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Kapitel 2


Es fühlte sich an wie Tage, die Louis mir die verschiedensten Kniffe über das Träumen beibrachte und ich war beinahe erstaunt, wie lange ich schlief, aber vermutlich verging die Zeit im Traum einfach viel schneller.

Gerade lagen wir in einer Wiese an einem Fluss umgeben von Gänseblümchen, Klatschmohn und anderen bunten Blumen, die ich zwar schon öfter gesehen hatte, aber nicht näher benennen konnte. ,,Hast du den schwarzen Schatten nochmal gesehen?", fragte Louis neben mir und starrte hoch in den Sternenhimmel.

,,Nein", antwortete ich, während ich ihn anschaute um jede Gesichtsregung in mich aufnehmen zu können, aber er verzog sein Gesicht um keinen Millimeter. ,,Das ist doch gut, oder nicht?" ,,Ja, das ist gut, zumindest ein Anfang", gab Louis zurück.

,,Erzähl mir von deiner besten Freundin", forderte er mich auf und klang dabei beinahe traurig, auch wenn ich nicht sagen konnte warum. ,,Warum?", fragte ich verwirrt.

Louis wandte seinen Blick von den Sternen zu mir und musterte mich kurz. ,,Mach es einfach, bitte." ,,Stehst du auf sie?", fragte ich erstaunt, als ich mich daran erinnerte, dass er sie hübsch genannt hatte.

Er schnaubte nur, während ich mich aufsetzte um ihn besser ansehen zu können. ,,Nein, tue ich nicht. Ich bitte dich nur, mich an deinem Leben teilhaben zu lassen", erklärte er, aber ich wurde das Gefühl nicht los, das noch mehr dahinter steckte. Irgendwas verheimlichte er und ich wollte unbedingt herausfinden, was es war.

,,Sie heißt Enya und wir sind befreundet seit wir uns im Kindergarten kennengelernt haben. Sie hat mir aus Versehen eine Matschkugel in die Haare geworfen, weil ein paar Ältere sie geärgert hatten. Eigentlich wollte sie die mit Matsch bewerfen um sich zu rächen, aber da war ich etwas im Weg und sie hat mich vollkommen übersehen. Seitdem sind wir die besten Freunde."

Ich lächelte bei der Erinnerung an sie, auch wenn sie zu verblassen schien, als hätte ich sie lange nicht mehr gesehen. ,,Später hat sie dann ihre Liebe fürs Lesen entdeckt und immer versucht mich mit ihren Fantasy-Liebesromanen anzustecken, aber ich war mehr so der Thriller Typ, auch wenn ich ihr zu liebe einige von diesen Büchern gelesen habe und sie einige von meinen. Ihr Lieblingsbuch war..." Ja, was war ihr Lieblingsbuch noch gleich gewesen? So sehr ich mich auch anstrengte, ich konnte mich nicht erinnern.

Als Louis bemerkte, dass ich mich nicht erinnern konnte, nickte er und lächelte, auch wenn es seine Augen nicht erreichte. ,,Schon gut. Erzähl einfach weiter." ,,Sie hat immer vor dem Schlafengehen Labello benutzt, weshalb ich sie immer aufgezogen habe, als ich bei ihr übernachtet habe."

Ich bemerkte, dass ich von ihr sprach als wäre sie schon tot und runzelte kurz die Stirn über mich selbst. ,,Gerade wenn es ums Schlafen ging, hat sie viele Ticks, aber irgendwie macht sie das total liebenswert."

,,Welche Ticks?", erkundigte Louis sich und ich überlegte. Da war etwas, aber ich konnte es nicht fassen und es war schon verschwunden, bevor ich es überhaupt hatte erkennen können. ,,Ich weiß es nicht mehr. Die Erinnerungen sind irgendwie total weit weg, als hätte ich sie seit Jahren nicht mehr gesehen." Wieder sah Louis traurig aus.

,,Vielleicht fällt es dir ja nochmal ein", erwiderte er dann und schaute wieder die Sterne an. Eine Weile schwieg ich und lauschte einfach dem Plätschern des Flusses. ,,Was ist mit deiner Familie oder deinen Freunden?", fragte ich schließlich, als die Stille unangenehm zu werden drohte.

,,Glaubst du an Magie?", stellte er eine Gegenfrage ohne meine zu beantworten. ,,Du bist in meinem Traum, obwohl ich dich nicht kenne, da wäre es schön blöd nicht auch an andere Wunder zu glauben", behauptete ich, weil ich mir sicher war, nichts könnte mich mehr schocken.

,,Mein Vater ist das, was man gemeinhin als Hexer bezeichnet, aber er bevorzugt die Bezeichnung Magiebegabter oder Magier." ,,Wie cool, hast du die Fähigkeiten geerbt?", fragte ich neugierig nach und Louis lachte etwas. ,,Ja und nein. Ich habe scheinbar die Anlagen dazu, aber sie sind nicht so stark ausgeprägt, dass ich wirklich was bewirken könnte."

Er schien nicht wirklich gerne darüber zu sprechen, das konnte man seiner Stimme sofort anmerken, aber da er es trotzdem tat, nahm ich an, dass es für ihn okay war, schließlich hatte er mit dem Thema angefangen.

,,War dein Vater der Grund, warum du in deinem Traum feststeckst?"

,,Nein, er nicht, aber es war auch ein Magiebegabter. Ein ziemlich mächtiger. Magie ist zwar ohnehin sehr mental mit Gedankenkontrolle, Telepathie oder Zukunftsvorhersage, aber Träume sind doch zu hoch für die meisten."

Ich wandte meinen Blick zu ihm und musterte ihn, wie er in die Sterne starrte. ,,Du willst nicht darüber reden, oder?", fragte ich sanft nach und er schüttelte den Kopf. ,,Nein, nicht wirklich. Vielleicht irgendwann mal." Ich nickte und er wusste, dass ich das akzeptierte.

,,Abgesehen von deinem Vater hattest du doch sicherlich auch noch andere Familie, oder? Wie war die so?", schnitt ich ein anderes Thema an.

,,Meine Mum hatte keine Ahnung, dass mein Vater ein Magier war und als sie es herausfand, trennte sie sich von ihm. Sie ist da nicht wirklich aufgeschlossen und es ist auch nicht so als wäre mein Vater ein Unschuldslamm gewesen. Sie hat daraufhin meinen Stiefvater kennengelernt. Er war für mich immer viel mehr wie ein Vater, als mein eigentlicher Vater. Mit ihm bekam sie Lottie, Fizzy und die Zwillinge Daisy und Phoebe. Mein Vater heiratete auch wieder und bekam noch ein Kind. Georgia erbte seine gesamte Magieanlage und seitdem war ich bei ihm abgemeldet."

Während Louis erzählte, konnte man ihm direkt ansehen, welchen Teil seiner Familie er lieber hatte. Während er über seine Mutter und ihre Kinder sprach, war sein Gesicht sanft, aber das war komplett verschwunden, als er seine andere Halbschwester ins Spiel brachte.

,,Aber genug zu mir, erzähl mir etwas von dir." Man merkte, dass er nicht weiter darüber reden wollte, also ging ich auf die Aufforderung ein. ,,Meine Schwester heißt Gemma und ich liebe sie über alles, aber sie ist schon ausgezogen, weshalb ich sie nicht mehr so oft sehe."

,,Dann nehme ich an, dass du noch zu Hause lebst. Wie alt bist du eigentlich?" ,,Siebzehn, aber ich werde bald achtzehn und ich mache gerade mein letztes Schuljahr. Wie alt bist du eigentlich?"

,,Als ich eingeschlafen bin, war ich vierzehn, aber ich weiß nicht, wie lange ich schon hier drin gefangen bin", erzählte er und mit einem mal schien es, als würden die Sterne etwas heller scheinen.

,,Wir haben jetzt 2021", antwortete ich auf die Frage die Louis nie gestellt hatte, aber ich wusste trotzdem, dass er genau das hatte wissen wollen. ,,Dann bin ich jetzt neunzehn." Er klang so traurig, dass ich das starke Bedürfnis hatte, ihn fest in den Arm zu nehmen.

Weil ich nicht wusste, ob ihm das Recht war, nahm ich einfach nur seine Hand. ,,Ich werde dich wieder in deinen Traum zurückbringen, damit du aufwachen kannst", versprach ich und drückte seine Finger.

,,Ich glaube, dass nicht mal du das kannst. Da sind ziemlich mächtige Kräfte am Werk und ich weiß nicht mal, ob ich überhaupt in deinen Traum zurückfinden würde, wenn du erst einmal aufgewacht bist." ,,Dann werde ich wohl einfach nicht aufwachen dürfen", beschloss ich und lächelte ihn an, während ich die Sonne am Horizont aufgehen ließ.

,,Wir kriegen das hin. Du hast es verdient ein ordentliches Leben zu führen." Louis lächelte mich schwach an. Trotzdem meinte ich einen Funken Hoffnung in seinen Augen zu sehen und ich wusste, dass es sich zu kämpfen lohnte.

,,Aber dafür muss ich definitiv noch besser werden, also solltest du mich weiter unterrichten", meinte ich voller Tatendrang und sprang auf die Füße, wobei ich ihn einfach mit mir zog, weil ich immer noch seine Hand hielt.

,,Dann mal los. Zeig mir, was du schon kannst", forderte er mich auf. Mit schlafwandlerischer Sicherheit und ohne eine weitere Sekunde darüber nachzudenken, ließ ich aus dem Boden unter unseren Füßen einen Stein wachsen, der uns einige Meter in den Himmel befördert, bevor ich um der Dramatik Willen einmal mit dem Finger schnippte und wir oben auf einem Berg standen und auf ein kleines Dorf hinunter sahen, das wie eine Illusion verschwand, als die Sonne über den Berggipfel kletterte und auf die ersten Häuser traf.

,,Beeindruckend", lobte Louis mich mit einem Strahlen. ,,Du hast wirklich schnell gelernt. Jetzt gehen wir dazu über deine Gestalt zu verändern", kündigte er an und schrumpfte sich wieder auf etwa zwanzig Zentimeter mit kleinen Engelsflügeln, wie bei unserem ersten Treffen. Es schien eine halbe Ewigkeit zurückzuliegen.

,,Vielleicht fangen wir mit Klamotten an", beschloss er und setzte sich auf meine Schulter. Die Engelsflügel kitzelten mich auf der Wange und ich musste mich automatisch kratzen.

,,Theoretisch müsste das doch nach demselben Prinzip funktionieren, oder nicht", fragte ich und verrenkte mir beinahe den Kopf in dem Versuch ihn ansehen zu können. ,,Theoretisch, aber die eigene Erscheinung ist dann doch noch schwerer etwas an der eigenen Erscheinung zu ändern. Du musst ein wirklich klares Bild vor Augen haben und dich total konzentrieren."

Ohne weiter auf ihn zu hören, versuchte ich mich selbst in ein Tigerkostüm zu kleiden, aber alles was passierte, war, dass es oberhalb meines Hinterns juckte, aber ansonsten passierte rein gar nichts. Louis begann zu kichern.

,,Ich sage ja, du brauchst dafür eine Menge Konzentration." ,,Was meinst du?" Verwirrt runzelte ich die Stirn, weil ich nicht wusste, worauf er hinaus wollte, schließlich hatte ich mich konzentriert.

,,Ich meine deinen Tigerschwanz am Hintern."

,,Was!?", stieß ich aus und drehte mich ein paar Mal im Kreis um einen Blick auf mein Hinterteil zu werfen. Tatsächlich, da war ein Tigerschwanz statt der eigentlich angedachten Kostümierung.

,,Konzentriere dich", wies Louis mich jetzt erneut an und ich versuchte es besser zu machen. Warum war das alles nur schwieriger als gedacht? Müsste es nicht eigentlich total einfach sein seinen eigenen Traum zu beeinflussen? Schließlich waren es doch ohnehin meine Gedanken.

Ich brauchte noch einige Versuche, bis ich es schaffte mich anders einzukleiden und auch nachdem es mir einmal gelungen war, wurde es nicht einfacher, aber Louis erwies sich als geduldiger Lehrer und half mir dabei mich genügend auf mich zu konzentrieren, sodass ich es schaffen konnte.

Erst als ich das umziehen wirklich bis zur Perfektion beherrschte, wagte er sich mit mir daran, mich in etwas oder jemand anderen zu verwandeln, bevor ich das aber geschafft hatte, war die Sonne am Himmel schon wieder ein paar Mal untergegangen und wieder aufgegangen.

Auch wenn ich im Gefühl hatte, dass das selbst für einen Traum nicht normal war, verdrängte ich den Gedanken und konzentrierte mich voll und ganz auf unser Training, das leider weniger erfolgreich war als das, wo ich nur meine Umgebung verändern sollte.

Es waren schon ein paar Traumtage vergangen, als Louis zufrieden schien und mir eine Pause anordnete. Er veränderte die Umgebung so, dass wir wieder in meinem Zimmer standen. Er musste es sich wirklich ziemlich gut eingeprägt haben.

Scheinbar erschöpft ließ er sich auf mein Bett fallen und ich folgte ihm. ,,Muss man im Traum eigentlich schlafen, wenn man schon so lange in der Traumwelt unterwegs ist?", fragte ich, als ich mich gegen die Wand lehnte und Louis seinen Kopf in meinen Schoß legte, weil ich bisher noch nicht das Gefühl gehabt hatte, dass ich schlafen musste.

,,Nein, aber manchmal wünschte ich, es wäre so." Er machte eine Pause, bevor er merkte, dass ich mich mit Träumen nicht so gut auskannte. Sanft fuhr ich mit meiner Hand durch seine Haare, die erstaunlich weich waren.

,,Nein. Schlaf ist theoretisch nur für den Körper und das Gehirn wichtig. Prinzipiell ist mein Hirn gerade dabei alles zu verarbeiten, was ich so erlebt habe, was es ja normalerweise durch deine eigenen Träume macht, aber ich kann meinem Gehirn keine Auszeit von der Auszeit geben. Manchmal passiert es, dass ich einfach kurz wegdrifte, dann befindet sich mein Körper nicht mehr in der Traumphase des Schlafens, sondern in irgendeiner anderen und meistens werde ich dann in einem anderen Traum quasi wieder wach, aber ich lege mich nicht bewusst hin, um zu schlafen."

,,Warum wünscht du dir, du könntest manchmal einfach einschlafen?", fragte ich. 

,,Weil es ziemlich anstrengend sein kann durch die Träume von anderen zu geistern. Deine eigenen Träume sind für gewöhnlich dafür da dir alte Reize zu bieten und diese zu verarbeiten, aber die Träume anderer sind voller neuer Reize für mich und das strengt mich ungemein an. Ich schätze, dass mein Körper und dann wohl auch ich, weil ich ja immer noch an ihn gekoppelt bin, irgendwann einfach an Schlafmangel stirbt, obwohl ich eigentlich die ganze Zeit schlafe", gab Louis zu und ich spürte, dass das nicht nur so dahin gesagt war.

,,Das klingt furchtbar", bemerkte ich und Louis zuckte betont gleichgültig mit den Schultern. ,,Hör auf es so klein zu machen", schimpfte ich mit ihm. ,,Ich merke dir an, dass es dich mehr beschäftigt als du zugeben willst und seine Sorgen sollte man ernst nehmen, weil sie meistens nicht ohne Grund entstehen."

,,Ist ja nicht so, als könnte ich was daran ändern", meinte Louis bissig und sah schon eine Sekunde später so als, als täte es ihm leid mich so angefahren zu haben. ,,Aber du kannst doch auch nicht einfach so zusehen, wie du stirbst! Es muss doch einen Weg geben dir wieder in deinen Traum zu helfen, damit du aufwachen kannst!"

Ohne darauf zu achten, dass Louis eigentlich immer noch mit dem Kopf in meinem Schoß lag, sprang ich auf und lief in meinem Zimmer auf und ab.

,,Ich schätze, ich werde noch eine ganze Weile schlafen und das sollten wir nutzen. Ich werde nämlich nicht tatenlos zusehen, wie du zugrunde gehst!" Mit einem gerührten Lächeln sah Louis mich an und es stahl sich sogar eine kleine Träne über seine Wange.

Energisch wischte er sie ab. ,,Dann sollten wir weiter machen und dich ausbilden und es kann auch nicht schaden, wenn ich meine Fähigkeiten noch ein bisschen verbessere."

Nun kam die richtige Verwandlung meines Körpers. ,,Meistens ist es am Anfang leichter sich in etwas ganz neues zu verwandeln, als sich zu schrumpfen oder so, deswegen wirst du dich jetzt in mich verwandeln", bestimmte er und sprang vom Bett.

,,In dich?", fragte ich verblüfft, aber er nickte nur. ,,Klar in mich. Ich stehe schließlich direkt vor dir und so hast du zumindest schonmal ein ordentliches Bild vor Augen."

Wo er es so sagte, machte es schon Sinn, aber das würde ich ihm niemals sagen. Dieses Mal schloss ich nicht die Augen um mir besser vorstellen zu können, was ich verwandeln wollte, sondern starrte Louis ganz offen an.

,,Du hast schöne Augen", rutschte es mir einfach so heraus, obwohl ich das eigentlich gar nicht wollte. Falsch war es aber nicht, er hatte unbestreitbar tolle Augen. Generell sah er unbestreitbar toll aus, aber ich fürchtete, wenn ich ihm das sagen würde, würde sein Ego bis unter die Decke schießen.

,,Danke", erwiderte er mit einem frechen Grinsen und einem gewissen Schalk in den Augen. ,,Deine sind auch nicht schlecht, aber jetzt konzentriere dich, du willst schließlich Ich werden mitsamt der wahnsinnig schönen Augen."

Ich musste etwas lachen, als er das sagte. ,,Du bist ein Spinner."

,,Das musst du mir nicht sagen, aber es wundert mich, dass dir das nicht vorher aufgefallen ist."

Danach starrte ich ihn weiter an und stellte mir vor, mein Körper würde zu seinem zusammenschrumpfen, meine Locken würden sich durch seine Wuschelmähne ersetzen und meine Gesichtszüge würden sich seinen anpassen.

Für einen kurzen Moment kribbelte es in meinem gesamten Körper unangenehm, dann spürte ich, wie sich alles für einen winzigen Moment wie Pudding anfühlte, bis es schließlich wieder fest wurde. Angewidert schüttelte ich mich.

,,Was ist das denn für ein ekeliges Gefühl?", fragte ich mit höherer Stimme als gewöhnlich, weshalb ich mir die Hand vor den Mund schlug. ,,Meine Stimme klingt furchtbar aus deinem Mund", befand Louis, grinste mich aber freudig an.

,,Das war wirklich gut und an das merkwürdige Gefühl gewöhnst du dich auch noch." Das wagte ich doch stark zu bezweifeln. ,,Du kannst die Verwandlung so lange aufrecht erhalten, bis etwas deine Konzentration stört", erklärte er nun, während er innerhalb von nur ein paar Sekunden aussah, wie ich eigentlich aussah.

Auch er hatte nun eine merkbar tiefere Stimme, was echt merkwürdig war. ,,Starke Gefühle oder ein Verlust deiner Konzentration können die Verwandlung stören und sie löst sich wieder auf, wie eine zweite Haut, die du übergestreift hast."

Er schnippte mit dem Finger und sah gleich darauf wieder aus, wie er selbst. Dann ließ er sich seine geliebten Engelflügel wachsen. ,,Weißt du, eigentlich haben Engel ja nicht wirklich Flügel", meinte ich voller Ernsthaftigkeit, aber Louis sah mich nur ausdruckslos an.

Im nächsten Moment erschien mit einem kleinen Plopp ein Trenchcoat in seiner Hand, den er sich überstreifte. ,,Besser?", fragte er mit einem kleinen Lächeln und ich nickte ebenfalls mit einem breiten Lächeln im Gesicht.

,,Darauf wollte ich aber gar nicht hinaus. Jetzt lässt du dir etwas wachsen, etwa einen dritten Arm oder eine zweite Nase auf der Stirn, ganz egal." ,,In deinem Körper?", fragte ich erstaunt. ,,Ja, wenn du es in einer Hülle schaffst, dann schaffst du es auch in deiner eigenen Haut, also fang an."

Ein wenig perplex nickte ich, konzentrierte mich und versuchte mir vorzustellen, wie mir ein drittes Auge wuchs. Ich wollte schon immer mal ein zusätzliches Auge haben.

Es war schwieriger als sich in einen anderen Menschen zu verwandeln und am Anfang spürte ich rein gar nichts, aber dann kribbelte es auf meiner Stirn und obwohl ich meine Augen geschlossen hielt, konnte ich Louis vor mir stehen und anerkennend durch die Zähne pfeifen hören.

,,Nicht schlecht, du lernst schnell." Danach brachte er mir noch bei, wie ich mich in verschiedene Tiere und schließlich sogar in einen Gegenstand verwandeln konnte, wobei es deutlich langweiliger war ein Tisch zu sein als ein Leopard.

,,Du bist wirklich verdammt gut, es muss dir im Blut liegen", meinte Louis nachdem wir als Leoparden um die Wette gerannt waren außer Atem. ,,Ich habe viel länger gebraucht als du um das alles zu lernen."

,,Aber du musstest es dir auch selbst beibringen", wandte ich ein. ,,Ich hatte einen hervorragenden Lehrer." Sofort schnellte Louis' Kopf zu mir herum und er errötete etwas. ,,Pass auf, dass ich nicht auf deiner Schleimspur ausrutsche", erwiderte dann aber nur und ich lachte.

Plötzlich wurde er ganz ruhig und ich spürte, dass ihn etwas bedrückte. ,,Was ist los?"

,,Wenn du mir wirklich immer noch helfen willst-" ,,Natürlich will ich dir immer noch helfen", unterbrach ich ihn enthusiastisch und griff nach seiner Hand. ,,Dann beginnt jetzt für dich der gefährliche Teil", führte Louis seine Gedanken weiter aus.

,,Wir müssen vermutlich durch einige Träume durch und du musst dich in deinen Kräften mit anderen Traumwandlern messen können, aber das wird das letzte sein, was ich dir wirklich beibringen kann und ich weiß nicht mal mehr, ob ich meinen Traum noch wiederfinden kann. Ich weiß ja nicht mal mehr, wie er aussieht."

Niedergeschlagen saß er im Gras eines Parks, den ich hatte erscheinen lassen, und rupfte es heraus, wie ein kleines, gelangweiltes Kind. ,,Wir werden deinen Traum finden und wir werden dich wieder in die Welt der Lebenden bringen, du musst nur daran glauben."

Ich drückte seiner Hand in einer aufmunternden Geste und lächelte ihn an. ,,Glaubst du wirklich? Ich meine, ich wandere schon seit einer halben Ewigkeit durch die Träume hier und habe es nie geschafft wieder zurückzukehren."

,,Aber jetzt bist du nicht mehr alleine. Ich bin bei dir und ich werde dir helfen, komme was da wolle. Schließlich kann man im Traum nicht sterben, stimmts?" ,,Keine Ahnung, ich habe es nie darauf angelegt." Er lachte heiser und lehnte seinen Kopf gegen meine Schulter.

,,Danke", flüsterte er beinahe unhörbar. ,,Gerne, wenn ich schonmal hier fest sitze, dann kann ich mit meiner Zeit auch etwas sinnvolles anfangen."

,,Wir sollten uns eine Weile ausruhen und dann bringe ich dir das duellieren bei und wie du Barrieren um deinen Traum errichtest, sodass niemand rein oder raus kommt."

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