Wie konnte das passieren? // 17
Ich war schwanger.
Wie? Wir waren vorsichtig und das war schließlich nicht das erste Mal! Ich konnte es doch niemanden erzählen? Vor allem Legolas nicht, oder? Was sollte ich jetzt tun? Wenn ich es behalten wollte, dann durfte Legolas nie davon erfahren und entweder ich verließ es, oder ich konnte nie wieder zurück. Ich war ruiniert, wenn das jemand herausfand. Was wenn Thranduil davon erfuhr?
Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Warum musste das nur passieren? Ich sollte bald abreisen, damit niemand Verdacht hegte. Ich stand auf und ging auf meinen Balkon hinaus. Vielleicht war das einfach das Zeichen, dass Legolas und ich es endgültig beenden sollten und ich nie wiederkommen sollte.
Ich wusste sofort wer es war, als es hinter mir an der Tür klopfte. Ich fuhr schnell über meine geschwollenen Augen und ging in das Zimmer zurück. Kurz atmete ich noch mal durch als ich die Tür öffnete. "Ich weiß nicht was ich sagen soll, du bist vor ein paar Tagen fast gestorben an dieser Wunde und jetzt willst du das noch mal riskieren? Ist dir...", fing er an, während er hineintrat und mich zunächst nicht anschaute. Als sein Blick schließlich doch an mir hängen blieb stockte er.
"Was ist passiert?", fragte er überrascht. "Nichts, es ist nur meine Mutter. Sie wird heute noch abreisen", murmelte ich schnell und bemühte mich normal auszusehen. Der Prinz sah mich zweifelnd an. "Du weißt, dass du mit mir reden kannst. Sag schon", sagte er leise und trat näher. Ich wich allerdings zurück, schloss die Tür und ging ein paar Schritte in die Raummitte. "Es ist wirklich nichts, keine Sorge", lächelte ich und atmete durch.
"Naira, wir sind von dem Moment unserer Geburt schon Freunde gewesen, ich habe es verstanden, als du mich wegen der Wunde angelogen hast, aber das sollte nicht normal zwischen uns werden", sprach er und mir wurde klar, dass er schnell genervt werden würde, wenn ich weiter schwieg, doch sollte ich es ihm wirklich sagen?
Bei seinem Anblick kamen mir wieder die Tränen hoch und ich drehte mich weg. "Ich kann es dir nicht sagen", murmelte ich leise und fuhr wieder über meine Augen. "Also hat es etwas mit mir zu tun?", fragte er bloß und trat neben mich. "Ich kann nicht", sagte ich noch mal und konnte die Tränen nicht aufhalten. Er drehte mich zu ihm und umarmte mich lange. Ich krallte mich in seinen Mantel, wobei ich wusste, dass es vielleicht das letzte Mal sein würde.
"Naira, egal was es ist, ich werde nicht böse sein", flüsterte er leise und wir trennten uns wieder. Während ich in seine blauen Augen schaute, war mir klar, dass er es ernst meinte, doch wer war schon auf so eine Nachricht eingestellt?
Ich atmete noch mal tief durch und ließ ihn ganz los. "Legolas...", ich konnte fast keinen Augenkontakt halten, "ich bin schwanger." Ich konnte und wollte seine Reaktion nicht sehen und ging an ihm vorbei zu meinem Bett, auf welches ich setzte und mein Gesicht in meinen Händen vergrub. Vor mir konnte ich noch den Prinzen erkennen, welcher ein paar Sekunden einfach so dastand, bevor auch er sich umdrehte und sich neben mich setzte.
"Wir werden das zusammen schaffen", sagte er leise und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich schüttelte bloß meinen Kopf. "Ich weiß nicht wie. Es gibt sicher Methoden - Medikamente...", murmelte ich vor mich hin. Der Gedanke es zu verlieren fühlte sich nicht gut an, doch was waren die Optionen?
"Was? Nein, nein, es ist ein Geschenk. Natürlich wollte ich immer Kinder haben", widersprach er mir sofort. "Wie stellst du dir das vor? Wir wären beide ruiniert!" "Dann werde ich dich zur Frau nehmen." "Legolas!", rief ich wütend und sprang auf. Die Schmerzen in meinem Fuß waren mir gerade egal. Wie konnte er so etwas in so eine Diskussion einwerfen?
"Warum nicht, wir beide wissen, dass wir mehr wollen und das ist vielleicht das Zeichen", erklärte der Prinz und stand auf. Das konnte er nicht ernst meinen. Ich lachte kurz. "Du bist doch verrückt, wie willst du das denn schaffen? Dein Vater würde mich sofort verbannen, sobald er das herausfindet." "Er ist immer noch mein Vater." "Den du wie deinen König behandelst. Es wäre wahrscheinlich die beste Idee, wenn ich einfach die nächsten Jahre irgendwo herumreise", murmelte ich und konnte ihm nicht ansehen.
"Ich will nicht, dass du das alleine machst. Bleib die nächsten Tage noch hier und ich werde mit ihm reden. Gib mir wenigstens die Chance", bat er und nahm meine Hände in die seinen. Ich seufzte leise und nickte leicht. Er lächelte erleichtert und zog mich sanft an sich. Ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab und sog seinen Geruch ein. Falls er es nicht schaffte, würde ich ihn unendlich vermissen. Die meisten Elben verliebten sich nur einmal in ihrem Leben und meine war nun einmal auf den Prinzen gefallen.
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