3 - Seen und Kontrollverluste
ℕ𝕠 𝕠𝕟𝕖 𝕚𝕤 𝕪𝕠𝕦 𝕒𝕟𝕕 𝕥𝕙𝕒𝕥 𝕚𝕤 𝕪𝕠𝕦𝕣 𝕡𝕠𝕨𝕖𝕣
Valerias Sicht:
In den nächsten Tagen wurde es auch nicht besser. Ich lernte zwar interessante Sachen, aber wurde eigentlich von allen ignoriert.
Naja, außer sie waren wieder einmal dabei, auf mir herumzuhacken. Die Gryffindors, besonders die Rumtreiber, wie sich Sirius Black und seine Freunde James Potter, Peter Pettigrew und Remus Lupin selbst nannten, weil ich eine Grindelwald war. Und die Slytherins, weil ich eine Gryffindor war. Es war wie verhext!
Zum millionsten Mal in den letzten Tagen wünschte ich mir, der Sprechende Hut hätte mich einfach nach Slytherin gesteckt. Oder aber, ich hätte einen anderen Nachnamen. Das würde alles so viel einfacher machen, aber nein, ich hatte natürlich wieder mal Pech!
Den Großteil meiner Freizeit verbrachte ich an eher abgelegenen Orten. Dafür kam zum Beispiel der See in Frage, oder auch der Astronomieturm. So schlenderte ich auch heute Mal wieder am Seeufer entlang es war wunderbar ruhig und nur das leise Gurgeln des Sees war zu hören, sowie das Zwitschern vereinzelter Vögel und das Rauschen des Windes.
Da wurde die Stille auch schon unterbrochen und zwar von den Rumtreibern, die genau in meine Richtung kamen. Schnell wollte ich mich unauffällig verdrücken, ich hatte keine Lust auf ihre Sticheleien, aber da hatten sie mich bereits entdeckt.
"Hey, Grindelwald, wohin denn so eilig?", rief mir Potter hinterher.
Genervt drehte ich mich um.
"Was wollt ihr?", gab ich bissig zurück.
"Wir wollen nur mit dir reden!", verkündete Black, aber seine Stimme hatte einen leichten Unterton, der mir so gar nicht gefiel.
Was hatten sie denn jetzt schon wieder ausgeheckt? Die vier trieben mich ständig zur Weißglut! Naja, vor allem Potter und Black. Dieser Lupin schien die Aktionen seiner Freunde nur bedingt gutzuheißen und Pettigrew war sowieso eher ein Anhängsel der beiden. Trotzdem, es kam aufs Selbe hinaus.
"Aha. Und was wollt ihr bitte mit mir reden?", erkundigte ich mich gelangweilt.
"Wir wollen wissen, was du planst!", verkündete Potter.
Mittlerweile waren die vier bei mir angekommen. Aber was meinte er denn damit jetzt wieder? Hä?!
So in etwa musste mein Gesichtsausdruck wohl auch ausgesehen haben, denn Black führte weiter aus: "Naja, du bist eine Grindelwald. Wir wollen wissen, was du davon hast, dass du den Sprechenden Hut verzaubert hast, um nach Gryffindor zu kommen!"
Was?! Die waren ja komplett irre!
"Ich hab' den Sprechenden Hut nicht verzaubert! Und falls es dich interessiert, ich wäre viel lieber in Slytherin!", gab ich leicht ärgerlich zurück.
Die Jungs schauten mich nur ungläubig an.
"Und das sollen wir dir abkaufen?", meinte Potter spöttisch.
Schön langsam wurde es mir zu bunt! Wer dachten die eigentlich, dass sie waren?! Ich konnte sie nicht ausstehen, hatte ich das schon erwähnt?
Mittlerweile kurz davor, die Nerven zu verlieren, fuhr ich sie an: "Ja, sollt ihr, aber wenn nicht ist es mir auch egal, solange ihr mich in Ruhe lasst! Kümmert euch einfach um euren eigenen Mist, kapiert?!"
Ich spürte, dass ich kurz davor war, die Kontrolle zu verlieren, das war mir schon lange nicht mehr passiert. Eilig drehte ich mich um und stapfte davon, nur leider hatte ich meine Rechnung ohne die Rumtreiber gemacht.
Noch schneller als ich "Ihr seid doof!" sagen konnte, landete ich direkt im, der Jahreszeit entsprechend, nicht allzu warmen Wasser des Sees. Die Rumtreiber lachten sich schlapp, während ich sie aus dem See heraus zornig anfunkelte.
Plötzlich hörte Black auf zu lachen und sah mich irritiert an. Ich wusste, was das bedeutete, ich konnte spüren, wie mir die Kontrolle schön langsam entglitt. Meine Augen mussten mittlerweile einen meerblauen Farbton angenommen haben, das war gar nicht gut!
Eilig blinzelte ich ein paar Mal und ballte die Hände zu Fäusten. Hoffentlich gelang es mir, das alles noch irgendwie zu stoppen! Ich konzentrierte mich darauf, ganz ruhig zu bleiben und gleichmäßig ein und aus zu atmen.
Schön langsam erlangte ich meine Fassung wieder und als Black verwirrt den Kopf schüttelte, wie um seine Gedanken zu sortieren und eine Erklärung für das, was er für einen Sekundenbruchteil gesehen hatte, zu finden, wusste ich, dass ich es geschafft hatte. Gerade nochmal so.
Nach einer Weile zogen die Rumtreiber ab und ich folgte etwas später, nachdem ich meine Kleidung mit meinem Zauberstab trocken gezaubert hatte.
Sirius Sicht:
Natürlich hatte sie den sprechenden Hut verzaubert, was denn sonst? Ich kannte sie noch aus unserer Kindheit und sie war immer mit Regulus befreundet gewesen. Wenn ich so darüber nachdachte, hatte ich die beiden, seit wir in Hogwarts waren, nicht mehr zusammen gesehen. Seltsam, aber nicht meine Sache.
Vor allem aber war es ja nicht weiter wichtig, ob sie mit Regulus befreundet war oder nicht, das war mir herzlich egal. Allerdings hatten sie immer die gleichen Einstellungen und Ansichten gehabt und die waren von den meinen ungefähr so weit entfernt, wie der Erdmittelpunkt von der Sonne. Wenn nicht sogar noch weiter.
Es waren durch und durch böse Ansichten und dieses ganze Gerede vom reinen Blut konnte ich einfach nicht mehr hören. Außerdem, ich wusste zwar nicht viel darüber, warum sie nach Hogwarts gewechselt hatte, aber dass es einen Zwischenfall gegeben hatte, das wusste ich.
Soviel ich es mitbekommen hatte, hatte sie irgendwen vor irgendwas gerettet, aber wieso hätte sie danach alles dafür tun sollen, nach Hogwarts zu dürfen? Das würde doch nur Sinn machen, wenn sie daran beteiligt gewesen wäre. Im schlechten Sinne.
Fakt war, ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass sie wirklich und wahrhaftig eine Gryffindor sein sollte. Und dass sie eine mächtige Hexe war, stand für mich außer Frage. Nur, wie sollten wir es beweisen, wenn sie nichts, aber auch rein gar nichts, sagte?
Valerias Sicht:
Beim Abendessen warf mir Black von der anderen Seite des Tisches aus immer wieder komische Blicke zu.
"Was glotzt du so blöd?", rief ich schließlich schlecht gelaunt, als es mir zu dumm wurde.
"Nichts, nichts", erwiderte er, sehr überzeugende Antwort.
Und schon wieder hatte ich einen Tag geschafft, was für ein Glück! Ehrlich, und das sollte ich noch drei Jahre aushalten? Wie machten das die anderen nur?
Okay, die meisten anderen hießen mit Nachnamen nicht so wie der gefürchtetste Zauberer aller Zeiten, also natürlich vor Lord Voldemort, der jetzt an Macht gewann.
Und ja, die meisten waren auch keine Mitglieder von Zaubererfamilien, die, naja, einen gewissen Hang zu dunkler Magie hatten und landeten dann in Gryffindor.
Hm, gut, mein anderes kleines Problem hatten sie vermutlich genauso wenig. Das erklärte wohl einiges.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro