließ mir den Vortritt und mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, betrat ich das Haus von Andromeda. Ich legte Umhang, Schal und Mütze ab, schlüpfte aus meinen Schuhen, ehe ich mich neugierig umsah. Ich befand mich in einer Art Vorflur. Remus führte mich durch eine Schiebetür in den angrenzenden Flur, an dessen Ende sich eine Treppe befand. Es gab zwei angrenzende Türen. Hinter der ersten befand sich die Küche, gleich daneben das Wohnzimmer. Beide Räume waren einsam und verlassen.
>>Wo hast du denn Teddy und Andromeda gelassen? <<, sprach ich meinen ersten Gedanken direkt aus. Lächelnd nahm mir Remus meinen Rucksack ab.
>>Die befinden sich auf dem Spielplatz. Sicher ist das für dich angenehmer. So kannst du dich erstmal in Ruhe umschauen, ohne von den Beiden gleich überfallen zu werden<<, scherzte er. Dankbar sah ich zu ihm auf. Die Anspannung fiel etwas von mir ab und ich fühlte mich gleich viel wohler in meiner Haut. Remus entging dies natürlich nicht.
>>Ich weiß das du aufgeregt bist, aber bitte mach dir nicht allzu viele Gedanken. Ich bin die ganze Zeit bei dir und zusammen werden wir ein paar schöne Tage verbringen, da bin ich mir sicher <<, sprach Remus beruhigend auf mich ein. Liebevoll strich er mir über die Wange. Ich legte meine Hand auf die seine, damit er sie nicht wegzog und schmiegte mich gegen seine Haut. Genießerisch schloss ich die Augen und atmete ein paarmal tief durch, um meine angespannten Muskeln zu lockern. Als ich wieder zu Remus blicke, bemerkte ich, dass Besorgnis in seinen Augen lag.
>>Komm, ich zeig dir wo du deine Sachen unterbringen kannst! << Zuversichtlich lächelte er mich an, nahm meine Hand und führte mich ins obere Stockwerk.
>>Also, da hinten befindet sich Andromeda's Schlafzimmer, gegenüber das Büro, was zurzeit aber kaum genutzt wird, dann kommt das Bad und das hier ist mein Zimmer, welches ich mir mit Teddy teile<<, erklärte er und öffnete die Tür, um mich eintreten zulassen. Zunächst war ich doch ziemlich überrascht, wie groß das Zimmer doch war. Ich stand auf einem dunkelbraunen Dielenboden, der fast gänzlich durch einen cremefarbenen Teppich verdeckt wurde. Ein Himmelbett aus Eichenholz, sowie ein Kinderbettchen, befanden sich rechts von der Tür. Gleich daneben eine Kommode. Unteranderem gab es noch einen großen Kleiderschrank, ein Bücherregal, eine kleine Sitzgruppe, zwei Nachtschränke und ein Mobile, welches über Teddys Bettchen hing. Fasziniert trat ich auf dieses zu und bewunderte die kleinen Holztiere, die an dessen Fäden hingen. Ein Hund, ein Hirsch, ein Wolf, ein Hase, ein Fuchs, eine Eule, ein Phönix und eine Katze. Der Wolf und der Hase waren etwas größer und hingen direkte in der Mitte. Remus trat von hinten nah in mich heran, sodass ich seinem Atem im Nacken spüren konnte.
>>Gefällt es dir? Ich hab es selbst gebastelt und Dora hat sich die Mühe gemacht, die einzelnen Tiere zu bemalen. Sie hat ihnen sogar Namen gegeben. << Remus griff an mir vorbei, nach dem Hirsch und drehte in so um, sodass ich die schwarz eingravierte Schrift lesen konnte „Krone". Erst jetzt vielen mir auch die anderen Namen auf. Tatze, Moony, Bunny, Foxy, Hedwig, Fawkes und Mrs Norris. Bei dem letzten Namen wurde ich stutzig.
>>Mrs Norris? << Fragend schaute ich über meine Schulter hinweg zu Remus. Dieser zuckte nur grinsend mit den Schultern.
>>Frag nicht, dass war Doras Idee. Sie fand das anscheinend höchst amüsant<< Nachdenklich blickte wieder zu den kleinen Holztierchen.
>>Und wer sind Bunny und Foxy? <<, wollte ich neugierig wissen.
