35. neue Verbündete
Derick, der junge, Magische Werwolf hatte Viktoria Granger als seine Mate akzeptiert und stellte sie nun offiziell seiner Familie vor, mit Paul hatte sie ja bereits ein paar Worte gewechselt.
Und die Schwestern, so neugierig wie sie waren, hatte sie auf dem Flur zu den Schlafzimmern kurz gesehen.
Also das was die junge Hexe gesehen hatte ließ sie schlucken: sie waren zwar jung, aber alle Bildhübsch und sie konnte keinen seiner Geschwister einschätzen.
Derick spürte, wie sein Herz schneller schlug, als er zusammen mit Viktoria die Schwelle zum Lagerhaus überschritt.
Der vertraute Duft von Holz, Kräutern und dem rauchigen Feuer im Kamin schien ihn zu umarmen, aber nun fühlte sich alles anders an.
Dies war nicht einfach nur ein 'hallo, bin wieder da' – es war eine Offenbarung.
Seine Familie wusste, dass er heute Besuch von ihr bekommen hatte, aber dass sie eine Hexe war, und dazu auch noch so urplötzlich seine Mate, war eine völlig andere Sache.
Viktoria hielt seine Hand fest, und er spürte die leise Magie, die wie ein sanfter Puls durch ihre Berührung floss. Sie war ruhig, beinahe majestätisch, aber er konnte das leichte Zucken ihrer Finger spüren.
In der anderen Hand hielt sie versteckt ihren Zauberstab parat, falls etwas schief lief.
Sie war genauso nervös wie er, obwohl sie das nie zugeben würde.
Ihr rotes Haar fiel heute in sanften Wellen über ihre Schultern, und ihre hellblauen Augen musterten den Raum mit einer Mischung aus Neugierde und Vorsicht.
Im Wohnzimmer warteten bereits die wichtigsten Mitglieder seines Rudels. Paul stand breitbeinig vor dem Kamin, die Arme verschränkt, sein Ausdruck eine Mischung aus Misstrauen und Trotz.
Ariana saß entspannt auf einem Sessel, aber Derick kannte sie gut genug, um das wachsame Funkeln in ihren Augen zu erkennen.
Kate hatte sich zwischen ihre Zwillingsschwestern Laura und Mary gesetzt, als wolle sie die beiden beschützen, obwohl es noch nicht den Hauch einer Gefahr gab.
„Da bist du ja endlich,“ begann Paul, seine Stimme wie immer etwas zu laut. „Wir haben gewartet. Und was ist nun mit ihr, wieso du uns zusammen rufst?“
Er musterte Viktoria mit einem Blick, der einer Mischung aus Skepsis und Herausforderung gleichkam.
Er erschnüffelte den Geruch der Seelengefährten und fauchte:
„Deine Mate?“
„Paul,“ warnte Ariana leise, ohne ihre gelassen wirkende Haltung aufzugeben.
„Lass ihn wenigstens den Mund aufmachen, bevor du wieder anfängst, etwas infrage zu stellen was unser Alpha entschieden hat.“
„Danke, Ariana,“ sagte Derick mit einem Hauch von Erleichterung und zog Viktoria ein wenig näher an sich heran.
„Das hier ist Viktoria Granger, meine Mate. Und ja, sie ist ebenfalls eine Hexe von Hogwarts.
Aber bevor irgendjemand etwas dazu sagt – sie ist mehr als fähig, sich selbst zu verteidigen.
Glaubt mir, ich habe es gesehen in Hogwarts.“
Ein kurzes Lächeln huschte über Viktoria's Lippen, als sie leicht den Kopf neigte.
„Es freut mich, euch kennenzulernen. Ich weiß, dass es überraschend ist, aber ich hoffe, wir können uns mit der Zeit besser verstehen.“
Ihre Stimme war ruhig, aber bestimmt – ein Ton, der Pauls Stirnrunzeln noch vertiefte.
„Überraschend?“ wiederholte Paul und trat einen Schritt nach vorne.
„Das ist die Untertreibung des Jahrhunderts!
Wir sind ein Rudel Werwölfe, Derick, und du bringst eine... Hexe mit?
Weißt du überhaupt, wie gefährlich das sein kann? Reicht ja schon das du zur hälfte Hexer bist.“
„Gefährlich?“ wiederholte Viktoria scharf, und für einen Moment flackerte ein Funke ihrer Magie auf, der den Raum spürbar kälter machte.
„Ich bin vielleicht eine Hexe, aber ich habe keinen Grund, irgendjemandem hier zu schaden.
Außerdem würde ich gerne sehen, wie ein Wolf versucht, mich zu bedrohen.“
Ihre Augen blitzten auf, und Derick konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Sie war stark, und das war einer der Gründe, warum er sich zu ihr hingezogen fühlte.
„Paul,“ sagte Ariana mit einem deutlichen Unterton von Autorität, „beruhige dich.
Wenn Derick ihr vertraut, sollten wir das auch tun.
Und wenn du noch ein Wort sagst, das sie beleidigt, werde ich persönlich dafür sorgen, dass du dich dafür entschuldigst.“
„Danke, Ariana,“
murmelte Derick erneut, bevor er sich an den Rest des Rudels wandte.
„Hört zu. Ich weiß, dass das nicht einfach ist.
Aber Viktoria ist jetzt ein Teil meines Lebens – ein Teil unseres Rudels.
Sie wird uns nicht gefährden.
Im Gegenteil, sie kann uns helfen.
Ihre Magie ist mächtig, und sie hat schon mehr erlebt, als die meisten von euch je werden.
Ich bitte euch nur um eines: gebt ihr eine Chance.“
Kate, die bisher geschwiegen hatte, hob nun den Kopf und betrachtete Viktoria aufmerksam.
„Du bist also eine vollwertige Hexe“ sagte sie nachdenklich.
„Kannst du uns etwas zeigen? Nur, damit wir wissen, was du alles kannst.“
Viktoria hob eine Augenbraue und lächelte leicht.
„Etwas zeigen? Sicher.“
Sie hob ihre freie Hand mit ihrem Zauberstab und murmelte ein paar leise Worte, die Derick nicht verstand.
Plötzlich erblühte mitten im Raum eine leuchtende Blume aus reinem Licht, die sich langsam drehte und den Raum in ein warmes, goldenes Leuchten tauchte.
Die Zwillinge, Laura und Mary, starrten mit großen Augen auf die Erscheinung, und selbst Paul schien für einen Moment sprachlos.
„Das war... interessant,“ murmelte er schließlich, seine Stimme etwas weniger aggressiv.
„Interessant reicht mir für jetzt,“ sagte Viktoria mit einem amüsierten Lächeln, bevor sie die Hand mit ihrem Zauberstab senkte und die Blume verblasste.
„Also gut,“ fügte Ariana hinzu und erhob sich aus ihrem Sessel.
„Ich denke, sie hat ihren Standpunkt vorerst klar gemacht.
Willkommen im Rudel, Viktoria. Hoffentlich bringst du uns keinen Ärger – oder Paul.“
Ein leises Lachen erfüllte den Raum, und die Spannung löste sich langsam. Derick atmete erleichtert aus und drückte Viktoria's Hand noch fester.
Es würde nicht einfach sein, aber der erste Schritt war getan, die junge Hexe mit ihrer Welt und den darin folgenden Gefahren vertraut zu machen.
Denn sie hatten durch ihre Mutter Lexia einige Feinde auf verschiedenen Kontinenten und mit diesen war sie beschäftigt momentan.
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