Kapitel 9.4
Als wir zwanzig Minuten später nach unten gingen, erblickte ich die Räumlichkeiten des Hauses erstmals in hellem Tageslicht, ohne den Überwurf jener schummrigen Traumartigkeit, die sich bei Nacht über jedes Zimmer zu legen schien. Ich wusste jedoch, dass die Normalität, die der Einrichtung unter diesen Bedingungen anhaftete, genauso trügerisch war wie Richards Vertiefung in seine Arbeit.
Mariela saß in der Küche und las; sie trug eine asymmetrische, dunkelgraue Tunika sowie eine enge dunkle Jeans und schwarze Boots. Sie begrüßte uns, und als Amy mir das Tablett abnahm und zur Spüle brachte, lächelte sie mich an. „Gut geschlafen, junge Dame?"
Ihre rauchige, sinnliche Stimme, ihr elegantes glattes Haar und das modische Outfit – sie strahlte eine Anmutigkeit aus, die in hartem Kontrast zu der kehlig stöhnenden, unterwürfigen Frau von heute Nacht stand. Ich erwischte mich dabei, ihre Handgelenke und ihren Hals zu mustern, nach Spuren Ausschau zu halten, die davon kündeten, dass sie gefesselt und gewürgt worden war. „Schon, ja", sagte ich dabei langsam. „Und selbst?"
„Ich schlafe nicht jede Nacht ... fest." Sie legte das Buch beiseite, schob es ein paar Zentimeter über den Tisch. Dabei ließ sie mich nicht aus den Augen. „Man ist aufgewühlt ... rastlos ... Vielleicht kennst du das."
Ihre Fingernägel tippelten über den Einband. Füllten als einzige die Stille, die sich im Raum ausbreitete.
„Vielleicht", sagte ich.
Sie nickte knapp, sah dann einmal zu Amy und wieder zu mir. „Wollen wir dann aufbrechen, um deinen Wagen wiederzufinden? Amy meinte, ihr würdet den Waldweg bestimmt wiedererkennen, wenn wir ihn auf der Route 20 passieren."
Ich klimperte mit meinen Autoschlüsseln. „Klar doch."
Eine betörende Duftwolke von Rosen, Sandelholz und Ambra zog hinter Mariela her, als sie voranmarschierte. Sobald sie auf dem Flur war, wechselten Amy und ich einen Blick. Wir nickten uns zu.
„Ach, Mariela." Ich folgte ihr zur Garderobe, wo sie bereits ihre Autoschlüssel vom Haken nahm. „Hättest du vielleicht noch einen ... Gürtel zur Hand?" Ich deutete auf die dunkle Jeans, in die ich mich nach dem Aufstehen geworfen hatte, und die mir eigentlich wunderbar passte. „Ich mochte diese Hose von dir so sehr, als ich sie vorhin anprobiert habe ... aber sie sitzt doch noch ein wenig zu locker, fürchte ich."
„Unsere Gürtel trocknen noch", fügte Amy gewissenhaft hinzu.
Marielas Blick wanderte zu mir. Und ich wusste, was sie dachte, was ihr auf der Zunge lag, sodass meine Kontenance für einen kurzen Moment ins Wanken geriet. Der Fußboden vor unserem Schlafzimmer auch.
Wenn sie mein plötzliches Herzrasen bemerkte, schien sie es bewusst auszukosten, denn sie ließ sich Zeit, bis sie mich schließlich anlächelte. „Natürlich."
Sie ging nach oben. Sobald sie auf dem Flur verschwunden und außer Sichtweite war, lehnte Amy sich zu mir heran. „Meinst du wirklich, wir kriegen sie herum?"
„Sicher." Doch ich spürte den Zweifel, der an mir nagte, und Amy schien es zu merken.
„Sie zuckt nicht mal mit der Wimper, wenn wir Anspielungen machen."
„Sie ist schwer zu knacken", räumte ich ein, „aber es ist nicht unmöglich."
Mariela tauchte wieder an der Treppe auf. Amy flüsterte mir rasch zu: „Ich glaube, wir spielen weniger mit ihr als sie vielmehr mit uns."
Bevor ich etwas erwidern konnte, erreichte Mariela die letzte Stufe. „Der hier müsste dir passen, meine Liebe."
„Danke." Ich lächelte sie an und nahm den Gürtel. Straffes, schwarzes Leder. Als ich ihn mir umband und das Ende durch die Schnalle zog, entdeckte ich zwischen den Löchern ein paar Einkerbungen. Sie sahen aus wie eingestanzt, und meine Mundhöhle wurde ein wenig trocken.
Bissspuren.
Mariela schwang die Haustür auf. Ich schluckte, und als ich ihr und Amy auf den Vorhof folgte, schwappte Erregung durch meinen Unterleib wie Wein.
Der Pickup-Truck, den wir gestern bereits vom Hügel aus gesehen hatten, war ein Viertürer. Amy rutschte auf die Hinterbank; ich klopfte meine Turnschuhe noch einmal auf dem Boden ab, um den überschüssigen Dreck von gestern Abend loszuwerden, bevor ich auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Die ledernen Aromen der Sitze konkurrierten mit Marielas exotischer Duftwolke, sobald sie sich hinters Steuer setzte und den Motor startete.
Wir fuhren den Zufahrtsweg hinauf bis zur Landstraße, bogen dann in südliche Richtung ab. Die Mittagssonne streichelte warm über mein Gesicht, tunkte die umliegenden Felder und die dahinterliegenden bewaldeten Hügel in den Glanz des Hochsommers. Eine Viertelstunde verging, in der wir lediglich den Klängen des Motors und dem leisen Gedudel aus dem Radio lauschten, jeder in seinen Gedanken versunken. Mehrmals erwischte ich mich dabei, zu Mariela herüberzusehen und mich zu fragen, was wohl in ihrem Kopf vorging.
Als wir die Route 20 erreichten, grasten ein paar langhaarige, zottelige Ochsen auf einer angrenzenden Weide und schenkten uns ihre gleichgültigen Blicke. Hier und da schimmerten noch immer ein paar Pfützen in dem abgekauten Gras sowie am Straßenrand.
„Sitzt euch euer kleines Abenteuer noch immer in den Knochen?" Mariela bog ab und beschleunigte. Aus dem Radio drang Pokerface von Lady Gaga.
Mein Blick wanderte über den Waldesrand, der mit jedem weiteren Meter näher an die Straße zu kriechen schien. „Der Gedanke, Sport zu treiben, bereitet mir jedenfalls noch Unbehagen."
„Ein schönes, warmes Bad könnte euch entspannen. Eure Muskeln lockern."
„Das wäre vielleicht wirklich nicht verkehrt."
Die dezente Hebung ihres Mundwinkels. „So wie ich euch beide einschätze, könnte es zwischen euch aber sicherlich währenddessen ... zum Sport kommen. Nicht wahr?"
Ich hörte, wie Amy auf der Rückbank herumrutschte.
„Wir beschränken uns eben nicht nur auf Betten", sagte ich bloß. „Da sind einem die Hände manchmal ja mehr als nur gebunden."
„Gewiss", sagte Mariela. „Ihr mögt Wälder, Heuböden ... normale Böden ..."
In diesem Moment meldete sich Amy mit einem Räuspern zu Wort: „Ich glaube, da vorne ist der Weg, Justine."
Sie hatte Recht: Als ich meine Aufmerksamkeit von Mariela nahm und den unbefestigten Weg ausmachte, der sich in einiger Entfernung in den Wald hinaufschlängelte, erkannte ich ihn wieder. Mariela vergewisserte sich noch einmal, ob wir uns sicher seien, und als wir bejahten, bog sie auf den Weg ab. Der Truck schaukelte sich die Steigung empor, bog Äste und Zweige beiseite, tauchte in die schattige Welt des Waldes ein. Unter den Reifen knirschte und spritzte Erde. Jetzt, da der Moment näherkam, spürte ich, wie ein seichtes Kribbeln meine Nerven überfiel. Es war Nervosität – aber auch Erregung.
Ich wartete, bis sich der Pfad ebnete und wir die Stelle erreichten, an der Amy und ich gepicknickt hatten. Dann wandte ich mich erneut Mariela zu.
„Du kannst uns hier rauslassen, wenn du magst. Ab hier könnte es nämlich ein wenig schwer werden, den Wagen wieder zu wenden." Ich lächelte sie an. „Und es reicht ja, wenn eine von uns das Vergnügen hat."
Sie parkte den Wagen. „Und wenn dein Fahrzeug nicht mehr anspringt?"
„Ach ... du weißt ja, wo du uns findest."
Sie blickte mich einen Moment nur still an. Es war mir unmöglich, den Ausdruck in ihren Augen zu deuten.
„Was meint ihr denn, wie lange ihr braucht?", fragte sie dann.
„Für den restlichen Weg, meinst du?" Und genauso still, wie sie es getan hatte, fügte ich hinzu: Oder für etwas anderes?
„Vielleicht zwanzig Minuten", sagte Amy von der Rückbank. „Oder eine halbe Stunde."
„Du kannst ruhig schon mal vorausfahren." Ich schnallte mich ab und öffnete die Beifahrertür. „Wir kennen ja jetzt den Weg."
„Danke fürs Herbringen!" Auch Amy hüpfte aus dem Wagen.
Ich wartete, ob Mariela noch weitere Fragen stellen würde. Doch nach einem kurzen Moment des Überlegens nickte sie nur wieder knapp, und ihre Lippen formten sich erneut zu dieser Andeutung jenes halbmündigen Lächelns. „Dann mal gutes Gelingen. Falls etwas ist – Amy hat meine Handynummer."
Zwei Minuten später hatte sie den Wagen gewendet. Und fuhr den Weg zurück, den wir gekommen waren.
Amy und ich blickten ihr nach. „Glaubst du wirklich, sie hat den Köder geschluckt?"
Ich wartete, bis die Ladefläche des Trucks die Steigung hinabverschwunden war. „Sie hat es auf jeden Fall verstanden."
Der Motorenlärm verklang. Ich packte Amy bei der Hand und zog sie mit mir. „Komm. Ich will nicht mehr warten."
Sie kicherte. „Darauf, über mich herzufallen, meinst du?"
Ich grinste und hob ihre Hand an meinen Mund. Statt sie zu küssen, leckte ich einmal quer mit der Zunge über ihre Knöchel.
Hand in Hand folgten wir dem Weg. Stellenweise war der Boden noch schlammig vom vielen Regen, und nach einer Weile machten wir uns einen Spaß daraus, über die Pfützen zu springen oder zwischen ihnen entlangzubalancieren. Immer wieder lauschte ich dabei nach hinten, horchte auf den Klang eines Automotors, oder blickte über die Schulter, in der stillen, heimlichen Erwartung, eine weibliche Gestalt würde sich hinter dem nächsten Baum verstecken.
Sie ist neugierig. Sie muss neugierig sein. In diesem Moment erschien es mir beinahe abstrus, wie weit ich bereit war, zu gehen: Hatten wir sie tatsächlich so weit hier raus gelockt? Hatten wir unsere einzige Chance, sie weichzukriegen, tatsächlich nur unter der Voraussetzung gesehen, zwischen ihr und Richard den größtmöglichen Abstand zu bringen?
„Wenn sie uns folgt, wird sie sich große Mühe geben, im Verborgenen zu bleiben", sagte Amy. „Sie scheint mir nicht die Person zu sein, die ihrer Ungeduld die Oberhand gewährt."
„Nein. Dafür ist sie sicherlich zu stolz." Ich wandte meinen Blick wieder nach vorne und ließ ein paar Sekunden verstreichen. Dann, in leicht gesenktem Ton: „Du hast ihr also schon deine Handynummer gegeben?"
„Heute Morgen beim Frühstück, ja." Amy bemerkte meinen Blick und lächelte, während sich ihre Wangen röteten. „Ich bin wohl schon der Typ, der sich von seiner Ungeduld lenken lässt, was?"
Ich gab ihr einen Stoß mit dem Ellenbogen – zog sie aber zu mir heran, bevor sie davonstraucheln konnte. „Keine Sorge", sagte ich. „Mir geht's manchmal genauso."
