Spike war geschockt, er starrte den Bildschirm und die darauf verlöschenden Punkte an. Kein Ton kam mehr über seine Lippen. „Hey!", schrie Luke ihn an, doch Spike blickte noch immer auf den leeren Bildschirm, unfähig auch nur den Blick abzuwenden. „Hey!", Luke legte die Hände um Spikes Kragen. Langsam, nur ganz langsam drehte Spike sein Gesicht zu dem Mistkerl vor ihm. „Das wäre nicht nötig gewesen. Ich hab alles getan, was sie wollten. Das war mein Team. Jeder von ihnen hatte Familie, Kinder die ihren Vater oder ihre Mutter nie wieder sehen werden. Ist Ihnen ein Menschenleben so wenig wert?" Er konnte noch nicht einmal schreien, dazu fehlte ihm jegliche Kraft. „Halt die Klappe, wir müssen weitermachen." Dieser einfache Satz brachte Spike wieder zurück in die Gegenwart. „Weitermachen? Nein. Hier ist Schluss! Sie haben mein Team, meine Freunde, Anikas Familie in die Luft gejagt und Sie reden von weitermachen?!" „Wenn du jetzt aufhörst, ist sie tot.", Luke zeigte mit der Waffe auf Anika. Spike wusste, dass er es ernst meinte, doch er konnte nicht klar denken, „Sie hat sowieso nichts mehr! Ihr Bruder gehörte zu meinem Team! Ihre Verwandten sind alle tot! Was wollen Sie noch?!", Spike war erschöpft. „Und doch willst du nicht, dass sie sieht, wie ihr bester Freund stirbt." „Sie würden niemals Ihren eigenen Sohn erschießen!", sagte Spike, doch in seiner Stimme schwang leichte Besorgnis mit. „Mein Sohn? Er bedeutet ihr nichts, aber Sie! Sie sieht sie mit diesem Blick an, dieser ‚Ich liebe dich mehr als mein Leben' – Blick. Sie sind ihr bester Freund und sie wird Sie sterben sehen!" Luke wusste, er hatte Recht und Spike wusste es auch, also gab er nach. „Danach lassen Sie uns gehen und keinem passiert mehr was!" „Aber selbstverständlich.", Luke verzog den Mund zu einem hässlichen, schiefen Grinsen. „Mach deine Arbeit, wir müssen uns beraten." Die beiden Männer gingen. „Anika!", flüsterte Spike, „Sie beobachten uns bestimmt. Bitte Spike!", er hörte die Angst in ihrer Stimme. „Ich will nur, dass du weißt...", sagte Spike.