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Läuterungskampf

Kapitel 1: Einfache Mission?

Pfeifend und mit hoffentlich sichtlichem Vergnügen, fessele ich diesen fetten Hacker. Das ist ein verdammt einfacher Auftrag gewesen. Da sitzt er, das zehntausend Euro schwere, Ziel. Naserümpfend betrachte ich das thematisch zu ihm passende Zimmer. An allen Wandseiten hängen Poster von irgendwelchen Spielen, oder halbnackten Weibern.

"Wenn ich mir dich so anschaue", beginne ich, während ich mich zu meinem am Stuhl gefesselten nerdigen Freund herniederbeuge, "kann ich mir vorstellen, weshalb hier diese Pseudowichsvorlagen hängen."
Mein etwas merkwürdiger Begleiter für diese Mission, ein Informant mit einem braunen riesigen Eulenkopf und violetter Robe, steht permanent an der Türschwelle. Die gefühlt riesigen gelben Augen, starren unentwegt auf das Ziel, als können sie ihn auf seinen Schreibtischstuhl binden. Doch diesen Part übernehmen bereits meine Fesselkünste.

Es ist sehr schnell gegangen. Tür aufgetreten. Treppe hochgestürmt. Ins Zimmer eingeritten. Dem Hacker zur netten Begrüßung ein paar Schläge verpasst, damit er fette Wichser seinen Platz kennt und sind wir ehrlich, das wird nichts neues für ihn gewesen sein. Solche Spastis werden in der Schule noch schlimmer behandelt. Glaube ich zumindest. Als ich ihn per Handkantenhiebe zu Boden befördert habe, machte mein Opfer Bekanntschaft mit einem Seil, den der Informant für diesen Auftrag mitgenommen hat. So einfach hab nicht einmal ich es erwartet. Das ist fast schon langweilig. Ich betrachte meinen metallfarbenden, langläufigen Großkalibercolt, in der Hand. Tue so, als würde ich sie eingehend mustern. Der gefesselte Hacker ruckelt immer stärker am Seil. Vergeblich.

Mit einem leichten Lächeln, schaue ich auf mein Opfer herab. Seine Augen füllen sich allmählich mit Tränen, als er merkt, dass seine ruckelnden Befreiungsversuche vollkommen ergebnislos bleiben. Er hat Angst und genau das ist auch gut so. Seine gedämpften Gurgelgeräusche, die er durch den Knebel hervorbringen kann, klingen so, als würde er versuchen mir etwas mitzuteilen. Ich seufze schwer, als ich ihm den Knebel abnehme. Muss ohnehin mit ihm reden. Augenblicklich beginnt er laut zu kreischen. Ohrenbetäubend und aus voller Kehle, die ich ihm gerade am liebsten verschnüren würde. Der hölzerne Griff meines Colts macht drei Mal auf unglaublich harte Art und Weise Bekanntschaft mit seiner Speckfresse. Er verstummt augenblicklich. Hoffentlich hat das außerhalb dieses Hauses niemand gehört.

"Wenn du die Güte hättest, deine gottverdammte Fresse zu halten, dann könnten wir einfach ein nettes Gespräch führen.", sage ich mit versucht ruhiger Stimme. Der Blick des Geschlagenen wechselt zwischen meiner Waffe, dem reglosen verharrenden Informanten und mir.
"Siehst du, mein Partner und ich hier", ich deute mit meinem Kopf auf meinen seltsam anzuschauenden Kollegen, "haben da ein, zwei sehr wichtige Fragen an dich und wenn du sie zu unserer Zufriedenheit beantwortest, verpissen wir uns und lassen dich alleine in deinem...Zuhause.", sage ich mit einer naserümpfenden Gestik beim letzten Wort.

"W-Wer seid ihr? Woher kommt ihr?", kommt aus dem Fetti gesprudelt und nickt bei der letzten Frage mit seinem Kopf in Richtung des Informanten. Ich seufze schwer. Gott, wie der Typ mich jetzt schon ankotzt. Kein Wunder, warum er an einem Samstagabend allein in seiner Bude hockt.
"Hast du fetter Bastard mir nicht zugehört!? Wir stellen hier die Fragen.", wiederhole ich und verpasse dem Gefesselten für seinen Ungehorsam einen weiteren Schlag mit dem Griff meiner Waffe. Er keucht auf vor Schmerz. Spuckt Blut vor meine Füße. Hätte fast meine Schuhe getroffen.
"A-Also gut.", keucht er resigniert. Na endlich. Das Menschen immer ein paar Schläge brauchen, um zu begreifen, wo ihr Platz ist.

