Kapitel 10.1
An Schlaf war nicht zu denken.
Es war dunkel in unserem Zimmer. Ich starrte an die Decke, hatte eine Hand ins Laken gekrallt und war der Rastlosigkeit ergeben, die durch meinen Körper peitschte wie eine wütende, heiße Flut. Neben mir atmete Amy sanft. Ich beneidete sie schon fast darum, dass sie bereits vor mehr als einer Stunde eingeschlafen war. Ein frischer, betörender Minzgeruch hing noch an ihrem Körper. Vorm Schlafengehen hatten wir Marielas Rat beherzigt und ein gemeinsames Bad genommen – gedimmtes Licht, beschlagene Fensterscheiben und feuchte Fliesen, Neckereien über und unter dem Wasser. Während sich Amy mit dem Rücken an mich geschmiegt hatte, hatte ich ihr alles erzählt, ihr gebeichtet, dass unsere beiden Gastgeber mich erwarteten. Und sie hatte gekichert. Hatte ihren Hinterkopf an meine Schulter gelegt und zu mir aufgeschaut, ihre Wangen gerötet von der Hitze des Wassers und ihre Stirn von einem feinen Schweißfilm überzogen.
„Dann gehorch ihnen", hatte sie lächelnd gesagt. „Und erzähl mir danach alles."
Ich schluckte, kniff die Augen zusammen. Silhouetten tanzten durch die Dunkelheit; Bilder des heutigen Tages und Fragmente von Fantasien, die sich in der Wirklichkeit zusammensetzen wollten, nicht mehr nur in meinem Kopf bleiben wollten – ein wirbelndes Konglomerat von Vorstellungen, das mich regelrecht schwindelig werden ließ. Mein Shirt – das einzige Kleidungsstück, das ich trug – klebte mir am Leib, und meine Haut fühlte sich so strapaziert an, dass ich sicher war, jede fremde Berührung würde mich zum Bersten bringen. Meine Brustwarzen waren hart, und das Nervengeflecht in meinem Unterleib pulsierte, mit jeder voranschreitenden Minute mehr und mehr.
Es trieb mich in den Wahnsinn.
Ich wälzte mich auf die Seite und starrte den roten Ziffern des Funkweckers entgegen. Viertel vor zwei. Mariela hatte gesagt, dass ich nicht vor zwei bei ihnen erscheinen durfte – und das sicherlich nur aus dem Grund, um mich noch mehr auf die Folter zu spannen. Amy und ich hatten uns kurz nach zwölf schlafen gelegt, und als wir vom Bad in unser Zimmer gegangen waren, hatte unten noch Licht gebrannt. Hatten die beiden sich einen finsteren Plan zurechtgeschmiedet? Hatten sie mit einer Flasche Wein auf ihren Sieg angestoßen? Hatten sie überhaupt keinen Gedanken an mich verschwendet, sondern meinen Gehorsam einfach als gegeben und selbstverständlich betrachtet? Jede dieser Möglichkeiten verdeutlichte meine Unterwürfigkeit den beiden gegenüber. Jede dieser Möglichkeiten erregte mich.
Mit einer Hand strich ich an der Innenseite meines Oberschenkels entlang. Nur seicht, doch es genügte, dass ich zwischen den Zähnen scharf Luft einsog.
Zehn vor zwei.
Mariela hatte mir untersagt, mir bis zu der Begegnung mit ihr und Richard Befriedigung zu verschaffen. Es war ein beiläufiger Satz gewesen, den sie mir beim Verlassen des Waschraums zugeworfen hatte, so als hätte sie schon beinahe vergessen, ihn zu sagen – oder als wäre sie sich nicht der Folter bewusst, derer sie mich dadurch in den jetzigen Stunden aussetzte. Auch das Bad mit Amy hatte sich dadurch weitaus weniger entspannend für mich angefühlt, als ich gehofft hatte, und irgendetwas sagte mir, dass Mariela uns diesen Vorschlag überhaupterst aus diesem Grund gemacht hatte. Ich war bereits den ganzen Tag über angeheizt gewesen, und die Gewissheit des Bevorstehenden machte es nur noch schwerer, nicht die Beherrschung zu verlieren.
Denn auch ich schaue gerne zu, Kleines. Und Richard will dich fast so sehr, wie du ihn willst.
Fünf vor zwei.
Bist du ein braves Mädchen, Justine?
Ich schlug die Bettdecke beiseite. Ich konnte diese letzten Minuten nicht mehr warten. Mein Herz klopfte mir bis in die Kehle, pochte heftig unter meiner Brust. Ich schwankte etwas, als ich meine Füße auf den Laminatboden absetzte und mich erhob. Meine Knie waren weich. Die Dunkelheit vor mir drehte sich, lockte mich mit ihrer verführerischen Ungewissheit, zog mich in eine Strömung, die mich Richtung Zimmertür lenkte. Es war genauso wie letzte Nacht – nur wusste ich, was mich diesmal erwartete. Mein T-Shirt klebte mir vor Schweiß am Rücken, und als ich die Hand auf die Klinke legte, zitterten meine Finger, als würde mich ein jäher, heftiger Schüttelfrost überkommen.
Wie das kleine Mädchen von damals, das sich mitten in der Nacht auf den Weg zu ihren Eltern gemacht hatte, tapste ich auf den Flur.
Kein Licht, kein Geräusch. Alles war still – und doch trieb gleichermaßen etwas durch diese Schwärze, etwas so Haptisches und Allgegenwärtiges, dass ich das Gefühl hatte, in die schwarzen Fluten eines Ozeans einzutauchen, dessen Wassermassen mich nun umschlossen. Ich schluckte erneut und setzte einen zitternden Fuß vor den anderen. Mit jedem weiteren Schritt schien es, als würde der Druck immer stärker auf mich einwirken, mich vereinnahmen, mich hinab ziehen. Die Strömung trieb mich voran und lenkte mich, ohne dass ich noch bewusst darüber entschied. Sie sickerte in meinen Kopf und übermannte meinen Verstand, trieb seine Restbestände weit zurück in die hintersten Winkel meines Gehirns. Ich leckte mir über die Lippen und meine Augen fixierten die Silhouetten jener Schlafzimmertür, die erneut einen Spaltweit offenstand.
Bist du ein braves Mädchen, Justine?
Auf halbem Weg zog ich mein T-Shirt einfach aus. Warf es achtlos irgendwo auf den Boden, genoss den Rausch des Adrenalins, der mich darauf überkam und die frische Luft, die über meine entblößten, harten Nippel strich. Und dann begab ich mich auf die Knie. Ich krabbelte die letzten Meter, trotz – oder gerade wegen – der Unbequemlichkeit an meinen Händen und Knien. Als ich dabei den Geruch meiner eigenen Feuchtigkeit wahrnahm, die bereits jetzt triefende Nässe an meinen Schamlippen spürte, verkrampfte ich mich jäh und stöhnte leise auf. Für den Bruchteil einer Sekunde übermannte mich die Vorstellung, mich einfach hier auf den Rücken zu legen und es mir selbst zu machen – ohne Zurückhaltung, ohne Scheu und verloren im Wirbelwind meiner Empfindungen. Doch ich ließ mich weitertreiben ... wollte weiter haltlos sein. Versinken. Ich hatte mich zu lange an Jasper gekrallt, hatte gefürchtet, ohne seinen Halt unterzugehen. Nie hatte ich in Betracht gezogen, dass ich schwimmen konnte, mich selbst retten konnte. Mich den Fluten mehr als nur ergeben wollte, weil ich ein Teil von ihnen war und in ihre Welt gehörte.
Als ich die Tür erreichte, rauschte mir das Blut so heftig in den Ohren, dass ich ein konstantes Fiepen vernahm. Ich zwängte mich durch den Spalt wie ein Hund, der sich nach seinem Herrchen sehnt, krabbelte voran in die Dunkelheit und inhalierte die Aromen, die sich vor mir entfalteten: Die Düfte zweier fremder Menschen und ihrer Bettwäsche und der glühenden Verheißung, die in dem gesamten Haus schwebte und sich hier, in diesem einen Raum zu einem heißen Konzentrat bündelte. Ein Schauder, eine Wallung aus Hitze und Kälte gleichermaßen, kroch über meinen Rücken, als ich ihre Silhouetten im Bett ausmachte. Meine Mundhöhle war staubtrocken, meine Lippen waren halb geöffnet. Mit den Fingernägeln kratzte ich über den Boden, als ich innehielt und ihren Atemzügen lauschte.