>>Doras Patronus war, bevor er sich veränderte, ein Kaninchen, darum Bunny. Und Foxy, so hat Sirius immer Lily genannt, wenn er sie aufziehen wollte. << Remus legte seine Arme um mich und zog mich gegen seine Brust. Ich spürte seine Wärme im Rücken, weshalb ich mich zu ihm umdrehte. Lächelnd lehnte ich meinen Kopf gegen seine Schulter, inhalierte seinen unbeschreiblichen Geruch, während er mir sanft über den Rücken fuhr.
Als mein Blick auf die kahle Wand neben der Tür fiel, zog ich skeptisch die Augenbrauen zusammen. Deutlich konnte man die Umrisse von einzelnen Bilderrahmen erkennen, die scheinbar vor kurzen noch dort gehangen hatten. Erstaunt hob ich den Kopf und sah mich suchend im Zimmer um. Nirgends war auch nur ein Bild von Tonks zu sehen.
>> Hast du extra wegen mir, alle Bilder von Tonks abgehängt? << Sprachlos starrte ich ihn an. Bedrückt senkte er darauf den Blick.
>>Ich wollte vermeiden, dass du dich hier unwohl fühlst<<, gab er offen zu. Seine Worte schmeichelten mir zwar, doch ich wusste nur zu gut, wie schwer ihm das gefallen sein musste.
>>Das wäre wirklich nicht Notwendig gewesen<<, sagte ich fassungslos und versuchte seinen Blick aufzufangen.
>>Es ist doch nur für ein paar Tage<<, sprach er, wie mir schien, mehr zu sich selbst, als zu mir. Seufzend lehnte ich meinen Kopf wieder gegen seine Schulter. Eine ganze Weile standen wir einfach nur so da und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach.
Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten wir uns wieder voneinander. Remus hatte mir extra ein Schubfach freigeräumt, wo ich meine Sachen zwischenzeitlich verstauen konnte. Dann gingen wir runter in die Küche, wo Remus uns beiden einen Tee kochte. Mir fiel auf, wie penibel aufgeräumt es im gesamten Haus war. Aus Erfahrung wusste ich, dass Remus ein sehr ordnungsbewusster Mensch war und scheinbar stand Andromeda ihm in dieser Hinsicht in nichts nach. Obwohl ich vermutete, dass sie sogar noch einen Zacken schärfer war, als Remus.
>>Hast du schon irgendwelche Pläne für heute? <<, fragte ich, als mir eine Tasse Tee überreicht wurde, die ich dankend entgegennahm.
>>Für heute noch nicht, aber morgen würde ich dich gerne zum Essen ausführen<<, meinte Remus Augenzwinkernd.
>>Das klingt romantisch<<, stellte ich lächelnd fest. Vorsichtig nippte ich an meinem Tee, nur um festzustellen, dass er noch zu heiß zum Trinken war. Remus bemerkte mein Dilemma, fuhr mit der Hand über meine dampfendes Getränk, um es abzukühlen.
>>Und den heutigen Tag können wir dazu nutzen, die Umgebung etwas zu erkunden, ganz in der Nähe gibt es einen herrlichen Park, oder wir bleiben einfach hier und machen uns einen netten Nachmittag, backen Plätzchen, trinken heißen Kakao und entspannen uns vor dem Kamin<<, schlug Remus vor. Verträumt musterte ich die einzelnen Bilder, die an der Kühlschranktür hingen, unteranderem auch das, welches Teddy neulich erst in meinem Beisein gemalt hatte.
>>Vielleicht können wir ja beides machen<<, sagte ich gedankenverloren und malten mir schon den gemeinsamen Nachmittag in Gedanken aus.
Gerade als Remus darauf etwas erwidern wollte, wurde ein Schlüssel im Türschloss herumgedreht und verkündete somit die Ankunft von Andromeda und Teddy. Schlagartig kam die Nervosität zurück. Angespannt klammerte ich mich mit beiden Händen an meiner Tasse fest. Besorgt betrachtet mich Remus, während mein Blick unverwandt auf die Tür gerichtet war.
---------------------------------
Hey Leute,
im nächsten Kapitel wird es dann wieder etwas romantischer. Im Übrigen würde ich mich freuen, wenn ich mal in mein Harry Potter Artbook reinschaut, welches Tonks und Remus Liebesgeschichte wiederspiegelt. Habt vielen Dank im Voraus ^^
Liebe Grüße
Eure Moony
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro