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Kapitel 8

Es dauerte zwei Tage bis wir uns wieder auf der Lichtung trafen, um ein wenig zu üben. Auch dieses Mal war Caroline nicht alleine, aber es war auch nicht Chloe, die sie begleitete, wie beim letzten Mal.

Ein blonder Junge begleitete sie, den sie um ein guten Kopf überragte. Er war wirklich zierlich und klein und ziemlich unscheinbar. Ich könnte nicht sagen, dass ich ihn schonmal gesehen hätte. Niall hingegen schien ihn zu kennen.

,,Chris?", fragte er überrascht und sah aus, als müsse er sich die Augen reiben um wirklich zu glauben, was er sah. ,,Was machst du denn hier? Ich dachte wir wären Freaks, Idioten und wollen nur Aufmerksamkeit?"

Nialls Stimme triefte nur so vor Spott und man konnte ihm anhören, dass das für ihn keine positive Entwicklung der Situation war.

Chris wand sich unbehaglich unter Nialls Blick und sah überall hin nur nicht zu uns. Offensichtlich schien er sich schuldig zu fühlen. Seine Schuhe schienen schließlich das Interessanteste zu sein, was er finden konnte, da er seinen Blick darauf fokussierte.

Einige Male räusperte er sich und rieb sich die Hände an der Jeans ab. ,,Tut mir leid", murmelte er schließlich. ,,Ich war wirklich unhöflich, aber als du mich auf meine Kräfte angesprochen hast, habe ich Panik bekommen und ich dachte, du willst mich vielleicht nur verarschen, weil nie jemand friedlich auf mich zugekommen ist, wenn es um meine Kräfte ging. Ich dachte, das wäre die beste Verteidigung, aber es war falsch. Es tut mir wirklich leid."

Noch immer hatte er nicht hochgesehen, aber immerhin war seine Stimme etwas fester geworden. Bevor Niall noch etwas Verletzendes sagen konnte, mischte Harry sich ein. ,,Ist schon gut, man hat es mit mehr als einem Element wirklich nicht besonders leicht und es ist ganz natürlich, dass du dich da selbst schützen wolltest."

,,Wir helfen dir gerne", fügte Zayn noch hinzu und Liam brachte Niall mit einem schnellen Blick zum Schweigen.

,,Welche Elemente hast du denn?", erkundigte sich Harry und er war auch der erste, der von Chris angesehen wurde.

,,Wasser und Feuer", antwortete er, aber es lag noch eine stumme Entschuldigung in der Luft, die wir nickend zur Kenntnis nahmen. ,,Dann bist du bei Harry und Louis bestens aufgehoben", bestimmt Liam, hakte sich bei Niall unter und lief in Carolines Richtung. ,,Und wir werden uns weiter um dich kümmern."

Zayn sah Niall und Liam hinterher, die in die eine Ecke der Lichtung verschwanden. ,,Ich schätze, ich bleibe bei euch und spiele den Anstandswauwau, damit ihr nicht vor dem armen Chris übereinander herfallt", scherzte er und legte uns beiden einen Arm um die Schultern, wobei Harry in den letzten Wochen ein wenig gewachsen war und es ihm nicht mehr so leicht fiel als vorher.

,,Dann komm mal mit." Harry winkte Chris in eine andere Ecke der Lichtung, wo wir genau da anfingen, wo wir mit Caroline zuvor auch angefangen hatten.

,,Hast du beide deiner Energien schonmal benutzt?", erkundigte ich mich und er nickte zögerlich. ,,Bevor ich hierher gekommen bin, habe ich manchmal in meinem Zimmer etwas geübt, aber ich habe mich nie getraut wirklich etwas zu machen aus Angst, ich könnte erwischt werden."

Verstehend nickte Zayn. ,,Dann kannst du das hier schon?" Er ließ eine Flamme in seiner Hand erscheinen und Chris nickte wieder und kurz darauf tanzte auch in seiner Hand eine Flamme, auch wenn sie deutlich unsicherer wirkte als Zayns, aber Zayn war ja auch schon deutlich länger im Training.

,,Kannst du das auch mit Wasser?", fragte Harry weiter, verzichtete aber auf die Vorführung.

Dieses Mal machte Chris eine unbestimmte Geste mit dem Kopf, als würde er weder ,,ja" noch ,,nein" sagen wollen. ,,Ich habe immer das Gefühl als würde meine Wasserenergie mir entgleiten, deswegen habe ich mich nie wirklich getraut", erklärte er etwas kleinlaut.

,,Dann nehme ich an, dass du offiziell als Feuerelementarier angemeldet bist?", stellte ich fest, was Chris bestätigte.

,,Okay, an deiner Wasserenergie können wir auf alle Fälle arbeiten. Hier brauchst du auch keine Angst zu haben, falls sie dir ein wenig entgleitet, es wird nichts passieren", versprach Harry und deutete Chris an, dass er es mal probieren sollte.

Schon einige Momente später erschien tatsächlich Wasser in Chris' Hand und schwappte direkt danach über, sodass es einen nassen Fleck auf dem Boden hinterließ und wir alle schnell auseinander sprangen.

,,Ups"

,,Macht nichts, siehst du, nichts kaputt gegangen. Du musst auf alle Fälle lernen deine Energie festzuhalten und zu kontrollieren", stellte Zayn fachmännisch fest und überlegte kurz. ,,Versuch vielleicht sie in deinem Inneren zuerst richtig festzuhalten und sie erst dann nach außen zu tragen."

-☆-

Zwei Tage später fand unser nächstes Treffen statt. Wir trainierten schon eine Weile mit Chris und Caroline. Niall hatte sich endlich mit ihm abgefunden, weshalb wir nicht mehr ganz so weit voneinander entfernt unsere Schüler unterrichten mussten. Eine gewisse Feindlichkeit herrschte trotzdem noch zwischen ihnen, was wohl nicht zu vermeiden war.

,,Hallo", meldete sich eine Stimme vom Rand. Ein zierliches Mädchen stand beinahe verdeckt zwischen den Bäumen und schien noch einen inneren Disput darüber zu führen, ob sie näher kommen oder lieber abhauen sollte.

,,Ich glaube, ich kann ein wenig Hilfe gebrauchen", gab sie zu, während sie von einem Fuß auf den anderen trat und überall hinschaute nur nicht zu uns.

,,Du bist hier immer willkommen", lud Liam sie ein näher zu kommen. ,,Wie heißt du?"

,,Ich bin Lila", antwortete das Mädchen mit den braunen langen Haaren und kam zögerlich näher. ,,Es ist echt nett von euch, dass ihr das macht", meinte sie dann und lächelte ein scheues Lächeln, das wir alle erwiderten.

-☆-

,,Hey, ich bin Peter, ich bin Feuer und Erde."

-☆-

,,Bin ich hier richtig? Ich habe zwei Elemente und habe gehört man könne sich eurem Training anschließen. Wenn ich mich vorstellen darf, ich bin Sam."

-☆-

,,Darf ich noch zu euch stoßen? Ich bin doch ein Elementarier mit zwei Elementen und würde, wenn es ging doch noch euer Angebot in Anspruch nehmen. Ich bin Finn."

-☆-

,,Hallo, ich heiße Dahlia. Vielleicht habe ich doch Luft und Feuer als Elemente und fürchte mich sehr davor, wenn euer Angebot noch steht, würde ich doch gerne mitmachen."

-☆-

,,Hi, ich bin George und finde es echt toll, was ihr hier macht!"

-☆-

,,Wir beide würden doch gerne zu euch kommen, wenn wir dürfen. Ich bin Nicholas" ,,Und ich bin Laura."

-☆-

,,Hallo, wir sind Eleanor, Stella und Fabienne."

