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Das Unerwartete

-Sichtweise Hermine Granger-

Ich lag auf dem Rücken und starrte an die Decke meines Himmelbettes. Es gab nichts, was man dort oben hätte beobachten können, dafür war es viel zu dunkel im Raum. Die gleichmäßigen Atemzüge der anderen Mädchen, nahm ich kaum war. Dafür dröhnte mir mein Herzschlag viel zu laut in den Ohren. Vor meinem geistigen Auge erschien Ron. Ich sah seinen verletzten Blick, seine ausdruckslose Miene, seine zitternde Hände, die zu Fäusten geballt waren. Dieses Bild hatte sich tief in mein Gedächtnis eingebrannt. Jedes Mal wenn ich die Augen schloss, sah ich es. Mir war zum Heulen zumute, doch ich schluckte den Kloß in meinem Hals tapfer hinunter. Ich wollte nicht weinen...

>>Schließ die Augen, Hermine! Ich kann dir helfen beim Einschlafen<<, vernahm ich unverhofft Remus Stimme. Ich hatte nicht bemerkt, dass er ebenfalls wach war.

>>Ich will aber gar nicht schlafen<<, erwiderte ich trotzig und seufzte.

>>Die Uhr schlägt fast zwei Uhr. Du musst schlafen, wenn du nachher nicht völlig übermüdet in meinem Unterricht sitzen willst! <<, sagte Remus auffordernd. Stimmt, mir war völlig entfallen, dass schon wieder Freitag war. In der letzten Stunde hatten wir Verteidigung gegen die Dunklen Künste, jetzt wieder mit Remus und nicht mehr mit Professor Williams. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen, doch meine Stimmung war derzeitig im Keller.

>>Gut, wenn du nicht schlafen willst, dann versuchen wir etwas anderes...Los, schließ die Augen! << Remus Stimme hatte etwas Beruhigendes an sich. Sie glich der Stimmlage eines Baritonsängers. Zudem war mir aufgefallen, dass wenn er aufgewühlt war, seine Tonlage immer ein paar Oktaven höher rutschte, war er dagegen verärgert, wurde sie rauer und dunkler.

>>Jetzt wird es kitschig, Hermine! << Ich konnte förmlich sehen, wie Remus genervt die Augen verdrehte. Er konnte es gar nicht leiden, wenn ich gedanklich in Schwärmereien über ihn verfiel. Zumindest bewirkte sein Einwurf, dass ein kurzes Lächelnd über mein Gesicht huschte.

>>Schließt du jetzt bitte deine Augen, oder muss ich die ganze Nacht darauf warten? <<, gab er missmutig von sich. Es machte mir immer wieder aufs Neue Spaß, ihn etwas zu ärgern. Aber ich wollte ihn auch nicht länger auf die Folter spannen, schließlich wollte er mir helfen. Auch wenn ich nicht wusste, was er genau vorhatte, kam ich seiner Aufforderung nach.

Kaum hatte ich die Augen geschlossen, befand ich mich plötzlich an einem vollkommen anderen Ort. Ich stand an einem Strand, schaute hinauf aufs offene Meer, hörte das Rauschen der Wellen, spürte den Sand unter meinen nackten Fußsohlen. Staunend drehte ich mich einmal um die eigene Achse. Die Sonne erhitze die Luft um mich herum, während der Wind eine kühle Brise herbeiwehte. Während ich verträumt die salzige Seeluft einatmete und eine Welle meine Füße mit lauwarmen Wasser überspülte, betrachte ich einen Vogelschwarm, der am Himmel seine Bahnen zog.

>>Anscheinend gefällt es dir hier. << Erschrocken fuhr ich zusammen, bevor ich mich umdrehte und Remus entdeckte. Grinsend stand er da, barfuß, mit kurzer Hose und einem weißem Hemd, dessen Knopfleiste offen stand. Noch immer war ich so berauscht von diesem Ort, dass kein Ton meine Kehle verlassen wollte. Ich war einfach nur sprachlos.

>>Sicher fragst du dich, wo wir uns hier befinden<<, half mir Remus auf die Sprünge. Stumm nickte ich.