Das hier kann nicht wirklich passieren.
Doch die Unwirklichkeit der Situation verschmolz mit ihrer Sonderbarkeit, und alles verdichtete sich, verkam zu einem einzigen, fast schon fieberartigen Delirium, das seinen Siedepunkt erreicht hatte. Ich krabbelte auf das Bett zu, erfühlte die glatte, kühle Beschaffenheit der Holzfußleiste, strich mit gespreizten Händen daran hinauf und schob die Finger über die Kante der Matratze, so als würde ich zaghaft eine Bergspitze erklimmen. Ich krallte die Nägel ins Laken. Und dann zog ich mich langsam hinauf.
Ich wusste nicht, ob sie schliefen. Ich wusste nicht, ob sie mich bereits bemerkt hatten. Es spielte keine Rolle. Ich war der Eindringling. Ein fremdes Mädchen, das zu zwei fremden Menschen ins Bett kroch. Ich roch ihre Körper – Marielas süße Sandelholzaromen und Richards herben, erdigen Rasierwasserduft – und als ich mit beiden Händen über die Bettdecke strich und ihre Knöchel und Waden erfühlte, stieß ich zitternd den Atem aus, bewegte mich unruhig. Meine Feuchtigkeit benetzte das Laken, und meine Düfte mischten sich mit den ihrigen.
Richard lag zu meiner rechten. Die Decke reichte ihm nur bis an die Knie. Ich sah, dass er auf dem Rücken lag.
Nackt war.
Da war ein Funke aufglimmender Furcht – Hatten sie mich zum Narren gehalten? Nur herumgespaßt? War nichts von all dem Bisherigen ernst gewesen, und ich blamierte mich gerade bis auf die Knochen? –, doch er verpuffte, erlosch unter der tosenden, aufbrausenden Lust, die wie ein Tsunami über mich hinwegrollte, mich tiefer ins Laken drückte ... die mich vollkommen beherrschte und mich in diesem hauchkurzen Moment, auf der Schwelle zwischen Fantasie und Erfüllung, zu einer regelrecht Besessenen machte. Das Bettzeug raschelte. Als ich Richards Leib mit meinen blanken Händen erfühlte – seine warmen, nackten Oberschenkel, seinen straffen Bauch, sein getrimmtes Schamhaar und seine harte, lange Erektion, die bereits alles sagte, was gesagt werden musste –, entfuhr mir kein einfaches Stöhnen mehr, sondern ein Grunzen; ein so tiefer, animalischer und hungriger Laut, dass ihm nichts menschliches mehr anhaftete, nur aus rohem, primitivem Verlangen bestand.
Das war mein letzter, bewusster Gedanke in dieser Nacht.
In dem Moment, in dem ich auf ihn kletterte, umpackte er grob, mit einem leisen Knurren, meine Taille. Der Siedepunkt war erreicht. Es brach sich Bahn. Jedwede Zurückhaltung, jedwede scheue Annäherung, die wir uns im Vorfeld vielleicht ausgemalt hatten, zerfloss augenblicklich. Wir warteten nicht. Seine Finger gruben sich in mein Fleisch und ich stöhnte auf, und als ich seinen Schwanz an meinen Schamlippen spürte, drückte ich mein Becken blind nach vorn, weil ich es keine Millisekunde mehr aushielt. Er drang in mich ein – hart, fordernd. Ich stöhnte kehlig auf, stützte mich mit den Händen neben seinem Kopf ab und beugte mich tiefer, und er stieß sofort kräftiger zu. Mein Unterleib wurde durchgeschüttelt. Farben blitzten in der Dunkelheit auf. In wilder, versessener Gier erwiderte ich seine Stöße, krallte die Finger fester ins Laken, grub die Zähne in meine Unterlippe. Schweiß rann an meiner Schläfe hinab. Seine Hände umschlangen meinen Rücken und meinen Po, glitschten über meine nasse Haut, und ich presste mich noch fester an ihn, stöhnte jetzt völlig ungehalten, verloren. Meine Brüste rieben über seinen Körper, mein Mund stand offen, ohne dass ich wusste, ob ich seine Haut küssen oder ablecken oder beißen oder schmecken wollte. Seine Stöße wurden schneller, und heiße Schauer durchsandten mich, elektrisierten mich, brachten meine gesamte Haut zum Prickeln und mein Innerstes zum Kochen.
Mariela sah zu.
Ich war in der Lage, durch simple Penetration zu kommen – am Strand mit Adam war es geschehen, und auch bei Jasper hatte ich dadurch den ein oder anderen Höhepunkt erreicht. Doch im Normalfall dauerte es eine Weile. Hier dauerte es nur wenige Sekunden. Sobald ich Marielas Gesicht aus dem Augenwinkel entdeckte, war es um mich geschehen, und ich verkrampfte mich und zuckte, vor meinen Augen explodierten die Farben in wilden, fraktalen Mustern und die tosenden, schäumenden Wellen eines Orgasmus krachten über mir zusammen. Richards Arme schlossen sich noch enger um mich, drückten mich an seinen Körper als würde er fürchten, ich könnte mich nicht mehr halten und würde jeden Moment runterfallen, und dabei stieß er einfach weiter zu. Es durchschüttelte mich, in heftigen, pulsartigen Schüben, und ich leckte ihm am Hals entlang.
Neben uns regte sich Mariela. Sie zog die Decke von ihrem nackten Leib. Wandte sich uns zu. Strich mit der Hand von ihren Brüsten zu ihrem Bauch, dann noch tiefer bis zwischen ihre Beine. Sie berührte sich.
Meine Lippen verzogen sich, glaubte ich, zu einer Art Lächeln. Schnaufend erwiderte ich Richards Stöße daraufhin noch mehr, und er riss mich am Haar empor und beförderte meinen Mund an seinen. Unsere Zungen umspielten sich keuchend, hinterließen Fäden von Speichel zwischen unseren Lippen, lösten sich immer dann voneinander, sobald er tiefer zustieß. Sein Schwanz füllte mich komplett aus, meine Pussy schien seinen Schaft regelrecht zu umschließen, und die Gewissheit, wie tief er in mir war, reichte aus, um erneut heiße Kontraktionen durch meinen Unterleib zu senden. Ich winselte, zuckte unkontrolliert, biss ihm in den Hals, wurde ein zweites Mal hinweggerissen, in einen rauschenden, heißen Sog, in ein Meer aus flüssigem Feuer, das sowohl mein Rückenmark als auch mein Hirn in Brand setzte, und es war noch nicht genug. Zu behaupten, ich würde seine Stöße daraufhin wie eine Wahnsinnige erwidern, wäre noch eine Untertreibung gewesen, und auch Richard drängte sich mir noch haltloser, noch versessener entgegen. Alles Sein reduzierte sich auf klatschende, schmatzende Laute, auf schaudernde Wellen, die mich durchsandten, auf grunzendes, primitives Stöhnen. Auf Hitze, Glut, einem lodernden Feuer, das sich rasend in unseren Körpern und Köpfen ausbreitete.
Marielas lange, filigrane Finger strichen über meinen Rücken. Als Reaktion drückte ich ihn durch, krümmte die Zehen. Es raschelte neben mir, als sie näher heranrückte, doch ich klammerte mich nur noch energischer an den Körper ihres Freundes, fickte ihn verzweifelt weiter. Er drückte mich mit einer Hand empor. Seine Finger umschlossen erst meine linke, dann meine rechte Brust, und er knetete sie beide, dass ich intuitiv den Kopf in den Nacken warf. Mariela schlang ihre Arme von hinten um mich. Ich spürte, wie ihre Brüste an meinem Rücken rieben, wie ihr warmer Atem an meinem Ohr entlangstrich, bevor sich auch ihre Finger um meine Nippel legten. Sie kniffen. Daran zogen.
Mein Becken zuckte. Ich ergoss mich, direkt dort über Richards Schwanz und seinen Unterleib und die Matratze. Ein wohltuendes, heißes Rauschen setzte in meinem Kopf ein. Er patschte in die Flüssigkeiten, verschmierte sie auf meinem Bauch, auf meinen Brüsten, auf Marielas Fingern. Sie spreizte eine ihrer Hände, strich damit über meinen Hals, beförderte meinen Kopf tiefer in den Nacken. Als ihre Finger meine Lippen erreichten, schmeckte ich mich selbst. Ich lutschte an ihren Fingern, saugte daran, und sie küsste mich auf den Nacken, und Richard stieß weiter in mich, knetete meine Brüste, füllte mich aus.
Komm in mir. Ich will, dass du in mir kommst.