-☆-

,,Lily"

-☆-

,,Gabriel"

-☆-

,,Benjamin und Henry"

-☆-

,,Taylor"

-☆-

Nach Lila wurden es immer mehr Leute, die sich unseren Trainingseinheiten anschlossen. Je mehr es sich herumsprach, desto mehr Leute tauchten auf. Einige in kleinen Gruppen, Elementarier mit mehr als einem Element oder auch ganz normale. Unsere Lichtung wurde immer voller und voller, sodass wir bald auf die große Wiese hinter dem Schulgebäude ausweichen mussten, weil wir nicht mehr genug Platz hatten.

Einmal war ich mir sicher Frau Parkers Gesicht hinter einem der Fenster zu sehen und wie sie uns zulächelte, aber sie war so schnell wieder verschwunden, dass ich mir kaum sicher sein konnte.

Neben unseren Übungseinheiten lief der Unterricht wie gewohnt weiter. Keiner der Lehrer erwähnte auch nur einmal die Tatsache, dass die Schüler auf einmal immer besser wurden oder dass teilweise Zettelchen über das nächste Treffen ausgetauscht wurden.

Durch unser Training hatte ich das Gefühl, als würde unsere Schule endlich als Gemeinschaft zusammen wachsen und ein Team bilden. So ein starkes Gemeinschaftsgefühl hatte ich noch an keiner meiner anderen Schulen verspürt und die Feindseligkeit gegenüber den anderen nahm immer mehr ab.

Letztens im Gang hatte ich bemerkt, wie ein Junge im ersten Jahr von älteren Schülern herumgeschubst wurde, aber bevor ich etwas machen konnte, war Laura mit tatkräftiger Unterstützung von Stella dazwischen gegangen und hatte den Kleinen beschützt. Er konnte schließlich nichts dafür, dass er ein Element mehr beherrschen konnte als viele der anderen.

Danach hatten sie ihn zum nächsten Training mitgebracht. Wie sich herausstellte, war Alexander überaus talentiert und hatte es schnell heraus, gleichzeitig beide Elemente zu benutzen, ohne dass sie sich vermischten.

Die Zeit verging wie im Flug und wir gingen bereits auf das Ende des Schuljahres zu. So schnell und vor allem harmonisch war vermutlich noch keins meiner Schuljahre vorüber gegangen und ich wünschte, ich könnte einfach auf Pause drücken und die Augenblicke länger genießen, als es so der Fall war.

Harry verschränkte seine Finger mit meinen und zog mich mit zu den ersten Bäumen, die den Anfang des Waldes markierten. Eigentlich trainierten wir gerade mit den ganzen anderen, aber scheinbar hatten gerade alle etwas zu tun und brauchten keine Hilfe. Soweit ich das sehen konnte, halfen sich unsere Mitschüler aber auch untereinander immer mehr. Die typischen Gruppen, die sonst überall zu finden waren, hatten sich nach ein paar Mal beinahe komplett aufgelöst und jeder hatte sich mit jedem irgendwie arrangiert.

Im Schatten der Bäume drückte Harry seine Lippen auf meine. Nur zu gerne lehnte ich mich etwas gegen ihn und versank in dem Kuss, der immer noch dasselbe Kribbeln in mir auslöste, wie am Anfang. Ich konnte mein Glück kaum fassen, dass Harry tatsächlich mein Freund geworden war und unsere Beziehung so hervorragend funktionierte. Dafür, dass ich am Anfang nicht mal Freunde wollte, hatte sich wirklich alles ganz fabelhaft entwickelt.

Vorsichtig, weil ich meine Augen zu hatte, schob ich Harry vor mir her, bis er mit dem Rücken an einen Baum stieß. Etwas atemlos löste er sich von mir. ,,War das wirklich nötig? Die Rinde ist echt nicht angenehm im Rücken", fragte er mit einem vorwurfsvollen Unterton, aber seine Lippen wurden von einem sanften Lächeln umspielt und in seinen Augen stand nichts als Liebe für mich.

Bevor ich noch etwas sagen konnte, hatte er uns umgedreht, sodass ich mich nun am Baum anlehnen konnte und küsste mich wieder. Dieses Mal etwas stürmischer als zuvor und ich musste zugeben, dass der Baum wirklich nicht besonders bequem war, aber gerade in diesem Moment könnte es mich nicht weniger stören.

Meine Hände wanderten in seine Haare und ich spürte wie sich seine Locken um meine Finger kringelten. Das Gefühl hatte ich schon immer geliebt.

Neben uns räusperte sich jemand. Als wären wir bei etwas Skandalösem ertappt worden, fuhren wir erschrocken auseinander. Zayn stand mit verschränkten Armen neben uns und hatte ein liebevolles Lächeln auf den Lippen.

,,Das ist eigentlich nicht der Zweck unserer Trainingseinheiten", informierte er uns. ,,Du lässt uns auch wirklich keinen Spaß!", jammerte Harry, aber es klang nicht ernsthaft aufgebracht.

,,Erst die Arbeit, dann das Vergnügen", verkündete er und bewegte sich partout nicht von der Stelle, als würde er denken, dass wir uns endlich anständig verhalten, wenn er als Aufpasser neben uns stand. Es hatte die bezweckte Wirkung.

Mit verschränkten Händen liefen wir wieder zurück zu den anderen. Liam erklärte gerade etwas mit einer sehr ausschweifenden Gestik und einer sehr gelungenen Demonstration und Niall stand bei Caroline und unterhielt sich mit ihr. Dabei lag überdurchschnittlich oft seine Hand auf ihrem Arm und er schien mehr zu lachen als ohnehin schon.

,,Ist dir aufgefallen, wie nah sich Caroline und Niall in letzter Zeit gekommen sind?", fragte ich und deutete mit dem Kinn auf die beiden, als Niall gerade über etwas lachte, was Caroline gesagt hatte und sie rot anlief. Harry folgte meinem Blick und ein verschmitztes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus.

,,Wie hätte ich es nicht bemerken können?", fragte er lachend und das war in der Tat eine berechtigte Frage. Jeder Blinde hätte sehen können, dass zwischen den beiden etwas lief.

,,Louis, kannst du mir helfen?", fragte Chris und sah aus, als würde er im nächsten Moment die Kontrolle über seinen in der Luft schwebenden Feuerball verlieren. ,,Natürlich", antwortete ich, löste meine Hand aus Harrys und wandte mich Chris zu.

Harry lief weiter, um jemand anderem zu helfen. ,,So, dann wollen wir mal", sagte ich und begann Chris zu instruieren, damit wir hier nicht alle angekokelt wurden.

-☆-

Am Abend hatten wir mal wieder die Betten zusammen geschoben. So oft wie wir das machten, sollten wir sie vielleicht einfach so stehen lassen, aber in einigen Nächten brauchten wir auch unser eigenes Bett für uns alleine.

Liam hatte noch ein Buch auf dem Schoß liegen, als ich frisch geduscht aus dem Bad kam, war aber in ein Gespräch mit Harry und Niall vertieft und las nicht mehr darin. In meinem kuscheligen Schlafanzug gesellte ich mich zu ihnen und setzte mich so, dass ich an der Wand lehnte und meine Füße in Harrys Schoß legen konnte. Sofort begann er unbewusst mit einer Hand über mein Bein zu streicheln.

Mit einem Ohr hörte ich ihrer Fachsimpelei über verschiedene Bücher zu und Liebeserklärungen. ,,Mal im Ernst, Will ist schon extrem süß zu Tessa aus Chroniken der Schattenjäger. Ich meine, dieser Brief, den er in den Einband von Eine Geschichte aus zwei Städten geschrieben hat? Wie süß war das bitte?", vertrat Niall leidenschaftlich seine Meinung und Harry nickte zustimmend.

,,Der Heiratsantrag war auch super süß und er hat so gut zu ihnen gepasst. Was würde ich nur darum geben, dass jemand mir das mal sagt", meinte er und in meinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus.

,,Selbstverständlich kannst du einen richtigen Schattenjägernamen tragen", begann ich und setzte mich etwas auf. ,,Du kannst meinen Namen tragen."

Harry lachte ein glockenhelles Lachen, ließ sich aber darauf ein. ,,Deinen Namen?"

,,Heirate mich", zitierte ich. ,,Heirate mich, Haz. Heirate mich und werde Harry Tomlinson. Oder Harry Styles oder wie auch immer du dich nennen willst. Aber heirate mich und bleib bei mir und geh niemals fort, denn ich könnte keinen weiteren Tag in meinem Leben ertragen, in dem du nicht bei mir bist."

Mittlerweile kniete ich vor Harry und hatte seine Hände ergriffen, um das ganze authentischer zu machen. Von der Tür ertönte ein Klatschen. Zayn hatte den Raum gerade noch rechtzeitig betreten, um unser Schauspiel mit ansehen zu können.

,,Das hätte ich nicht besser machen können", lachte er und gesellte sich zu uns auf die Bettlandschaft. ,,Vielleicht solltest du eine Karriere als Schauspieler in Betracht ziehen."

,,Ich denke, dass eine Heirat noch zu früh ist, mein Lieber, aber ich ziehe es für spätere Aktivitäten in Erwägung", antwortete Harry auf meinen Heiratsantrag und nun musste ich ebenfalls lachen. ,,Ja, ich denke auch, dass es noch ein bisschen früh ist.", stimmte ich zu.

Aus seiner Nachttischschublade zog Niall einen Stapel Phase 10 Karten und wedelte damit auffordernd vor unserer Nase herum. Weil wir ohnehin nichts besseres zu tun hatten, schoben wir die Decken zur Seite und schufen eine freie Fläche, auf der wir unsere Karten ablegen konnten.

,,Was muss man nochmal als erstes sammeln?", fragte Harry etwas verpeilt.

,,Wir haben das Spiel jetzt wie häufig gespielt?", gab Niall in spöttischem Ton zurück. ,,So langsam müsstest du jede einzelne Phase verinnerlicht haben."

,,Zwei Drillinge", beantwortete Liam und nahm sich den Kartenstapel, um an jeden zehn Karten zu verteilen.

Das Spiel dauerte länger als zu Beginn angenommen, aber wir hatten Spaß. Naja, zumindest der Großteil von uns. Liam hing nach fünf Runden immer noch bei Phase zwei und regte sich fürchterlich darüber auf, während Zayn auch erst bei Phase drei war und einfach schwieg. Ich war mit Harry als erster in die fünfte Phase gekommen, weshalb ich mir Harry abklatschte und den anderen die Zunge herausstreckte.

Als wir endlich fertig waren, ich hatte gewonnen, war es schon dunkel draußen, obwohl es in schnellen Schritten auf den Sommer zu ging und die Tage wieder angenehm lang waren.

,,Die Nacht ist wolkenlos", stellte Liam fest. ,,Dann sollten wir das ausnutzen und uns die Sterne ansehen", schlug Zayn vor und wir nickten.

Bevor wir aus der Tür verschwanden, schnappte ich mir noch schnell einen von Harrys kuscheligen Hoodies, die mir zwar zu groß, aber auch super warm und gemütlich waren. Einmal hatte ich versucht einen von Liams Pullis zu stibitzen, aber was seine Kleidung anging, ließ er leider nicht mit sich reden.

Leise huschten wir durch die bereits dunkle Burg. Eigentlich durften wir schon nicht mehr auf den Gängen herumlaufen, aber ich konnte nicht mehr zählen, wie oft wir es doch schon getan hatten und uns hatte nie jemand erwischt.

Wir kletterten durch die Luke auf den Turm und als mir der doch ziemlich frische Wind ins Gesicht schlug, überkamen mich die Erinnerungen, an mein nicht sonderlich erfolgreiches Training mit Liam hier oben oder meine Flucht, die ich im letzten Jahr hierher unternommen hatte. Es schien eine Ewigkeit her zu sein und seitdem hatte sich so viel verändert.

Mit einem Mal merkte ich, wie viel leichter ich mich fühlte im Gegensatz zum letzten Jahr, es war wirklich unglaublich. Auf einmal super euphorisch sog ich die frische Luft ein, die so herrlich nach Sommer roch und auf einmal auch gar nicht mehr so kalt erschien.

,,Louis?", fragte Harry und schnippte mit seinen Fingern vor meinem Gesicht herum. ,,Alles in Ordnung?"

Ich schüttelte den Kopf, um wieder vollständig in die Gegenwart zu kommen und nickte dann als Antwort. ,,Ja, ich musste nur an letztes Jahr denken, als ich öfter hier war." Ein sanfter Ausdruck trat auf Harrys Gesicht und er schlang einen Arm um mich.

Zusammen setzten wir uns neben die anderen, die schon ganz fasziniert die Sterne anstarrten. ,,Kennt sich einer von euch mit Sternenbildern aus?", fragte Zayn und sah in die Runde, aber wir schüttelten alle den Kopf.

,,Ich kann den großen und kleinen Wagen finden", meinte Liam. ,,Aber dann hört es auch schon wieder auf."

,,Ich habe noch nie ein Sternenbild gefunden", gab ich zu.

,,Echt nicht?", fragte Harry überrascht. ,,Ich dachte, sowas wie den großen oder kleinen Wagen hätte jeder schonmal gefunden."

Mit dem Kopf gegen die Steinumrandung hinter mir gelegt, schaute ich in die Sterne und verlor mich in ihrer Weite. An den Sternen konnte ich mich einfach nicht sattsehen. Auch wenn ich noch kein Sternbild jemals gefunden hatte, liebte ich es, einfach die Sterne zu beobachten. Die vielen winzigen Sonnen, die so weit weg und zum Teil schon tot waren und trotzdem noch unseren Nachthimmel erleuchteten.

,,Da ist der große Wagen." Niall deutete mit dem Zeigefinger in die Sterne. Schnell rutschte ich so neben ihn, dass ich ihm über die Schulter sehen konnte. ,,Siehst du ihn?"

,,Nein, nicht wirklich", gab ich zu.

,,Aber du siehst den kleinen Haufen Sterne dort drüben?", fragte er und zeigte ein kleines bisschen zur Seite. Dieses Mal nickte nicht. Der war ja kaum zu übersehen. ,,Das ist der keine Wagen und daneben ist der große Wagen. Stell dir die gleiche Form vor."

Den Kopf etwas schräg gelegt und die Augen etwas zusammengekniffen, erkannte ich das Sternenbild tatsächlich und ein Strahlen breitete sich auf meinem Gesicht aus. Ich war schon ein wenig stolz auf mich.

,,Glaubt ihr, dass es außer uns noch anderes Leben gibt?", fragte Zayn nachdenklich. ,,Statistisch gesehen wäre es vermutlich ziemlich unwahrscheinlich, wenn die Erde der einzige Planet mit lebenden Organismen wäre." Liam sah weiter in den Himmel als er das sagte.

,,Ich finde die Vorstellung, das einzige Leben zu sein ziemlich erdrückend. Das Universum ist so riesig, es kann nicht sein, dass wir die einzigen lebendigen Lebewesen sind", meinte ich und Harry nickte.

,,Ich glaube auch, dass da noch mehr ist. Es müsste schon ein riesengroßer Zufall gewesen sein, wenn der einzige Planet auf dem sich Leben entwickelt hat unserer wäre. Aber ich glaube nicht, dass wir uns vor Aliens unbedingt fürchten müssen", sagte Harry nachdenklich, als gerade eine Sternschnuppe über den Himmel zog. Auch wenn niemand etwas dazu sagte, wusste ich, dass sich jeder von uns etwas gewünscht hatte.

Harry verschränkte unsere Hände ineinander und legte seinen Kopf auf meine Schulter. ,,Nur weil wir Menschen zum Großteil schlecht sind, heißt das ja noch lange nicht, dass Aliens das auch sind."

,,Ich würde nicht sagen, dass die Menschen zum Großteil schlecht sind", wandte Niall ein und sah Harry an, der nur mit den Schultern zuckte.

,,Jeder Mensch hat schlechte Eigenschaften. Gier, Hass und Neid entstehen ja nicht einfach so und es gibt so viele Menschen, gerade in Führungspositionen, die einfach nur ihre schlechten Eigenschaften ausleben, weil Macht und Geld die Menschen süchtig machen und es egal ist, was man machen muss, um davon immer mehr und mehr zu kriegen. Wir können uns jeden Tag entscheiden, ob wir etwas Gutes in die Welt bringen oder nicht, aber viele Leute wachen auf und entschließen sich dazu ein Arsch zu sein, jeden Tag. An der Stelle von friedliebenden Aliens würde ich niemals auf unseren Planeten kommen. Innerhalb von wenigen Jahren sind wir zu den armen Wesen gekommen und zerstören deren Planet gleich mit."

Nach diesen harten Worten von Harry wurden wir alle ganz still, aber keiner konnte leugnen, dass er vermutlich recht hatte. Wer es schaffte gleich zwei Weltkriege nacheinander anzuzetteln, egal unter welchen Umständen, würde auch nicht vor dem Planeten einer anderen Spezies halt machen.

,,Wie ist es passiert, dass die Stimmung so gedrückt geworden ist", fragte Niall nach einer Weile in der wir alle geschwiegen hatten. Ich musste ein wenig Schmunzeln.

,,Die traurigsten Gedanken kommen eben, wenn man um drei Uhr nachts unter den Sternen sitzt und in die unendliche Weite blickt", sagte Liam mit einem Blick auf Niall.

,,Um die Stimmung wieder etwas aufzuhellen: Das war das schönste Jahr, dass ich in meinem gesamten Leben hatte und vermutlich jemals haben werde", verkündete Niall mit einem strahlenden Lächeln.

,,Das ist bei mir genauso. Ich bin unglaublich dankbar dafür, dass ich euch alle kennenlernen durfte in den letzten beiden Jahren. Ich war vermutlich noch nie glücklicher", schloss ich mich an und die anderen nickten zustimmend.

,,Ich finde es wirklich schade, dass das Schuljahr schon vorbei ist und sich unsere Wege bald trennen werden. Es sind gerade mal noch drei Wochen", meinte Liam.

,,Erinnere mich nicht daran. Alleine schon der Gedanke euch nach den Sommerferien nicht wiederzusehen macht mich ganz krank" ließ Niall verlauten und sah wirklich nicht besonders fröhlich aus. Manchmal fragte ich mich wirklich, ob das mit seiner Familie zusammen hing, über die er nie reden wollte.

,,Es wird einfach nicht dasselbe sein, wenn wir nicht mehr alle ein Zimmer teilen und nicht mehr gemeinsam zum Unterricht gehen, essen oder trainieren." Harry klang beinahe als hätte er Tränen in den Augen.

,,Ich vermisse euch jetzt schon, wenn ich daran denke", gestand Zayn. ,,Ich auch", ertönte es vierstimmig von uns anderen und wir mussten ein wenig kichern.

Ich richtete meinen Blick wieder auf die Sterne über uns. ,,Aber wenn ihr euch mal alleine fühlt, denkt immer daran, wir sehen alle dieselben Sterne und denselben Mond", bemerkte ich und alle anderen sahen auch wieder in die Sterne.

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