*Hannas Sicht*

Ich rannte und rannte in Richtung der Brücke wo ich denke, wo sie ist. Meine Lunge pochte und meine Beine wurden immer schwächer, aber ich gebe nicht auf, ich werde das nicht zu lassen.

Minuten vergingen und immer mehr Sorge und Zweifel kamen in mir hoch.
Ich hoffe sie ist noch nicht gesprungen, das würde ich mir nie verzeihen und ich bete zu Gott, dass sie noch am Leben ist und die Jungs auch wirklich die Polizei gerufen haben und zu ihrer Wohnung geschickt haben um diesen Arsch von Vater in die Hölle zu bringen.

Ich kam der Brücke immer näher und sah schon die Beleuchtung und eine Person die auf dem Geländer saß, es war Dunkel, da es schon Abend war, aber die Silhouette kann ich erkennen, sie ist eindeutig von Yeri.
Ich verschnellerte mein Tempo noch mehr, auch wenn ich kurz davor bin zusammen zu brechen, ich fing auch schon an zu hyperventilieren, aber das war mir egal. Ich muss sie davor bewahren den größten Fehler ihres Lebens zu machen.

An der Brücke angekommen ging ich näher.

"Yeri!"

Sofort schreckte die genannte Person zusammen und drehte sich zu mir.
Ihr Gesicht war angeschwollen, sie hatte ein blaues Auge, eine blutende Nase und aufgeplatzte Lippen.

"KEIN SCHRITT WEITER ODER ICH SPRINGE SOFORT!" sagte sie mit einer gebrochenen Stimme.

Abrupt blieb ic stehen, dass kann sie doch nicht machen. Ich muss ihr helfen.

"Yeri bitte.. komm.. da runter. Wir... werden eine Lösung finden, aber.. das ist keine..."

Langsam stiegen mir die Tränen in die Augen.

"I-ich..kann nicht.. e-es tut m-mir leid, a-aber ich sch-schaffe d-dass alles n-nicht mehr.."

"Ich weiß genau wie du dich fühlst, aber denk doch mal an die Leute die doch Lieben, willst du ihnen wirklich weh tun? Komm da runter, wir werden es schaffen, zusammen."

"Pah.. w-wer liebt m-mich schon. I-ich bin eine Schande, die es nicht verdient hat zu Leben."

"Sag das nicht, ich liebe dich so als wärst du meine kleine Schwester, willst du mir wirklich weh tun?"

Langsam seufzte sie aus und schloss ihre Augen.

"E-es tut mir leid.." sagte sie und setzte zum Springen an.

"YERI, NEIN!"
So schnell ich konnte rannte ich die wenigen Meter die uns auseinander hielt zu ihr, gerade noch rechtzeitig dass ich ihren Arm greifen konnte und sie somit über das Geländer zurück auf den Boden riss, wo wir dann beide hinfielten.

Geschockt sah sie zu mir.

"Warum? Warum hast du das gemacht?! Ich will nicht mehr Leben, ich will zu Eomma!!" schrie sie mich an und weinte verzweifelt.

Doch ich drückte sie nur näher an mich und strich ihr über den Kopf, sie versuchte sich zu wehren, doch es ging nicht, weshalb sie nach ein paar Sekunden aufgab.

"Sscht.., beruhige dich. Du bist nicht mehr alleine. Deine Eomma würde das nie wollen."

"I-ich kann nicht m-mehr, e-es tut w-weh."

"Ich weiß, es ist ok. Vertrau mir ich bin da."

Langsam streichelte ich ihren Kopf und drückte sie feste an mich.

Wir blieben eine Weile so, bis sie auf einmal wieder anfing zu reden.

"H-hanna.. I-ich glaube ich, b-brauche Hilfe."

Ich sagte nichts und umarmte sie einfach weiter.
Sie brauch eindeutig Hilfe und es ist gut, dass sie es einsieht. Ich werde sie dabei immer unterstützen, sie wird nie wieder alleine sein.

"Komm. Wir gehen." sagte ich und stand auf und reichte ihr meine Hand.
Sie sah mich mit dicken und roten Augen an.

"W-wohin..? I-ich will n-nicht n-nach Hause.."

"Wir werden zu mir nach Hause gehen, ich lasse dich doch nicht mehr da hin."

Sie nahm zitternd meine Hand, doch brach direkt wieder zusammen und schrie vor Schmerz.

Geschockt riss ich meine Augen auf und sah sie an. Sie hielt sich die Hand an ihre untere Zone und krümmte sich und weinte vor Schmerz.

"E-es t-tut s-so w-weh, b-bitte h-hilf m-mir." schluchzte sie.

Ich kniete mich zu ihr hin. Ich hoffte wirklich dass er nicht das gemacht hat, was ich befürchtet habe.

"Was tut dir weh?" fragte ich sie besorgt.

Sie nahm ihre Hand weg und zeigte auf diese Stelle, mein Blick wanderte dorthin und sofort viel mir auf das sie unten rum voller Blut war. Das glaub ich ja jetzt nicht, wie kann ein Vater das seiner Tochter nur an tun?! Ich werde ihn zur Strecke bringen.

"Das hat er nicht... wirklich.. oder?"

Sie nickte langsam und ich merkte schon die Wut in mir aufbrodeln.

