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~Weihnachtsspecial Teil 2~

Dienstag, 24.12.2019, 18:42 Uhr, auf einer unbekannten Lanstraße, bei James Moriarty und Sebastian Moran

»Jetzt beeil dich mal!«, meckerte Jim und sah seinen Freund, der ihren alten schwarzen Bentley gerade durch die Schneemassen dirigierte, tadelnd an. Gerade noch hatten sie in London einen wichtigen Drogendeal hochgehen lassen und sich sowohl gut fünfzigtausend Pfund als auch eine Menge etwas anderen ›Schnee‹ gesichert, jetzt scheiterte ihr gemütlicher Abend noch an einem echten Schneegestöber. Sebastian hatte schon recht gehabt mit seinem Vorschlag: keine wichtigen Geschäfte mehr an Weihnachten. Allerdings lag es jetzt nicht an Jim das zuzugeben, schließlich hatte er definitiv nichts falsch gemacht. Wenn, dann war es natürlich die Schuld seines Freundes, der statt in einem luxuriösen Fünf-Sterne-Hotel zu übernachten, unbedingt nach Hause in ihr Landcottage fahren wollte. Na ja, woher sollte der Kriminelle jetzt auch wissen, dass der Killer dort schon vorher alles dekoriert und ein traumhaftes Weihnachtsessen vorbereitet hatte, das nur noch auf sie wartete. Dennoch ... ob sie bis dahin heute noch kommen würden, war eine andere Frage. Frustriert schlug Sebastian aufs Lenkrad und trat kurz darauf scharf auf die Bremse.
»Verdammt!«
Bei den Schneemassen, die auf sie herunter segelten, konnte er kaum noch die Straße sehen. Außerdem war es in diesem alten Auto zum einfrieren kalt, weil die Innenheizung natürlich so gut wie gar nicht existierte. Da half auch die Weihnachts-CD von Micheal Bublé nicht, die er in vorfreudigem Feeling angestimmt hatte.
»Warum zur Hölle hast du jetzt schon wieder angehalten?! Ich erfriere gleich und unser verdammtes Cottage ist noch nicht mal in Sicht!«
Theatralisch griff Jim nach seiner Jacke vom Rücksitz und zog sie sich fröstelnd über. Der Killer seufzte bloß und sah einen Moment aus dem Fenster; etwas abseits erkannte er Lichter, vermutlich von einem Haus. Aus einem Impuls startete er also erneut den Wagen und lenkte sie näher heran, runter von der Landstraße.
»Was machst du da?!«, kreischte Jim wütend.
»Uns zum nächsten Haus bringen, vielleicht nehmen die Bewohner uns auf. Bei dem Schneesturm kann ich erstmal eh nicht fahren!«
Unter den lauten Protesten seines Freundes brachte Sebby den Bentley schließlich in der fremden Einfahrt zum Stehen und stieg einfach aus, bevor er zielstrebig zur Tür ging.
»Hey!«
Gereizt sprang Jim ebenfalls aus dem Auto und folgte ihm wütend.
»So war das nicht abgemacht, Seb! Du wolltest doch unbedingt nach Hause fahren, also steh gefälligst auch dazu!«
»Ach, jetzt hör auf zu meckern, du Drama-Queen«, fauchte Sebastian zurück, während er das von dickem Frost beschichtete Klingelschild zu lesen versuchte. Aber es war dunkel und er konnte es nicht sehen; im Grunde war es aber auch egal, solange sie sich dort aufwärmen konnten.
»Wir machen hier doch nur eine Pause. Aufwärmen, mit den Leuten hier vielleicht was essen oder trinken, dann fahren wir weiter.«
Er knuffte seinen angefressenen Freund in die Seite und drückte dann auf die Klingel.

Dienstag, 24.12.2019, 18:56 Uhr, im Wohnzimmer von Holmes Manor, bei allen

»Ein verliebtes Paar, wie reizend!«
Emma klatschte lächelnd in die Hände und sah ihre neuen Gäste aufmunternd an.
»Sicher waren Sie beide auch auf dem Weg nach Hause, oder? Dabei ist es immer so unschön, am Weihnachtsabend noch unterwegs sein zu müssen ...«
»Wir haben noch meine Familie in London besucht.«
Sebastian lächelte und dachte dabei an die Massen von Koks und Geldscheinen, die sich noch im Kofferraum ihres Autos befanden. Naja, zumindest hatten sie irgendwem einen Besuch abgestattet, wenn man das so nennen konnte. Und jetzt standen sie hier in einem fremden Haus und Jim, sowie fast alle anderen Gäste am Tisch, sahen aus als würden sie am liebsten flüchten. Keine Frage, dass der Kriminelle mal was mit denen angestellt hatte, so wie immer, wenn die Leute sie so ansahen. Das konnte ja lustig werden.