Ich zog sie zu mir heran und küsste sie. Ich hatte ihre Lippen vermisst, das zitternde Verlangen und die fast schon rohe Gier, die sie mir gestern im Wald offenbart hatte, und als sie sich nun mit einem leisen Seufzen gegen mich lehnte und ihre Arme um mich schlang, befeuerte es meine Lust, als hätte sie meine Nerven wie mit einer Zündschnur in Brand gesetzt. Wir strauchelten über den Weg, platschten in eine Pfütze, tänzelten weiter bis an den Rand. Unsere Münder lösten sich dabei zu keiner Sekunde voneinander. Amys Zunge erkundete aufgeregt meinen Mund, meine Hände wühlten sich in ihr Haar, und mit einem Stöhnen stieß ich an den nächsten Baum.
„Ich will es hier machen", keuchte ich zwischen zwei Küssen hervor. „Gleich hier auf dem Weg. Zieh dich aus."
Unser gestriges Abenteuer schien unsere Hemmschwelle herabgesetzt, sie – zumindest hier draußen im Wald – gänzlich aufgelöst zu haben. Ohne ihren Mund von meinen zu lösen, schob Amy die Finger unter den Bund ihrer Jogginghose und streifte sie ab. Ich ließ ihr nicht einmal Zeit, daraus hervorzutreten, denn sofort ging ich vor ihr in die Hocke, schlang meine Arme um ihre langen, seidigen Oberschenkel und schob sie enger an mich. Ich leckte die Innenseiten ab, fand mit meiner Zunge ihre Schamlippen ... presste meinen gesamten Mund darauf. Amy stöhnte. Sie krallte ihre Finger in mein Haar und drückte mein Gesicht noch fester an ihren Schritt. Ergeben begann ich, ihre warmen, nassen Lippen zu erkunden, mit der Zungenspitze an ihrem Kitzler zu lecken. Ihre Säfte befeuchteten meine Nase, mein Kinn ... Ich schob meine Hände unter ihre Bluse und krallte meine Nägel tief in ihre Pobacken.
Sie zuckte zusammen, stellte sich auf Zehenspitzen. „Ja ..."
Ich leckte. Ungezügelt, gierig, ohne Pause. Speichel sammelte sich an meinen Mundwinkeln, vermischte sich mit Amys Säften und rann an meinem Hals hinab, baumelte in zähen Fäden zwischen meinen und ihren Lippen herunter. Schließlich, nach nicht mal zwei Minuten, ging ein Ruck durch ihre Beine, und ich spürte, wie sich die Muskeln in ihren Schenkeln verkrampften und sich ihr Orgasmus in der Form wilder, konvulsivischer Zuckungen entlud. Sie stöhnte laut und etwas hilflos, sank gegen mich und schien für einen kurzen Moment mit dem Gleichgewicht zu ringen. Sanft drückte ich gegen ihre Kniekehlen, sodass sie einsank, und manövrierte sie auf den Rücken. Sie lag quer auf dem Feldweg, als ich an ihr emporkletterte und dabei ihre Bluse höherschob, über ihren Bauch leckte und die Flüssigkeiten an meiner Zunge in ihrem Nabel verteilte.
Ziellos patschten ihre Hände in mein Haar und an den Saum ihrer Bluse. „Zieh mich ganz aus", hörte ich sie keuchen, „ganz, Justine. Ich will nackt sein."
Die Bluse wich von ihrem Körper, genauso wie Schuhe und Socken. Sie räkelte sich nackt im Dreck, wühlte ihre Hände in die halbtrockene Erde und verschmierte sie gedankenlos auf meinem Oberteil. Ich drängte mich ihr entgegen, küsste sie inbrünstig und umgriff dabei ihre Handgelenke, pinnte sie fester unter mir auf den Boden. Ihr Körper war warm, zitterte sowohl unterm Nachklang ihres Höhepunkts als auch in der Erwartung eines Weiteren. Ich konnte nicht anders, als mich an sie zu reiben, und tat es schon bald so grob, dass sie ihre Beine um mich schlingen musste, damit ich nicht über sie hinwegrutschte. Wir verkeilten uns in einer verschwitzten, dreckigen Umarmung.
„Sie schaut uns zu", stieß Amy aus, mit einer so selbstvergessenen Überzeugung, dass für Zweifel keinerlei Raum blieb, „sie schaut uns zu, sie schaut uns zu. Zeig ihr noch mehr."
Sie befreite mich aus meinem Oberteil. Die Waldluft liebkoste meine nackten Brüste und meinen Bauch, die Sonne überzog meinen Rücken mit einer Glasur aus angenehmer Wärme. Amy schlang einen Arm um meinen Nacken und beugte sich halb auf, machte sich mit ihren Zähnen an meinem rechten Nippel zu schaffen. Ich stöhnte auf, als sie hineinbiss und warf den Kopf zurück, genoss, wie sie den Dreck zwischen meinen Brüsten verteilte und meinen Hals ableckte.
„Mehr", wisperte sie dabei, „zeig ihr noch mehr."
Mir gelang es kaum, die dafür nötige Kontenance aufzubringen. Amy lutschte und saugte an meinem Nippel, jeder Schwung ihrer Zunge sandte eine heiße, stechende Woge der Erregung durch meinen Leib. Schließlich legte ich eine Hand an ihre Brust und brachte Abstand zwischen uns. Keuchend lag sie da, schaute mich erwartungsvoll an. Es dauerte einen Moment, bis ich mich auf die Beine gerichtet hatte und einen festen Stand behielt ... aber dann lächelte ich sie an.
Ich löste den Gürtel von meiner Jeans.
Amys Augen weiteten sich ein wenig. Beinahe anbetungswürdig beschaute sie das Gürtelende, das ich aus meinen Händen baumeln ließ. Da ich auch ein wenig Furcht in ihrem Blick las, wartete ich ab, ob sie vielleicht Einwände erheben würde.
Doch sie schluckte nur und sah mich aus erwartungsvollen Augen an. „Was soll ich tun?"
In meinem Unterleib zog sich etwas zusammen. „Komm her zu mir", stieß ich mit gepresster Stimme aus.
Meine Mundhöhle wurde trocken, als sie es tat – nicht auf den Beinen, sondern auf den Knien. Sie krabbelte auf mich zu wie ein Hund, der zu seinem Herrchen zurückkehrte.
Vor meinen Füßen hielt sie inne und schaute zu mir empor. „Und jetzt?"
Mein Herz klopfte, dass es in meinem Kehlkopf wehtat. Ich wusste nicht, woher diese überwältigende, beinahe schmerzliche Erregung kam, ich wusste nur, dass sie mich um den Verstand brachte. Ich hatte nicht erwartet, dass es sich so anfühlen würde. So ... machtvoll.
Ich schluckte. „Steh auf."
Amy gehorchte. Ihre Knie waren verdreckt, ihre Atmung war flach. Beinahe meinte ich das Adrenalin zu riechen, das durch ihre Glieder pumpte. Einen Impuls folgend, nahm ich das Gürtelende in eine Hand und strich damit über ihren Bauch. Amy erschauderte, wenn auch nur flüchtig. Ich presste meine Lippen zusammen und beförderte die Gürtelspitze noch ein Stück tiefer ... erreichte ihre äußeren Schamlippen.
Amy schloss die Augen und unterdrückte ein Seufzen. Mit dem straffen, dunklen Leder rieb ich über ihren feuchten Venushügel, auf und ab, in langsamen, gleichmäßigen Zügen. Dann nahm ich das Gürtelende zwischen zwei Finger. Rieb vorsichtig über ihre Spalte. Schob das Material ein kleines Stück hinein.
Mit einem Lächeln nahm ich zur Kenntnis, dass sie ihrerseits auf ihrer Unterlippe kaute. „Mach den Mund auf", raunte ich ihr zu. Sie hielt die Augen geschlossen, als sie es tat. Ich ließ das feuchte Gürtelende über ihren Bauch und zwischen ihre Brüste entlangwandern ... dann schob ich es zwischen ihre Lippen.
Diesmal stöhnte Amy laut. Sie öffnete den Mund noch weiter, leckte und saugte an dem Leder wie an einem Lutscher. Ich musste mich beherrschen, um nicht mit meiner freien Hand zwischen meine eigenen Beine zu greifen.
Schließlich nahm ich den Gürtel zurück. Ich deutete zu dem Baum, an den Amy mich eben gedrängt hatte – eine dünnstämmige, raue Eiche. „Geh dorthin. Schling die Arme um den Stamm."
Ihre nackten Füße tapsten durchs Gras, Halme umstrichen ihre Waden. Vorm Baum breitete sie die Arme aus und legte sie um den Stamm, schmiegte sich mit ihrem gesamten Vorderleib an die grobschlächtige Rinde.
Ich trat an sie heran. In wohlwissentlicher Erwartung, was ich vorhatte, hatte sie die Handgelenke bereits aneinandergedrückt. Mit kribbelnden Fingerspitzen begann ich, den Gürtel drumherum zu wickeln. Ich stülpte das Ende durch die Schnalle und zog es so straff, dass ihr keinerlei Bewegungsspielraum mehr blieb, schob den Dornen dann durchs nächstliegende Riemenloch und verknotete das überstehende Band zusätzlich auch um ihre Finger. Als ich zurücktrat, rüttelte Amy an ihrer Fesselung, doch sie gab nicht nach.
Ihre Stimme klang gedämpft gegen den Stamm, doch das leise Lächeln hörte ich trotzdem heraus: „Anscheinend bin ich dir ausgeliefert."
Auch ich lächelte. Ohne ein Wort zu sagen, machte ich einen Schritt zurück und betrachtete die Rückseite ihres Körpers: Den verdreckten Rücken, ihren Hintern, Ihre Beine. Mir gefiel die Vorstellung, wie sich ihre Brüste an die raue Rinde schmiegten, und kurzerhand trat ich wieder an sie heran und presste mich gegen sie, sodass der Druck erhöht wurde. Amy stöhnte leise auf.
Derweil ich meine Hände um ihre Hüften legte, beförderte ich meine Lippen an ihr Ohr. „Ich bind dich erst los, wenn du gekommen bist." Meine Finger zwängten sich zwischen ihre Schenkel und den Baum, hielten von vorne auf ihre Pussy zu. Sobald ich ihre äußeren Schamlippen erfühlte und sie ihren Unterleib ungeduldig bewegte, hielt ich inne.
„Willst du für mich kommen, Amy?" Ich knabberte an ihrem Ohrläppchen.
Sie schluckte. „Ja. Bitte."
„Du musst es mehrmals tun."
Das Leder knarzte, als sie ihre Arme unruhig bewegte. „Ich will es. Ich will mehrmals kommen."
Mein Zeigefinger begann, kaum merklich an ihrem Kitzler zu reiben. „Sicher?"
„Ja. Bitte, ja!"
Kreisende, sanfte Bewegungen, zu langsam für ihre inzwischen geschwollene, gereizte Perle. Sie stöhnte frustriert auf und bettete die Stirn an den Baum. Doch noch wollte ich das Tempo nicht erhöhen.
„Soll ich dich fingern?" Ich leckte über die Stelle hinter ihrem Ohr, küsste ihren Nacken.
Sie grummelte nur.
Ich musste schmunzeln. „Wie war das?"
„Finger mich." Sie hob das Gesicht wieder an, tänzelte von einem Bein aufs andere. „Finger mich, fick mich mit deinen Fingern."
Ich schob zwei Finger in Amys heiße, enge Spalte. Sie stöhnte kehlig auf und drängte sich mit ihren Hüften an meinen Schritt, drückte zusätzlich ihren Rücken durch. Ich bewegte meine Finger in einem steigernden, groben Rhythmus, lauschte dem Schmatzen und inhalierte gierig den Geruch von Amys Säften, während sie unter mir zitterte und stöhnte und zuckte. Mit den Fingern meiner anderen Hand rieb ich heftiger an ihrem Kitzler. Ich sah, wie sie die Arme anspannte und sich der Gürtel fester in ihre Haut schnitt.
„Mehr", stöhnte sie, ihre Stimme halb kehlig und halb brabbelnd. „Zeig – ihr – mehr."
Es überkam mich spontan. Ich konnte nicht behaupten, eine große Neigung in diese Richtung zu haben, doch die Unflätigkeit daran, die Anstandslosigkeit, obsiegte in diesem Moment über meine Vernunft, und eine neuerliche, heiße Welle der Lust durchschwappte sowohl meinen Kopf als auch meinen Unterleib, vertilgte jegliche Zurückhaltung.
Ich beschleunigte das Tempo meiner Finger noch mehr, spürte, wie sich Amy bereits unter mir verkrampfte, und schmiegte meine Lippen erneut an ihr Ohr.
„Piss", flüsterte ich mit heißer, zittriger Stimme. „Piss für mich an den Stamm. Jetzt."
Wenn sie zögern wollte, Bedenken hatte, so bemerkte ich nichts davon. Ihr Stöhnen ging in ein Jaulen über, der Höhepunkt überrollte sie und ihr warmer Urin überschwappte meine Finger, noch während sie erzitterte. Ohne jeden Anstand pisste sie an den Baum, verspritzte die Flüssigkeit völlig unkontrolliert und haltlos, derweil ich sie einfach weiterfingerte. „Oh ... fuck", hörte ich sie stöhnen, bevor sich ihr Unterleib ein weiteres Mal verkrampfte und ihr Körper unter mir in einem dritten Orgasmus erbebte.
Während sie nach Atem rang, griff ich zum Gürtel und nestelte ihn auf. Amys Hände baumelten herab. Ich lotste sie herum, sodass sie mit dem Rücken am Baum lehnte, wickelte den Gürtel auf Höhe unserer Köpfe um den Stamm und schob das Ende erneut durch die Schnalle. Als Amy bemerkte, was ich tat, war ich mit dem Kopf schon meinerseits in den geschlossenen Kreis geschlüpft und zog den Gürtel strammer. Das Leder presste sich an meinen Nacken und zwang mich dazu, Amys Gesicht näherzukommen. Unsere Lippen trafen sich, und Amy öffnete den Mund bereitwillig, überließ meiner Zunge sämtliche Besitzansprüche. Mein Vorderleib schmiegte sich eng an ihren. Wir standen in einer Pfütze aus Flüssigkeiten, und es war uns egal.
Unsere Küsse waren innig, langsam, heiß. Ich zog den Gürtel noch straffer, hinderte uns daran, uns überhaupt wieder voneinander lösen zu können, und begab mich mit meinen Fingern erneut auf Erkundungstour an ihrer Pussy. Beide Daumen spielten und zupften an ihrem Kitzler, Amy presste sich noch enger an den Stamm und wollte in ihrer Erschöpfung offenbar meinen Namen stöhnen. Doch ich ließ sie nicht.
„Nochmal. Komm nochmal, Amy."
Es war, als hätten die Orgasmen jedweden zusammenhängenden Gedanken aus ihrem Kopf gepustet. Ich massierte ihren Kitzler noch zwei, drei Sekunden weiter, dann erschauderte sie erneut und erstickte ihren Laut, indem sie ihre Lippen fest auf meine presste. Sie umklammerte mich und ergab sich den Kontraktionen, die sie durchrüttelten.
Vögel zwitscherten über unseren Köpfen. Ich lockerte den Gürtel und gewährte Amy etwas mehr Freiraum, damit sie nach Atem ringen konnte. Sie ließ sich Zeit.
„Du ...", schnaufte sie schließlich, die Finger noch immer seicht in meinen Rücken gekrallt, „bist echt pervers. Aber das gefällt mir."
Ich grinste und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Finden wir mein Auto. Wenn kein verdurstender Dachs vorbeigekommen ist, haben wir da noch Wasser, um uns zu waschen. Und Duschgel auch."
Ich löste mich von ihr. Doch erst, als ich den Gürtel bereits wieder umgebunden und mein Oberteil aufgefischt hatte, löste Amy sich vom Baum. Sie schaute den Weg hinab, bevor sie in meine Augen blickte. „Meinst du ...?"
„Vielleicht." Ich war im Begriff, mir mein Shirt überzuziehen ... sah dann jedoch keinen Grund, es zu tun. Ich beschloss, den restlichen Weg einfach oberkörperfrei zurückzulegen. „Und vielleicht werden wir es auch nie erfahren."
Amy machte nur ein zustimmendes Geräusch. Auch sie suchte ihre Klamotten auf ... grinste mich jedoch bloß an, als sie Bluse und Jogginghose bereits an ihre Brust drückte.
„Vielleicht ermutigen wir sie so ja, noch ein wenig am Ball zu bleiben." Ohne sich eines ihrer Kleidungsstücke anzuziehen, machte sie sich daran, dem Weg weiter zu folgen.
Ich lächelte nur. Und schloss mich ihr an.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro