Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 8.2


Es war völlig abstrus.

Ein Mann, der nicht an diesen Ort zu gehören schien, mit zwei nackten und verdreckten Mädchen im Schlepptau, die nicht von diesem Ort waren, vor der malerischen Kulisse eines bewaldeten Hügels, der im goldenen Licht der Abenddämmerung versank und seinen langen, tiefen Schatten über das Tal warf. Die Surrealität der Situation hatte mich dermaßen vereinnahmt, dass selbst mein Schamgefühl allmählich verklang, und ich fragte mich, ob ich einen solchen Moment bis vor wenigen Tagen überhaupt für möglich gehalten hätte. Wäre mir mein zukünftiges Ich während der nächtlichen Flucht aus Portland in der Windschutzscheibe erschienen und hätte mir genau hiervon erzählt, hätte ich womöglich nur hysterisch gelacht und mit dem Kopf geschüttelt.

Dann wiederum sagte ich mir, dass ich diese Reaktion wahrscheinlich bei jedem Ereignis gezeigt hätte, das ich auf dieser Reise bisher erlebt hatte.

Der Entdecker unseres kleinen Intermezzos stellte sich uns als Richard vor – ein Allerweltsname, wie ich ihn diesem Mann, zumindest seinem Äußeren nach, nicht zugeordnet hätte. Als er uns durch die Hintertür in die Küche seines Hauses führte, schlug uns zunächst eine Wand aus Wärme und exotischen Düften entgegen, die uns mit den Aromen von Kamille und Ingwer, von Petersilie und Rauch, umhüllte. Meine daraufbauende Neugierde bekam jedoch einen Dämpfer, denn die Einrichtung selbst war äußerst rustikal gehalten und dadurch genauso, wie man sie bei einem Landhaus dieser Art erwartete: Kirschrote, verzierte Schränke, Deckenbalken, Glasvitrinen, ein massiver, gusseiserner Herd und ein Spülbecken aus Naturstein. Hübsch anzusehen, aber nichts, was ich nicht erwartet hatte.

Dann aber bemerkte ich die Details: Eine Hand-Kaffeemühle, um der noch eine Duftwolke aus gerösteten Aromen zu schwirren schien. Kräutertöpfe, die an schwarzen, geschwungenen Nägeln baumelten und aus denen Sträucher von Schnittlauch, Dill und Petersilie hingen. Eine japanische Teekanne, die sich ihren Platz auf der Anrichte mit einem altertümlich anmutenden Messing-Kessel und einem Sammelsurium beschrifteter Teebehälter teilte. Ein Esstisch, dessen Baumstammplatte nahezu unbehandelt schien, in ihrer Grobheit gar selbstgemacht anmutete. Ein tiefschwarzer Küchenofen an der Wand zu unserer Rechten, in dem ein Feuerchen prasselte und der die Zimmerluft mit den würzigen Aromen von Rauch und gebackenem Brot schwängerte.

„Ich habe mich gerade an einem neuen Rezept versucht, als ich euch dort oben auf dem Hügelkamm bemerkte." Richard deutete zuerst auf die Arbeitsplatte, wo ich noch ein paar Mehlreste entdecken konnte, dann auf das Fenster direkt darüber. Es rahmte den Hügel ein wie ein Gemälde. „Ihr könnt euch denken, dass ich ... ein wenig irritiert war."

Wir schwiegen beide. Während er ein Geschirrtuch zur Hand nahm und sich die Hände abputzte, bewegte ich meine Zehen und konnte nur mit Mühe ein wohliges Seufzen unterdrücken. Der Ofen wärmte den gekachelten Fußboden, und ich genoss, wie die Wärme meine Fußsohlen belebte und an meinen Beinen hinaufkroch.

Amy räusperte sich. „Sind Sie, äh ... Bäcker? Backen Sie häufiger?"

Ich hörte förmlich, was ihr bei diesem Smalltalk-Versuch durch den Kopf ging: Versuchen wir doch mal, der Situation etwas Normalität abzugewinnen! Reden wir mit ihm! Selbst wenn wir dabei nackt sind und Aromen von Wald und Vaginalsekret versprühen, reden wir!

„Ich bin nichts Halbes und nichts Ganzes, könnte man sagen." Richard schaute noch immer aus dem Fenster – so als würde er den Ausblick tatsächlich wie ein Gemälde bewundern. Aber etwas sagte mir, dass er uns einfach die Unannehmlichkeit ersparen wollte, weiterhin seinen Blicken ausgesetzt zu sein. „Ich kann viele Dinge, aber keine so wirklich richtig, schätze ich. Und das genügt. Meine Lebensgefährtin ist die bessere Bäckerin von uns beiden."

Amy und ich wechselten einen kurzen Blick. Womöglich hatte sie seine Finger auch schon nach einem Ring inspiziert.

„Wohnt sie auch hier?", blaffte Amy heraus.

Ich gab ihr einen Tritt gegens Schienenbein.