»Oh, na dann hoffe ich, Ihrer Familie geht es soweit gut. Aber ziehen Sie sich doch erstmal die nassen Sachen aus, ich koche Ihnen beiden einen Tee. Jungs, holt noch zwei Stühle für unsere Gäste aus der Küche.«
»Sicher doch, Sie sind zu freundlich.«
Sebastian lächelte steif und zog seinen Freund dann in den Flur. Dort stellte er jenen auch sofort zu Rede;
»Was hast du angestellt?!«, zischte der Killer panisch.
»Die da drin sehen aus, als würden sie dich gleich umbringen wollen!«
»Ist ja gut, jetzt sei nicht so laut!«
Jim riss sich von ihm los und zog sich eingeschnappt Jacke und Schuhe aus, ehe er sie an die Garderobe hängte. Sebastian stand bloß daneben und hatte die Arme vor der Brust verkreuzt.
»James Moriarty, was hast du angestellt?«, fragte er nochmal, gerade so wie eine Mutter es bei ihrem Kind täte. Der Kriminelle schnaubte.
»Jetzt reg dich gefälligst nicht so auf. Ich hab bloß ein bisschen mit ihnen ... gespielt
»Gespielt?! Scheiße Jim, wann kappierst du endlich, dass kein Mensch auf der Welt deine kranken Spielchen spielen will! Jetzt sitzen wir hier und haben den Salat!«
»Ich weiß, aber schrei mich nicht so an. Du wolltest ja unbedingt noch nach Hause-«
Sie fuhren zusammen als die freundliche, alte Frau von eben die Flurtür öffnete und ihren Kopf herein streckte.
»Ist bei Ihnen soweit alles in Ordnung? Der Tee ist fertig.«
»Ja, danke!«, meinte Sebastian gespielt euphorisch.
»Wir sind sofort bei Ihnen, nicht wahr, Jim?«
Der Kriminelle zog beleidigt eine Schnute und schaute zur Seite. Na großartig. Sebby seufzte innerlich; dieser Abend war gelaufen, auch wenn er noch nichtmal richtig begonnen hatte.

Die Stimmung um Wohnzimmer war weiterhin so bedrückend, wie nur irgendwas, als das kriminelle Pärchen sich schweigend auf den zwei heran gestellten Stühlen an die Tafel setzte. Sherlock starrte Jim düster an, während Mycroft peinlichst auf seinen Teller starrte; John und Greg hingegen sahen aus, als würden sie gleich zusammen klappen. Da musste selbst Siger auffallen, dass etwas nicht stimmte; nur schob er es zusammen mit Emma in diesem Fall darauf, dass die jungen Männer von der Andersartigkeit ihrer neuen Gäste etwas eingeschüchtert waren. Dabei war es in der heutigen Zeit ja eigentlich nichts Neues mehr, wenn zwei Männer oder zwei Frauen gar heirateten oder Kinder adoptierten - zumindest die Holmes-Eltern hatten dies mit den Jahren ganz natürlich und locker aufgenommen.
»So, wo wir alle so schön sitzen, können wir uns ja nochmal vorstellen«, füllte Emma also sofort die bedrückte Stille und lächelte nochmals freundlich.
»Ich bin Emma Holmes, Sie können mich ruhig Emma nennen. Meinen Mann Siger kennen Sie ja auch schon; das sind meine Söhne Mycroft und Sherlock, hier ihre Freunde, dessen Gesellschaft uns an Weihnachten so glücklicher Weise zur Verfügung steht, Doktor John Watson und Inspector Gregory Lestrade. Ich weiß, es ist jetzt etwas eng hier geworden, aber ich hoffe, das stört Sie nicht.«
»Natürlich nicht«, antwortete Sebastian höflich, da Jim immer noch den Beleidigten spielte und keinerlei Anstalten machte, etwas zu sagen.
»Es freut uns sehr, Sie alle kennenzulernen. Und wir danken Ihnen sehr, dass Sie uns an so einem Abend noch aufnehmen.«
»Das ist doch kein Problem«, mischte sich Siger ein und lächelte ebenfalls freundlich; von den anderen sagte schließlich immer noch keiner einen Ton, was langsam wirklich ungemütlich wurde.
»Es wäre ja eine Zumutung gewesen, Sie noch weiterfahren zu lassen. Wohin müssen sie eigentlich noch, wenn ich fragen darf?«
»Nach Carlsley, das ist etwas weiter weg. Hoffentlich hört es bald auf zu schneien, dann schaffen wir es noch vor Mitternacht.«
»Oh ja, das hoffe ich für Sie, ansonsten können Sie auch hier übernachten«, bot Emma freundlich an. Im gleichen Moment verschluckte sich die britische Regierung auch schon an ihrem Essen und hustete wie wild. Auch die anderen wirkten nicht wirklich begeistert, jedoch fing Greg sich inzwischen soweit, um etwas sagen zu können:
»Ich denke, jetzt wird es Zeit, den Wein aufzumachen, denken Sie nicht auch?«, fragte er an Siger gewandt, der sofort tatkräftig nickte.
»Gute Idee, mein Junge, helfen Sie mir doch dabei«, nötigte er den nervösen Polizisten also zum Aufstehen und drückte ihm den Korkenzieher in die Hand. Sherlock runzelte darüber bloß die Stirn, sagte aber nichts, während Greg ungeschickt versuchte, den verdammten Korken aus der Flasche zu kriegen.
»Sie müssen fester ziehen«, erklärte Siger schließlich wenig hilfreich und der Polizist schnaubte genervt. Jim grinste belustigt im Hintergrund.
»Ich kann aber nicht noch fester ziehen, das Ding steckt fest.«
»Das glaube ich nicht, lassen Sie mich mal.«
Der alte Mann trat schnaufend heran und ließ sich die Flasche aushändigen. Auch er versuchte sein Glück, kriegte es aber nicht wirklich hin.
»Also, das ist doch ... Kommen Sie, versuchen wir's mal ohne Zieher.«
Siger reichte Greg erneut die Flasche und sie beide griffen nach dem Korken, vollkommen überzeugt von dieser zweifelhaften Aktion. Mycroft runzelte darüber jedoch nur die Stirn und auch Emma schaltete sich etwas besorgt ein;
»Schatz, ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist. Holt lieber eine neue Flasche ...«
Doch zu spät. In diesem Moment gab es ein ploppendes Geräusch und der Korken flog förmlich aus der Weinflasche, genau in Richtung Sebastian Moran, der sich leider nicht mehr rechtzeitig ducken konnte. Das Geschoss aus Holzspänen knallte direkt gegen seine Stirn und nach einem überraschten Schmerzensschrei hielt er sich betroffen die kleine Wunde, die sich gebildet hatte. Blut tropfte sein Gesicht herab.
»Du lieber Himmel!«
Sowohl Emma als auch John waren vor Schreck aufgesprungen und eilten zu dem leicht beschädigten Killer, während Greg und Siger nur mit offenem Mund dar standen und nicht glauben konnten, was gerade passiert war. Zumindest, bis Jim erbost aufsprang und dem Polizisten wütend die Flasche aus der Hand riss.
»Sie haben doch einen Knall, was richten Sie das hier auch auf Ihre Gäste!«
»Es tut mir leid«, wimmerte Greg betroffen. Ein wütender James Moriarty schüchterte einen dann doch ziemlich ein, konnte dieser Mann sonst auch noch so süß tun.
»Das macht es auch nicht besser!«, fauchte der Psychopath jedoch einfach weiter. Denn egal, ob er sauer auf ihn war, sobald jemand seinem Freund auch nur ein Haar krümmte, war dessen Leben gelaufen.
»Jim, bitte beruhig dich ...«, schaltete sich an dieser Stelle Sebastian ein, der sich immer noch mit schmerzverzehrtem Gesicht den Kopf hielt. Alles, was jetzt noch fehlte, war einer von Jims ausgewachsenen Drama-Akten, die dann auch noch mit einer (oder auch mehreren) Leichen endeten.
»Es hat mich nur leicht getroffen, es geht mir gut.«
»Nein, geht es nicht!«, fauchte der Psychopath unbeirrt weiter; das konnte heiter werden, den wieder zu beruhigen. Allerdings schien es zumindest Emma nicht zu interessieren, wer sich gerade in ihrer Sofaecke halb umbrachte, denn sie blieb lieber vernünftig und zauberte einen Sanitätskoffer aus dem Badezimmer, dem sich unser geschätzter Doktor Watson nach inständigem Bitten auch sofort annahm - auch wenn er große Angst hatte, in diesem Moment etwas falsch zu machen und eventuell den weiteren Zorn des Kriminellen auf sich zu ziehen, der gerade gefährlich nahe am Tisch bzw. am Lager von scharfen Messern und Gabeln stand. Doch zum Glück reichten Sebastians Zwischenrufe während der notdürftigen Behandlung wohl aus, um Jims Aufmerksamkeit auf eben jenen zu ziehen, auf den er ja eigentlich noch immer sauer war.
»Es ist alles deine Schuld, dass wir hier festsitzen«, fauchte der Psychopath wütend.
»Warum hätten wir nicht einfach in London bleiben können?! Stattdessen sitzen wir hier mit der Holmes-Familie zusammen, die immer noch nicht checkt, dass die Freunde ihrer Söhne definitiv mehr sind als das!«
»Mister Moriarty, jetzt halten Sie aber mal die Klappe!«
Mycroft war erbost aufgesprungen und starrte den Kriminellen böse an. Sein Gesicht war rot und fleckig vor Wut und er sah nicht aus als würde er diese Scharade noch weiter spielen wollen. Emma und Siger sahen hingegen nur verwirrt drein; Schienen ihre Söhne die fremden Gäste also doch zu kennen und wir war das wohl gemeint mit mehr als nur Freunde?
»Ach, und was wenn ich nicht die Klappe halte? Ansonsten scheint hier ja keiner ehrlich zu sein. Besonders nicht Sie, wenn Sie ihren Freund letztes Jahr um diese Zeit für die Familie haben sitzen lassen. Sehr viel Courage, wirklich!«
»Das ...«
Mycroft geriet ins Stocken und sah hilflos zu Greg hinüber, der den Kopf gesenkt hielt. Es war unverkennbar, dass ihn die Sache doch mehr verletzte als er es letztes Jahr zugegeben hatte. Aber noch viel wichtiger; langsam verstand sogar Emma mit ihrem sehr mathematisch und logisch veranlagtem Gehirn, was Sache war.
»Ach du meine Güte!«, rief sie auch schon als sie die Lage vollständig erfasst hatte.
»Myc, das hättest du uns doch sagen können. Und Sherlock und Doktor Watson ...«
Ihr blickt wanderte zu dem Arzt, der Sebastian inzwischen vollständig mit einem Pflaster auf der Stirn versorgt hatte, und dessen Wangen nun leicht rot gefärbt waren. Auch Sherlock, der so ziemlich der einzige war, der noch saß, sah leicht verlegen zur Seite und selbst Siger, der immer noch den Korkenzieher in der Hand hatte, schien zu checken, dass hier gerade ein unverhofftes Gruppen-Outing statt fand.
»Darum geht es doch überhaupt nicht«, blaffte in diesem Moment auch schon Mycroft, der sich wohl wieder gefangen hatte, und wandte damit den offensichtlichen Zuspruch seiner Mutter ab. Die Blöße, die James Moriarty ihm verursacht hatte, musste er als gestandener Politiker eben schon aus reinem Instinkt wett machen.
»Es geht mal wieder um Sie, Mister Moriarty, schon wieder nur um Sie. Immer der Dramatiker, der seine Spielchen treibt, immer derjenige, der im Mittelpunkt stehen muss ... Und warum das Ganze mal wieder? Nur, weil Sie im Schnee festgesteckt haben und sauer sind auf Ihren Freund. Nur, weil Sie niemandem mal einen zufriedenen Abend gönnen, wenn Sie keinen haben können! Sie kommen in unser Haus, blamieren mich und meinen Bruder vor unser Eltern, nur weil Sie mal wieder Ihre fünf Minuten haben! Eine Zumutung ist das!«
Einen Moment herrschte Schweigen, dann schniefte ein gewisser Psychopath auch schon los und wandte sich wütend an die ganze Gesellschaft;
»Gut, dann gehe ich eben!«, schrie er fast schon trotzig und schwenkte dabei die Weinflasche in der Hand, die er die ganze Zeit über nicht los gelassen hatte.
»Ich habe es sowieso nicht nötig, den Abend mit einem bornierten Politiker zu verbringen, der sich ja nicht blamieren will und einem soziopathischen, vorlauten Detektiv, der, wenn es wirklich mal ernst wird, nichtmal den Mund aufkriegt!«
Mit einem funkelnden Blick in keine bestimmte Richtung stapfte er aus dem Zimmer und wenige Sekunden später knallte auch schon die Haustür ins Schloss.