Sie schienen es zu wittern, zu erwarten, meinen Wunsch und mein Verlangen. Denn ich vernahm etwas zu spät, dass Marielas Hand kräftigeren Druck an meinem Kinn ausübte, dass sie mit der anderen an meinem Haar zerrte, und dass Richard seinen Arm weiter streckte, um mich von ihm herunterzuschieben. Ich winselte, als sich sein Schwanz aus mir zurückzuziehen drohte, drückte ihm mein Becken verzweifelter entgegen. Doch sie hatten sich entschieden. Entschieden, wo die Schwelle zur Bestrafung liegen und worin meine weitere Rolle für diesen Moment bestehen sollte.
Richard zog seinen Schwanz aus mir. Mir bleib kaum Gelegenheit, das Gefühl der Leere zu registrieren, denn Mariela krabbelte wieder neben mich und lotste mich weiter Richtung Bettende. Ich gehorchte – mit großem Widerwillen –, und als meine Zehen den Fußboden streiften, fanden meine Augen ihr Gesicht. Sie küsste mich, heiß und inbrünstig, und ich erwiderte es wie das brave Mädchen, das ich den beiden gegenüber zu sein hatte und sein wollte, bevor sie sich wieder von mir löste und mich dadurch entließ. Zitternd, mit dem Hintern voran, begab ich mich auf den Fußboden, ohne jedoch den Blick von den beiden zu nehmen. Denn nun war es Mariela, die auf Richard kletterte. Die ihre Beine weit spreizte. Und die ihn mit einem tiefen Stöhnen in sich aufnahm.
Sie fickten. Vor meinen Augen. Ich sah die rhythmischen Bewegungen ihrer Körper, sah das geschmeidige Tempo, in dem sich Marielas Hintern vor und zurückbewegte, hörte die schmatzenden, nassen Laute, roch die Aromen, die das Zimmer ausfüllten. Ich ließ mich auf den Rücken sinken, direkt dort auf dem Boden. Ich spreizte meine eigenen Beine. Und ich legte eine Hand an meinen Kitzler.
Für einen Augenblick war mir, als würde nun Mariela über die Schulter sehen und auf mich hinablächeln.
Im Rhythmus ihres Schnaufens begann ich, an meinem Kitzler zu reiben. Sofort schossen heiße Stromstöße von meinem Unterleib durch meinen Körper; stöhnend biss ich mir auf die Unterlippe und drückte den Rücken durch. Mittel- und Zeigefinger meiner anderen Hand trieb ich tief in meine Pussy, imitierte Richards Stöße. Ich hörte, wie sie das Tempo verschnellerten, bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Mariela sich tiefer über Richard beugte und ihn zu küssen schien, und die Tatsache, dass sie mich ausgrenzten, ignorierten, mich nicht mehr teilhaben ließen und mich in gewisser Weise nur benutzt hatten, um ihr eigenes Liebesspiel anzuheizen – alles davon kam zusammen, kulminierte, überwältigte mich, jetzt in diesem einen Moment. Ich zuckte und stöhnte kehlig, rutschte durch den Schweiß, der sich binnen kürzester Zeit unter meinen Schultern und Hinterbacken gebildet hatte, kam unter konvulsivischen Zuckungen. Kam in Angesicht der Tatsache, dass ich genau das wollte, was sie mir in diesem Moment gaben. Ich krümmte die Finger in meiner Pussy, spürte, wie sich die Innenwände meiner Scheide scheinbar heiß und pochend um sie schlossen, rieb hektischer an meinem Kitzler. Der Orgasmus rollte in einer weiteren, heißen Woge über mich hinweg, ergoss sich so kaskadengleich durch meinen Körper wie prasselndes, klares Quellwasser, brachte mich dazu, meine Füße auf die Zehenspitzen zu heben, die Beine anzuziehen, den Kopf in den Nacken zu legen. Die Sterne, die vor meinen Augen aufblitzten, schienen zu rauschen, einen klirrenden Klang von sich zu geben, der sich mit dem Schnaufen und Stöhnen von Mariela und Richard vermischte. Der Boden unter mir löste sich auf. Ich trieb durch die Dunkelheit, durch die süßen Fluten meiner Lust, durch die Empfindungen, die über mich hereinbrachen und denen ich mich nicht mehr länger verweigerte, die nun emporgewirbelt waren wie ein vergessener Schatz aus den Untiefen des Meeres.
Die beiden machten weiter. Ich machte weiter. Inzwischen war ich ein gutes Stück nach hinten gerutscht, so gedankenlos hatte ich mit meinen Füßen über den Boden gerieben, und in einer noch primitiveren Eingebung rollte ich mich auf den Bauch, zog mich weiter ... und rieb dabei mit meinen geschwollenen, nassen Schamlippen über das Parkett. Drückte mein Becken tiefer, ließ meinen Kitzler über das warme, raue Holz streichen, erzitterte in den wohligen Schauern, die es mir bereitete. Hinter mir beschleunigte sich Richards Keuchen, und auch Mariela stöhnte lauter. Mit einem tiefen Ziehen im Unterleib malte ich mir aus, zu ihnen zurückzukriechen und dicht, ganz dicht, dabei zu sein, sobald er kam und in sie spritzte.
Doch in dem Moment erklang auf dem Flur ein Geräusch.
Ich schaute Richtung Tür. Ich hatte sie bei meiner Ankunft nicht geschlossen, und als ich meinte, jenseits der Schwelle eine Bewegung wahrzunehmen, krabbelte ich kurzerhand auf sie zu. Meine Arme zitterten, die Nerven in meinem Unterleib waren so gespannt, dass es bis in meine Oberschenkel kribbelte.
Als ich den Flur erreichte, machte ich Amys Gestalt aus.
Sie hockte nur einen Meter von mir entfernt, aufrecht auf ihren Knien. Meine Augen hatten sich ausreichend an die Dunkelheit gewöhnt, sodass ich das aufgeregte Heben und Senken ihrer Brust erkennen konnte, den kaum merklichen Schimmer in ihren Augen. Sie keuchte. Und als sie mich ebenso ausmachte, lächelte sie mich an.
Ich lächelte zurück.
Hinter uns im Schlafzimmer stöhnten Mariela und Richard lauter, verkeilt in ihrem Ringen um die Dominanz. Ihr Lärm übertrumpfte Amys Aufkeuchen, als ich ihr das Shirt über den Kopf zog und sie auf den Boden zurückschubste. Sie spreizte die Beine, doch ich krabbelte einfach über sie hinweg, zog mich regelrecht an ihrem nackten Leib empor. Kurz fanden sich unsere Lippen, kurz umspielten sich unsere Nippel wie aneinanderraspelnde Steinchen. Dann befanden sich meine Schenkel links und rechts von ihrem Kopf, und ich drückte ihr meine Pussy geradewegs ins Gesicht. Mit einem erstickten, gierigen Laut schob sie ihre Zunge in mich, leckte und saugte, schmeckte mich und Richard. Ich drückte meinen Rücken durch, legte den Kopf in den Nacken, schaukelte in Zuckungen auf Amy herum wie auf einem Boot. Ihre Finger spannten sich um meine verklebten Schenkel, ihre Nägel gruben sich in meine Haut, und ihre gutturalen, ergebenen Laute mischten sich zum immer hektischeren, immer hemmungsloseren Stöhnen aus dem Schlafzimmer. Mein eigenes schnappartiges Stöhnen kam nur hinzu, und die Laute vereinten sich zu einem unkontrollierten, sich bahnbrechendem Sturm, einem wilden Orkan verlorener Stimmen, der bis hinunter ins Erdgeschoss toste. Wir geilten uns an Marielas und Richards Lauten, und Maria und Richard geilten sich an den unseren. Es war nur der Beginn, wusste ich, und als Amy mir kurzerhand in den Kitzler biss, bockte ich auf ihr, schrie, fand ihre Hände und umschlang ihre Finger verzweifelt mit den meinen. Ich ergab mich dem Schwall aus Flüssigkeiten, die über ihr Gesicht rannen, ergab mich der Triebhaftigkeit, die wie ein Sturm durch meinen Kopf wütete, und presste meine Schenkel noch fester an ihren Kopf. Während Amy mich unverwandt weiter liebkoste, mich erneut biss und leckte und saugte, während Richard und Mariela weiter hinter uns bei offener Tür fickten, blickte ich fahrig den Flur hinab, in die Schwärze und Richtung Treppe.
In die wohlige, warme Dunkelheit, die uns nun umgab.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro