Pures Leiden
Ayame
In Gedanken versunken fuhr ich Draken hinter her und musste immer wieder an Hanmas Worte denken. Ich hoffte eigentlich das es aufhörte mit Jak und seinen Kumpels, aber ich war mir nicht sicher. Eigentlich sollte ich gehen bevor es zu spät war, eigentlich hätte ich morgens schon gehen sollen. Sowas fiel mir immer erst später ein.
Die Lichter zogen nur noch so an uns vorbei und obwohl die Motorräder und die Autos so laut waren, die Menschen auch, vernahm ich eine gewisse Stille. Ich konnte nicht sagen ob sie wirklich angenehm war oder einfach nur trügerisch. Egal wo ich lang fuhr, die Angst das irgendwo Jak da stehen könnte, blieb. Obwohl es zwischen uns schon lange vorbei war, lagen die Ketten immer noch um meinem Hals und sie drohten sich immer enger zu zuziehen. Wie konnte man einen Menschen so im Griff haben? Nichts war größer als diese Angst, die mich immer wieder übermannte.
Es gab einmal eine Situation als mich Jak, mich mit Hanma gesehen hatte, natürlich gab es dumme Sprüche. Leider verteidigte mich Hanma nicht so wie ich es mir gewünscht hatte. Wir begegneten öfters Jak und seine Leute, jedes Mal blieb mir das Herz stehen. Schon damals hätte mir klar sein können das es Hanma egal war. Warum sollte es ihn auch kümmern, wenn es seiner Freundin schlecht ging. Draken war so anders darin.
Ganz selbstverständlich fuhr er als erstes und ich merkte wie er immer wieder in den Rückspiegel schaute, bis wir schlussendlich bei ihm ankamen. Ohne was zu sagen nahm er meine Tasche mit den Klamotten und lächelte mich an. Wie ein braves Mädchen ging ich ihm hinter her und es war schön mal nichts zu sagen, denn wir mussten nichts sagen. So bald wir in seiner Wohnung waren spürte ich die Müdigkeit und die Begegnung mit meinem Ex hat mich doch mehr aufgewühlt als gedacht. Schwer atmend stand ich mitten im Raum, dann spürte ich wie Draken seine Arme um mich legte und in mein Ohr sprach. „Vergiss ihn und diese Situation, er ist es nicht wert. Und egal was ist, ich werde dich beschützen." Es waren große Worte von ihm und es wäre mir lieber er hätte solche Dinge nicht gesagt. Denn Hanma hatte nicht unrecht, ich zog die Probleme mit Jak an, denn er konnte mich nicht in Ruhe lassen.
In Drakens Arme drehte ich mich um, um in sein Gesicht zu blicken. Sein Blick war liebevoll und ich war dankbar für seine Hilfsbereitschaft. Ich hoffte nur, dass es sich nicht rächte, aber diese Gedanken behielt ich für mich selbst, daher strich ich mit meinen Fingern zart über seine Wange. Dann drückte ich ihm einen Kuss auf die Lippe und meinte nur, dass es besser wäre nun schlafen zu gehen. Urplötzlich hob mich der Blonde hoch und trug mich zum Bett. Als erstes war ich erschrocken, aber dann musste ich drüber lachen. Es war süß von ihm, dennoch wandte ich meinen Blick von ihm ab. „Schau mich an Ayame." Zögernd sah ich ihn an. „Hab keine Angst." Wie war das möglich? Wie konnte er wissen was ich dachte? Hatte er eine Gabe dazu?
Ganz langsam legte er mich auf das Bett und gab mir ein Kuss. Dann ging er in Richtung vom Bad, währenddessen zog ich mein Hose aus und machte es mir auf den Bett gemütlich. Ich drehte mich auf die Seite, das Mondlicht schien durch das Fenster, es war beruhigend. Dann merkte ich wie sich Draken zu mir lag und wünschte mir eine gute Nacht. Die Nacht war ruhig und ehrlich gesagt hatte ich gedacht das ich einen schlechteren Traum habe, aber das Glück war diesmal auf meine Seite.
Zu meinem Bedauern musste ich am nächsten Tag wieder arbeiten. Der Morgen war entspannt, ich hatte mit dem Blonden gegessen und dann hatte ich mich auf den Weg gemacht. Ich versuchte ein Lächeln auf zu setzen und so zu tun als würde ich diese Arbeit lieben. Bisschen später kamen dann noch meine zwei Arbeitskolleginnen. Komischerweise kamen beide direkt auf mich zu um mich was zu fragen. „Ayame wir haben was interessantes gehört. Stimmt es das du zur Zeit mit der Tokyo Manji Gang abhängst? Weil man hat dich auch mit dem Vize gesehen." Die Stadt war so groß und dennoch ging solch eine Information schnell durch die Runde. „Ja das tue ich weil ich habe einen guten Kumpel der in dieser Gang ist." Wie behinderte Hühner fingen sie an zu kichern und schauten dann wieder zu mir. „Da sind viele tolle Männer dabei. Grad Draken, Baji und Mikey." Leider musste ich diesen dummen Weiber bei dieser Sache zustimmen, aber die Sache zwischen Draken und mir behielt ich für mich. Und das Baji mein Kumpel war, auch.
Es kamen immer mehr Gäste in die Bar und einige freuten sich das ich aus meinem Urlaub zurück war, denn sie wurden am liebsten von mir bedient. Warum das so war, wusste ich nicht. Grad als ich einen Gast an dem Tisch, der am großen Fenster war, bedienen wollte, sah ich Jak auf der gegenüberliegenden Straße. Mein Herz schlug automatisch schneller und dennoch konzentrierte ich mich auf den Gast und schrieb seine Bestellung auf. In Windeseile machte ich alles fertig, aber leider wurde es mir nicht vergönnt Ruhe vor Jak zu haben, dazu kam das er seine Neue dabei hatte. Mit seinem selbstgefälligen Blick umgriff er die Hüfte seiner Freundin und zog sie zu einem bestimmten Tisch. Ich stand nun mit dem Rücken zu ihnen und ich musste mich erst sammeln bevor ich zu ihm rüber gehen konnte. Einer der anderen Gästen fragte mich ob alles okay sei und ich bejahte es einfach nur.
Mit einem gezwungen Lächeln auf den Lippen ging ich zum Tisch rüber. „Guten Tag. Wisst ihr schon was ihr trinken wollt?" Offen gestanden war seine Freundin ein sehr hübsche Frau, lange naturblonde Haare, hohe Wangenknochen und sehr schöne grüne Augen. „Ich möchte ein großes gezapftes Bier und du?" Somit schaute er zu seiner Freundin, die noch auf die Karte schaute. „Für mich ein Lillet Wildberry." Grad als ich gehen wollte sprach mich Jak wieder direkt an. „Und? Hat es mit Hanma nicht mehr geklappt? Hab gehört er hat dich aus seiner Wohnung geschmissen. Ich frag mich wo du zur Zeit überhaupt unterkommst." Ich biss mir auf die Unterlippe, es war klar das er sich ein Spaß daraus machte.
„Ja wir hatten unsere Differenzen und es hatte nicht mehr funktioniert. Ich möchte auch echt nicht unhöflich sein, aber es geht dich nichts an wo ich zur Zeit schlafe." Kurzdarauf stellte ich ihnen ihre Getränke hin und Jak konnte es nicht lassen mit mir zu reden. „Ach komm. Wir kennen uns schon so lange Ayame. Was gibt es denn neues?" Wollte der mich verarschen? Mein Gesicht versteinerte sich und meine Wut stieg immer weiter. Seine Freundin war scheinbar auch nicht begeistert davon das er mit mir die ganze Zeit reden will. „Sorry hab zu tun. Hab keine Zeit zu reden."
Wie gerufen kam grad in dem Moment Baji in die Bar. „Hey Baji. Willkommen auf meiner Arbeit." Jaks Blick verfinsterte sich als er sah was für eine Jacke Baji an hatte. Nur leise hörte ich wie seine Neue ihn fragte warum er mit mir die ganze Zeit reden wollte, daraufhin meinte er, ich sei seine Ex und ich wäre ihm schon wichtig. Ich glaubte gleich kotzen zu müssen, aber ich wandte mich zu Baji und stellte mich hinter die Theke.
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