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1 | Sinnlicher Winterabend

Die Scheibenwischer meines alten Alfa Romeos quietschten auf dem Glas, bei dem Versuch, die unnachgiebig fallenden dicken Schneeflocken aus meiner Sicht zu wischen.

„… In den nächsten Tagen wird es ebenfalls zu kräftigen Schneefällen kommen“, ertönte es aus dem Radio und langsam setzte das nächste Weihnachtslied ein.

Der Alfa kroch schleichend langsam die schneebedeckte Straße entlang. Ich trommelte im Takt der Musik aufs Lenkrad.

„I'm driving home for Christmas“, ich sang zu dem alten Weihnachtsklassiker mit. „Oh, I can't wait to see those faces.“ Die Straße schlängelte sich in Kurven um den Berg.

„I'm driving home for Christmas, yea“, summte ich leise vor mich hin. Ich spürte, wie Tränen in mir aufsteigen.
„Well I'm moving down that line. And it's been so long. But I will be there.“ Meine Stimme bricht und ungehindert strömten Tränen über mein Gesicht, liefen an meinen Wangen herab und tropften auf meine Jeans.

Die aufkeimende Leere war mir seit ihrem Tod so vertraut und doch kämpfte ich jedes Mal gegen diese einnehmende Kälte. Behutsam trete ich auf das Gaspedal. Nicht mehr weit und ich bin zuhause, ermahnte ich mich.

Ich biss mir auf meine bebende Unterlippe und rang um Fassung. Der dumpfe Schmerz in meiner Brust breitete sich immer weiter aus. „Driving home for Christmas“, flüsterte ich und schlug auf das Lenkrad.

Langsam bog ich von der Straße ab und parkte mein Auto in der kleinen, schneebedeckten Einfahrt. Ich legte meinen Kopf auf das Lenkrad und lauschte der verklingenden Melodie. Schließlich stellte ich den Motor aus und zog den Zündschlüssel ab.

Geduckt stiefelte ich zur Außentreppe und ging vorsichtig die schneebedeckten Stufen emopor. Schnell beförderte ich den Schlüssel aus meiner Jackentasche zu Tage und schloss die Tür auf. Brrr, war das kalt.

Im Flur angekommen schälte ich mich aus meinem nassen Mantel und den tropfenden Stiefeln. Kurz danach eilte ich in die warme Küche und setzte eine Tasse heiße Schokolade auf.


Gemütlich kuschelte ich mich nach ein paar Minuten in meinen Sessel vor dem Kamin. Für einen Moment schloss ich meine Augen und atmete tief ein und aus.

Nach einer Weile öffnete ich die Augen wieder und schaute zum Kamin. Die Flammen bewegten sich ganz ruhig und gleichmäßig auf und ab. An einigen Holzscheiten beobachtete ich ein bisschen Glut, aus der immer wieder einzelnen Funken emporstiegen.

Es sah fast so aus, als würden die Funken kleine Tänzchen miteinander aufführen. Fasziniert sah ich mir das Schauspiel an. Zufrieden legte ich meine Hände um die dampfende Tasse heiße Schokolade und beobachtete das gleichmäßige Flackern der Flammen.

Das Wohnzimmer war in ein sanftes, warmes Licht gehüllt. Aus den Augenwinkeln konnte ich die Schneeflocken im Freien auf die Erde rieseln sehen.

Einzelne Schneeflocken setzten sich auf die Fensterscheibe und rutschten ganz langsam an dem Glas hinunter. „Wie kleine Sterne, die uns vom Himmel aus besuchen kommen…“, dachte ich und konnte mich an den kleinen glitzernden Kristallen gar nicht sattsehen.

Mein Blick glitt zum Kamin zurück. Das Feuer strahlte eine wohlige Wärme aus, auch wenn die Flammen mittlerweile etwas kleiner geworden waren. Aus der Glut sprangen hin und wieder immer noch einzelne Funken empor, die bald darauf wieder sanft zu Boden fielen.

