11 - Die Sache mit den Familien
𝕋𝕙𝕖 𝕡𝕒𝕚𝕟 𝕪𝕠𝕦 𝕗𝕖𝕖𝕝 𝕥𝕠𝕕𝕒𝕪 𝕚𝕤 𝕥𝕙𝕖 𝕤𝕥𝕣𝕖𝕟𝕘𝕙𝕥 𝕪𝕠𝕦 𝕗𝕖𝕖𝕝 𝕥𝕠𝕞𝕠𝕣𝕣𝕠𝕨
Valerias Sicht:
Ach du verdammte Kacke! Fast hätte ich die Kontrolle verloren! Aber was zu viel war, war zu viel! Und überhaupt, was brachte Potter dazu, so absolut nichts mit mir zu tun haben zu wollen, schlimmer noch, die ganze Zeit auf mir herumzuhacken?! Mein Nachname? Mit Black war er doch auch befreundet! Okay, Grindelwald war vermutlich schlimmer. Aber trotzdem!
Weihnachten war mal wieder gründlich versaut! Und Black hatte auch noch den Brief gelesen! Okay, er hätte es vermutlich sowieso erfahren. Allerdings las man nun einmal keine Post von anderen, das tat man einfach nicht! Ganz ruhig bleiben, Val!
Nachdem ich ein paar Mal tief durchgeatmet hatte, beruhigte ich mich wieder. Den Rest des Weihnachtstages brachte ich alleine auf meinem Bett zu und mampfte Kekse. Nichts gegen die Kekse, aber das war nicht so ganz der Zeitvertreib, den ich mir für Weihnachten wünschen würde. Das würden trostloses Ferien werden.
Tatsächlich hielt sich die Langeweile in Grenzen, ich verbrachte viel Zeit in der Bibliothek, wo ich alles las, was mir in die Hände fiel. Wenn ich gerade nicht dort war, verbrachte ich meine Zeit meist am See, oder am Astronomieturm, der Schnee und die damit verbundenen Spuren bereiteten mir Sorgen, aber zu meiner Überraschung ließen sich die Rumtreiber die ganzen Ferien über nicht blicken.
Als der Unterricht wieder begann wusste ich nicht so Recht, ob ich traurig oder erleichtert sein sollte. Nach und nach ging der gewohnte Schulalltag los und auch die Rumtreiber nervten mich wieder mehr und mehr.
Remus Sicht:
Seit den Ferien waren erst wenige Tage vergangen und ich hatte übelst schlechte Laune. Warum? Heute war wieder Vollmond!
In den Ferien hatten Sirius und James Grindelwald größtenteils ihren Frieden gelassen. Ob das an der Weihnachtszeit lag, oder an dem Brief, von dessen Inhalt uns Tatze nach wie vor nichts verriet, oder aber an etwas ganz anderem, konnte ich beim besten Willen nicht sagen.
Hoffentlich führte die Veränderung ihres Verhaltens nach den Ferien nicht dazu, dass Grindelwald ihre Nase wieder in Dinge hineinsteckte, die besser geheim bleiben sollten!
Auf der anderen Seite des Innenhofs redeten gerade ein paar Slytherins mit Lily Evans. Viel von der Unterhaltung konnte ich nicht verstehen, aber das Wort "Schlammblut" und wie sehr es das rothaarige Mädchen verletzte, bekam ich deutlich mit.
Ohne uns absprechen zu müssen, setzten wir uns alle vier gleichzeitig in Richtung Slytherins in Bewegung. Wenn ich Tatzes und Krones Gesichter richtig deutete, würden die noch was erleben können und auch ich war unglaublich wütend!
James Sicht:
Wie konnten sie es wagen, Lily so zu nennen?! Das würden sie noch bereuen! Ich wurde von einer unbändigen Wut erfasst, während wir auf Lily zustrebten, aber wir sollten nie dort ankommen.
Grindelwald drängte sich plötzlich an uns vorbei und ich rechnete damit, dass wir uns gleich gegen eine Person mehr behaupten mussten, aber ich lag falsch. Und wie falsch ich lag!
Valerias Sicht:
Das hatte er nicht getan! Er hatte sie gerade nicht ernsthaft so genannt! Das Blut rauschte in meinen Ohren und ich war so unglaublich wütend! Aber ich durfte mich nicht gehen lassen, durfte nicht die Kontrolle verlieren, von den fatalen Konsequenzen mal abgesehen, hatte ich noch ein Hühnchen mit Regulus zu rupfen! Der konnte sich auf etwas gefasst machen!
