Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 24 - Hicks' Sicht

Info: Es steht extra nochmal Kapitel 24, da es das Kapitel aus Hicks' Sicht ist, daher ist auch nochmal das Lied eingefügt :)

———

Es war süß mitanzusehen, wie Astrids Wangen vom Alkohol immer röter wurden, auch wenn ich ihr mittlerweile nur noch einen Schluck davon in den Becher schüttete. Sie und Elsa hatten bereits viel zu viel intus, das merkte man an ihrem ständigen Gelächter und dem Taumeln zur Tanzfläche. Wir wollten auch nicht, dass sie sich übergaben, deshalb ab jetzt nur noch Softdrinks oder Wasser.

»Also«, sagte Jack, nachdem die beiden wieder hineingegangen waren. »Was ist der Status? Astrid oder Stacy?«

Ich sah ihn an. »Was meinst du?«

Er zog eine Augenbraue hoch. »Du willst wirklich den Dummen spielen?«

Er kannte mich zu gut, außerdem war ich nicht wirklich diskret gewesen in letzter Zeit. Allein der Kuss auf die Wange an Thanksgiving, der alles andere als richtig war, auch wenn er sich so angefühlt hat. Es war falsch gewesen und das wusste ich, aber ich wollte es trotzdem. Deshalb war ich den ganzen Abend schon bei den dreien anstatt bei Stacy, die sich irgendwo im Haus befand. Man könnte fast sagen, sie war mir mittlerweile egal, aber dann gab es einen Moment und mein Verstand sprang wieder ein.

Daher seufzte ich und gab mich geschlagen. »Ich weiß es nicht, Jack. Ehrlich, sieh mich nicht so an.«

Er verdrehte die Augen. »Du solltest dir wirklich mal Gedanken darüber machen. Dieses Hin und Her tut euch allen auf Dauer nicht gut.«

Ich seufzte wieder. »Ich weiß, nur ... wie soll ich das erklären? Stacy und ich haben eine Vergangenheit und-«

Er unterbrach mich. »Ihr wart nur etwas über ein Jahr zusammen.«

»Ein Jahr, in dem wir viel gemeinsam gemacht haben.« Er rollte wieder mit den Augen. »Mein Punkt ist, wir haben etwas, das uns zueinander zieht. Deshalb konnte ich sie nicht sofort vergessen, nachdem sie Schluss gemacht hat.«

Er schnaubte. »Du hast sie ziemlich gut vergessen, so wie es aussah.«

Natürlich wusste ich, was er meinte. »Jack, ich benutze Astrid nicht als Ablenkung.«

»Das habe ich auch nicht behauptet, aber als irgendwas nutzt du sie, auch wenn es unterbewusst ist. Du siehst sie liebevoll an, hältst ihre Hand, küsst sie

»Ein Kuss auf die Wange hat nichts zu bedeuten.« Obwohl mich mein Magen mit diesem blöden Kribbeln in dem Moment sehr verraten hatte. Ich hatte gehofft, dass es nach dem Samstag bei Stacy weggehen würde, aber es wurde noch schlimmer.

»Hicks«, sagte er streng. »Im ernst, du kannst so nicht weiter machen. Astrid mag es zwar nicht zeigen, aber ich weiß durch Elsa, dass du sie vollkommen verwirrst damit. Willst du nur Freunde sein? Willst du mehr? Ehrlich, ich weiß es auch nicht mehr.« Ich sah ihn an. Er muss wohl die Hilflosigkeit in meinem Gesicht gesehen haben, denn er seufzte kurz. »Okay, wir probieren etwas aus. Ich nenne dir eine Situation und du musst das Erste sagen, was dir in den Sinn kommt.« Ich nickte. »Stell dir vor, du und Astrid wären alleine, in ihrem Zimmer oder sonst irgendwo privat, nur ihr beide. Was willst du machen?«

»Sie küssen.«

Es dauerte zwei Sekunden, bis mein Gehirn das verarbeitet hatte. Jack sah mich bereits grinsend an, während bei mir der Körper verrückt spielte. Ich wusste aber, dass es die Wahrheit war. Ich wollte sie küssen und das nicht nur auf die Wange, darum überhaupt diese Katastrophe mit Stacy. Warum nochmal war ich zu ihr gegangen? Ach ja, weil ich ein Idiot war und lieber halluziniert habe.

»Themenwechsel, sie kommen«, sagte Jack. »Was hast du nach dem Abschluss vor?«

Sie beachteten uns und unser belangloses Gespräch kaum, griffen sofort nach ihren Bechern und tranken sie aus. Einige Sekunden standen sie dort, brachten ihre Atmung unter Kontrolle und starrten Löcher in die Luft. Mein Blick wanderte zu Astrid, die mich ebenfalls ansah und aus irgendeinem Grund anfing zu lachen. Das plötzliche Ausbrechen ließ mich meine Augenbrauen verwundert hochziehen, zauberte aber auch ein Lächeln auf meine Lippen.

»Eindeutig die richtige Entscheidung, keinen Alkohol mehr einzuschenken«, sagte Jack ebenfalls lächelnd. Elsa legte fixiert ihre Hände auf seine Brust und ich wusste bereits, wohin das führen würde. Es gab keine Party, auf der sie nicht für mindestens fünf Minuten rumgemacht haben. Auch jetzt nicht, denn sie küsste ihn.

»Wie kann es eigentlich sein«, sagte Astrid dann, weshalb ich zu ihr sah, »dass du genauso viel getrunken hast wie wir, aber immer noch nüchtern bist?«

Ich musste automatisch lächeln. Ich musste meistens lächeln, wenn sie in meiner Nähe oder in meinen Gedanken war. »Russische Gene«, war meine Antwort, was sie zum Lachen brachte.

»Wohl eher in den letzten Jahren eine Resistenz angetrunken.«

Ich schüttelte meinen Kopf. »Alle in meiner Familie können viel trinken. Glaub mir, das ist das russische Blut.«

»Blut? Gerade waren es noch die Gene. Das sind zwei verschiedene Dinge, Herr Nachhilfelehrer.«

Ich rollte meine Augen, als mein Spitzname fällt, was Jack und Elsa zum Lachen brachte. Trotzdem fand ich es süß und irgendwie anziehend, dass sie es so gesagt hat. Sie hatte den Namen genauso wenig vergessen wie ich.

»Sie hat nicht unrecht«, sagte Jack, woraufhin ich eine wegwerfende Geste machte.

»Du«, sagte Elsa dann und zeigte mit dem Finger auf Astrid. »Dein Lippenstift ist am verschwinden. Am besten legst du neu auf.«

»Gute Idee, ich muss sowieso mal auf die Toilette«, antwortete Astrid und nahm ihre Umhängetasche vom Tisch. Sie versuchte einen Schritt zu machen, schwankte und hielt sich am Tisch fest. Meine Reflexe wurden sofort wach, ließen mich fast auf sie zuspringen, wurden aber zum Glück nicht benötigt.

»Ich gehe besser mit dir«, sagte ich, nachdem sie wieder ihre Augen geöffnet hatte. Ich nahm ihren Arm, um ihn bei mir einzuhaken, damit sie nicht wegkippte.

»Den Weg würde ich auch alleine schaffen«, sagte sie leicht herausfordernd, was mir ein leises Lachen entlockte.

»Weißt du denn, wo die Toiletten sind?«, stellte ich sie auf die Probe.

Anstatt zu antworten, schaute sie mich durch ihre Wimpern hinauf an und in meinem Körper regnete es Schmetterlinge. Sie war so wunderschön, ich konnte manchmal nicht glauben, dass sie real war. Als sie sich an meine Seite schmiegte, war es um mich geschehen. Ich war ihr verfallen, unwiderruflich und komplett. Sie hatte mich in ihren Bann gezogen und ich wollte ihm nie wieder entweichen.

Ich half ihr die Treppe hinauf, hielt sie weiterhin fest, damit sie jede Stufe mitnahm. Wir liefen den Flur zur weißen Badezimmertür entlang, an die ich klopfte. Ein »Besetzt!« ertönte, weshalb ich einen Schritt zurückging.

»Sieht wohl so aus, als müsstest du noch warten«, sagte ich und ließ sie sich an die Wand lehnen.

»So dringend ist es nicht«, war ihre Antwort. Zumindest hüpfte sie noch nicht von dem einen Bein auf das andere.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust, da sie sich ohne ihre Berührung leer und nutzlos anfühlten und ließ meinen Blick nicht von ihr schweifen. Sie war weiterhin betrunken und könnte in einen Sekundenschlaf verfallen und zur Seite kippen, war das, was ich mir einredete. In Wirklichkeit wollte ich sie nur ansehen. Ihre Augen waren auf mein Oberteil fixiert, oder meine Arme, ich wusste es nicht genau.

»Wo ist Stacy?«, fragte sie auf einmal, was mich für einen Moment überraschte, aber schnell wieder verflog.

»Unten im Wohnzimmer, glaube ich«, sagte ich, denn ich wusste wirklich nicht, wo sie war. Vielleicht war sie auch schon gar nicht mehr auf der Party.

Aus Astrid sprudelte wieder ein Lachen heraus. Woran sie wohl gerade dachte? Ging es noch um Stacy? Ich verstand sowieso nicht, was die beiden hatten. Vor den Sommerferien schienen sie sich nicht beachtet zu haben und auf einmal waren sie sowas wie Erzfeindinnen. Wie konnte das von dem einen auf den anderen Tag passieren?

Die Verbindung zwischen meinem Verstand und Mund war anscheinend gekappt, denn ich fragte sie. »Was ist das eigentlich zwischen dir und Stacy? Warum mag sie dich nicht?«

Sie ließ ihr Lachen abebben und lächelte mich breit an. »Weil sie weiß, dass ich in dich verliebt bin.« Sie kicherte weiter vor sich hin, während mein Herz kurz vor einem Stillstand war.

Sie ist in mich verliebt? Wann ist das denn passiert? Und Stacy weiß es?

Astrid holte Luft und sprach weiter. »Sie war am Grab meiner Mutter, als ich im November da war, um mir klarzumachen, dass ich bloß meine Finger von dir lassen soll. Wehe ich komme zwischen euch, dann bricht sie mir meine Knochen.«

Wie bitte was? Stacy hatte ihr gedroht?

Ich ließ seine Arme vor Schock sinken. »Was zum-«

Die Badezimmertür ging auf und unterbrach mich somit beim Fluchen. Der Junge, der hinauskam, schaute uns überrascht an, lief aber so schnell er konnte den Flur entlang und verschwand.

»Dann gehe ich mal, bevor ich mir in die Strumpfhose mache«, sagte Astrid und stellte sich in den Türrahmen. Sie drehte sich lachend zu mir um. »Strumpfhose, verstehst du? Weil ich keine Hose trage.« Sie schloss die Tür und ließ mich perplex im Flur stehen.

Sie war in mich verliebt. Das hier war kein Traum. Sie war tatsächlich in mich verliebt und das schon länger als einen Monat. Erst jetzt wurden mir manche Situationen bewusst. Das lange in die Augen schauen, wie sie immer ein kleines Lächeln auf den Lippen hatte, wenn ich bei ihr war, das Kuscheln auf der Couch. Sie lügte nicht, es war so eindeutig und ich habe es nicht bemerkt.

Aber Stacy hatte es. Sie hatte Astrid bedroht. Nicht nur das, sie war zum Grab ihrer Mutter dafür gegangen. Wer zur Hölle machte sowas? Woher wusste sie überhaupt, wo es war?

Bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, führten mich meine Beine bereits die Treppe hinunter und zum Wohnbereich, wo ich sie zuletzt gesehen habe. Sie war tatsächlich noch dort und sah mich an, als ich neben ihr ankam.

»Hicks, da-«

Ich ließ sie nicht weitersprechen. »Können wir draußen reden?«

Sie schaute mich kurz verwirrt an, lief aber mit einem entschuldigenden Lächeln zu ihren Freunden neben mir zur Haustür hinaus. Ich ging in die Ecke an der Garage, wo niemand war, und sah sie scharf an.

»Warst du am Grab von Astrids Mutter?«, sagte ich leise, aber mit wütendem Unterton.

Ihre Augen weiteten sich ein wenig. »Woher weißt du davon? Hat sie es verpetzt? Oh, ich wusste-«

Ich ließ sie wieder nicht ausreden. »Verpetzt? Willst du mich verarschen? Was zur Hölle hattest du da zu suchen?«

Sie ging einen kleinen Schritt zurück. Anscheinend war ich ihr zu wütend. »Ich wollte mit ihr reden.«

»Meinst du nicht eher bedrohen?«

Ihre Augen weiteten sich noch mehr. »Hat sie dir das erzählt? Das ist gelogen, Hicks. Ich habe wirklich nur mit ihr über etwas geredet.«

»Und das musste am Grab ihrer Mutter sein? Hätte ich gewusst, dass du das vorhast, hätte ich dir nicht gesagt, wo sie an dem Tag sein würde.«

»Was dachtest du denn, will ich machen? Mit ihr Zöpfe flechten?«, sagte sie mit hochgezogener Augenbraue.

Ich verdrehte meine Augen. »Damit war gemeint, dass du zu dem Grab gehen würdest. Du hättest auch in der Schule mit ihr reden können.«

»Ich wollte nicht, dass uns irgendwer zuhört, das wäre für sie ziemlich peinlich gewesen.«

»Und warum?«

Sie seufzte genervt. »Weil es darum ging, dass sie in dich verliebt ist. Denn das ist sie, seit Monaten schon. Es ist so offensichtlich.«

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals. Mir ging es gediegen gegen den Strich, dass sie das einfach so preisgab und dann mit diesem Unterton, als wären Astrids Gefühle etwas zum Lachen. Es ließ mich kochen vor Wut.

»Ich weiß«, antwortete ich daher nur, wodurch ihr Gesicht all seine Farbe verlor. Sie wusste immerhin nicht, wie lange ich es schon wusste und das würde ich ausnutzen. »Wie du schon gesagt hast, es war offensichtlich. Sieht so aus, als hättest du dir wirklich nicht mehr sicher sein können, ob ich hinter deinem Rücken etwas mit ihr mache oder nicht.«

Ihre Miene war komplett in sich zusammengefallen. »Du hast nicht ... Du würdest nicht ... nein.«

Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht habe ich, vielleicht nicht. Wenn du weniger gehässig und eingebildet wärst, müsstest du dir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Lass mich den Rest des Abends in Ruhe.« Damit ging ich zurück ins Haus und ließ sie draußen stehen.

Ich musste Astrid finden, denn unser Gespräch war noch nicht beendet. Sie konnte nicht einfach mit der Tür ins Haus fallen und dann in einem Badezimmer veschwinden. Zugegebenermaßen war ich derjenige, der dann weggegangen war, aber ich musste Stacy einfach zur Rede stellen, um endlich mal eine Wahrheit aus ihr herauszubekommen. Die hatte ich bekommen und vielleicht hatte Astrid recht gehabt, dass es doch keine gute Seite in ihr gab. Damit wollte ich mir aber jetzt nicht den Kopf zerbrechen.

Ich fand sie allein auf dem Weg zur Tanzfläche, weshalb ich ihren Arm nahm und in den gegenüberliegenden, dunklen Flur zog. Sie schaute mich an und ein breites Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.

»Hicks! Ich habe dich-«

»Können wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben?«, unterbrach ich sie schnell.

»Wo haben wir denn aufgehört?« Sie hätte wirklich nicht so viel trinken sollen.

»Du hast mir gesagt, dass du in mich verliebt bist.«

Sie nickte. »Was ist damit?«

Ich sah sie entgeistert an. »Was ist damit? Du kannst nicht einfach so eine Bombe platzen lassen und dann so tun, als wäre es nichts.«

»Aber es ist doch auch nichts«, sagte sie und anhand ihrer Stimmlage merkte ich, dass sie das ernst meinte.