"Okay Yeri, wir gehen jetzt heim und ich rufe dann sofort einen Krankenwagen, das muss untersucht werden, ok? Vertrau mir, alles wird gut."

Wieder nickte sie.
Warum zur Hölle musste ich mein Handy nur fallen lassen und dann so blöd sein und es nicht mitnehmen.

Ich hängte meine Jacke um ihre Zone, damit man es nicht sieht, ich möchte nicht dass die ganzen Jungs das sehen.

Ich trug sie huckepack nach Hause, ich klingelte und sofort riss mir Jimin die Tür auf. Geschockt blickte er zu mir und Yeri.

"Hanna, Yeri! Was ist passiert? Geht es euch gut?"

"Bitte ruft einen Krankenwagen schnell, ich werde es euch drinnen erklären."

Er ließ uns rein und ich legte Yeri auf die Couch, Jimin hatte in der Zeit einen Krankenwagen gerufen, der war unterwegs und nun saßen er und Tae neben mir.
Yeri war zum Glück eingeschlafen, doch ich zitterte noch am ganzen Körper mir war eiskalt, ich konnte nicht glauben was gerade passiert war.

Ich merkte plötzlich eine Wärme um mich herum, die ließ mich zusammen zucken. Es war eine Decke.

Jimin und Tae saßen die neben mir saßen umarmten mich und redeten mir beruhigende Worte zu, die ließen mich tatsächlich auch ruhiger werden und ich schloss meine Augen.
Die anderen Jungs saßen und standen ebenfalls im Raum herum und sagten nichts, da sie viel zu besorgt waren.

"Was ist passiert Hanna?"

"Sie wollte sich umbringen, eine Brücke runter stürzen, wegen ihrem Vater. Er ist Alkoholiker und schlägt sie, ihre Mutter hat sie deswegen schon verloren, sie hat sich vor zwei Jahren das Leben genommen und sonst hat sie keinen, außer halt mich jetzt und das schlimme ist..."

Ich atmete einmal tief ein und aus um meine Tränen zurück zu halten.

...sie wurde sogar von ihm vergewaltigt, vorhin. Sie hat sich bevor mir gekommen sind, gekrümmt vor Schmerzen und ist zusammen gebrochen. Ich wusste zuerst nicht was los war.. doch dann, hat sie es mir gesagt mit Körpersprache, da sie nicht reden konnte, vor lauter Schmerz, Angst und Verzweiflung."

Geschockt rissen sie alle ihre Augen auf und funkelten nur so vor Wut.

"Wie kann man das seiner eigenen Tochter an tun? Verdammt er sollte in der Hölle schmorren!" schrie Namjoon wütend.

"Wenn ich nicht wüsste, dass er schon von der Polizei mit genommen wurde, würde ich mich jetzt auf dem Weg zu ihm machen und ihn vermöbeln! Bis er elendig um sein Leben bettelt!" sagte Yoongi nun auch aufgebracht.

"Ich mach ihn fertig!" sagte nun auch Tae sauer und aufgebracht.

"Sscht.. nicht vor ihr! Sie wacht sonst noch auf."

Doch es war schon zu spät, sie öffnete ihre Augen und wollte sich aufsetzen doch sie schrie wieder vor Schmerz auf und weinte.

"E-es t-tut so w-weh, i-ich w-will nicht m-mehr."

Sofort entfernte ich mich von Tae und Jimin und nahm sie in den Arm.

"Sscht... beweg dich nicht bleib einfach liegen, der Krankenwagen wird gleich da sein."

Sie kniff ihre Augen vor Schmerz zusammen, auch die Jungs schauten sie besorgt an, doch dann hörte man die Sirenen.
Ich atmete erleichtert auf.

"Gleich, gleich wird es dir besser gehen, ich verspreche es."

"K-kannst d-du b-bitte m-mitkommen? I-ich h-habe A-angst und i-ich w-will d-dort nicht alleine hin."

"Ja ich komme mit, ich werde dich nicht alleine lassen."

Hobi der schon aufgestanden ist als er die Sirenen gehört hat und die Tür auf gemacht hat, führte die Sanitäter zu Yeri.
Diese hoben sie hoch und legten sie draußen auf eine Liege.
Ich folgte ihnen still.

Doch ich drehte mich noch einmal zu den anderen.

"Bitte.. lasst es mich wissen, wenn es was neues von der Polizei gibt. Und Binie? Ist das okay, wenn sie heute Nacht hier bleiben? Ich meine genug Platz haben wir ja. Ich möchte dass sie bei mir sind, ALLE."

Er nickte und auch die anderen nickten, ich lächelte sie alle schwach an, ehe ich dann in den Krankenwagen einstieg und Yeris Hand hielt.

"Es wird alles wieder gut, das verspreche ich dir."

Sie erwiderte nichts und schloss ihre Augen. Sie ist nach kurzer Zeit eingeschlafen, die Sanitäter machten noch irgendwas und dann fuhren sie los.

•••

Es werden noch 2 oder 3 Kapitel kommen, dann ist diese Geschichte zu Ende.

Ich bedanke mich schonmal, bei allen die sich diesen Schmarrn reingezogen haben, ich hoffe ich konnte euch trotzdem irgendwie zufrieden stellen. :3

Cucu 💜❤