Die Tasse mit der heißen Schokolade führte ich langsam zu meinem Mund. Ich nahm einen Schluck und ließ mir den Geschmack auf der Zunge zergehen. Ich nahm abermals einen Schluck, als es an meiner Tür klopfte.

Erschrocken fuhr ich zusammen und holte hustend Luft. Ich stellte meine Tasse auf dem Beistelltisch ab und schlurfte hustend zur Haustür. Keuchend holte ich noch einmal Luft. Wer ist das denn?

Schwungvoll riss ich diese unter einem erneuten Hustenanfall auf. „Scheiße, Ina!“ Mein Besuch kam die letzte Stufe hinauf gestürmt und klopfte mir mit seiner flachen Hand auf die Stelle zwischen meinen Schulterblättern.

Wieder packte mich ein Hustenreiz. Nach Atem ringend, holte ich schnaufend Luft. „Oh Mann“, krächzte ich. Nach einer Weile ging es mir dann etwas besser. Der Husten hatte zum Glück aufgehört, dennoch spürte ich noch ein kleines Kratzen im Hals.

Ich räusperte mich und strich mir verlegen ein paar Tränen aus den Augenwinkeln. „Danke, Levi“, sagte ich mit kratziger Stimme. Ich trat einen Schritt zur Seite und bedeutete ihm, mir in die warme Hütte zu folgen. Schnell schloss ich die Tür hinter ihm.

Unruhig trat der junge Mann von einem Fuß auf den anderen. „Alles gut? Was gibt es?“ Er nestelte nervös an dem Reißverschluss seiner Jacke herum, bis er mir schließlich in die Augen sah. Vorsichtig kam er einen Schritt auf mich zu.

„Du bist ja noch nicht so lange hier und ich habe mir gedacht, dass du wahrscheinlich noch nicht im Stadtkern auf dem Weihnachtsmarkt warst. Vielleicht magst du ja mit mir dorthin gehen.“  Sein Blick durchbohrte mich.

Seine wunderschönen grünen Augen hielten mich gefangen und wann immer ich in diese hineinsah, konnte ich an nichts anderes denken, als dass man tief in einem Wald war, dessen Bäume und Blumen in voller Blüte standen.

Ich musste ihn eine ganze Weile einfach nur angestarrt haben, denn das kleine Lächeln, das sich auf seine vollen, roten Lippen geschlichen hatte, bröckelte. Mir stieg das Blut in den Kopf und ich war mir sicher, dass ich rot angelaufen war.

„Ich würde unfassbar gerne mit dir dorthin gehen. Lass mich nur eben was Passendes anziehen.“ Ich lächelte ihn an und seine Augen fingen an zu leuchten. „Super“, erwiderte er.

Schnell rannte ich in mein Schlafzimmer und schälte mich aus der gemütlichen, grauen Jogginghose und schlüpfte in die gefütterte Skihose. Schließlich streifte ich mir noch einen dicken, weißen Pullover mit Rollkragen über.

Ich kehrte dick eingepackt zu Levi zurück. Vom Garderobenhaken angelte ich mir meine gesteppte, weiße Winterjacke und zog den Reißverschluss bis zum Kinn hoch. Mit meinen gefütterten Boots und einer Mütze auf dem Kopf verließ ich mit Levi meine Hütte.


Wir stapften schweigend nebeneinander durch den Schnee. Es schneite noch immer, aber dank der dicken Jacke fühlte es sich nicht mehr so kalt an. Levi hatte seinen Kopf eingezogen, sodass die Hälfte seines Gesichtes im Kragen seiner Jacke verschwand. Wenn wir ausatmeten, bildete unser Atem kleine Rauchwolken in der Luft.

„Lebst du eigentlich schon immer hier?“ Die Frage ist mir schneller über die Lippen gekommen, als ich dachte. Natürlich interessierte es mich, ob Levi hier groß geworden war oder wo sonst seine Wurzeln lagen.

Er nickte. „Ja, ich bin hier geboren. Was ist mit dir? Wie hast du dich eigentlich in dieses verschneite Dorf verirrt?“ Levi sah mich fragend an.

Ich schluckte und spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete, als ich an das sterile weiße Zimmer zurückdachte. Ihre braunen Locken hatten ihr blassed Gesicht umrahmt. So wie sie dort lag, sah sie entspannt aus. Wenn ich es nicht besser gewusst hätte, hätte ich gedacht, sie würde friedlich schlafen.

Ich räusperte mich. „Ist eine lange Geschichte!“, winkte ich traurig ab in der Hoffnung, er würde es damit auf sich beruhen lassen. „Oh, ich liebe lange Geschichten.“ Ich sah ihn von der Seite prüfend an, aber in seinem Gesicht konnte ich keine verräterischen Muskel zucken sehen.

Seine verführerisch grünen Augen blickten mich so ehrlich an, dass ich schließlich nachgab. „Angefangen es mit einer Oberbauchuntersuchung im Herbst“, begann ich zu erzählen.

„Bei dieser Untersuchung wurden bei meiner Mutter Gallensteine festgestellt. Die Ärzte haben uns zu einer Gallenoperation geraten.“ Ich machte eine kleine Pause und schüttelte meinen Kopf.

„Kurz und möglichst problemlos sollte diese Aktion abgehandelt werden. Das hat uns der Arzt versprochen. Nach einer deutlich überzogenen Operationszeit erschien endlich der behandelnde Arzt.

Was er mir berichten konnte, war niederschmetternd. Bei der Entnahme der Gallenblase war ihm wohl verdächtiges Gewebe in der Leber aufgefallen. Dieses hatte er großflächig entnommen und die histologische Untersuchung des Gewebes angeordnet. Mit dem Ergebnis war am nächsten Tag zu rechnen.“

Freudlos lachte ich auf. Levi führte mich von der Hauptstraße weg und auf einen kleinen Waldweg. „Ist eine Abkürzung“, versicherte er mit einem Zwinkern. Ich nickte und kickte ein wenig losen Schnee vor mich hin.

Dann räusperte ich mich und sprach weiter: „Damals war ich noch naiv genug zu hoffen, dass es nichts Schlimmes war. Am nächsten Tag erhielten meine Mutter und ich die definitive Diagnose: Krebs.“

Ich holte tief Luft. Es tat gut mal mit jemandem darüber zu sprechen. Dennoch spürte ich wieder dieses stechen in der Brust, was mich schmerzhaft an das Ereignis zurück erinnert. Wird dieser Schmerz jemals aufhören, fragte ich mich still.

„Nach weiteren Untersuchungen wurde Gallengangstumor diagnostiziert. Das ist ein sehr seltener Tumor", erklärte ich ihm. „Die Ärzte haben nur wenig Erfahrung mit dieser Krebsart.“

Ich gestikulierte schwach mit meinen Armen in der Luft umher und ließ sie schließlich kraftlos sinken. „Was den Verlauf anbelangte, so hieß es, sei er vermutlich kurz, also eine eher schlechte Prognose.“

Es war ein sensibles Thema und meine seelischen Wunden noch frisch. Ich kämpfte gegen das Brennen der sich ankündigen Tränen. Ein paar Mal blinzelte ich und sah mir den Wald um mich herum an. Er war schön. Der Pfad, auf dem wir liefen, war noch unberührt und man hörte die Vögel in den Bäumen singen.

Ich merkte, wie mich Levi von der Seite prüfend musterte. Dennoch rechnete ich es ihm hoch an, dass er nicht drängend nachfragte. Nach einer langen Pause sprach ich weiter.

„Auf dem Plan stand nur, alle Organe untersuchen, um nach möglichen Tochtergeschwüren, Metastasen, Ausschau zu halten. Gesagt, getan. Es war eine schier endlose Etappe von, zum Teil, schwierigen Untersuchungen. Mom wurde von vielen Ängsten begleitet. Ständig war sie auf Intensivstation und bekam Infusionen mit starken Schmerzmitteln.“

Levi berührte mich leicht am Arm. „Das tut mir leid“, sagte er mitfühlend. Ich nickte. „Sie hat gekämpft. Wirklich gekämpft. Es sah alles gut aus. Scheinbar war alles in Ordnung bis zur routinemäßigen Mammografie. Bei dem bildgebenden Verfahren wurden Veränderungen im Bereich der Brust festgestellt. Wir wurden jedoch auf einen weiteren Kontrolltermin vertröstet.“

Ich spürte wieder die Tränen. „Die Brust veränderte sich zunehmend. Meine Mutter kämpfte tagelang gegen die Schmerzen. Irgendwann wurden endlich Gewebeproben entnommen. Nach zwei Tagen erhielten wir das Ergebnis eines weiteren Krebstumors.“

Ich wischte mit einer Hand die Träne von meiner Wange die sich dorthin verirrt hat. „Es handelte sich um einen großen, aggressiven, schnell wachsenden Tumor. Sie hat es nicht überlebt.“ Meine Stimme brach und ich schluchzte leise.

Der Schmerz, der mich plötzlich erfasste, war unglaublich. Levi blieb stehen und zog mich in seine Arme. „Scheiße“, murmelte er. Seine starken Arme schlang er, um meinen zierlichen Körper und ich legte meinen Kopf an seiner Brust ab.

Ich atmete seinen Duft trotz der dicken Jacke ein. Er roch nach einer süßen, fruchtig – frischen Essenz. Der Duft erinnerte mich an eine Komposition aus Orangenblüten, grüner Apfel und einem Hauch von Vanille.

Vollendet wurde dieser leidenschaftliche Sinnesgenuss durch einen himmlischen Geruch von freier Natur. Ich schloss meine Augen und inhalierte diesen betörenden Geruch von Levi.

Viel zu schnell löste er seine Arme von mir. Er hielt mich ein Stück weg und schaute mich prüfend an. Nachdem ich mich gefangen und meine Emotionen wieder im Griff hatte, setzten wir unseren Fußmarsch schweigend fort.

Wir verließen den Wald und allmählich kamen die ersten Häuser, auf eine gutbefahrene Strasse, in Sicht. Die kleinen, bunten Gebäude waren mit unzähligen Tannengirlanden geschmückt und von Laterne zu Laterne hangelten sich Lichterketten.

Zwischendurch erstrahlte ein großer, leuchtender Stern in der Dunkelheit. Alles war in ein helles, goldenes Licht getaucht. An diesem Nachmittag herrschte in dem kleinen Örtchen geschäftiges Treiben.

In den schmalen Geschäften der Ladenzeile tummelten sich die Last-Minute-Käufer. Überall wo ich hinsah, waren Familien mit Kindern, verliebte Pärchen und Teenager Grüppchen.

Die Straße, auf der wir gingen, führte uns direkt auf den Marktplatz. Das Herzstück bildete eine Eisfläche, auf der sich Jung und Alt austobten. Ringsherum reihten sich kleine Holzbuden aneinander, die von vielen Menschen umringt wurden.

Ich staunte nicht schlecht. Levi musterte mich einen Augenblick und stellte schließlich fest: „Es gefällt dir!“ Ich nickte und sah zu ihm auf. „Natürlich gefällt es mir. Es ist wunderschön.“ Er schenkte mir ein strahlendes Lächeln.

Mein Herz machte einen Satz und schlug doppelt so schnell weiter. Levi gehörte zu den Menschen, die einen bloß anlächeln mussten und schon hatte man das Gefühl, dass alles in Ordnung war. Ich mochte sein Lächeln.

Wir liefen dicht nebeneinander auf dem eingeschneiten Weg. Der herrliche Duft nach gebrannten Mandeln und Glühwein stieg mir in die Nase. „Hast du Lust, was zu trinken?“ Levi sah mich an. Ohne zu überlegen, nickte ich.

Es war sehr kalt, hier draußen und trotz meiner dicken Boots merkte ich, wie meine Füße kälter wurden. Auch meine Hände waren schon seit geraumer Zeit mehr Eiskristalle.

Levi drehte sich um und begann schnurstracks in eine Richtung zu gehen. Ich spürte, wie er dabei nach meiner Hand griff, um mich nicht zu verlieren.

Als seine Finger meine Haut berührten, durchfuhr mich ein wohliger Schauer. Ob er das merkte? Schließlich standen wir mit zwei dampfenden Tassen Glühwein etwas am Rand des Weihnachtsmarktes.

Vorsichtig pustete ich in das warme Getränk. „Was wünschst du dir eigentlich zu Weihnachten?“ Irritiert über diese Frage, hielt ich für einen Moment inne. Was sollte ich mir wünschen? Es gab doch eh keinen mehr, der mir diese Wünsche erfüllen konnte. Trotzdem überlegte ich.

„Früher waren mir materielle Dinge sehr wichtig. Heute sind für mich wertvolle Geschenke nicht mehr mit Geld zu bezahlen.“ Levi nickte. „Ergibt Sinn. Und welche Dinge wären das?“, fragte er schließlich.

„Mhhh.“ Ja, was war das? „Ich denke, das wäre gemeinsam verbrachte Zeit und wertvolle Erinnerungen.“ Er nickte wissend und lange sagte keiner etwas. Ich nippte an meinem warmen Getränk und langsam taute ich auf.

„Ist die schon immer hier?“ Mit meinem Kopf deutete ich auf die Eisbahn. Levi folgte meinem Blick. „Ja, schon seit ich denken kann. Bist du schonmal gefahren?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“ Seine Augen fingen an zu strahlen.

„Das ändern wir.“ Entgeistert sah ich ihn an. „Oh nein, ich werde garantiert nicht mit diesen Dingern aufs Eis gehen.“ Seine Mundwinkel umspielten ein Grinsen. „Du kannst es ja auch mal ohne diese Dinger versuchen, aber ich bin mir sicher, dass es mit deinen Boots noch schwieriger auf dem Eis wird.“

Böse erwiderte ich seinen Blick. „Das kannst du sowas von vergessen.“ Bestimmt schüttelte ich meinen Kopf. Überschwänglich zog er mich zu einem kleinen Holzhaus.

Dann verschwand Levi in der Menge, um nur kurze Zeit später mir ein Paar Schlittschuhe entgegenzuhalten. Er grinste weiter vor sich hin.

„Komm schon, du hast es noch nicht einmal ausprobiert.“ Frustriert stöhnte ich auf. Was sollte man dazu noch sagen?

Resigniert nahm ich die Schlittschuhe und bückte mich. Ich schlüpfte aus meinen warmen Boots und zog die Schlittschuhe an. Zufrieden summte Levi zur Melodie von Christmas in my Heart mit, die aus den Lautsprechern schallte. In der Nähe des Refrains stieg er ein und sang mit wunderschöner Stimme:

„Everywhere I go and everyone I know

Is making lots of wishes for old Santa Claus
But all I really need tonight
Is for you to come and hold me tight
What is Christmas without you here by my side
I need you tonight.“

Er holte tief Luft, um die letzten Strophen zu singen.

„It’s Christmas in my heart
When I’m with you
No matter where we are or what we do
Tomorrow may be grey
We may be torn apart
Baby, if you stay tonight for Christmas
You're fulfilling all my wishes
If you stay tonight, it’s Christmas in my heart.“

Sprachlos blickte ich den Mann vor mir an. In seinen dunklen Haaren hatten sich ein paar Schneeflocken verirrt, die anfangen langsam zu schmelzen.

Aus unschuldigen Augen blickte Levi mich an. „Du kannst wunderschön singen“, stellte ich atemlos fest. Er zuckte mit den Schultern, aber ein kleines Lächeln umspielte seine Mundwinkel.

„Jetzt geht es aber aufs Eis.“ Über meine Grimasse lachend, fügte er hinzu: „Es ist eigentlich gar nicht so schwer.“ Levi ergriff meine Hand abermals und ein Kribbeln durchzog meinen Körper. Seine Hand war warm und weich und ich musste feststellen, dass unsere Hände gut ineinander passten. Seine langen Finger umschlossen meine Hand sanft und im Schneckentempo führte er mich zur Eisbahn.

„Halte dich hier fest.“ Er legt meine Hand auf die Außenbande und trat als Erster aufs Eis. Überrascht schaute ich ihm zu, wie er ein paar Meter weiter über das Eis glitt.

Vorsichtig machte ich ein paar Schritte auf das Eis zu. „Super machst du das“, lobte er mich. Ich schnaubte verächtlich. Zaghaft setzte ich den ersten Fuß auf die spiegelglatte Eisfläche. Erleichtert atmete ich aus. Ich stand. Für einen kurzen Moment löste ich meine Hände, die ich verkrampft um die Bande geschlungen hatte.

Langsam hangelte ich mich an der hölzernen Bande entlang. Es war gar nicht so einfach, auf dem rutschigen Eis das Gleichgewicht zu halten. Ungelenk stoppte ich nach ein paar Metern und beobachtete die Kinder, die leichtfüßig ihre Kreise drehten. Levi umgriff vorsichtig meine Hand.

„Vertrau mir“, sagte er, ehe er begann, einige Schritte auf dem Eis zu vollführen. Unsicher und mit weichen Knien rutschte ich ihm hinterher. Levi drehte sich um und ergriff meine zweite Hand. Während er problemlos rückwärts einfach weiter fuhr, eierte ich ihm mit wackeligen Gleichgewicht nach.

Im Strom der anderen lenkte er uns in einem großen Kreis über das Eis. „Ist doch gar nicht so schwer.“ Levi grinste mich nach ein paar Runden an. „Du wirst immer besser.“ Ich nickte nur.

Er ließ eine Hand wieder los, sodass er wieder neben mir fahren konnte. Schweigend fuhren wir weitere Runden über das Eis und ich musste neidlos anerkennen, dass er recht hatte. Ich eierte zwar noch immer wie ein junges Küken auf dem Eis umher, allerdings nicht mehr so wackelig wie vor ein paar Runden.

Ich atmete die eiskalte Luft ein und aus. Mein Atem bildete Wölkchen in der Luft. „Es fängt wieder an zu schneien!“, entfuhr es mir. Wir blickten beide nach oben in den dunklen Nachthimmel, der durch viele weiße Flocken, die sanft herunterschwebten, verziert wurde.

„Frohe Weihnachten, Levi!“, flüsterte ich. Levi beugte sich ein Stückchen zu mir hinunter. „Frohe Weihnachten, Ina!“, flüsterte er zurück. Seine Lippen trafen dabei leicht meine Wange.

Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, um kurz darauf doppelt so schnell weiterzuschlagen. Sein Blick glitt über mein Gesicht und blieb an meinen Lippen hängen. Levi streckte seine Arme langsam nach mir aus und legte sie an meine Hüfte.

Vorsichtig zog er mich zu sich und senkte seine Lippen auf meine. Sie waren, im Gegensatz zu seiner Nase, warm und weich, denn diese berührte mit ihrer eiskalten Spitze meine Wange.

„Das hätte ich schon viel eher tun sollen“, grinste er, als er leicht von mir zurückwich und in meine Augen sah. „Ja“, murmelte ich und zog ihn wieder zu mir, um ihn erneut zu küssen.

Ich konnte im Moment nichts anderes tun, als seine weichen Lippen auf meinen zu genießen. Mein Kopf war wie vernebelt und ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Ich wusste nur, dass heute ein ganz besonderer Tag war.
Eben ein Tag im Dezember.

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