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Kapitel 3

Das letzte Mal, dass ich meine Großeltern gesehen habe, war auf der Beerdigung meiner Mutter. Sie waren sofort am Tag nach ihrem Tod eingeflogen und sind bis zu dem Tag nach der Beerdigung, die zwei Wochen später gewesen war, geblieben, damit mein Vater und ich nicht alleine waren. Sie hatten fast nicht mehr aufhören können zu weinen, dabei war es nicht einmal ihre Tochter gewesen. Die Mutter meiner Mom war wie Mrs. Coleman, eine kaltherzige Bitch. Außer wenn es um meine Tante und ihre perfekten Drillinge ging, dann schmolz das Eis und nur noch die Bitch blieb über. Umso mehr freute ich mich, die Eltern meines Vaters zu besuchen.

Sie empfingen uns mit festen Umarmungen und Küsschen auf beiden Wangen am Flughafen. Meine Großmutter, die einen Kopf kleiner war als ich, hakte sich beim Gehen bei mir unter und fragte mich über mein Leben aus. »Wie ist die Schule? Macht dir irgendwer Probleme? Muss ich mit meinem Baseballschläger vorbeikommen? Was macht eigentlich dein Ex, darf ich den endlich verprügeln?« Wie sehr ich sie doch liebte.

Als meine Mutter vor zwei Jahren krank geworden war, hatte ich noch einen älteren Freund, Brandon Miller. Am Anfang war er wirklich nett gewesen, hat mich gut behandelt, ist mit mir auf Dates gegangen und dieser ganze Beziehungskram. Nach der Diagnose jedoch, als ich weniger Zeit für ihn hatte, weil ich meine Eltern unterstützen wollte, wurde er seltsam. Er war schnell sauer oder angekratzt, hat mich auf Partys oder Autotreffen, die er mit seinen Kumpels abhielt, länger alleine gelassen, wurde auch vom Charakter her anders, wenn wir mit ihnen beisammen waren. Als ich merkte, dass es mit meiner Mutter zu Ende ging, lehnte ich jede Einladung ab, damit ich da war, wenn es passierte, und nach ihrem Tod flippte er total aus. An einem Tag fing er mich nach der Schule ab, fuhr mit mir zu dem Platz seiner Autotreffen und brüllte mich an, wie ich so eine schlechte Freundin sein könnte, wie ich ihn jedes Mal alleine ließ, wie er mir egal war. Ich schrie natürlich zurück, sowas ließ ich mir in der schlimmsten Zeit meines Lebens überhaupt nicht gefallen. Ich machte Schluss, weil ich wusste, dass das nichts mehr wurde, und lief nach Hause, wo ich alles meiner Großmutter erzählte, die ja noch bei uns wohnte. Seitdem hasste sie ihn und ich musste ihren Baseballschläger auf dem Dachboden verstecken, damit sie keinen Mord beging.

Mein Großvater war der Ruhige der beiden, sowie mein Vater, der sein Klon sein könnte. Das zählte auch fürs Aussehen, denn beide waren groß und breit, blond und blauäugig. Mein Opa hatte mir öfters erzählt, dass manchmal einige deshalb vor ihm wegschreckten, obwohl er der liebste Mann war, den ich kannte. Er liebte Puzzles und zeigte mir all seine neuen Käufe der letzten drei Monate, sobald ich fertig mit auspacken war. Mich wunderte, dass drei der neun Stück Disney Filme abbildeten.

»Als ich noch ein Bub war«, sagte er auf meine Frage hin, »da habe ich diese Zeichentrickfilme geliebt. Letztens haben wir einen der neueren im Fernsehen gesehen, Rapunzel - Neu verföhnt, da musste ich mir das Puzzle einfach kaufen. Die Farben sind so schön ausgeprägt und die Szene mit den Lichtern war sowieso meine Lieblingsstelle.«

»Und woher kommen Cinderella und Pocahontas?«, sagte ich lächelnd.

»Ach, die standen daneben und riefen ständig ›Nimm uns auch mit!‹. Da konnte ich sie nicht einfach ignorieren.«

»Natürlich nicht«, sagte ich und umarmte ihn. Hoffentlich würde er auch mit einhundert Jahren noch an seinem Tisch im Spielezimmer sitzen und Puzzle puzzeln.

Nachdem meine Oma uns ihren speziellen Nudelauflauf serviert hatte, den sie immer am ersten Tag unseres Besuchs machte, setzten mein Opa und ich uns ins Spielezimmer, packten das Rapunzel Puzzle aus und verbrachten die nächsten zwei Stunden damit, die Randteile rauszusuchen und diese zusammenzusetzen. Danach rief mein Vater uns ins Wohnzimmer, damit wir alle die erste Folge Stranger Things schauen konnten. Meine Großeltern liebten Science-Fiction, hatten aber von der Serie bis zum Start der vierten Staffel nichts gehört. Durch den Trailer im Fernsehen waren sie total gehyped, weshalb es Popcorn, Chips und Haribo zum Naschen gab, was den gesamten Couchtisch einnahm. Ich kannte die ersten beiden Staffeln schon, aber freute mich trotzdem mit ihnen zusammen nochmal alles zu gucken.

Somit vergingen die drei Wochen schnell. Jeden Abend schauten wir mindestens eine Folge und aßen irgendwas dabei, ob es Popcorn oder ein Stück Kuchen oder Plätzchen waren. Mein Opa und ich beendeten alle Disney Puzzle und fingen sogar ein viertes an, welches von Star Wars war. Wir gingen an den Strand, in die Innenstadt zum Shoppen, in die Berge zum Wandern. Wir versuchten unsere Köpfe frei zu bekommen und den Gedanken zuzulassen, dass es nur noch wir vier waren. Einmal startete ich aus Versehen eine Heul-Stunde, in der wir alle um Mom trauerten und uns die schönsten Erinnerungen mit ihr erzählten. Egal, wie viel Zeit verging, sie würde immer fehlen.

Am letzten Tag luden meine Großeltern uns in ihre Lieblingspizzeria ein. Sie befand sich in der Altstadt und wurde von einem italienischen Ehepaar geführt, die uns herzlich begrüßten, als wir eintraten. Von meinem Platz an der Backsteinwand aus, konnte ich ein wenig in die Küche spähen und sah, wie eine der Töchter der beiden gerade einen Pizzateig in der Luft formte.

»Du bist so schön braun geworden«, sagte meine Oma zu mir und streichelte meine Wange. »Die Farbe tut dir gut, mein Liebes. Lässt dich gesünder aussehen.«

Ich lächelte sie an. »Danke. Vielleicht rennen dann nicht mehr alle vor mir weg, weil ich wie ein wandelndes Gespenst aussehe.«

Alfredo, der Besitzer, brachte unsere Getränke und ein Brettchen mit Bruschetta, bevor mein Opa antwortete. »Ich denke, das liegt eher an deinem, wie sagt man heutzutage? Resting bitch face? War es das?«

»Wow, Grandpa«, sagte ich erstaunt mit einem Bruschetta in der Hand. »Wo hast du denn solche Wörter gelernt?«

»In diesen sozialen Medien. TikTok, wo die Leute immer singen und tanzen.«

Mein Vater prustete los, genauso wie meine Oma und ich. »Ach, stimmt ja, er hat sich diese App vor ein paar Wochen runtergeladen. Wollte unbedingt bei dem neuesten Trend dabei sein.«

»Na, es ist ja wohl nichts Falsches daran, modern sein zu wollen«, sagte mein Opa.

Sie tätschelte seine Wange. »Natürlich nicht, mein Schatz.«

Kurz darauf kamen unsere Pizzen, die leckerer nicht aussehen konnten. Sie benutzten Mozzarella anstatt Streukäse, was dem ganzen eine andere Note verleihte. Meine Großeltern erzählten, dass sie ihre Zutaten immer frisch vom Markt kauften, damit die Gäste nur das Beste bekamen. Das haben sie auf jeden Fall geschafft, es schmeckte umwerfend.

Während wir aßen, kam das Thema Schule wieder auf und somit auch meine Noten. Sie wussten, dass ich schlechter geworden war und hatten, wie mein Vater, ebenfalls versucht, mich zum Lernen zu animieren, was nicht sehr gut geklappt hat. Deshalb erzählte ich ihnen von der Nachhilfe, die ab nächster Woche starten sollte.

»Oh, ein junger Mann soll dir helfen, was?«, sagte meine Oma mit einem verschmitzten Grinsen auf den Lippen und Funkeln in den Augen.

»Ja, Grandma, einer meiner Mitschüler, der zur falschen Zeit am falschen Ort war«, sagte ich, um klar zu machen, dass er nur deswegen ausgesucht wurde.

»Der rennt hoffentlich nicht vor dir weg«, fügte mein Opa hinzu.

»Mit dem schönen Teint? Es würde mich nicht wundern, wenn er sie bald zu einem Rendezvous einlädt.«

»Oh mein Gott, Grandma, bitte«, sagte ich flehend. »Erstens, soll diese Nachhilfe zu nichts außer meiner Notenbesserung führen. Zweitens, ist er nicht mein Typ. Drittens, er hat eine Freundin.«

Sie grinste mich weiterhin an. »So eine Freundin kann man auch schnell los werden.«

»Mom«, mischte sich mein Vater nun ein, auch wenn er dabei versuchte sein belustigtes Grinsen zu verbergen. »Lass Astrid ihr Liebesleben selbst bestimmen.«

»Das habe ich getan und schau, was dabei herumgekommen ist.« Sie trank genösslich von ihrer Cola.

Ich verdrehte die Augen. »Es war ein Fehler, nicht früher mit Brandon Schluss zu machen, das weiß ich. Er war aber auch eine Ausnahme.«

»Das hoffe ich«, sagte meine Oma und nahm ihr letztes Stück Pizza in die Hand. »Beim nächsten Mal landet nämlich ein Körper unter der Erde. Oder im Meer, das entscheide ich spontan.« Mein Opa lachte los und ich dachte mir, dass ich die verrückteste Familie der Welt habe.

Sie umarmten uns zum Abschied so fest, wie sie uns beim Ankommen gedrückt haben. Wir bekamen wieder Küsschen auf die Wangen und mein Opa sagte hundertmal, dass wir auf unser Gepäck achten sollen.

»Und sag deinem Nachhilfetypen«, meinte meine Oma zu mir, »dass er dich bloß gut behandeln soll, sonst komm ich vorbei und hau ihm eins über die Rübe.«

»Mach ich, Grandma«, sagte ich und umarmte sie ein letztes Mal.

Sie winkten uns so lange, bis wir um die Ecke bogen und sie nicht mehr sehen konnten. Wir gingen durch die Security und warteten eine halbe Stunde vor dem Gate, bis wir ins Flugzeug in Richtung Berk steigen konnten. Mein Vater schlief die Zeit über, während ich mein Buch, The Invisible Life of Addie LaRue, weiterlas.

Vom Ruckeln der Landung wachte er auf und klammerte sich am Sitz fest, bis wir sicher standen. Wir holten unser Gepäck an der Ausgabe, stiegen vor dem betriebsvollen Flughafen in ein Taxi und fuhren nach Hause. Auf dem Weg fiel mir ein, dass ich Hicks Bescheid geben wollte, wenn ich zurück war, also holte ich mein Handy raus und schrieb ihm eine Nachricht.

15:01 Uhr
Hey, hier ist Astrid. Ich bin
jetzt aus Kalifornien zurück,
wir können also einen Tag
ausmachen, wenn du dazu
bereit bist

»Ich wäre am liebsten dort geblieben«, sagte mein Vater, nachdem ich den Absendbutton gedrückt habe.

»Ich auch«, sagte ich und steckte mein Handy zurück in meinen Rucksack, der zwischen meinen Beinen war.

»Weißt du«, begann er nach ein paar Minuten. »Ich habe nach Moms Tod oft darüber nachgedacht, zu ihnen zu ziehen.«

»Warum hast du dich dagegen entschieden?«, fragte ich, als er nicht weitersprach.

Er zuckte mit den Schultern. »Wegen dir. Du hast nur noch ein Schuljahr zu absolvieren und alles und jeden den du kennst, ist hier in Berk. Ich wollte dir das nicht wegnehmen und dich für das letzte Jahr nicht nur die Schule, sondern auch einen ganzen Staat wechseln lassen. Ich dachte, das wäre zu viel auf einmal.«

Ich nickte. »Ja, ich glaube auch, dass das zu viel gewesen wäre. Wir bekommen es trotzdem alles hin. Egal wie, wir haben es immer geschafft.« Er nahm lächelnd meine Hand und drückte sie.

———

Das Puzzle habe ich mal als Foto reingestellt, damit ihr wisst, wie es aussieht, es ist nämlich auch eines meiner Lieblingspuzzle ☺️

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