Der Informant tritt endlich hervor, hockt sich vor dem Hacker hin, sodass beide auf Augenhöhe sind und legt seinen Eulenkopf schief. Ich lehne mich gegen den einzigen Schrank, den Specki 2.0 in seinem sonst ziemlich spartanisch eingerichteten Zimmer, zu stehen hat. Arme verschränkt, lasse ich die Szenerie auf mich wirken. Ein gefesselter Hacker, auf seinem schwarzen Schreibtischstuhl und ein eulenköpfiger Informant, direkt vor ihm hockend. Das glaubt mir keine Sau.

"Du hast dich in das Syndikat gehackt. Vor einigen Stunden.", beginnt der Informant mit seiner unpassend sanften Stimme, "Versuch dich herauszureden und mein Kollege tötet dich. Versuch mich hereinzulegen und mein Kollege tötet dich. Haben wir uns verstanden?"
In den glasigen, mit Tränen gefüllten Augen des Hackers blitzt die pure Angst auf. Er antwortet nicht.
"Haben wir uns verstanden!?", kommt jetzt sehr viel eindringlicher von dem Eulenwesen. Der Hacker schluckt schwer und nickt letztlich.

"E-Es war die Eu-Eulenkartei.", stottert der fette Hacker. Ich hebe meine Augenbrauen.
"Die Was!?", kommt begriffsstutzig von mir.
"Ich weiß...", erwidert der Informant mit einem sehr seltsamen Unterton in der Stimme. Etwas in mir sagt mir, dass das ganze jetzt sehr unschön werden wird. Ohne Vorwarnung vernehme ich das wohl widerwärtigste Knacken, dass ich mir vorstellen kann. Der eulenköpfige Informant hat dem Hacker das Genick gebrochen.
"Alter-", mehr bin ich nicht in der Lage von mir zu geben, als der Informant im Sekundenbruchteil direkt vor mir steht. Mein Herz beginnt unnormal schnell zu pumpen und mir ebenso schnell Adrenalin in den Körper zu pumpen.

"Es tut mir leid, aber Sie müssen ebenfalls sterben, Problemlöser.", Es entreißt mir augenblicklich meine Waffe und wirft sie achtlos beiseite. Scheiße, mein Fluchtweg ist abgeschnitten.
"Du gehörst nicht zum Syndikat, nicht wahr?", sage ich, als ich die Teile relativ schnell in meinem Kopf zusammengesetzt habe. Es nickt mit seinem braunen Eulenkopf.
"Richtig. Der Hacker hat für uns gearbeitet. Er ist unvorsichtig geworden und wie du siehst, war er etwas zu schnell bereit, wertvolle Informationen preiszugeben. Eigentlich war es nicht geplant, dich ebenfalls umzubringen, aber du weißt bereits zu viel. Verzeih mir, Problemlöser.", erklärt der fremde Informant mit seiner sanften Stimme und greift nach meinem Hals.

Ich versuche mit aller mir gebotenen Kraft, seine Hände abzuwehren, doch er ist schier zu stark. Mit übermächtigem Druck, quetscht er meine Kehle ein. Beginne laut zu keuchen. Vergeblich nach Luft zu schnappen. Das ganze Spiel dauert eine gefühlte Ewigkeit, während ich mit jeder Sekunde schwächer werde. Meine gesamte Sicht verschwimmt in eine einzige graue Masse. Etwas geht da vor sich, denn plötzlich lässt der Druck auf meinen Hals nach. Unsanft sacke ich zu Boden und spüre noch das unnachgiebige Holz des Parkettbodens an meinem Gesicht, bevor mich die Dunkelheit umhüllt.

Kapitel 2: Fehlgeschlagen...

Ferne Stimmen wirren in meinem Kopf. Scheinen sich mit jeder Sekunde mir zu nähern. Zögerlich öffne ich meine Augen und werde durch das Brennen des Lichtes dazu gezwungen, sie reflexartig zusammenzukneifen. Ich liege äußerst weich. Meine Hände streichen über das Laken des Bettes, auf dem ich mich befinde.
"Er kommt zu sich.", höre ich die bekannte Stimme von Maik, direkt zu meiner linken. Nach einigen weiteren Momenten, kann ich endlich meine Augen vollständig öffnen. Das Speckgesicht ist direkt über mich gebeugt. Ich bin wieder im Unterschlupf!?
"Was zum..?"
"Zeit dich zu bedanken, Kev. Wir haben deinen Arsch gerettet. Freust du dich, mich wiederzusehen?", prahlt Specki mit einem breiten Grinsen in der Fresse.
"Ganz ehrlich.", beginne ich mit brüchiger Stimme, "Es gibt deutlich schönere Dinge, die ich als erstes hätte sehen wollen. Titten oder so." Maik verdreht seine Augen und ein zweites, sehr viel strengeres, bebrilltes Gesicht gesellt sich neben das von Maik. Meine Chefin, Melissa schaut streng auf mich herab.

"Schon besser. Immerhin das richtige Geschlecht.", gebe ich mit einem Grinsen von mir. Meine prüde Chefin atmet tief ein, ihre Gereiztheit unterdrückend.
"Maik, lass uns bitte für einen Moment alleine.", ihre Stimme klingt um einiges strenger als sonst. Das kann absolut nichts Gutes bedeuten. Ich bin gefickt und nicht um guten Sinne. Fetti tut, wie ihm geheißen und seine Schritte werden immer leiser, bis schließlich das klickende Geräusch der Tür zu hören ist und das Knallen, als sie wieder geschlossen wird.

"Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht!?", beginnt Melissa mich anzublaffen, während ich mich mühselig auf dem Bett aufrichte. Dabei sehe ich zum Ersten Mal, dass ich mich im Krankenzimmer des Unterschlupfen befinde. Ich habe damals nicht schlecht gestaunt, als ich die professionelle Sanitätseinrichtung begutachtet habe.
"Ich...kann nicht ganz folgen.", lautet meine eher begriffsstutzige Antwort.
"Hätte mich auch gewundert.", seufzt die Rekrutierungstussi entnervt und rückt ihre dezent wirkende Brille zurecht.
"Du hast dich von einem Feind täuschen lassen, Kevin. Wenn du einen Partner für eine Mission gehabt hättest, dann würdest du es vorher durch mich erfahren.", weist Melissa mich wütend zurecht. Ein unangenehm kalter Schauer überflutet mein Innerstes. Lässt mich wissen, dass ich richtig Scheiße gebaut habe. Mit den Zähnen knirschend, fällt mein Blick zu Boden.
"Wer war dieser Informant?", kommt kleinlaut von mir.
"Genau das ist die Frage. Informanten wollen für gewöhnlich niemanden umbringen, es sei denn, sie wollen nicht, dass eine gewünschte Information an seinen Bestimmungsort gelangt. Demnach musst du etwas wissen, was für uns von Belang ist.", schlussfolgert Melissa scharfsinnig, ohne den stechenden Blick von mir zu nehmen. Ohne es zu wollen, steigt ein gewisses Maß an Respekt in mir hoch. Die prüde Rekrutierungstussi ist also nicht ohne Grund der Chef hier.

"Ja.", beginne ich, mich in mein Krankenbett etwas gemütlicher hinsetzend, Melissa alles zu erzählen, was während der Mission vorgefallen ist, zusätzlich zu der Information, wer den Hacker beauftragt hat. Einige Momente, nachdem ich geendet bin, schweigt meine Chefin und lässt ihren kalten Blick gedankenverloren über mein Bett schweifen. Diesen Augenblick der Stille nutze ich, um gründlich in meinen Körper zu horchen und jeden meiner wichtigsten Gelenke zu bewegen. Arme und Beine zeigen keine Schmerzen. Mein Nacken knackt zwar und zeigt Anzeichen von Steifheit, aber nichts beunruhigendes. Endlich bricht Melissa die Stille.
"Die Eulenkartei sollte sich eigentlich nicht in unsere Belangen einmischen und schon gar nicht ausspionieren. Das wird Konsequenzen mit sich bringen, soviel steht fest.", sagt sie letztlich, dreht mir den Rücken zu und beginnt auf die Tür des Krankenzimmers zuzusteuern.
"Ruh dich aus, Kevin. Ich weiß, du bekommst deine Chance auf Wiedergutmachung. Das garantiere ich dir.", fügt sie mit einer beunruhigenden Kälte in ihrer Stimme hinzu, als sie an der Tür ankommt und verlässt letzten Endes den Raum.
"Das letzte gefällt mir ganz und gar nicht...", murmel ich in das Nichts des Zimmers hinein und lege mich wieder richtig hin.

