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Eine Weile ritten Legolas und Lúana schweigend nebeneinander her. Gespannt, was sie wohl erwarten würde, sah sich die Elbin immer wieder neugierig um. Amüsiert sah der Elbenprinz sie an. "Wir sind gleich da."
Schließlich kamen sie an eine kleine Lichtung.
"Hier ist es!" Legolas lächelte und sie ritten auf die Lichtung. Ein Rauschen erfüllte die Luft, und als Lùana sich umsah, musste sie nicht lange nach der Ursache des Geräusches suchen. Ein kleiner Wasserfall stürzte eine Steinwand hinab und floss als kleiner Fluss quer über die Lichtung. Die Steine und Felsen waren mit Moos überzogen und weiches Gras bedeckte den Boden. Am Rand der Lichtung wuchsen Blumen in den schönsten Farben, Hummeln flogen durch die Luft, Vögel zwitscherten aus den Bäumen und das Sonnenlicht schien warm auf die Lichtung.
Staunend sah die Elbin sich um. "Wow, das ist wunderschön!", hauchte sie und Legolas lächelte leicht. "Das ist es wirklich." Lùana wusste nicht, wohin sie ihren Blick zuerst wenden sollte, die Lichtung war so schön und friedlich, als ob das Böse nicht in dieser Welt bestände.
Immer noch ungläubig ging sie zu ihrer Stute Nessa und führte sie zu dem Fluss. Auch Aranel, Legolas Hengst stand bis zu den Fesseln im Wasser und trank.
Legolas setzte sich an das Ufer des Flusses, zog seine Stiefel aus und hielt seine Füße in das kühle Wasser. Dann legte er sich mit einem kleinen Seufzer rückwärts in das weiche Gras und schloss die Augen.
Mit einer leichten Handbewegung signalisierte er der Elbin, dasselbe zu tun. Diese ließ sich nicht zweimal bitten und zog ihre Stiefel aus. "Ahh ist das kalt!", rief sie erschrocken aus, als ihre Füße das Wasser berührten und Legolas lachte leise.
Nachdem Lùana sich ebenfalls niedergelassen hatte, schloss sie lächelnd die Augen und genoss den leichten Wind, der ihr über das Gesicht fuhr. Die Sonne schien leicht auf die Lichtung und die Zeit schien stillzustehen.
Sie aßen Lembas, das Legolas mitgenommen hatte und dazu Beeren, die am Rand der Lichtung wuchsen. Das Wasser aus dem Wasserfall war kalt und erfrischend und sie aßen, bis sie nicht mehr konnten.
Als sie sich schließlich auf den Rückweg machen mussten, war es schon fast Abend. Bedauernd führte die Elbin ihre Stute von der Lichtung. "Es war wirklich schön.", lächelte sie versonnen und sah den Elb neben ihr an. Legolas lächelte ebenfalls und erwiderte: "Das stimmt. Wir können bald mal wieder herkommen, wenn du möchtest." Lùana nickte begeistert und sie ritten in Richtung Schloss.
Dort angekommen versorgten sie ihre Pferde, als ein Diener auftauchte. "Der König möchte euch sprechen. Er erwartet euch im Thronsaal." Bevor Lùana etwas erwidern konnte, hatte er sich verbeugt und war verschwunden.
Nachdenklich sah sie Legolas an. "Was dein Vater wohl will?" Legolas zuckte nachdenklich mit den Schultern. "Keine Ahnung, geh hin und finde es raus!" Er lächelte sie ermutigend an und so machte sie sich auf den Weg in den Thronsaal.
Als sie vor der großen Tür stand, schlug ihr Herz schneller. Nervös biss sie sich auf die Unterlippe und klopfte leicht an. Als sie die Tür öffnete, sah sie König Thranduil wie gewohnt auf seinem Thron sitzen. Er sah sie mit seinem üblich unbeteiligten Blick an, und sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug.
Nachdem sie sich verbeugt hatte, sah sie ihn fragend an. "I-ihr wolltet dass ich komme?" Sie bemühte sich um eine feste Stimme und ein selbstbewusstes Auftreten, was ihr nicht wirklich gelang.
Dem Gesicht des Königs war durch keine Reaktion zu entnehmen, was er dachte, er nickte nur leicht. Nach einigen Momenten fing er an zu sprechen. "Legolas erzählte mir, ihr hättet noch nie mit einem Schwert gekämpft, ist das wahr?"
Oh Mist. Das musste sie Legolas erzählt haben, als sie im Wald waren. Was musste der König jetzt nur von ihr denken. Verlegen senkte sie den Kopf. "Ja, im Lichttal hatten wir Frieden mit allen um uns, es gab keinen Anlass zum Krieg. Ich lernte zwar den Umgang mit Pfeil und Bogen zur Jagd, doch ein Schwert führte ich noch nie."
Der König musterte sie für einen Moment nachdenklich, dann nickte er leicht. "Es ist nötig für eure Sicherheit, dass ihr den Umgang mit dem Schwert lernt. Ich werde euch Unterricht geben. Seid morgen nach dem Frühstück auf dem Trainingsfeld."
Fassungslos sah Lùana den Elbenkönig, der entspannt auf seinem Thron saß, an. Er wird mir Unterricht im Umgang mit dem Schwert geben. Der Satz brannte sich in ihren Kopf und allein schon der Gedanke ließ sie schneller atmen.
Sie sah, wie der König ihre Reaktion verfolgte und blickte schnell zu Boden. "Natürlich. Ich werde da sein.", erwiderte sie leise, dann verbeugte sie sich schnell und verließ fluchtartig den Saal.
In ihrem Zimmer angekommen warf sie sich auf ihr Bett und stöhnte laut auf. Wie sollte sie das nur schaffen? Sie würde sich fürchterlich blamieren! Verzweifelt vergrub sie den Kopf in ihrem weichen Kissen und schon bald überkam sie der Schlaf...
Das kann ja spannend werden, Kampfunterricht mit Thranduil...
Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen, schreibt mir gerne Rückmeldung in die Kommis und votet gerne ^^
Macht's gut,
Lulu <3
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