Kapitel 11
Wann sind wir da?, beschwerte sich Jeffrey zum x-ten mal.
Gleich
Ich hatte meine Eltern doch noch überreden können mit mir in die Stadt zu fahren. Vielleicht hätte ich das Ganze sogar ein wenig genossen, wenn Jeffrey nicht so genervt hätte.
Ich sah aus dem Fenster und betrachtete die Häuser, bis meine Mutter mich aus meinen Gedanken riss.
„Wir sind da!“, verkündete sie.
Ich nickte, griff nach Jeffreys Leine und stieg aus. Der Wolf sprang neben mir auf den Boden. Ich sah mich gerade nach meiner Verabredung um, als Jeffrey den Kopf in die Höhe riss und aufgeregt schnupperte.
Riechst du..., begann ich, kam aber nicht weiter, da Jeffrey sich losriss und davon rannte.
„Hey!“, brüllte ich hinter ihm her, ehe ich die Verfolgung aufnahm.
Eins musste man diesem Wolf lassen, er war wirklich schnell. Ich schaffte es zwar mich nicht abhängen zu lassen, aber mehr auch nicht. Zum ersten mal wünschte ich mir wirklich, ebenfalls in Wolfsgestalt zu sein, oder wenigstens die Schnelligkeit zu besitzen. Erschrocken spürte ich, wie Fell unter meinem T-Shirt entstand. Zum Glück hatte ich Jeffrey ein paar Verwandlungsstunden abgeschwatzt, sonst hätte ich mich versehntlich verwandelt. So schaffte ich es, die Verwandlung zu unterdrücken und weiter hinter Jeffrey herzurennen. Langsam wurde ich sauer. Was viel diesem Idioten eigentlich ein? Wehe, er hatte dafür keine ordentliche Entschuldigung! Inzwischen hatten wir einen Parkplatz erreicht. Ich warf einen Blick zurück. Meine Mutter hatten wir erfolgreich abgehängt.
Als ich mich wieder umdrehte, sah ich geradenoch, wie Jeffrey in ein Auto sprang.
Ich ging näher, mit der Absicht Jeffrey einem wütenden Autobesitzer abzunehmen, blieb jedoch stehen, als ich hörte, wie eine Unterhaltung begann.
Ihr müsst mich verstecken!
Ich unterdrückte ein Schnauben, bei Jeffreys panischer Stimme.
Was machst du da?, mischte sich jemand mir fremdes ein.
Ich verstecke mich. Da ist so ein Mädchen, die hält mich als Hund, erklärte er.
Achso... sag mal, bist du nicht der Woodwalker, der in der Clearwater High vermisst wird?
Ja, und ich will endlich wieder da hin. Bitte, bitte denk dir einfach irgendwas aus, damit sie weggeht. Dann kann ich ja viellleicht mit euch mit?, erkundigte sich Jeffrey vorsichtig.
Das wird nicht gehen, tut mir leid. Wir fahren heute nach Kalifornien zurück.
Ist mir egal. Hauptsache ich komme von hier weg.
Tja, tut mir leid, dass es dir bei uns nicht gefällt, mischte ich mich giftig in die Unterhaltung ein.
Ein paar Augenblicke war es still, dann kam ein Mädchen mit schwarzen Haaren aus dem Auto und schleifte Jeffrey hinter sich her.
„Ist das Ihr Hund?“, fragte sie mich lächelnd.
Ich verzog keine Miene. Ganz bestimmt würde ich Jeffrey nicht zeigen, wie sehr er mich verletzt hatte.
„Nein tut mir leid.“, antwortete ich einfach und drehte um.
Seba, kam es kleinlaut von Jeffrey.
Das Mädchen lief hinter mir her.
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass er zu Ihnen gehört.“, meinte sie.
„Wenn sie richtig zugehört hätten, wüssten sie, dass er meine Hilfe ja offensichtlich nicht zu schätzen weiß. Und ich habe auch besseres zutun, als mir wegen einem Jungwolf den Arsch aufzureißen, damit er nach Hause kommt“, fauchte ich.
Das Mädchen sah mich betreten an.
„Er hat doch nur Heimweh...“, versuchte sie mich zu beruhigen.
Ich atmete tief durch.
„Ich versuche jetzt seit Tagen meine Eltern zu überreden, mit uns zu dieser Schule zu gehen, damit dieser Wolf nach Hause kommt, und er... haut einfach ab!“
Ich atmete tief durch.
„Tut mir leid, ich weiß dich trifft keine Schuld, aber ich gebe mich nicht mehr mit ihm ab. Das ist die Mühe nicht wert.“
Ich drehte mich zum Gehen, doch blöderweise hatte meine Mutter uns inzwischen eingeholt und lächelte das Mädchen freundlich an.
„Vielen Dank für´s einfangen!“, sagte sie erleichtert und nahm dem Mädchen die Leine ab.
„So,dann müssen wir uns jetzt aber beeilen. Wann wollte sein Besitzer ich abholen?“
Mein Besitzer..., flüsterte Jeffrey.
Ich verzog das Gesicht.
„Vor zehn Minuten hoffentlich ist er noch da.“
Jeffrey starrte von einem zum anderen.
„Na dann müssen wir uns aber beeilen. Vielen Dank“, meinte meine Mutter und lächelte das Mädchen an.
„Gerne, ich heiße übrigens Sierra. Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder? Ich wohne eigentlich in Kalifornien in einem Internat, aber aufgrund des Berufs meines Vaters bin ich manchmal auch im Partnerinternat in Yellow Stone“, erzählte sie und zwinkerte mir dabei kurz zu.
„Oh wirklich? In einer guten Schule“, sprang ich dankbar darauf an.
Aus dem Augenwinkel nahm ich war, dass meine Mutter ungeduldig wurde.
„Ja, Clearwater High heißt sie. Wäre bestimmt etwas für dich. Sie lieben dort Tiere. Also dann bis später“, Sierra winkte uns noch kurz zu und kehrte dann zum Auto zurück.
„Clearwater High, sehr interessant. Da kommen also auch Kinder von weit her“, stellte meine Mutter fest, ehe sie mich ermahnte, dass wir jetzt wirklich los mussten.
Ich nickte und wir liefen so schnell wir konnten zum Treffpunkt zurück. Dieses mal versuchte Jeffrey nicht abzuhauen.
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