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14. Kapitel

Samstag, 9.2.2018, 18:34 Uhr, bei Anderson und Anthea, New Scottland Yard, London

Die attraktive Sekretärin schlug die Beine über einander und presste ihre schönen, roten Lippen zu einem Strich zusammen. Sie wirkte fehl am Platz in der kargen Szenerie des Verhörraums, wie eine Rose mitten in einem alten, eingefallenen Haus. 
»Hatte Mycroft Holmes irgendwelche privaten Affären?«, wiederholte der Polizist nochmal und nahm genervt einen Schluck Kaffee. Er wusste wie loyal und verschwiegen Frauen mit einem dermaßen hoch angesehenen Chef sein konnten, besonders wenn sie gut bezahlt wurden. Und er wusste ebenfalls, Miss Caitline Bell wurde extrem gut bezahlt. Trotzdem konnte er ihr allein damit keine Antwort entlocken. Anderson seufzte und wünschte gleichzeitig, er hätte sich vor dem Verhör - obgleich es wohl nicht ganz rechtlich einsehbar war - noch eine Kaffee geholt. Er war müde, wusste so wenig Antworten auf die Fragen, die sich ihm stellten. Aber Tatsache war, dass zwei Menschen einfach so verschwunden waren, ohne einen Hinweis.
»Miss Bell, ich kann Ihre Zurückhaltung hinsichtlich Ihres Bosses durchaus verstehen, aber wenn Sie etwas wissen, müssen Sie es jetzt sagen.«
»Ich weiß dies sehr wohl, aber ich muss beteuern, dazu nicht das geringste zu wissen. Mycroft Holmes' und meine Beziehung ist rein geschäftlich, wenn Sie so wollen«, antwortete die Schwarzhaarige also kalt und spielte an den Knöpfen ihres marineblauen Blazers. 
»Außerdem muss ich sie bitten, mich ›Anthea‹ zu nennen, das ist der Name, den mein Chef ebenfalls verwendet.«
Der Polizist fluchte innerlich. Aus ihr würde er nicht einmal herauskriegen, was Holmes gestern zum Mittagessen hatte.
»Aber«, setzte die junge Sekretärin jetzt erneut an, »er hat mir gesagt, er sei dieses Wochenende nicht erreichbar. Wahrscheinlich also besteht keine Verbindung zwischen seinem und Inspektor Lestrades Verschwinden.«
»Hat er vielleicht einen Geschäftstermin oder ein Treffen privater Natur?«, mutmaßte Anderson sofort und verschwieg dabei die Tatsache, dass Holmes' DNA in der Wohnung seines Vorgesetzten sichergestellt worden war. Er hatte das Gefühl, es würde Anthea nur verwirren und vielleicht unnötig belasten, falls sie wirklich nichts wusste. Außerdem fand er sie durchaus attraktiv und hätte es bedauert, sich mit solchen Informationen und möglichen Anschuldigungen die Chance bei ihr zu verderben.
»Ich weiß es nicht.«
Die Schwarzhaarige ruckelte nervös auf ihrem Stuhl herum; sie hasste es, hier zu sein. Natürlich wusste sie von Gregs und Mycrofts heimlichem Urlaub und fand, sie beide hätten es verdient, nur hatte wohl niemand damit rechnen können, dass die lieben Kollegen von der Polizei gleich so einen Aufstand machten. Sie war wirklich kurz davor mit der Wahrheit herauszuplatzen, so sehr ging ihr dieses Trara hier auf die Nerven. Das Einzige, was sie davon abhielt, waren die Probleme, die das für das nicht gerade heterosexuelle Pärchen bedeuten würde. Besonders für Greg, diesen Schnuffel, wäre es danach schwer, zurück in den Arbeitsalltag zu kommen.
»Haben Sie wirklich keine Idee, mit wem er sich hätte treffen wollen?«
Anderson schaute sie aufmerksam an, zumindest ihr Dekolté. Na großartig, das auch noch. Aber Anthea atmete lediglich einmal tief ein und aus, dann setzte sie ein unverbindliches Lächeln auf.
»Es tut mir leid, Inspektor, aber dabei kann ich Ihnen wirklich nicht helfen. Allerdings hoffe ich, die Sache klärt sich bald auf. Wenn sie mich jetzt entschuldigen - meine Lebensgefährtin wartet Zuhause auf mich.«
Ohne seine Antwort abzuwarten stand sie auf und verließ den Raum; natürlich war die Tür unbewacht, denn diese kleine Befragung war nicht offiziell gewesen, hatte so gesagt eigentlich gar nicht existiert. Genau wie ihre vermeintliche Lebensgefährtin natürlich.

Sonntag, 10.2.2018, 10:25 Uhr, bei Sally und Anderson, in einem Flugzeug auf dem Weg nach Innsbruck

»So in ungefähr war das«, schloss Anderson also seinen Bericht und lehnte sich seufzend im Sitz zurück, einen matschigen Flugzeugessen-Hamburger kauend.
»Manchmal denke ich wirklich, die Regierung macht sich lustig über uns - sie wusste bestimmt, was los ist, macht aber ein wahres Staatsgeheimnis draus.«
»In das unser Chef dann wohl eingeweiht ist«, fügte Sally skeptisch und zu und beobachtete voller Ekel, wie ihr Kollege auf dem halb zerfallenen Fleisch rum kaute. Sie betete geradezu dafür, dass er später keine Annährungsversuche machte - so wie manchmal auf der Arbeit - aber dafür war ihm die Situation heute wahrscheinlich zu ernst.
»Ich glaube nicht, dass Greg da in irgendetwas verwickelt ist und selbst wenn - Holmes ist vielleicht nicht nett, aber anständig. Er hätte die Sache sicher anders geklärt oder zumindest keine Spuren hinterlassen.«
Sally dachte an das Blut, die Krawatte und all die anderen DNA-Spuren, die sie gefunden hatten. Versucht vielleicht jemand, Mycroft etwas anzuhängen? Aber nein, wie hätte derjenige denn bitte einwandfreie Fingerabdrücke von Holmes' überall hinterlassen können. Unmöglich.
»Weißt du, vielleicht hatte seine Sekretärin ja wirklich keine Ahnung. Bei ihm weiß doch eigentlich keiner, wie er denkt und was sein nächster Schritt ist. Ich glaube eher … wir haben einen falschen Denkansatz.«
Sie lehnte sich zurück und sah aus dem Fenster; hoffentlich würde die Reise nach Innsbruck ihnen endlich Antworten beschehren und war nicht nur irgendein Hirngespinnst des Detektivs, das im Endeffekt gar nichts zu bedeuten hatte.
»Warum sollten wir bitte anders denken, bei dieser Beweislage?«, meinte Anderson nur und hatte zum Glück inzwischen aufgegessen. Dennoch starrte er weiterhin gierig auf den Versorgungswagen der Stewardess, in dem er wohl sein drittes potenzielles Frühstück vermutete.
»Wir haben buchstäblich nichts«, fuhr er dann fort.
»Da kann man einfach nichts tun, als Behauptungen aufzustellen und zu mutmaßen. Ansonsten würde man schließlich gar nichts machen können.«
Sally antwortete ihm nicht, zu überrascht war sie, dass er eigentlich recht hatte. Sie konnten nichts anderes tun als ins Blaue zu schießen.

Sonntag, 10.2.2018, 10:32 Uhr, bei Sherlockzweites Schlafzimmer von rechts

Da John nicht wusste, was er sonst tun sollte, klopfte er einfach an die Zimmertür und hoffte, Sherlock hätte sich soweit beruhigt, auch zu öffnen. Aber eine Regung blieb aus. Unschlüssig stand er Arzt also weiter vor der Tür, das Tablett, und ratlos. Überfordert. Doch wenn nicht jetzt, würde dieser Streit immer so weitergehen, Sherlock würde vielleicht sogar nie wieder mit ihm reden. Er musste etwas tun. Vorsichtig und mit klopfendem Herzen öffnete er also die Tür, spähte leicht hinein, um zu sehen was ihn erwartete. Der Detektiv stand am Fenster, beobachtete stumm die Schneemassen draußen. John holte lief Luft und ging hinein, stellte das Tablett auf einen der Nachttische und ging zu Sherlock hinüber. Schweigen.
»Es tut mir leid.«
Ganz leise, mit rauer Stimme, in wiederwilligem Flüsterton. Denn es war nicht Johns Stimme, die es gesagt hatte. Überrascht schaute der Arzt ihn an, doch der Detektiv wendete seinen Blick nicht vom Fenster. Es war wie ein kleiner Schutzwall, den er errichtet hatte.
»Was?«
»Ich hätte dich nicht stehenlassen sollen, gestern Abend. Auch, wenn du so maßlos überreagiert hast. Damit müsste ich als Mitbewohner ja eigentlich klarkommen.«
»Nein, also - halt, stopp, du entschuldigst dich bei mir
Ein leicht fassungsloser Laut entdrang Johns Kehle und er wusste nicht, wie er das Verhalten des Detektivs einortnen sollte. Der hatte sich schließlich noch nie für irgendwas bei ihm bedankt oder sich gar entschuldigt. Das machte er einfach nicht.
»Ja, ich … entschuldige mich bei dir. Heißt das, es ist jetzt alles wieder normal?«
Sherlock drehte sich ein wenig in Johns Richtung und schaute ihn an, als wäre das hier alles jetzt nichts besonderes. Keine Weltpremiere. Keine mögliche Naturkatastrophe. Aber aus irgendeinem Grund wollte John die Sache jetzt nicht mit seinen Fragen verderben; das war es nicht wert. Er konnte diesen Kuss vergessen, wenn er nur wollte. Er vergaß doch ständig all das, was Sherlock unfreundliches zu ihm sagte oder ihm antat. Das war sein Rolle, seine Rolle als Mitbewohner. Und vielleicht auch bester Freund.
»Okay«, meinte er schließlich.
»Gut. Unten bringen sich alle schon wieder fast um, es wäre also vielleicht gut … wenn du nach dem Essen runterkommst.«
Sherlock grinste ihn an, ganz leicht. John fühlte sich deshalb komisch, aber definitiv besser als noch vorhin. Die Dinge waren dabei, wieder ihren Platz einzunehmen.
»Okay«, bestätigte der Detektiv derweil und wandte sich in einer fließenden Bewegung dem Essen zu, was John mitgebracht hatte.
»Okay«, widerholte der Arzt nochmal, immernoch überfordert. Hauptsache, ihr Streit war vorbei.

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