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Kapitel 19

Für einen Moment dachte ich darüber nach, die Tür nicht zu öffnen. Das erste Mal seit langer Zeit, wollte ich ihn nicht sehen. Er wusste nicht, dass ich ihn verliebt war und er mir mein Herz herausgerissen hat, aber es tat so verdammt weh zu diesem Zeitpunkt. Wie viel konnte ich noch einstecken, bevor ich explodierte und es ihm ins Gesicht schrie? Das mit Stacy gestern war schon fast der letzte Tropfen gewesen. Was kam als nächstes?

Er schrieb mir, dass er vor der Tür stand. Er würde nicht weggehen, das wusste ich. Sobald er merkte, dass ich mich anders verhielt, würde er mit mir darüber sprechen wollen. Deshalb stand ich auf, atmete tief ein und ließ ihn mit einem Lächeln ins Haus. »Sorry, war auf Toilette.«

Er schenkte mir dieses spezielle Lächeln, auch wenn es ein wenig seinen Glanz verloren hat. »Alles gut.« Er stellte seine Schuhe an ihren Platz und folgte mir ins Esszimmer. »Heute gibt es aber denke ich nicht viel zu tun.«

Ich blieb neben meinem Stuhl stehen und drehte mich zu ihm um. Er stoppte ebenfalls und musterte mein Gesicht. »Also, weil wir die Hausaufgaben bereits fertig haben und von dem Stoff der elften Klasse nicht mehr so viel übrig ist. Nur noch den Zweiten Weltkrieg, ein wenig über Mexiko, Evolution und die restlichen Vokabeln in Spanisch.«

Ich nickte. »Ja, ich weiß.« Damit wandte ich meinen Blick ab, setzte mich und schlug mein Spanischbuch auf.

Er blieb noch einige Sekunden verwirrt stehen. »Ist alles in Ordnung?« Vorsichtig setzte er sich neben mich. Ich schaute zwar ins Inhaltsverzeichnis, konnte aber im Augenwinkel erkennen, dass er mich ansah.

»Ja«, antwortete ich knapp.

Während ich nach der richtigen Seite suchte, starrte er mich weiter an. Er holte nicht seine Sachen raus, bewegte sich keinen Millimeter. Seine Augen wanderten nur mein Profil auf und ab. Als ich die Einleitung zum Mexiko Abschnitt gefunden habe, seufzte ich und drang mich, ihn ebenfalls anzuschauen. »Holst du deine Unterlagen raus, damit wir anfangen können?«

Er ignorierte mich. »Was ist mit dir los?«

»Nichts«, sagte ich.

»So hört es sich aber nicht an.« Wie gesagt, er würde nicht locker lassen.

»Ich hab nichts, könntest du-«

»Wenn nichts wäre, wärst du nicht so komisch.«

»Ich-«, sagte ich, stoppte mich aber. Dieses Gespräch würde ich jetzt nicht anfangen. Daher suchte ich mir die erstbeste Lüge. »Ich habe nur einen schlechten Tag, okay? Könntest du bitte deine Sachen rausholen?«

Er musterte mich. »Ist es wegen gestern?«

Mein Herzschlag lag mir wieder im Hals. Ich hatte gestern zu Hause noch gehofft, dass Stacy gelogen hat, aber anscheinend war das nicht der Fall. Er hatte es gewusst, er hatte ihr Bescheid gegeben, wo ich war. Ich musste wegsehen, sonst wäre ich in Tränen ausgebrochen.

»Ja«, sagte ich mit zittriger Stimme, was ich hoffte, würde er nicht bemerken.

Er atmete tief aus. »Es ist nie leicht das Grab zu besuchen. Fühlt sich an, als würde man sie wieder verlieren.«

In meinem Hirn ratterte es. Er sagte nichts zu Stacy? Ernsthaft? Oder war meine Hoffnung doch nicht umsonst gewesen? Wusste er es nicht?

»Was meinst du?«, fragte ich langsam.