Ich stieß die Rumtreiber aus dem Weg und stapfte auf Regulus und die anderen Slytherins zu, während ich meine Wut gerade noch so zurückhielt.
"Nimm das sofort zurück!", fauchte ich, als ich bei ihnen angekommen war, in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ.
Regulus schaute mich verwirrt an, also wiederholte ich, was ich gesagt hatte, dieses Mal mit mehr Nachdruck.
"Was, wieso?", Regulus schien sich immer noch nicht hundertprozentig sicher zu sein, woran er bei mir war.
"Man sagt so was nicht! Zu keinem! Niemals und unter gar keinen Umständen! Das ist doch kompletter Mist! Als ob jemand besser oder schlechter wäre, nur weil seine Eltern Zauberer sind oder eben nicht! Und vielleicht solltest du dich mal entschuldigen!", ließ ich meiner Wut schließlich freien Lauf.
Sämtliche Gespräche waren mittlerweile verstummt, alle Augen waren auf mich gerichtet.
Plötzlich mischte sich einer der anderen Slytherins ein: "Er wird sich sicher nicht entschuldigen! Wer glaubst du eigentlich, dass du bist, so mit uns zu reden?!"
In dem Moment mischte sich Regulus wieder ein: "Hör mal, es tut mir leid, Val, wirklich."
"Bei MIR brauchst du dich nicht zu entschuldigen!", fuhr ich ihn an.
Dann wandte ich mich wieder dem anderen Slytherin zu und erklärte mit einer gefährlichen Ruhe in der Stimme: "Ich bin Valeria Grindelwald, und das glaube ich nicht nur, das weiß ich! Und ich führe hier gerade ein Gespräch mit Regulus, also halt dich da gefälligst raus, sonst haben wir zwei ein Problem miteinander, kapiert?"
Der Slytherin sagte nichts mehr, wenn ich wollte, konnte ich ganz schön einschüchternd sein. Ich war außer mir vor Wut, mir war selbst klar, dass meine Augen schon lange nicht mehr grün waren. Ich musste bald hier weg, sonst würde das hier in einer ausgewachsenen Katastrophe enden!
Vorsichtig erkundigte sich Regulus: "Wieso setzt du dich eigentlich so für sie ein, du magst sie doch nicht mal, oder liege ich da falsch?"
Da hatte er Recht. Alle Gryffindors behandelten mich auf ihre eigene Art, als wäre ich entweder gefährlich, hinterhältig, böse, oder was auch immer. Trotzdem.
"Hast du mir nicht zugehört? Ich sagte, niemand, wirklich NIEMAND verdient es, auf seine Familie reduziert zu werden!", stellte ich mit schneidender Stimme klar.
Oh Mann, ich spürte schon leichten Wind aufkommen! Und zwar keinen normalen Wind! Wenn ich nicht schnell hier weg kam, würde es hier ein Blutbad geben! Ich war schon fast weg, als mir noch etwas einfiel und ich mich erneut umdrehte.
Ich brüllte wütend, aber auch traurig: "Du fragst, warum ich es falsch finde, andere nur nach ihrer Herkunft zu beurteilen? WEIL ICH NUR ZU GUT WEIß, WIE ES IST, WENN ALLE AUF EINEM HERUMHACKEN, NUR WEGEN DER FAMILIE, IN DIE MAN EBEN ZUFÄLLIG HINEINGEBOREN WURDE, OBWOHL MAN REIN GAR NICHTS DAFÜR KANN!"
Mit diesen Worten drehte ich mich um und lief weg, so schnell mich meine Beine trugen. Ich war gerade mal um die nächste Ecke verschwunden, als ich spürte, wie mein Körper sich in Luft auflöste. Na toll.
In dem Zustand fühlte ich mich immer ein bisschen wie ein Geist und sah vermutlich auch so aus. Zu meinem Glück war es noch Tag, das hieß, ich konnte mich jederzeit zurückverwandeln und musste nicht bis zum Morgen warten. Ich schwebte bis zum Astronomieturm, wo ich, als meine Wut abgeklungen war, mit der Rückverwandlung startete.
Als das erledigt war, ließ ich den Tränen freien Lauf. Es waren Tränen der Wut, aber auch Tränen der Trauer, der Einsamkeit. Denn was ich gesagt hatte, stimmte. Alle waren gemein zu mir wegen meinem Nachnamen, meiner Familie. Darauf, wer ich wirklich war, achtete keiner.
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