>>Nun, auch wenn es schwer vorstellbar ist, aber wir befinden uns an einem fiktiven Ort. Einen Ort den ich mit reiner Vorstellungskraft erschaffen habe. Dadurch, dass du meine Gedanken teilst, hast auch du Zutritt zu ihm. Eigentlich ist es recht simpel. Wir sind in der Lage Anregungen, Gedanken, Reflexionen in einer fiktiven Form auszuleben. Einfacher gesagt, ich habe eine erdachte Umgebung erschaffen. Man kann es mit einem Traum vergleichen, nur das wir hier die völlige Kontrolle haben. << Ich brauchte einen kurzen Moment, um seine Worte zu verarbeiten.

>>Ich werde es dir mal genauer verdeutlichen. Das alles hier entspringt meiner Fantasy. Ich kann also einfach einen Riesen herbei zaubern <<, unverhofft erschien eine gigantische, menschenähnliche Kreatur hinter Remus, erschrocken wich ich zurück, >>oder das Wetter ändern<<, der Riese verschwand, dafür verdeckten nun dicke Regelwolken die Sonne, >>oder auch Personen heraufbeschwören<<, nun stand mir plötzlich Voldemort gegenüber. Mit offenen Mund starrte ich in die verhassten roten Augen. Im Hintergrund hörte ich Remus leise lachen. Das Abbild von Tom Riddle löste sich in Luft auf. Erleichtert atmete ich auf.

>>Also, wenn ich dich damit nicht ablenken konnte, dann weiß auch nicht weiter. << Schmunzelnd kam Remus auf mich zu.

>>Du schaffst es immer wieder mich zu überraschen <<, erwiderte ich lächelnd und blickte zu ihm auf.

>>Das ist eigentlich unabsichtlich. Doch stablose Magie, die Ausnutzung der seltsamen Verbindung zwischen uns und jede Menge Einfallsreichtum, machen es möglich. << Remus zog mich liebevoll in seine Arme. Ich umschlang seine Taille, lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter, und zusammen schauten wir hinaus aufs Meer.

>>Was meinst du, durch was ist diese gedankliche Verbindung zwischen uns entstanden? <<, durchbrach ich irgendwann die Stille.

>Das ist eine gute Frage. Über die Antwort kann ich ehrlich gesagt nur spekulieren. Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass der Wolf dafür verantwortlich ist. Wie genau das aber zusammen hängt...? Vermutlich hat alles im Zug angefangen. Du hast meine animalischen Triebe geweckt, also Moony. Er hat seine Chance auf der Stelle genutzt und hat erstaunlich schnell die Kontrolle übernommen. Entweder hat er dich da als Partnerin ausgewählt, oder schon damals, als wir uns kennen gelernt haben. Schwer zu sagen. Als du dann auch Gefühle für mich entwickelt hast, warum auch immer, ist dann vermutlich diese Verbindung zwischen uns entstanden<<, überlegte er. Nachdenklich beobachtete ich die Wellen, die leise gegen das Ufer platschten. Ich dachte an den Kuss zurück, den ich Remus, kurz bevor ich meine Freunde vom Quidditchfeld abgeholt hatte, um mit ihnen nach Hogsmeade aufzubrechen, förmlich aufgedrückt hatte. Wahrscheinlich hatte ich mich da in ihn verliebt, ohne es wirklich selbst realisiert zu haben. Remus lauschte aufmerksam meinem inneren Monolog, sagte aber nichts dazu.

Irgendwann beschwor Remus eine Decke und wir ließen uns darauf nieder. Remus legte sich auf den Rücken, schloss die Augen und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Liebevoll betrachtete ich ihn. Seine Haare sahen mal wieder so aus, als hätten sie noch nie einen Kamm gesehen, sein noch junges Gesicht wirkte im grellen Sonnenlicht blass und erschöpft, die vereinzelten Narben unterstrichen seine Natürlichkeit und ließen in sehr reif wirken.

Lächelnd beugte ich mich zu ihm rüber und hauchte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen, ehe ich mich an seine Seite kuschelte. Verträumt strich ich mit den Fingern über seinen nackten Oberkörper, zeichnete die einzelnen Narben nach und bewunderte seine Bauchmuskeln, für die er nicht einmal trainieren musste, da die monatliche Verwandlung dies für ihn übernahm. Irgendwann glitt ich ins Reich der Träume.

Als mich wenige Stunden später mein Wecker aus dem Schlaf riss, stellte ich enttäuscht fest, dass ich mich wieder in meinem Bett befand. Murrend setzte ich mich auf, fuhr mir mit den Fingern durch die Haare und wünschte mich zurück an den Strand. Remus hatte es doch tatsächlich geschafft, mich eine Weile von meinen Schuldgefühlen abzulenken, und ich war ihm dankbar dafür.

Zwei Stunde später, stand ich mit meinen Schulsachen bepackte, mit Harry, Ron, Neville und Ginny vor Professor Snapes Klassenzimmer. Ron sah aus, als hätte er einen schlaflose Nacht hinter sich, und mein Inneres zog sich bei seinem Anblick schmerzhaft zusammen. Ich hatte nie beabsichtig, ihn zu verletzten. Mit hängendem Kopf starrte ich auf meine Schuhspitzen. Erst als die Tür zum Klassenzimmer geöffnet wurde, schaute ich auf. Kaum hatten alle den Kellerraum betreten und ihre angestammten Plätze aufgesucht, begann der Professor mit dem Unterricht. Snape wirkte reichlich missgestimmt. Wahrscheinlich wurmte ihn noch immer Remus Anspielungen Professor Williams betreffend. Mir gefiel es gar nicht, dass Remus dem Professor vorgegaukelt hatte, dass er eventuell etwas mit der Frau Professorin am Laufen hatte. Allerdings verstand ich seinen Plan dahinter. Innerlich hoffte ich darauf, dass er diesen nicht weiter verfolgen würde. Ich könnte es nicht ertragen, ihn mit einer anderen Frau zusammen zu sehen, auch wenn es nur gespielt war.

Der Tag zog sich dahin, doch mit fortschreitender Stunde verbesserte sich meine Laune, da ich es kaum erwarten konnte, wieder bei Remus Unterricht zu haben. Ich verbrachte die Zeit bis dahin damit, Okklumentik in den einzelnen Fächer zu üben. Er war eine Herausforderung dem Lehrer zu lauschen und dabei jegliche Gedanken und Gefühle aus dem Kopf zu verbannen. Ich machte nur kleine Fortschritte, doch Remus hatte mir bereits prophezeit, dass ich mich auf eine lange Zeitspanne einzustellen hatte, bis ich es richtig beherrschen würde.

Als ich am Nachmittag Remus Klassenzimmer betrat, war an Okklumentik gar nicht mehr zu denken. Die ganze Stunde über hing ich förmlich an seinen Lippen, mein Blick klebte an ihm, als wäre er mit einem Dauerkleberzauber belegt wurden. Es kam nicht selten vor, dass er mich in Gedanken ermahnte und mich dazu aufforderte, meine Aufmerksamkeit auf den Unterricht zu lenken.

>>Der Pogrebin ist ein russischer Dämon, dreißig Zentimeter groß, mit einem haarigen Leib, doch einem kahlen, übergroßen Kopf. Wenn er sich zusammenkauert, ähnelt er einem runden Stein<<, sickerte Harrys Stimme zu meinen Bewusstsein durch.

>>Ganz recht, Harry. Pogrebins fühlen sich vom Menschen angezogen und heften sich mit Vorliebe an ihre Fersen. Stundenlang bleiben sie im Schatten des Verfolgten und kauern sich blitzschnell zusammen, wenn er sich umdreht. Wenn es dem Pogrebin gelingt, einem Menschen viele Stunden lang nachzulaufen, wird sein Opfer von einem drückenden Gefühl der Sinnlosigkeit überwältigt und ertrinkt schließlich in einem Zustand der Teilnahmslosigkeit und Verzweiflung. Wenn das Opfer dann stehen bleibt und auf die Knie sinkt, um über die Sinnlosigkeit von allem und jedem zu weinen, springt ihm der Pogrebin auf den Rücken und versucht, es zu verschlingen. Nun, wer kann mir sagen, wie man sich gegen ihn verteidigen kann? << Fragend blickte Remus in die Runde. Gerade als ich den Arm heben wollte, um zu zeigen, dass ich die Antwort wusste, klopfte es unerwartet an die Tür. Sofort wandten sich alle Schüler um, und auch Remus zog die Augenbrauen verwundert zusammen.

>>Herein! <<, rief er einmal laut. Die Tür öffnete sich schwungvoll und Professor McGonagall betrat den Raum. Sie wirkte gehetzte und schien in großer Eile zu sein.

>>Verzeih die Störung, Remus, aber...<<, weiter kam sie nicht, denn plötzlich lief ein braunhaariger, kleiner Junge an ihr vorbei.

>>Daddy! <<, hörte man ihn laut rufen und schon schlangen sich kleine Ärmchen um Remus rechtes Bein. Schartig lagen alle Blicke auf Teddy, der sich weinend an seinen Vater geklammert hatte.

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