„Herr! Herr! Es wieder passiert", aufgeregt rannte ein kleines Teufelchen durch die Gänge der Hölle. Es war klein, hatte rote Haut und war etwas übergewichtig. Kleine Flügelchen ragten unter seinen Schulterblättern hervor und kleine Hörner wuchsen aus seinem Kopf. Keuchend kam es in einem Raum an, welcher komplett leer war, bis auf einen großen Schreibtischsessel und einem Schreibtischt, von welchen man einen leisen Seufzer hören konnte.

„Was ist denn jetzt schon wieder?", konnte man eine angenehme tiefe Stimme hören, bevor sich der Schreibtischsessel drehte und ein gutaussehender Mann kam zum Vorschein, welchen sofort ein Umschlag in die Hand gedrückt bekam.

„Was soll ich damit?", fragte er das kleine Teufelchen und wedelte mit dem Brief vor dessen Nase herum.

„Dein Name darauf. Wie letztes Jahr", erklärte das Teufelchen hastig und aufgeregt.

„Wer würde denn schon einen Brief an Satan schicken?", schnaubend drehte er den Brief um und tatsächlich. Dort stand mit grün, groß und fett Satan. Daneben war eine Zeichnung von einem kleinen roten Ding, das irgendwie aussah wie sein Teufelchen nur mit einer Mütze auf.

„Wer zur Hölle hat das geschrieben?", nun doch etwas neugierig öffnete er den Umschlag und zum Vorschein kam ein etwas zerknitterter Brief, welchen er entfaltete und laut vorlas.

Lieber Satan
Ich weis zwar nich was letztes Jar schif gegangen is, aber ich habe nich das bekomen was ich mir gewunscht habe. Anstele meines Lasters habe ich ein Mahlbuch bekomen, was total langweillig wahr. Ich habe es schlieslich Lea geschenckt, die hatte meer Freute damit.
Dieses Jar wunsche ich mir die neue Ninjago-Festunk. Die ist total coool! Mein Freunt Leo hat sie und wir haben letztens mit der gespilt.
Froe Weinachten
Deins Karl

„Bei all meinen Teufelchen was hat dieser Karl für schreckliche Rechtschreibung", schon fast entsetzt sah er sein Teufelchen an, bevor er den Brief beiseitelegte0 und den Kopf schüttelte.

„Der Brief ist eigentlich für Santa, also geht es uns nichts an", beschloss der Herr der Hölle und stand auf.

„Aber Herr, du doch zuständig für Sünder. Karl Rechtschreibsünder", erwiderte das Teufelchen und versuchte so ihn zu überreden.

„Und was machen wir mit Sünder? Wir bestrafen sie. Was soll also ich deines Erachtens mit diesem Brief anfangen? Ihm zu Weihnachten ein Deutschlernbuch schenken?", schnaubte Satan nur.

„Vielleicht Zeichen?", das kleine Teufelchen legte vorsichtig seinen Kopf schief.

„Zeichen für was? Das ich etwas ändern soll? Ich lebe hier nun schon seit Anbeginn der Welt und ich werde auch bis zu ihrem Ende hierbleiben. Mit den Sündern die sie im Himmel genau so wenig haben wollen wie mich." Ärger flackerte kurz auf, verschwand aber schnell wieder.

„Wobei vielleicht hast du Recht. Vielleicht sollte ich etwas anderes probieren und Weihnachten ist eine gute Chance dafür", meinte Satan und drehte sich mit einem zufriedenen Grinsen wieder seinem Schreibtisch zu.