Epilog
Arme schlangen sich von hinten um meine Taille, weshalb ich erschrocken zusammen zuckte, aber dann spürte ich das vertraute Kribbeln und ich wusste, wer hinter mir stand. ,,Hey Darling", begrüßte Louis mich und küsste mich auf die Wange.
In seinen Armen drehte ich mich um und legte meine Hände locker in seinen Nacken, bevor ich mich zu ihn herunter beugte um ihn richtig zu küssen.
Es war so lange her, dass ich seine Lippen auf meinen gespürt hatte, dass ich ihn jetzt am liebsten nie mehr losgelassen hätte. Die Schmetterlinge, die er immer noch mit jeder Berührung und jedem Kuss in mir auslöste, verlangten nach mehr.
Meine Hände vergrub ich in seinen Haaren, während wir uns kurz lösten und uns ansahen. Dann stellte er sich etwas auf die Zehenspitzen um seinen Mund wieder auf meinen zu drücken.
,,Es ist viel zu lange her", stellte er atemlos fest, als wir uns schließlich doch lösten.
Er hatte vor beinahe einem Jahr seine Ausbildung zum Magier angefangen und seitdem hatten wir uns kaum noch gesehen. Klar hatten wir geschrieben und telefoniert, aber wirklich zu wirklichen Treffen war es nicht gekommen.
Manchmal schafften wir es uns gegenseitig im Traum zu besuchen, wenn wir gerade was ähnliches träumten oder unsere Traumlandschaften dahingehend verändert hatten. Wenn wir beide wussten, dass wir träumten und dementsprechend was verändern konnten, erschufen wir immer den Park aus meinem ersten Traum, damit wir uns finden konnten, aber das passierte doch leider eher selten.
Manchmal hatte ich auch das Gefühl, eine seltsame Anziehungskraft würde von Louis' Traum ausgehen, der ich folgen konnte und dann zu Louis gelangte und genauso hatte Louis das auch schon mit meinem Traum berichtet, aber trotzdem sahen wir uns viel zu selten.
Außerdem konnten wir uns im Traum auch nie besonders lange sehen, weil wir immer aufpassen mussten, dass wir rechtzeitig zum Weckerklingeln wieder in unserem eigenen Traum waren. Deshalb trafen wir uns dann meistens auf der Grenze, wo sein Traum in meinen überging. Trotzdem konnten wir uns nie sicher sein.
Louis legte seinen Kopf an meine Brust und ich strich ihm durch die Haare. ,,Ich habe dich wirklich vermisst", gestand ich leise und drückte ihn näher an mich. ,,Ich dich auch, aber bald sind wieder Ferien und dann können wir uns gegenseitig besuchen kommen", meinte er und ich nickte.
Vermutlich war ich noch nie dankbarer gewesen, dass die Ferien kamen. Ich war im letzten Monat 19 geworden und machte gerade mein letztes Schuljahr nach. Ein paar Monate hatte ich zwar nach den Osterferien noch, aber ich hatte mich schon lange nach Unis umgesehen an die ich gehen wollte und sogar eine in Louis' Nähe gefunden.
Das hatte ich ihm noch nicht erzählt, weil es eine Überraschung werden sollte, aber es war schon alles geplant. Louis und ich würden in eine gemeinsame Wohnung ziehen von wo aus Louis zu seiner Ausbildung zum Magier und ich zur Uni gehen konnte.
Louis' gesamte Familie hatte mir da mit der Planung geholfen und sie hatten alle versprochen ihm nichts zu erzählen.
,,Wie geht es dir?", fragte ich, als ich die Augenringe sah. ,,Es ist echt anstrengend und ich brauche manchmal echt lange um zur Ruhe zu kommen und zu schlafen. Ich wünschte du wärst bei mir."
,,Bald, bald werde ich da sein und dich in den Schlaf singen", versprach ich. Wir hatten in der Zeit, in der er bei mir gewesen war nämlich bemerkt, dass er ziemlich schnell einschlief, wenn ich ihm etwas vorsang, wie ich es damals getan hatte, als ich ihm meinen Lieblingsort gezeigt hatte.
,,Du kannst mich aber auch einfach mal Abends anrufen, dann mache ich das auch so." Den Kopf wieder gegen meine Brust gelegt, nickte Louis auch wenn ich wusste, dass er es nicht machen würde.
Es fiel ihm schwer nach etwas zu fragen, selbst wenn er wusste, dass ich es gerne machen würde. Vielleicht sollte ich das einfach von mir aus in die Hand nehmen.
Eine Weile standen wir noch so da, bis ich eine Picknickdecke mit dazugehörigem Equipment erschuf. Wir aßen Schokoerdbeeren und Weintrauben, die alle absolut perfekt waren. Es war beinahe schade, dass man nicht in der Realität satt wurde, egal wie viel man im Traum aß, aber andererseits konnte man auch alles an leckeren Sachen in sich reinstopfen ohne, dass man ein Sättigungsgefühl entwickelte.
Irgendwann lagen wir einfach kuschelnd auf der Decke, das Essen hatte ich wieder verschwinden lassen, und genossen die Zweisamkeit. Wir mussten gar nicht viel reden. Über alles Wichtige tauschten wir uns schon über das Telefon aus. Diese Zeit war einzig und alleine um uns nah sein zu können.
Die Zeit war viel zu schnell wieder vorbei und Louis musste zurück in seinen Traum. Mit einem Kuss verabschiedeten wir uns und ich winkte ihm noch hinterher, bevor er über seine Traumgrenze ging.
Bald würden wir uns im echten Leben wiedersehen und dann brauchten wir die gestohlenen Augenblicke im Traum nicht mehr, weil wir dann endlich mehr Zeit zusammen verbringen konnten. Ich liebte ihn und daran hatte auch die Fernbeziehung nichts geändert.
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Ich kann nicht fassen, dass diese Geschichte schon wieder vorbei ist. Manchmal denke ich, ich sollte lieber kürzere, aber dafür mehr Kapitel machen, aber das fühlt sich dann irgendwie auch nicht richtig an.
Irgendwie mag ich den Epilog nicht wirklich, aber andererseits finde ich ihn auch irgendwie ganz süß. Ursprünglich habe ich auch mal überlegt, ob ich nicht einen Prolog mit Harrys Unfall schreiben soll, aber dann wäre der Überraschungseffekt (gab es den überhaupt?) hin gewesen und ich mag es so auch lieber.
Auf alle Fälle möchte ich mich noch für die ganzen lieben Kommentare und die Votes bedanken. Ich freue mich immer wieder aufs Neue wahnsinnig, wenn meine Geschichten gut ankommen und ich neue und alte Profile in meinen Benachrichtigungen sehe.
Nur falls die Frage aufkommen sollte, ob ich eine Fortsetzung dazu schreibe: Nein, werde ich nicht. Für mich ist die Geschichte abgeschlossen und mir würde auch nichts einfallen, wie es weiter gehen könnte.
Wer bis hier hin gelesen hat, bekommt einen kleinen Applaus, ich mache es nämlich meistens nicht und ich hoffe ihr hattet genauso viel Spaß mit der Geschichte wie ich und danke an alle Leser, die diese Geschichte gelesen und gemocht haben. Das bedeutet mir unfassbar viel :D <3
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