»Natürlich ist es etwas!«, sagte ich etwas zu laut, weshalb ich mich umsah, um sicher zu gehen, dass uns keiner beobachtete oder gehört hatte.

Ihr Blick verließ meine Augen nicht. »Nein, ist es nicht, denn nichts ist passiert und nichts wird jemals passieren.« Das dachte sie? Gott, Astrid, ich wünschte mir, etwas würde passieren.

Sie lachte. »Es gab so viele Chancen, so viele Momente, die perfekt gewesen wären, und du hast sie alle verpasst.«

»Und wieso hast du nichts gemacht?«, gab ich zurück. Immerhin war sie seit Langem in mich verliebt, sie hätte genauso gut den ersten Schritt machen können.

Sie hob ihre Schultern. »Weil du weiterhin an deiner Psycho-Ex gehangen hast und es immer noch tust. Darum bist du zu ihr gegangen und hast sie gevögelt anstatt es mit mir zu tun. Und ja, ich hätte es an dem Abend getan. Du kannst sie irgendwie nicht loslassen und damit habe ich mich abgefunden. Also, hier stehen wir nun.«

Hicks, du verdammter Vollidiot. Sie hätte es getan. An dem Abend, an dem ich dachte, ich könnte sie nur in meinem Kopf haben, hätte ich sie in der Realität haben können. Ich hätte Stacy links liegen lassen können und wäre nicht in diesem Schlamassel gefangen. Ich sollte aufhören Alkohol zu trinken.

Ich schüttelte den Kopf. »Ich hänge nicht an ihr.«

»Doch, tust du. Sonst wärt ihr nicht wieder ein Paar.«

»Ich habe sie die letzten Wochen kaum gesehen.« Es war eine schlechte Ausrede, aber es war die Wahrheit. Stacy war zurzeit mein Rebound wegen meiner Gefühle für Astrid, daher sah ich sie meistens nur in der Schule. Am liebsten würde ich für immer bei Astrid bleiben.

»Und?«, sagte sie. »Ihr seid trotzdem noch zusammen. Du willst sie, Hicks, und das ist okay. Ich kann damit leben.«

Ich muss es ihr sagen, sonst werden wir nie weiterkommen. Mein Herz hämmerte heftig gegen meine Rippen, als ich ihr in die Augen schaute. Ich war bereit, die Wahrheit preiszugeben. »Ich will sie nicht. An dem Abend, dem Samstag, ich wollte wirklich nicht mit ihr ins Bett. Ich wollte mir nur den Mist anhören, den sie mir zu sagen hatte und verschwinden, aber dann hab ich dich gesehen.« Ich wartete kurz, ob sie mich anschreien würde, dass ich irre sei, aber das tat sie nicht, also sprach ich weiter. »Ich weiß, es ist absolut falsch, aber ich war betrunken und wollte dich nicht mitten in der Nacht stören, vor allem nicht damit.«

Sie zog ihre Augenbrauen zusammen. »Womit nicht stören?«

Ich zwang mich, ihr weiterhin in die Augen zu sehen. Sie sollte wissen, dass es alles echt war. »Dass ich dich will. Deshalb habe ich nicht sie gesehen, sondern dich. Ein richtig bescheuerter Streich meines besoffenes Kopfes, aber ich dachte mir, wenn ich dich nicht richtig haben kann, dann wenigstens so. Absolut irre, ich weiß, und ich hasse mich dafür. Ich hätte es nicht tun sollen.«

Sie sah mich für ein paar Sekunden einfach nur an, nicht anklagend oder bereit, mich als Perversen abzustempeln. Sie ließ ihr Gehirn die Informationen verarbeiten, behielt mich dabei im Blick.

Und dann waren ihre Hände an meinen Wangen und ihr Mund auf meinem.