»Oh nein ...«, stöhnte Sebastian bloß, der eigentlich schon viel zu fertig war, um die Situation zu richten. Dennoch erhob er sich schnaufend von seinem Stuhl, da er die Kombination von Jim in seinem Auto mit massenweise Waffen, Koks und Geld nicht länger als zwei Minuten ertrug; der Kriminelle hatte es aber auch schon wieder auf alles ankommen lassen. Die betretenden Gesichter der umstehenden gingen Sebastian nahe, obgleich er erst heute Nachmittag irgendeinem Drogenkartell-Boss das Hirn aus dem Schädel gepustet hatte. Besonders die nette alte Frau - Emma - tat ihm leid, wie sie jetzt dar stand und ihre Söhne musterte.
»Es tut mir leid«, sagte er deshalb laut und schaute alle dabei eindringlich an.
»Ihnen den Abend zu verderben war eigentlich das Letzte, was ich wollte. Dabei ist es ja auch irgendwie meine Schuld, da hat Jim schon recht. Jedenfalls ... wir werden jetzt weiter fahren, so fern er mich ins Auto lässt.«
»Aber nein, das muss Ihnen nicht leidtun«, fiel Emma ihm hastig ins Wort und sie wirkte gar nicht mal so geschockt, wie noch eben. Tatsächlich hatte sie schon früh an diesem Abend schon mehr durchschaut als sie preisgegeben hatte.
»Natürlich war der Abgang Ihres Freundes gerade ... etwas theatralisch, aber ich bin froh, dass er endlich die Wahrheit ausgesprochen hat. Ich dachte schon, meine Jungs würden sich mir nie ganz öffnen.«
»Moment, Sie wussten schon alles?!«, entfuhr es John geschockt und nicht minder ungläubig. Die ältere Dame nickte und wandte sich zu Sherlock.
»Schon als du ihn das erste Mal mitgebracht hattest, wusste ich, dass er etwas besonderes ist.«
»Natürlich wusstest du das«, bestätigte der Detektiv seufzend und sagte nun endlich auch mal etwas.
»Ich hab es in deinem Blick gesehen.«
»Aber ...«
John stockte. Letztes Jahr um diese Zeit waren er und Sherlock sich noch nicht mal näher gekommen.
»Und auch bei dir«, wandte sich Emma inzwischen zu Mycroft, »war klar, dass du niemanden mitbringst, den du nicht liebst. Zumal Sherlock ja schon letztes Jahr bezüglich Greg ein paar Andeutungen gemacht hat ... Es war leicht, heute eins und eins zusammen zu zählen.«
Mycroft schnaubte nur und setzte sich mit roten Wangen wieder hin; er war etwas beschämt von der ganzen Liebe, die da so auf ihn zu kam. Dennoch ließ er es sich nicht nehmen, sich vorzubeugen und unter dem Tisch heimlich Gregs Hand zu ergreifen, was der Polizist mit einem müden, aber ehrlichen Lächeln hinnahm. Sie würden wohl nochmal über alles reden müssen, aber es war klar, dass diese Situation nichts zwischen ihn verändert hatte.
»Aber nun wieder zu Ihnen.«
Emma wandte sich jetzt wieder zu Sebastian, der gefühlt nur die Hälfte des eben geführten Gesprächs verstanden hatte und sich gerade generell mehr Sorgen um seinen geliebten Bentley als um die Konsistenz der Holmes-Familie machte. Seine leichte Kopfwunde tat ihr übriges.
Die ältere Lady umfasste sanft seine Schultern und sagte energisch, wie um ihn zu ermutigen:
»Sie gehen jetzt darauf und tun das, was sie heute eigentlich geplant hatten. Und sind ehrlich zu ihm.«
»Sie wissen von ...«
»Ich hab es in Ihren Augen gesehen als Sie stritten«, erklärte Emma mit einem schelmischen Grinsen.
»So hat Siger damals auch geguckt.«
»Was?«, schaltete sich da der Vater der Holmes-Familie ein, der gerade generell etwas den Faden verloren hatte; seine Frau würde ihm das morgen schon irgendwie erklären können. Sebastian jedenfalls war jetzt klar, was er zutun hatte; in seiner Jackentasche wartete schließlich noch ein goldener Ring samt eingelassenem Diamanten, der noch heute Abend an den Finger seines rechtmäßigen Besitzers wollte.

~Ende Teil 2~

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