Kapitel 3: Treffen mit der Eulenkartei

Nach einigen weiteren, sehr langweiligen und nichtssagenden Tagen, bekomme ich vom Arzt des Syndikates das Ok, wieder aufzustehen. Immer mal wieder war Maik dagewesen, um mir Hallo zu sagen. Hat mich immer wieder auf den neusten Stand der Dinge gebracht. So hat Melissa zum Beispiel ein Treffen mit der Eulenkartei ausgehandelt, dass einen Tag nach meiner Genesung ansteht. Außerdem habe ich, trotz meiner fehlgeschlagenen Mission, meine Bezahlung erhalten. Es ist dieses Mal nur die Hälfte dessen, was angedacht gewesen ist, doch in Anbetracht der Tatsache, dass ich den Auftrag vermasselt habe, wäre es etwas undankbar, wenn ich mich beschweren würde.

So sitze ich auf dem Sessel im Hauptbereich des Unterschlupfes, neben Maik, einer Unbekannten Dame mit etwas Gesicht zwischen ihren Tattoos und einem kahlen Biker. Letzter wirkt mit seiner hellblauen Jeansjacke und den Nietenarmbändern um seinen Händen ziemlich grobschlächtig.
"Lass mich raten", beginne ich, den Glatzkopf abschätzend musternd, "Du bist ein Problemlöser, wie ich." Die einzige Antwort des Angesprochenen besteht aus einem tiefen, bärenartigen Brummen.
"Oh. Klingt animalisch. Haben deine Eltern sich ein wenig zu sehr im Tierbereich umgeschaut? Keine Sorge, wer wäre ich, das zu verurteilen. Wo die Liebe hinfällt.", witzele ich zwinkernd. Maik prustet in sein Bier und verfällt in eine Mischung aus Lachen und Hustenanfall. Das Tattoosüchtige, wasserstoffblonde Weib beißt sich amüsiert auf die Lippen. Sie scheint Mühe zu haben, sich das Lachen zu verkneifen.
Der durchaus muskulöse Bikertyp starrt mich mit undeutbarer Miene an. Okay, der ist unheimlich.

"Ich bin Gina.", stellt sich das Möchtegern-Tattoo-Model vor. Ihre knappe, enge Bluse mit noch knapperem und engeren Ausschnitt, lässt sie wie eine Frau wirken, bei der ich durch bloßes Hinsehen Geschlechtskrankheiten bekommen würde.
"Und ich.", beginne ich mit einer bedeutsamen Pause und einen herabwürdigendem Blick, "bin nicht an dir interessiert. Versuch es bei Maik. Der hat es nötig, wenn du ihn dir mal anschaust." Der Blick des Mädels ist Gold wert.
"Wenigstens bin ich nicht auf einen feindlichen Informanten reingefallen. Du machst deinem Namen alle Ehre, Kevin...", kontert Maik grinsend. Ich klatsche lachend mit ihm ab. Der war wirklich gut.

"Kevin! In mein Büro. Jetzt!", ertönt die strenge gereizte Stimme von Melissa hinter mir. Ich seufze schwer, springe vom Sessel auf und folge meiner Chefin, durch eine dunkle Tür, welche in der Rückenseite des Sessels befindet. Sie lässt mir den Vortritt und schließt direkt die Tür. Mit einer ausladenden Geste ihrer Hände, bedeutet mir Melissa, mich auf den Lederstuhl, gegenüber ihres Platzes des Schreibtisches zu setzen. Ich tue, wie mir geheißen und ohne Umschweife beginnt die dauerhaft untervögelte Chefin zu sprechen:"Pass auf, Kevin. Morgen findet das Treffen mit der Eulenkartei statt."
"Weiß ich, Maik hat-"
"Halt deine Klappe, wenn ich rede.", unterbricht mich Melissa gereizt und knackt mit ihren Fingerknöcheln. Ich nicke zustimmend. Nachdem meine Chefin tief ein und wieder ausgeatmet hat, fährt sie fort. "Ok pass auf. Dieses Treffen dient zum Zweck der Aussprache. Du wirst mit dabei sein. Der Informant, der dich töten wollte ebenso. Es wird folgendes passieren: Der Chef der Eulenkartei wird einem Läuterungskampf zustimmen müssen. Dort wirst du gegen den Informanten kämpfen und ihn töten."

Ein weiterer kalter Schauer läuft über meinen Rücken. Sie lässt mir nicht genug Zeit, eine Frage zu formen.
"Die Informantenaußenstelle "Eulenkartei" ist eigentlich eine neutrale Zone aller Syndikate. So sehr sich alle Syndikate unterscheiden, haben sie eine universelle Regel: Wird eine ungültige Überwachung seitens einer anderen Partei festgestellt, müssen sich beide Parteien einem Läuterungskampf - also einen Kampf um Leben und Tod - stellen.", erklärt Melissa mit einer noch ernsthafteren Miene, als ohnehin schon. Und wenn ich es richtig verstanden habe, dann habe ich absolut keine Wahl.
"Wie", beginne ich nach einer ganzen Weile des Schweigens ebenso ernst, "soll ich einen Informanten besiegen, der sich umher teleportieren kann?" Die Ernsthaftigkeit verblüfft meine Chefin für einen kurzen Augenblick. Dann beginnt sie das erste Mal verschwörerisch zu Lächeln.
"Überlass das mir..."

Kapitel 3.5: Kampfeinsätze

"Ahh, Willkommen, meine liebenswerte Melissa. Sie sehen so wunderschön aus, als wären sie aus dem Abbild der Engel selbst geschnitzt worden.", begrüßt ein schleimig aussehender, ziemlich großer Hüne meine Chefin. Seine Stimme ist unglaublich tief und sonor. Schwarze, nach hinten gegelte Haare. Dunkler Spitzbart. Schwarzer Nadelstreifenanzug mit dazu passender Hose und Schuhe. 4 Goldringe, jeweils 2 an beiden Händen. Ein sehr widerwärtiger Mann. Ich habe das Bedürfnis mich an Ort und Stelle zu übergeben. Beide reichen sich formell die Hände.
Wir befinden uns im Sitz der Eulenkartei. Ein Informant unserer Mondloge, ein Wesen in violetter Robe und einem schwarzen Rabenkopf, hat uns hierher gebracht. Mit einem Blick von Melissa, der mir gesagt hat "SO sehen unsere Informanten aus", hat sie mich subtil in die Schranken gewiesen.
"Danke Georgius. Darf ich Ihnen meinen Problemlöser vorstellen?", kommt Melissa ohne auf den Smalltalk einzugehen, zum Punkt und deutet mit einer ausladenden Handbewegung auf mich.

Ich schaue mich interessiert um. Dies hier scheint mehr einem verlassenen Lagerhaus zu gleichen, als dem Sitz einer Informantenvereinigung. Die gewölbte Stahldecke war um die zehn Meter hoch und die Wände waren gut zwanzig Meter von allen Seiten getrennt. Mit Überraschung habe ich festgestellt, dass dieser Raum keine Türen beinhaltet. Vermutlich ist dies der Ort, an dem der Läuterungskampf stattfinden würde. Außer Melissa, unserem Informanten, Georgius und mir, ist noch der eulenköpfige Informant zugegen, dessen Augen mich unentwegt anstarren.

Der Hüne schreitet mit wohlwollendem Lächeln auf mich zu. Er reicht mir seine Hand. Es gibt so vieles, was ich lieber tun würde, als diesem Widerling die Hand zu schütteln, doch meine Chefin hat mich vor dem Aufbruch angewiesen, jedwede Geste zu erwidern. Ich setze ein süffisantes Lächeln auf und erwidere den Handschlag. Es ist, wie ich erwartet habe. Georgius drückt beim Händeschütteln mit einer ungeheuren Kraft, meine Hand ein. Brennender Schmerz, doch mein Gesicht bleibt entspannt.
"Es freut mich, Sie kennenzulernen, Problemlöser. Ich möchte mich hiermit in aller Form für das Verhalten meines Informanten entschuldigen.", spricht der Boss der Eulenkartei mit gut gespielter besorgter Miene.
"Und es tut mir leid, dass ihr Informant nicht mehr lange genug leben wird, um weitere solcher Verhaltensweisen zu zeigen.", gebe ich mit ehrlich gemeinter Freundlichkeit zurück. Für einen Moment hätte ich schwören können, Wut im Gesicht von Georgius zu sehen.
"Nun", beginnt dieser herzlich lachend und auf meine Schulter klopfend, "Wir werden sehen."
Georgius schreitet zurück zu Melissa, die mich mit einem unlesbaren Gesichtsausdruck anschaut.

"Wollen wir anfangen, meine werte Melissa? Zuerst müssen wir die Wünsche stellen.", spricht Georgius feierlich.
"Gut. Wenn mein Problemlöser gewinnt und Ihren Informanten tötet, legen Sie sämtliche Aktivitäten unserer Mondloge offen.", fordert Melissa mit strenger Stimme. Ich habe erwartet, dass das dem anderen Anführer sauer aufstößt und wenn es so ist, versteckt dieser es mit Erfolg hinter seinem einnehmenden Lächeln.
"Natürlich. Natürlich. Und wenn wir gewinnen, so löst sich die Mondloge komplett auf.", fordert der Hüne ruhig und freundlich. Ich hebe ungläubig meine Augenbraue.
"So soll es sein.", gibt mein Boss mit gefasster Stimme. Beide gehen aufeinander zu und reichen sich ihre Hände. Damit ist der Pakt des Läuterungskampfes besiegelt.
Melissa hat mir am gestrigen Tag erklärt, dass ein Pakt so bindend ist, dass sich niemand wagen würde, ihn zu brechen, da sonst die vollkommende Auslöschung der gesamten Kartei folgt.

Die beiden Anführer schreiten zurück. Georgius sagt nichts weiter zu seinem Informanten, sondern klopft ihm nur kollegial auf die Schulter.
"Viel Glück. Du schaffst das.", flüstert Melissa im Vorbeigehen , was mir ein leichtes Lächeln bereitet. Na dann mal auf.

Kapitel 4: Einseitiger Kampf...

Ich habe keine Zeit mich vorzubereiten, da steht das eulenköpfige Wesen auch schon vor mir. In meiner Magengrube explodiert quälender Schmerz. Der Informant hat mir seine Faust direkt in den Bauch gerammt. Benommen taumele ich zurück, da knallt seine Handkante in mein Gesicht. Ich werde rücklings auf den Boden geworfen. Gott ist das peinlich. Keine fünf Sekunden und ich liege bereits am Boden. Adrenalin betäubt allmählich den Schmerz und ich kann mich mühelos wieder aufrappeln.
"So leicht mache ich es dir nicht wieder, Federvieh.", gebe ich wütend von mir, ziehe eine Pistole von meinem linken Halfter, der gut unter meinem Pullover versteckt ist und feuere im Schwung meine erste Kugel ab. Wie erwartet trifft sie meilenweit daneben.
Mein Feind verliert keine Zeit und schlägt mir die Pistole aus der Hand und seinen Ellbogen ins Gesicht. Ein lautes Knacken meinerseits verrät mir, dass meine Nase gebrochen ist.

Gegenangriff. Blitzschnell lasse ich meine Faust auf den Informanten schnellen. Kurz bevor sie eigentlich hätte treffen müssen, verschwindet der Eulenköpfige. Heißer Schmerz brennt im Rückenbereich auf, als ich erneut zu Boden geschleudert werde. Habe wohl einen heftigen Tritt abbekommen. Schmerz wird durch Adrenalin und Schock vehement unterdrückt. Mit etwas mehr Mühe, schaffe ich es, wieder aufzustehen.
"Sollten Problemlöser eigentlich nicht mehr drauf haben?", höhnt der Informant mit seiner mir bekannten, sanften Stimme. Ich ziehe aus meinem rechten Halfter meine zweite Pistole und schieße meine zweite Patrone ebenfalls im Schwung. Auch diese verfehlt mein Ziel bei Weitem. An einer Wand, weit zu meiner Linken, höre ich ein lautes metallenes Geräusch. Dort ist die Kugel eingeschlagen.
"Und auch mit der Waffe umgehen müsste man können.", fügt das Federvieh hinzu. Langsam habe ich von diesem Schädlingsbringer die Schnauze voll. Zähneknirschend presche ich nach vorne, hole weit aus und lasse meine freie Faust auf den Gegner zuschnellen.

Dieses Mal weicht er nicht aus, sondern hält meine Faust spielend leicht fest. Langsam legt der Informant seinen Eulenkopf schief.
"Du bist eine Schande für das Syndikat, Kevin.", haucht mein Feind mit hörbaren Genuss in der Stimme, nimmt mir meine Waffe aus der anderen Hand und verpasst mir einen heftigen Tritt in den Magen. Ich gehe keuchend und jammernd vor Schmerz zu Boden. Das Adrenalin schafft es nicht mehr diesen Schmerzpegel zu unterdrücken. Mühsam hebe ich meinen Kopf, nur um zu dem Eulenkopf aufzublicken, der sich erst die Magnum anschaut und sie dann auf mich richtet.

"Du bist zu ungestüm auf mich vor zugestürmt, Problemlöser. Wenn du abgewartet und mich studiert hättest, dann wärst du sicher besser gewesen", spricht mein Feind überlegen und trotzdem sanft "Aber so...bin ich überrascht, dass du es überhaupt in die Mondloge geschafft hast. Was soll's. Werde ich deiner Arbeitgeberin mal einen Gefallen tun."
Ein lautes Klicken. Das, was eigentlich ein ohrenbetäubender Knall hätte sein müssen, ist ausgeblieben. Meine Chance. Aus meiner Arschtasche ziehe ich eine Spritze und ramme sie dem Informanten ins Bein. Als ich die gelbliche Flüssigkeit in die Blutbahn meines Feindes gegeben habe, ist dieser augenblicklich zusammengeklappt. Mit einem Grinsen rappel ich mich auf und blicke auf die nunmehr bewegungslose Eulengestalt zu meinen Füßen.

"Du arrogantes Stück Eulenscheiße. Jetzt habe ich dich da, wo du hingehörst.", sage ich finster lächelnd zu meinem paralysierten Feind. Mit einigen Schritten, hole ich meine erste Pistole, die der Informant vorher weggeschlagen hat und trete wieder in sein Blickfeld.
"Weißt du. Ich wusste, dass du die zweite Pistole bevorzugen wirst und die erste vollkommen unbeachtet lassen würdest. Du wolltest mit mir spielen.", Ich ramme der gelähmten Eulenfresse meine Schuhe ins Gesicht. Immer und immer wieder. "Dachtest, ich wäre ein leichtes Ziel? Dachtest, die Mondloge wäre schwach!?", schreie ich immer lauter, während ich mich hinknie und in verschiedene Bereiche seines Körpers einschlage.
"Doch dein beschissen schmieriger Boss, der bei meiner Chefin nicht einmal langen könnte, wenn er der letzte Mann auf Erden sei und du, seid meinen Leuten nicht im Ansatz gewachsen.", schreie ich jetzt so laut, dass ich mich jeder in der Halle gut hören kann. Ich wackel mit meiner ersten Pistole vor dem Eulengesicht herum.
"Die zweite Pistole, also die, die du mir abgenommen hast, hatte nur eine Kugel. Die hier jedoch nicht.", spreche ich nun wieder leiser und richte den Lauf meines Colts auf die Eulenvisage.

"Irgendwelche letzten Worte? Ach ne...streich das.", sage ich lachend und mit einem ohrenbetäubenden Knall beende ich das Leben des Informanten. Danach richte ich mich auf, richte mich zu Georgius, dessen Gesicht vor Entsetzen erbleicht ist und schreie über mein Klingeln in den Ohren hinweg an:"Wenn du Missgeburt dich noch einmal mit unserer Loge anlegst, dann werden wir jeden töten, den du zu deinem jämmerlichen Leben zählst.  Und lass meine Chefin in Frieden. Wenn ich mir dich so ansehe, bist du bei Weitem nicht in ihrer Liga!"
Mit festen Schritten gehe ich auf meine amüsiert blickende Chefin zu. Mission erfolgreich....

Fortsetzung folgt....

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