day one.
Er musste jeden Montag 50 Minuten zur Therapie, er hasste seinen Therapeuten, er bedrängte ihn, er konnte nicht sehr gut über seine Gefühle reden, doch er traute sich nicht, dem Therapeuten das zu sagen.

day two.
Er war für einen kurzen Moment glücklich, er hatte am vorherigen Tag nichts gegessen, einerseits, weil er keinen Appetit hatte und andererseits, weil er sich zu fett fand, und er hatte einen Kilo abgenommen, er hatte vor, wieder nichts zu essen.

day three.
Die Schule machte ihn fertig, die Lehrer waren erbarmungslos, ließen seine Klasse fast jeden Tag einen Test schreiben, er hatte jetzt schon Angst, seinen Eltern die schlechten Noten erklären zu müssen, sicherlich waren diese nur wieder enttäuscht und würden ihn bestrafen.

day four.
Er saß auf seinem Bett, vor sich lagen mehrere Packungen Medikamente, alle nicht sehr stark, leichte Schlaftabletten aus einer Drogerie, er wusste nicht, ob diese ihn umbringen konnten, er beschloss, es doch nicht auszuprobieren, heulte sich in den Schlaf.

day five.
Er realisierte, dass er kaum noch Kontakt zu den Menschen hatte, die ihm wichtig waren, doch er wollte sie nicht anschreiben, hatte das Gefühl, so nur zu nerven und aufdringlich zu erscheinen.

day six.
Seine Mutter wollte mit ihm einkaufen gehen, wollte, dass er T-Shirts anprobierte, er wusste nicht, was er tun soll, sagte einfach, sie gefallen ihm nicht, er hasste es, mit seiner Mutter Zeit zu verbringen, er hasse generell seine Familie.

day seven.
Er saß den ganzen Tag mit dem Handy vorm Fernseher, ignorierte die Kommentare, dass er nichts tun würde und lernen sollte, und aß Chips und Schokolade, seine Eltern sagten, er solle mehr auf seine Figur aufpassen, er wollte sie nicht mehr hören, sie waren offenbar solche Arschlöcher, dass sie ihr sowieso schon psychisch kaputtes Kind noch weiter zerstören wollten.