»Dass es zwar leichter wird, weil man weiter lebte, aber jedes Mal, wenn man vor dem Stein steht und die Inschrift liest, ist es wie am ersten Tag. Man wird daran erinnert, dass sie vor dir unter der Erde liegen und nie wieder zurückkehren. Dass sie nie wieder durch die Haustür laufen und du ihre Stimme nie mehr hören wirst. Das nimmt einen mit und kann die Stimmung ziemlich kippen. Ich verstehe also, warum du heute so bist.«

Mit tränenden Augen, sah ich ihn an. Sein Blick lag auf mir, voller Trauer und Verständnis. Er wusste es nicht, sie hatte tatsächlich gelogen. Er dachte, es lag nur daran, dass ich an ihren Tod erinnert wurde, nicht, dass seine verrückte Freundin mich dort buchstäblich bedroht hat. Er war naiv, so verdammt naiv, aber das war jeder, wenn er verliebt war. Heute würde ich es ihm nicht erzählen, ich wollte mir den Tag mit ihm nicht ruinieren. Stattdessen umarmte ich ihn und ließ die Tränen laufen. Er drückte mich sofort an sich und strich mir durch die Haare.

»Es ist alles gut«, nuschelte er an meinem Ohr. »Du bist nicht allein, du wirst es nie wieder sein.«

Oh, Hicks, was machst du nur mit mir?

Mein Herz könnte vor Glück und Erleichterung explodieren, aber es tat mir den Gefallen, nur schnell und kräftig zu schlagen. Jede Stelle meines Körpers, die seinen berührte, kribbelte und fühlte sich warm an. Er fühlte sich warm an, wie eine kuschelige Decke im Winter auf der Couch. Ein schönes Gefühl.

Ich löste mich von ihm und wollte mich aufrecht hinsetzen, doch er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und strich mir mit seinen Daumen über die nassen Wangen. Wir waren uns so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spürte. Mein Herz machte Bungee Jumping in meinem Oberkörper, was Hicks nicht zu bemerken schien, denn er war von meinem zerzausten Pony abgelenkt, den er aus meinen Augen strich. Wenn ich mich ein Stück vorbeugte, könnte ich ihn küssen. Seine Lippen auf meinen spüren, wie ich es seit Monaten möchte.

Wegen diesem Gedanken, schaute ich in seine grünen Augen, die in meine längst blickten, lächelte ihn zaghaft an und setzte mich gerade hin, sodass er mein Gesicht nicht mehr festhalten konnte. Ich mochte Stacy zwar nicht, aber wie ich es ihr versprochen habe, würde ich nichts versuchen, um ihn ihr auszuspannen, denn so eine Bitch war ich nicht. Hicks musste es selbst bemerken und von selbst zu mir kommen.

Ich räusperte mich. »Also, lass uns endlich anfangen.«

Er schenkte mir das besondere Lächeln, dieses Mal wieder mit dem alten Glanz.

»Nein, Dad ... Dad, das kannst du mir nicht antun«, sagte ich verzweifelt, während ich hinter ihm herlief. »Das ist das Schlimmste vom Schlimmen. Bitte, bitte nicht.«

Er drehte sich ergebend zu mir um. »Was soll ich machen? Du weißt, wie deine Großmutter ist, sie lädt sich immer selbst ein.«

»Ja und mit ihr allein würde ich klarkommen, aber muss Tante Lydia mit ihren Teufelsdrillingen auch kommen? Das ruiniert ganz Thanksgiving.«

Er seufzte. »Es tut mir leid, mein Schatz. Sie haben schon alles geplant und werden nächste Woche auf der Fußmatte stehen, das weißt du.«

Ich stöhnte genervt. »Können wir nicht zu Grandma und Grandpa gehen?«

Er schüttelte den Kopf. »Nope, die sind verreist.«

Ich stöhnte wieder genervt auf, dieses Mal lauter. »Wieso wollen sie auf einmal den Feiertag mit uns verbringen?«

Er schaute mich wissend an und der Grund kam mir zugeflogen. »Wegen Mom. Deine Großmutter meinte, sie möchte sehen, wie es uns geht.«

»Ja, genau.« Ich verdrehte die Augen. »Als ob sie das jemals interessiert hat.«

Er lächelte mich entschuldigend an. »Den einen Tag werden wir schon überleben. Ich muss jetzt los, hab dich lieb.«

»Ich dich auch«, sagte ich zerknirscht und blieb eine Weile im Flur stehen, nachdem er gegangen war. Thanksgiving war dieses Jahr somit mein Hasstag, hoffentlich kamen sie nicht auch noch an Weihnachten.

Als ich mich hinauf geschleppt und ins Bett geworfen habe, ließ ich meinen Frust in unserer Whatsapp Gruppe raus. Ich erzählte ihnen, wie meine Cousinen mich immer geärgert haben und sich so viel besser fanden, weil sie Turniere gewannen und so einen Scheiß. Jack und Elsa wussten nach wie vor nicht, dass ich Eiskunstlauf machte, weil das Thema bisher nie aufgekommen war, und jetzt fühlte es sich nicht wie der richtige Zeitpunkt an, deshalb behielt ich es weiterhin für mich.

Die drei waren auf meiner Seite, sagten, was für nervige, hinterhältige Bitches das sind und wünschten mir die Kraft von Hulk an Thanksgiving. Die würde ich gebrauchen können. Auch am nächsten Tag in der Schule sagten sie mir, dass ich es überleben werde.

»Du bist besser als die, weil du ein besserer Mensch bist«, versuchte Elsa mich aufzumuntern. »Du schaust auf niemanden runter, bist fleißig und eine tolle Freundin. Lass dir bloß nichts von denen einreden.«

»Dazu sagen sie auch nie etwas«, sagte ich und lehnte mich an meinen Spind. »Sie bringen immer ihre neuesten Medaillen mit und reiben mir unter die Nase, wie erfolgreich sie sind.«

Jack rollte mit den Augen. »Weil auch nur das im Leben zählt.« Seine Stimme triefte vor Sarkasmus.

»Wenn man keine Persönlichkeit hat, kann man nur mit Auszeichnungen angeben«, sagte Hicks unterstützend und grinste mich an. Dann schnellte sein Blick den Gang entlang und das Grinsen erlosch ein wenig. »Ich muss los, wir sehen uns im Raum.« Damit lief er davon.

Wir drei sahen uns verwundert an und drehten uns in die Richtung, in die er gegangen war. Natürlich stand da Stacy und lächelte ihn strahlend an. Mir warf sie einen kurzen, schnellen, warnenden Blick zu, bis Hicks bei ihr war und sie sich küssten. Ich sah dabei weg.

»Jetzt lässt er dich schon alleine zum Raum laufen?«, sagte Elsa und verzog ihr Gesicht zu einer angewiderten Grimasse.

»Sieht ganz so aus«, sagte ich und knallte meine Spindtür zu.

»Ich hoffe ja, dass er sich bald umentscheidet«, sagte Jack und nahm Elsas Hand. »Mit ihr verschwendet er nur seine Zeit.«

Ich zuckte mit den Schultern. »Wir werden sehen. Bis später.«

So lief es die ganze Woche. Wir trafen uns vor dem Gebäude, gingen hinein, Stacy tauchte auf und Hicks verschwand bis die erste Stunde begann. Das war natürlich alles Teil ihres Plans, mich von ihm fernzuhalten, nur im Unterricht saß er weiterhin neben mir. In der Mittagspause war er mit ihren Freunden an einem anderen Tisch, was Jack und Elsa genauso nervte wie mich, aber was sollten wir machen? Es war seine Entscheidung, auch wenn es eine dumme war.

Dann kam Thanksgiving und ich wollte einfach nur sterben. Sie würden erst am Nachmittag eintreffen, aber der ganze Tag war schon beim Aufwachen dahin. Ich konnte an nichts anderes als den Geruch von Metall denken, weil sie mir ihre Medaillen unter die Nase halten werden. Hätte ich nicht krank werden können? Dann könnte ich ihnen wenigstens ein Souvenir mitgeben.