Mein Gehirn schaltete sofort um. Ich drückte sie an die Wand, küsste sie zurück und ließ sie übernehmen. Unsere Zungen trafen sich, was ihr ein kleines Stöhnen entlockte. Meine Hände wanderten zu ihren Hüften, die eine ein Stück weiter hinunter unter ihren Rock. Ihre zerstörten meine Frisur, aber es war mir absolut egal, denn endlich passierte das hier in der Realität. Endlich war ich ihr so nah, wie ich es schon seit Wochen wollte. Ich konnte ihr Parfüm riechen, den Alkohol auf ihren Lippen schmecken. Es war alles für mich.

Fast hätte ich sie hochgehoben, doch sie zog in dem Moment ihren Kopf zurück. Ich sah sie mit halb geöffneten Augen an, so wie sie mich. Ihre Wangen waren rot, die Lippen leicht geschwollen und der Lippenstift eindeutig verschmiert. Sie war das Schönste, was ich jemals erblicken durfte.

»Stacy«, flüsterte sie.

Wer?, war die Reaktion meinen Gehirns, doch dann schaltete sich mein Verstand wieder ein. Scheiße. Ich hatte gerade meine Freundin betrogen.

Ich ließ sie los, sah sie überrascht an, denn das hier war gerade wirklich passiert. Es war keine meiner Fantasien oder Träume gewesen, es war die Realität. Wie konnte ich nur so dumm sein? Wie hatte ich meinen Verstand komplett ausblenden können? Auch wenn ich es gewollt habe, das war ein Schritt zu viel gewesen. Wie hatte es so weit kommen können?

Sie stieß sich von der Wand ab, sah mir kurz in die Augen und ging ohne ein weiteres Wort davon. Das einzige, was ich denken konnte war, dass ich sie bitte nicht komplett vergrault hatte. Ich wollte sie nicht verlieren, sie bedeutete mir zu viel. Für heute sollten wir aber wohl besser auf Abstand bleiben, auch wenn sich das Gefühl von ihrem Körper an meinem so berauschend wie noch nie angefühlt hat.

Ich musste auf andere Gedanken kommen. Stacy. Ich musste Stacy finden und es ihr erzählen. Das war ich ihr schuldig, immerhin war sie offiziell meine Freundin und sah das als ihre oberste Charaktereigenschaft an. Das würde schrecklich werden.

Sie war wieder im Wohnbereich und ließ sich nichts von unserem Streit anmerken, als ich auf sie zutrat. Ihre Freundinnen verabschiedeten sich sofort und gingen in Richtung Küche. Stacy sah mich weiterhin lächelnd an. Mir blieben die Worte im Hals stecken.

Ich konnte es nicht. Ich konnte ihre Welt nicht zerstören, vor allem nicht zu diesem Zeitpunkt. Sie würde total ausflippen, es herumschreien und eine Szene machen. Darauf konnte ich wirklich gut verzichten und Astrid auch.

Deshalb schlug ich eine andere Richtung ein. »Du musst mir versprechen, so etwas nie wieder zu machen.« Sie sah mich fragend an. »Zum Grab von Astrids Mutter zu gehen, oder generell irgendwo jemanden aufsuchen. Das ist verrückt, Stacy. Das macht man nicht. Du hast mir etwas versprochen, an dem Tag, als ich abends zu dir kam, halte es ein.«

Sie lachte und legte ihre Hand auf meinen Arm. Ich zwang mir ein gut gemeintes Lächeln auf, um den Schein der Beziehung aufrecht zu erhalten. »Natürlich, Hicks. Versprochen.«

In meinem Augenwinkel sah ich einen platinblonden Haarschopf herumwirbeln, weshalb ich mich von Stacy abwandt, die ihr Handy gerade rausholte. Meine Augen trafen auf die wunderschönen blauen von Astrid. Trotz der Entfernung, konnte ich den Schmerz in ihnen sehen.

Meine Herz verkrampfte sich. Natürlich tat es ihr weh, wenn sie mich zusammen mit Stacy sah. Sie dachte wahrscheinlich, dass ich weiterhin an ihr hang, weil ich hier mit ihr stand und sie zum Lachen brachte. Oh, Astrid ...

Sie verschwand mit Jack und Elsa zur Tür hinaus und mein ganzer Körper sehnte sich danach, mit ihr zu gehen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro