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Kapitel 6

Hicks stand jedes Mal um Punkt elf Uhr vor unserer Haustür und klingelte. So langsam glaubte ich, dass er schon früher davor stand und nur darauf wartete, dass der Sekundenzeiger auf der zwölf landete, um sein Image als Musterschüler beizubehalten.

Unseren aufgestellten Plan hielten wir ziemlich gut ein. Ich hatte bereits Genetik, Stochastik und den Unabhängigkeitskrieg nachgeholt, sowie die Präsensformen im Spanischen und einige Vokabeln auswendig gelernt. Dass ich das alles in drei Wochen geschafft habe, ließ mich staunen. Anscheinend konnte ich doch verstehen, wenn ich mich dahintersetzte und bemühte.

Hicks hatte ich es dabei aber nicht immer leicht gemacht, was mir schon fast leid tat. Manchmal hatte ich Momente, in denen ich aus Frust meinen Block an die Wand geschmissen und wie ein bockiges kleines Mädchen auf meinem Stuhl gesessen habe. Natürlich hatte ich ihn dann ignoriert. Anstatt mich jedoch anzubrüllen und die Sachen aufzuheben, hat er mich ebenso ignoriert, bis meine Laune vorüber war. Er nahm mir nie etwas übel, auch wenn ich sehen konnte, dass er zwischendurch ziemlich genervt davon war und am liebsten zu Hause wäre.

Ich hatte es ihm noch nicht gesagt, aber ich war wirklich dankbar dafür, dass er dreimal die Woche zu mir kam, um mit mir all den Stoff durchzupauken. Immerhin war die Stimmung nicht immer so mies, meist lachten wir, vor allem wenn ich eine Vokabel absolut falsch erinnerte, oder fühlten uns einfach wohl. Er war eine nette Gesellschaft, eine schöne Abwechslung zu dem stetigen Alleinsein davor. Irgendwie war ich froh, dass Mr. North uns keinen Raum zum Protest gegeben hat, somit konnte ich einen Freund gewinnen.

»Hast du das Blatt fertig?«, fragte er mich dann.

Ich war so in Gedanken verloren gewesen, dass ich vergessen hatte, was ich machte. Meine Augen fokussierten wieder auf das gezeichnete Neuron vor mir, das ich nur zur Hälfte beschriftet habe. »Ähm, nope.«

»Wo warst du denn mit deinem Kopf?«

Ich sah zu ihm hinüber. Er hatte seinen Kopf auf seine Hand gestützt und schaute mich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen an. Sein Arbeitsblatt war natürlich bereits komplett ausgefüllt. Es ist das, was Mrs. Coleman in der Stunde ausgeteilt hat, als wir beide beim Direktor waren. Jack war so lieb gewesen und hat uns beiden eines mitgenommen, damit wir es in den Ferien bearbeiten können. Ja, so war Mrs. Coleman, Hausaufgaben in den Sommerferien, denn »In acht Wochen findet ihr ja wohl mal fünf Minuten Zeit das zu bearbeiten!«

Hicks schaute mich immer noch wartend an, also ließ ich die Worte über meine Zunge rollen. »Danke, dass du dich, trotz der seltsamen Umstände wie es dazu kam, dafür entschieden hast, mir zu helfen. Ich hätte es ohne dich nicht geschafft auch nur anzufangen.«

Sein Lächeln wurde breiter. »Gern geschehen. Ich muss sagen, es macht mir Spaß mit dir hier zu sitzen und dir zuzugucken, wie du immer mehr verzweifelst. Das gibt mir Lebenskraft.«

Ich verdrehte meine Augen, was ihn zum Lachen brachte. Er konnte der gutherzigste Mensch aller Zeiten sein und dann brachte er solche Sprüche. Er widmete sich wieder seinem Arbeitsblatt, obwohl es schon komplett ausgefüllt war.

»Wie findet Stacy das eigentlich?«, fragte ich belanglos nebenbei, während ich die Myelinschicht beschriftete. »Also dass du dreimal in der Woche bei einem anderen Mädchen zu Hause bist. Alleine. In den Ferien, in denen ihr eher etwas zusammen unternehmen könntet.«

Er grinste mich von der Seite her an. »Sie denkt, sie hat mich überredet, es nicht zu tun. Obwohl ich ihr gesagt habe, dass nichts meine Meinung ändern wird.« Er zuckte mit den Schultern. »Sie ist sowieso die kompletten acht Wochen mit ihren Eltern in der Karibik.«

»Warte«, unterbrach ich ihn und drehte mich zu ihm. Er schaute mich nur fragend an. »Deine Freundin ist die ganzen Sommerferien lang nicht im Land, ihr seht euch also acht Wochen lang nicht, und dann ignoriert sie auch noch deine Nachrichten?«

»Das hast du dir gemerkt?«

»Klar habe ich das. Du schreibst mich ja fast jeden Tag an und erzählst mir Dinge aus deinem Leben.«

Sein Gesichtsausdruck fiel ein wenig in sich zusammen. »Du hättest auch sagen können, dass dich das nervt.«

Ich machte eine wegwerfende Geste. »Das war damit nicht gemeint. Ich habe dir gesagt, meine Nachrichtenbox steht dir offen und das meine ich so. Es ist nur, dass ich gemerkt habe, wie du mir auch Dinge schreibst, die man eher der festen Freundin erzählt. Zumindest als erstes. Ich habe nie etwas gesagt, weil wenn du es erzählen willst, von mir aus, das ist deine Entscheidung. Aber findest du nicht, dass es ziemlich falsch von ihr ist, dich zu ignorieren? Vor allem wenn sie acht Wochen lang nicht hier ist?«

Er spielte an seinem Kugelschreiber rum. »Natürlich weiß ich, dass das nicht richtig ist. So war sie aber von Anfang an. Ich bin daran gewöhnt, also ist es nicht so schlimm.«

Ich zog meine Augenbrauen ungläubig hoch. »Das ist eine ziemlich große rote Flagge, Hicks. Und von ihrer Eifersucht wollen wir gar nicht erst anfangen.«

»Woher weißt du davon?«, fragte er sichtlich irritiert, als wüsste das nicht jeder aus unserem Jahrgang, weil Stacy da nicht sehr diskret ist.

»Ich hatte mit ihr in der zehnten Klasse Sportunterricht«, erklärte ich. »In der ersten Stunde nachdem ihr zusammengekommen seid, hat sie uns eine Rede in der Umkleide gehalten, wie wir dir bloß nicht zu nahe kommen sollen, denn du gehörst jetzt ihr und darfst keiner Versuchung unterstellt werden. Falls doch, würde sie uns bestrafen.«

Er starrte mich mit großen Augen an. »Du verarscht mich.«

Ich schüttelte mit dem Kopf. »Nope, das ist wirklich so passiert. Stacy ist zu jeder Mädchengruppe aus unserem Jahrgang gegangen und hat ihnen das gesagt.«

Er hatte anscheinend wirklich nichts davon gewusst, denn sein Gesicht spiegelte den puren Schock, mit einer Prise Ungläubigkeit wider. Das musste ja eine tolle Beziehung sein, wenn man den Partner nicht mal richtig kannte.

»Und ich dachte, die Sache mit Elsa wäre einmalig gewesen«, sagte er dann.

»Welche Sache mit Elsa?«, fragte ich verwirrt.

Er seufzte. »Stacy hat mir mal gesagt, dass ich nicht mehr so viel Zeit mit Elsa verbringen soll, weil sie nicht will, dass sie sich irgendwann an mich ranmacht.«

Jetzt war ich diejenige mit den großen Augen. »Elsa Arens, die Freundin deines besten Freundes seit ... wann? Anderthalb Jahren? Was noch länger ist, als ihr zusammen seid. Von ihr denkt sie, dass sie sich an dich ranmacht?« Er nickte. »Das ist verrückt, Hicks.«

»Ich weiß.«

»Jeder Mensch mit Augen kann sehen, dass sie nur Jack im Kopf hat«, sagte ich, woraufhin er nur wieder nickte. »Nichts für ungut, aber Stacy ist psychisch krank. So ein hohes Eifersuchtsgefühl ist definitiv nicht normal. Sie sucht sich Feinde, wo es keine gibt.«

Er antwortete erst nicht, starrte nur Löcher in den Tisch und schien nachzudenken. Ich ließ ihn, die Realität seiner verrückten Freundin endlich einzusehen war immerhin nicht leicht. Ich fragte mich, wie er das nicht bemerken konnte, sie hatte es mehr als offensichtlich gemacht. Er war so schlau und doch so dumm. Oder er dachte bei ihr nur mit seinem Penis.

Er schaute hinauf. »Sie ist nicht immer so, weißt du, sie kann auch sehr nett und höflich und liebevoll sein.«

Das hatte er nicht wirklich gesagt. Das muss ich mir doch eingebildet haben. Verteidigte er sie gerade? Ein Mädchen, dass anderen Mädchen sagt, sie sollen von ihm fern bleiben, sonst haut sie ihnen eine rein?

Ich lachte auf. »Ist das dein ernst?« Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen war es das. »Hicks, was zum ... Hast du mir zugehört, was sie getan hat? Das ist nicht normal! Das ist kein Vertrauen, das ist keine Zuneigung. Das ist Kontrollsucht! Verstehst du, was ich meine?«

»Ja, tue ich«, sagte er in einem harschen Ton. »Aber das definiert sie nicht. Das ist nicht alles an ihrer Persönlichkeit. Ich kenne sie besser, als ihr alle zusammen, also finde ich, habt ihr nicht wirklich ein Mitspracherecht. Ich will auch nicht weiter mit dir darüber diskutieren, dafür bin ich nicht hier und das hat dich nichts anzugehen.«

Ein kleinen Stich versetzte mir diese Aussage schon. Ich hob verteidigend die Hände. »Na gut, dein Leben, deine Entscheidung.«

Ich wollte dir ja nur zeigen, was für eine Bitch sie eigentlich ist. Dass sie dir auf lange Sicht nicht guttun wird. Aber bitte, wenn du dich kaputtmachen willst.

Somit ließen wir das Thema fallen, beendeten unsere Aufgaben in Schweigen und verabschiedeten uns danach.

Die folgenden Sitzungen hatten eine seltsame Spannung in sich, als würden die wichtigen ungesagten Dinge immer zwischen uns hängen, aber keiner wollte sie aussprechen und somit erneut einen Streit anfangen. Am Sonntag vor Schulbeginn wusste ich ab dem Moment, in dem ich die Tür öffnete, dass er richtig schlechte Laune hatte. Kein Lächeln, kein »Hey«. Er kam einfach mit seinem grimmigen Gesichtsausdruck rein, stellte seine Schuhe neben meine und lief ins Esszimmer. Dass ich noch verdutzt an der Tür stand, schien ihn nicht zu interessieren.

»Bitte«, murmelte ich in den leeren Flur. »Fühl dich ganz wie zu Hause.«

Er packte seine Sachen passiv aggressiv aus, knallte sie nicht, aber legte sie auch nicht sanft auf den Tisch, sondern etwas dazwischen. Ich entschied mich, seine Laune nicht anzusprechen. Er hatte schon oft gezeigt, dass wenn er mit mir reden wollte, er den ersten Schritt machte. Also setzte ich mich neben ihn und öffnete meinen Ordner bei den Biologieunterlagen, da wir das Neuronthema heute noch einmal durchgehen wollten, weil Mrs. Coleman uns in der ersten Stunde mit einhundertprozentiger Sicherheit abfragen wird. Ihre Lieblingstaktik, um uns Schüler schlecht fühlen zu lassen.

Er holte sein Arbeitsblatt raus und drehte sich zu mir. Sein Gesichtsausdruck war nach wie vor der grimmigste, den ich jemals bei ihm gesehen habe. Er hat nicht einmal so ausgesehen, wenn ich meine Sachen an die Wand geschmissen habe. Ein wenig Angst machte es mir schon. Ich wusste, dass er kein gewalttätiger Mensch war, aber was zur Hölle hat ihn so wütend gemacht?

»Wie heißen die astförmigen Strukturen am Zellkern?« Sogar seine Stimme war ganz anders, so ... monoton? Unterschwellig aggressiv? Ich konnte es nicht ganz beschreiben, auf jeden Fall war alle Sanftheit verschwunden.

Seine Stimmung brachte mich ein wenig durcheinander, denn eigentlich wusste ich die Antwort, aber sie wollte mir nicht gänzlich einfallen. »Äh, das waren die ..., waren das die Endknöpfchen?«

Er haute den Hefter auf seine Beine, was mich zusammenzucken ließ. »Wirklich, die Endknöpfchen? Ist das dein ernst? Macht es nicht eher Sinn, dass die am Ende des Neurons sind?«

Das war's. Bis hierhin hatte ich es hingenommen, dass auch er mal einen miesen Tag hatte, aber mich jetzt so dumm anzumachen brachte das Fass zum Überlaufen.

»Okay, ich habe es verstanden«, sagte ich ebenso lauter. »Du hast schlechte Laune, das heißt aber nicht, dass du es an mir rauslassen musst, denn ich habe nichts damit zu tun. Also wag es dich nicht, mich anzuschreien, weil ich die Dendriten mit diesen scheiß Endknöpfchen verwechselt habe!«

Für einen Moment starrten wir uns nur gegenseitig wütend an und ich dachte wirklich, dass er zurückbrüllen wurde, aber dann seufzte er tief und legte sein Gesicht in seine Hände. Das irritierte mich dermaßen, dass meine Wut sofort verflog.

Bitte lass ihn nicht anfangen zu weinen. Ich kann mit weinenden Menschen nicht umgehen, dachte ich mir gerade, doch da fuhr er sich durch die Haare und ich konnte sehen, dass er nicht kurz vor einem Tränenausbruch stand.

»Du hast recht«, sagte er in seiner gewohnten, ruhigen Stimme. »Tut mir leid.«

Ich merkte, wie sich meine Muskeln entspannten und ich mich wieder zurücklehnte. »Würdest du mir wenigstens erklären, warum es dir so mies geht?«

Er rieb sich noch einmal übers Gesicht, bevor er dann seinen Kopf auf seiner Faust stützte. »Stacy und ich haben gestern Schluss gemacht.«

Wie bitte was?

Ich konnte es nicht stoppen, es war wie eine Lawine, die bereits losgerollt war: Ich fing an zu lachen. Er schaute mich nur perplex an, als hätte ich den Verstand verloren, denn natürlich war das keine normale Reaktion wenn dir jemand erzählte, dass sie mit ihrem Partner Schluss gemacht haben. Aber das hier war einfach zu ironisch wegen unserem Gespräch letzte Woche.

»Du willst mir jetzt erzählen«, sagte ich, während mein Lachen abebbte, »dass du schlechte Laune hast, weil du mit deiner toxischen Freundin Schluss gemacht hast?«

Seine Augen verengten sich sauer. »Wir haben da schon drüber gesprochen.«

Ich winkte ab. »Ja, ich weiß, sie ist nicht immer so, kann nett sein, bla bla bla. Unsinn, das ist das, und wenigstens hast du es eingesehen.«

»Na ja«, sagte er und wich meinem Blick aus.

Mein Lachen erstarb. »Warum na ja

Er seufzte. »Es ging eher um ihre Eifersucht. Sie hat mich gefragt, was ich in der Zeit gemacht habe, in der sie weg war, also habe ich es ihr erzählt. Sie ist wütend geworden und meinte, dass sie jetzt nicht wissen kann, ob ich ihr treu geblieben bin oder nicht.« Dabei verdrehte er die Augen. »Für sie ist es schon ein Vertrauensbruch, wenn ich auch nur das Haus eines anderen Mädchens ohne sie betrete. Wir haben uns deshalb gestritten und sie hat es beendet. Dass sie auch eine nette Seite hat, glaube ich immer noch.«

Naiv, absolut naiv, aber er schien in diesem Gedanken festgefahren zu sein und sich wieder darüber zu streiten brachte nichts, also ignorierte ich den Teil.

»Ich will ja nicht sagen, dass ich es dir gesagt habe, aber: Ich habe es dir gesagt.«

Er nickte. »Ja, das hast du. Tut mir leid wegen dem letzten Mal. Es war dumm, nicht auf dich zu hören. Irgendwas stimmt da wirklich nicht in ihrem Kopf.«

»Oh ja«, sagte ich und spürte ein erneutes Lachen hochkommen und dieses Mal stimmte Hicks mit ein.

Danach fragte er mich den restlichen Aufbau des Neurons ab, welchen ich perfekt meisterte und wir wechselten zu den Spanischvokabeln. Dabei fiel mir das erste Mal auf, was für ein schönes Grün seine Iriden sind.

———

Na, habt ihr es erwartet? Stacy ist Schnee von gestern, also Hiccstrid all the way? Wir werden sehen 😌
Und warum Astrid wohl auf einmal auf seine Augen achtet? 👀

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