Mein Vater war auch nicht besserer Stimmung, denn er mochte die Familie genauso wenig. »Es ist nur ein Tag, das schaffen wir. Nur ein Tag.« Er sagte das wie ein Mantra, während er den Salat für später vorbereitete. Ich half ihm bei den Beilagen, den Truthahn würde meine Großmutter zubereiten, da sie ihm damit nicht vertraute. So ein Schwachsinn.

Als es dann um kurz vor vier Uhr klingelte, wünschte ich mir, dass ich ein Loch im Garten gegraben hätte und hineingeklettert wäre. Das wäre mir um einiges lieber.

Mein Vater öffnete die Tür, wir beide mit einem gezwungenen Lächeln im Gesicht. Meine Großmutter stand direkt davor, Rücken gerade und Kinn ein Stück nach vorne. Ihre dunklen Haare waren ordentlich gelockt und der Truthahn in ihrer Hand frisch verpackt. Hinter ihr stand Tante Lydia, ebenfalls die dunklen Haare gelockt, und neben ihr waren die drei Teufel, die, wer hätte es gedacht, ihre Haare auch gelockt hatten. Sie haben seit kleinauf meine Großmutter in allem als Vorbild genommen, auch beim Aussehen.

»Margaret, Lydia, hallo«, sagte mein Vater.

»Ned«, sagte meine Großmutter nur. »Dürfen wir herein oder sollen wir vor der Tür essen?«

So freundlich wie eh und je.

Mein Vater ging einen Schritt zur Seite und öffnete die Tür ein Stück weiter, damit sie hineintreten konnten. Beim Vorbeigehen bekam ich einen abschätzigen Blick von meiner Großmutter und Lydia zugeworfen, wobei ich mir ein Augenrollen verkneifen musste. Meine drei Cousinen blieben vor mir stehen.

»Hallo, Astrid«, sagten sie gleichzeitig und lächelten mich hinterhältig an.

»Hallo«, antwortete ich.

Sie kicherten und verschwanden in der Küche, wo auch die anderen bereits waren. Ich derweil bewegte mich nicht. Ich wollte da nicht rein, ich wollte nicht runtergemacht werden und nur das Schlechte zu hören bekommen. Mir ging es seit Monaten so gut, ich war einigermaßen glücklich, auch mit gebrochenem Herzen, hatte Freunde, wieder gute Noten, ging Schlittschuhlaufen. Das würden sie alles innerhalb von drei Sekunden mit nur ein paar Worten zerstören.

»Astrid, wo bleibst du?«, rief meine Großmutter. Mein Vater stellte sich in den Türrahmen und sah mich fragend an.

Da kam mir eine spontane Idee, die ich ohne weiter darüber nachzudenken ausführte. »Äh, tut mir leid, aber ich habe vergessen, dass ein Freund rüberkommt und mit mir zusammen lernt.«

Mein Vater hob eine Augenbraue, meine Großmutter tauchte neben ihm auf. »Ach ja?«

»Ja, er hat mir gerade geschrieben, dass er auf dem Weg ist. Ich habe es total vergessen.« Mit dem Lügen war ich wirklich besser geworden.

»Hm«, machte sie und schaute mich einmal von oben nach unten an. Anscheinend waren ihr die Jeans und Bluse nicht ordentlich genug. »Wenn ihr es schon ausgemacht habt, dann solltest du es einhalten. Eine Absage ist immer unhöflich.«

Ich versuchte mich an einem Lächeln. Sie verschwand wieder in der Küche und mein Vater grinste mich an. Er wusste, dass es gelogen war. Jetzt hoffte ich nur, dass die andere Partie mitspielte.

Deshalb ging ich schnell in mein Zimmer, nahm mein Handy vom Nachttisch und wählte Hicks' Nummer. Er nahm nach dem zweiten Piepen ab. »Ja?«

»Hicks, du musst mir einen Gefallen tun.«

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