Draken

Es vergingen mehrere Tage ohne neue Informationen von Ayame, immer wieder dachte ich daran einfach die Hoffnung aufzugeben. Denn sie antwortete mir nicht, auch Baji erhielt keine Nachrichten von ihr. Mir selbst ging es körperlich wieder besser, aber tief in mir drin war ein großes Loch. Mikey vermied das Thema, denn sonst hätte er womöglich Sachen gesagt, die er am Ende bereute. Die Nachricht um meine Verletzung machte in der ganzen Stadt die Runde, aber keiner von ihnen kannte den tatsächlichen Grund. Von Jak hatte ich seit dem auch nichts mehr gehört und mir war vollkommen bewusst das Baji mir etwas verschwieg, aber es brachte mir auch nichts, denn dadurch kam Ayame auch nicht wieder zurück. Dann kam aber der Tag als Jak plötzlich wieder vor mir stand, mitten in der Stadt, seine Hand war eingegipst. Für gewöhnlich waren seine Gorillas bei ihm, aber diesmal stand er alleine da. Ohne was zu sagen wusste ich was er mir sagen wollte.

„Tja hast es doch nicht geschafft. Ich lebe immer noch Jak." Selbstgefällig verschränkte ich meine Arme vor der Brust und musterte Jak. Sein Zorn und Wut standen ihm ins Gesicht geschrieben. „So viel Glück muss man erstmal haben du Bastard." Es war amüsant wie er mich beleidigte. „Was ist denn mit deiner Hand passiert? Bist du etwa ausgerutscht?" Er spannte sein Kiefer an und erstaunlicherweise kam kein dummer Sprung, er sah einfach nur zur Seite. Daraufhin drehte ich mich selbst um und erblickte Baji wie er zu uns kam, auch er sah Jaks Hand. „Achja...als Ayame auf deine Hand trat, scheinbar hat sie genau getroffen." Schnell wandte ich meinen Kopf zu Baji und schaute ihn fragend an. „In der Zeit wo du im Koma lagst, waren Ayame und ich hier in der Stadt. Ayame wollte neue Blumen für dich besorgen, dann trafen wir Jak. Sie war so schnell bei ihm, naja siehst ja was sie gemacht hat. Und wie geht es deinen Rippen? Ich kann mich erinnern wie sie dir mehrmals in die Seite reingetreten hat." Jak spuckte auf de Boden. „Halt die Fresse." Es war mehr als nur offensichtlich, das es sehr an Jaks Ego nagte weil er durch Ayame eine gebrochene Hand hatte. „Hab gehört Ayame ist abgehauen, warst ja scheinbar doch nicht gut genug für die Schlampe gewesen." Sofort ballt ich die Fäuste. „Halt die Fresse du Wichser und rede nicht so über sie." Entgegnete ich ihm.

„Redet ihr über Ayame?" Verwundert drehte ich mich um und erblickte einen Kerl mit langen schwarzen Haaren vor mir. „Ja." Er stellte sich als Vinc vor und da erinnerte ich mich daran, er war der Kumpel bei dem sie eine Zeitlang gewohnt hat. „Stimmt sie hat bei dir gewohnt. Was weißt du über Ayame? Weißt du wo sie ist?" Er biss sich auf die Unterlippe und schluckte einmal. „Vermutlich wird sie es nicht für gut halten wenn ich euch das erzähle. Denn sie ist eigentlich weg gegangen um...ja..ihr wisst es ja. Ich will aber selbst das sie zurück kommt, ich konnte nichts daran ändern. Auf mich hört sie nicht." Bevor er weitersprach sahen wir zu Jak, er war aber schon schweigend weggegangen, was besser war für ihn. Interessiert sahen dann Baji und ich zu Vinc. „Sie ist zu einem Hotel gefahren, weiter weg, circa eine Stunde entfernt." In meinem Kopf machte es direkt klick und ich fragte ihn nach der Adresse.

„Vergiss es du fährst auf keinen Fall dahin Draken." Genervt drehte ich mich zu Mikey um und blaffte ihn direkt an. „Alter denk doch mal nach, dass machst du sonst doch auch immer. Ruh dich raus, du bist immer noch angeschlagen. Ich werde hin fahren für dich." Fragend zog ich die Augenbrauen zusammen und fragte mich was das soll. „Woher kommt der Sinneswandel?" Vinc schaute zwischen uns her und Baji sah Mikey fragend an. Mikey sagte sowas nicht ohne Grund. „Ich hab kein Bock mehr dieses verletzte Gesicht zu sehen. Klar gefällt es mir nicht, wenn es meinem besten Freund scheiße geht und der Umstand das du sie liebst macht es nicht besser. Du willst sie zurück, aber du musst dich noch ausruhen, daher werde ich fahren. Will eh noch mit ihr reden." Mit diesen Worten trat er an Vinc und fragte nach der Adresse, Vinc schrieb uns die Adresse auf. „Holt sie zurück. Es gibt genug Personen die sie vermissen, es lohnt sich hier zu sein und ich weiß wie sehr sie dich liebt Draken." Ihr Kumpel steckte die Hoffnung in uns und ich hoffte das Mikey es schaffte. Obwohl ich einfach nicht verstand wieso grad er dahin fuhr und was er ihr sagen möchte. Ich vertraute auf meinen besten Freund und ich hoffte er tat das richtige. Ich schaute nach und nach alle an. Gott wie ich sie vermisste.