Geistesabwesend trocknete sich Richard die Hände noch einen Moment ab; dann legte er das Tuch beiseite und sah Amy lächelnd an. „Warum fragst du?"

„Äh ..." Die aufsteigende Röte in ihrem Gesicht schien jedes Wort aus ihrem Kopf zu vertreiben, das sich bilden wollte. „Naja ... ich habe sie bisher, äh, noch nicht gesehen."

„Du warst ja auch noch nicht im restlichen Haus."

Ihr Gesicht glühte förmlich. „Ich dachte nur, Sie hätten ihr vielleicht – also, womöglich gesagt, dass –"

„Sie ist drüben in Corvallis. Beim Reiten. Das sollte dich ja wiederum nicht überraschen, unseren Pferdestall hast du ja schließlich gerade erst gesehen."

Ich möchte sterben, schien Amys Blick jetzt zu sagen.

Richard grinste bloß und klopfte sich die Hände ab. „Kommt, ich zeige euch das Bad."

Wir betraten einen längeren Flur, von dem mehrere Räume abzweigten; durch einen Torbogen erhaschte ich einen flüchtigen Blick auf das Wohnzimmer, in dem ich lange, zugezogene Vorhänge, große Sessel und einen imposanten Kamin ausmachte. Dann führte uns Richard eine Treppe hinauf und lotste uns über einen noch düstereren Flur. An den Wänden hingen Gemälde, die Landschaften und Portraits in abstrakten, geometrischen Formen zeigten, dezent beschienen von kleinen, strahlweißen LED-Streifen, die unter den Rahmen angebracht waren. Als Richard vor einer Tür innehielt und wir zum Stehen kamen, konnte ich auf einem der Bilder die Signatur erkennen. Es war seine.

„Nimmt euch ruhig Zeit." Als Amy mit einem piepsigen „Danke" über die Schwelle trat, wandte sich Richard an mich. „Justine, richtig?"

Ich nickte knapp.

Er deutete auf die Bisswunde an meinem Hals. „Darf ich?"

Ich wandte mich um, damit er eine bessere Sicht hatte. Sobald er hinter mir stand und mein nasses Haar beiseite strich, roch ich die dezente, erdige Note seines Aftershaves und einen schweren Honigduft, der von seinen Händen ausging – ein Zeugnis seiner Backbeschäftigung. Seine Fingerspitzen wanderten mit einer seltsamen Besonnenheit an meinem Nacken entlang, wirkten zielgerichtet und sanft zugleich. Ein seichtes Brennen setzte ein, als sie die Wunde berührten. Doch es war mir egal. Die Nähe zu seinem Körper bereitete mir mehr Hitze als der Ofen in der Küche.

„Hm. Ihr seid euch wirklich angegangen da oben, kann das sein?"

Ich erwischte mich dabei, zu lächeln. Die Augen zu schließen und es mir nochmal vorzustellen. „Ja. Ein paar Stunden lang."

„Aber ihr wart nicht von Anfang an nackt – oder?"

Sein Zeige- und Mittelfinger wanderten ein Stück weiter – hinter meinem Ohr hinauf. Wie automatisch legte ich meinen Kopf zur Seite, um ihm mehr Platz zu gewähren. Es geschah, ohne dass ich darüber nachdachte.

„Nein. Wir haben noch Krempel da oben. Unser Zelt. Mein Auto. Aber das steht ein paar Meilen entfernt auf der anderen Seite des Waldes."

„Wenn du willst, können wir noch raufgehen. Mit etwas Glück finden wir ja wenigstens euer Zelt. Zumindest eure Wertsachen hättet ihr dann schonmal wieder."

„Hm. Du kennst dich also da oben aus?"

„Diese Wälder bilden praktisch meinen Hintergarten. Ich habe sie schon häufig erkundet."

Er schob ein paar weitere Strähnen beiseite, um eine bessere Sicht auf die Verletzung zu haben, nahm auch die andere Hand hinzu, um sie zu inspizieren. Die Berührung elektrisierte mich. Am liebsten wollte ich gegen ihn sinken und seine straffe Brust an meinem nackten Rücken spüren, fühlen, wie die kühle, harte Lasche seines Gürtels an meinem Steißbein entlangrieb und sich der raue Stoff seiner Jeans an den Rückseiten meiner Oberschenkel schmiegte. Würde ich mich dazu jedoch hinreißen, wäre ich die größte Heuchlerin aller Zeiten. Ich hatte durchaus verstanden, weshalb er seine Lebensgefährtin erwähnt hatte.

Deshalb löste ich mich von ihm und wandte mich um. „Und was dann?"

Meine Brüste schauten ihn jetzt genauso offen an wie meine Augen, doch er sah nicht eine Sekunde zu ihnen hinab. „Ihr könnt meinetwegen auch da oben bleiben – wenn euch das lieber ist." Er zuckte mit der Achsel. „Aber Mariela und ich haben auch zwei Gästezimmer. Nicht dass euch das wichtig zu sein scheint, aber vielleicht vermisst ihr ja inzwischen doch ein wenig den Komfort eines normalen Bettes. Ihr könnt also gerne hier übernachten, wenn ihr mögt."

Der Gedanke erwärmte meinen Magen. Gleichzeitig konnte ich das natürlich nicht so vorschnell durchscheinen lassen. „Wir wollen wirklich nicht noch mehr Umstände bereiten ..."

Er wimmelte nicht ab. Stattdessen hob sich nur einer seiner Mundwinkel. „Ich glaube, das ist gelogen, Justine."

Ich schaute ihn nur an. Aus dem offenen Bad vernahm ich den Klang prasselnden, heißen Wasers.

Richard deutete auf meine Verletzung. „Ein Pflaster wird wohl reichen. Im Spiegelschrank sind welche. Ich lege euch Klamotten vor die Tür und setze unten etwas Tee an." Damit machte er kehrt und verschwand in einen der angrenzenden Räume – womöglich dem Schlaf- oder Ankleidezimmer.

Ich tapste ins Bad und schloss die Tür hinter mir. Amy hatte lediglich die weißen, dezenten Leuchtstoffröhren an den beiden Waschbecken angeschaltet, und mir gefiel die Halbdunkelheit, in die sie den Raum hüllten. In dem aufsteigenden heißen Dampf erblickte ich dunkelgraue Fliesenwände, eine verglaste, moderne Duschkabine und eine Badewanne, die sich auf einer Art Bambuspodest unter dem Fenster verbarg.

Als ich zu Amy in die Kabine trat und das heiße, dampfende Wasser auf mich niederprasselte, erschauderte ich mit einem wohligen Seufzen. Gleichzeitig biss ich die Zähne zusammen, weil ich augenblicklich jede Schramme an meinem Körper spürte.

„Alles okay?" Amy schmiegte sich auf genau jene Art an mich, wie ich es mir eben bei Richard ausgemalt hatte. Sofort schlang ich die Arme um sie und legte mein Kinn auf ihre Schulter.

„Du hast einen festen Biss. Aber das gefällt mir." Ich schloss die Augen, wollte mich nur auf das heiße Wasser und Amys Nähe konzentrieren.

Sie schien es zu spüren. Eine Weile standen wir nur da, ergaben uns dem heißen Wasser, spülten uns frei vom Schmutz des Waldes und den Spuren unserer Triebhaftigkeit. Irgendwann vergrub Amy eine Hand in meinem Haar und schmiegte sich noch enger an mich.

„Er hat ein schönes Bad", murmelte sie, noch laut genug, dass ich es trotz des Wasserprasselns verstehen konnte.

Ich hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Hat er, ja." Ich erzählte ihr von seinem Angebot, uns bei der Suche nach unserem Zeltplatz zu helfen und uns für die Nacht in seine Obhut zu nehmen.

Amy schien es zu gefallen. „Er ist sehr hilfsbereit."

„Man begegnet ja auch nicht jeden Tag zwei nackten jungen Frauen, die sich in aller Selbstvergessenheit durch das Stroh auf dem eigenen Heuboden wälzen." Ich konnte nicht widerstehen, an ihrem Ohr zu knabbern. „Ich wette, er fühlt sich gerade wie der Star in einem Pornofilm."

„Es ist nicht selbstverständlich, was er hier tut, Justine." Amy blickte zur Tür, als könne sie Richard dadurch sehen. „Er hätte uns mit einem – keine Ahnung – Besen oder so fortscheuchen können. Wie so eine alte Hexe. Er hätte uns maßregeln, einen Riesenaufstand veranstalten können. Er hätte auch die Polizei rufen können."

Ich wollte protestieren – oder zumindest wollte es mein Ego –, sah jedoch ein, dass es irrational war. „Du hast ja Recht", sagte ich seufzend.

Amy lächelte sanft ... bevor sich ihre Mundwinkel zu einem Grinsen hoben. „Glaubst du, er hofft auf eine Wiedergutmachung? Auf eine Art ... Erwiderung für seine Gefälligkeit?"

„Du hast ihn doch gehört. Er hat eine Freundin."

„Ja. Aber irgendwie spielt er mit uns. Hast du das nicht bemerkt?"

Ich lächelte, versuchte das heiße Gefühl in meinem Magen dabei aber zu ignorieren. „Du wünscht dir wohl sogar, er wäre der Star eines Pornofilms, was?"

Du hast ihm auf den Hintern geguckt."

„Das stimmt doch überhaupt nicht."

„Doch. Ich hab es bemerkt, als ich ihm auf den Hintern geguckt habe."

„Kleines Luder." Ich hauchte ihr einen zweiten Kuss ins Haar, dann griff ich an ihrem Kopf vorbei zu den Shampoos und Duschgels auf dem kabineneigenen Wandregal. „Lass mich dich einschäumen und ein bisschen massieren. Wir werden morgen gewaltige Schmerzen haben."

Ein leises, verträumtes Lächeln schwang in Amys Stimme mit. „Das war es wert."

Da ich dem nichts hinzuzufügen hatte, machte ich mich ans Werk.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro