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~7~


Mitten in der Nacht wachte Lùana auf. Sie wusste nicht, warum sie aufgewacht war. Vielleicht weil ihre Hüfte wieder anfing zu schmerzen. Vielleicht auch, weil es so stickig in ihrem Zimmer zu sein schien. Seufzend schloss sie wieder die Augen, doch der Schlaf wollte sie einfach nicht überkommen.

Schließlich stand sie leise auf und öffnete das Fenster. Sie spürte, wie ihre Hüfte unter der Belastung wieder anfing zu schmerzen und sie lehnte sich mit den Armen auf den Fensterrahmen, der angenehm kühl war. Nachdenklich sah sie nach draußen, der Mond war schon beinahe voll und sein Licht warf einen glänzenden Schein über die Baumwipfel. Die Sterne leuchteten sanft und der Wind fuhr durch die Haare der Elbin, die ihr lose über die Schultern hingen.

Schließlich hielt sie es nicht mehr in ihrem Zimmer aus, immer mehr Gedanken strömten auf sie ein, wo sie doch nur Ruhe wollte. Sie schlich sich leise aus ihrer Tür und lief barfuß den menschenleeren Gang entlang. Als sie eine Weile so gegangen war sah sie ein großes Fenster und ging darauf zu, denn ihre Hüfte machte sich wieder bemerkbar.

Sie öffnete die Fensterflügel, die verräterisch quietschten und sofort umhüllte sie die kühle Nachtluft. Die Tatsache ignorierend, dass sie nur ein leichtes Nachtgewand anhatte, setzte sie sich auf den Fensterrahmen, umschlang ihre Beine mit den Armen und lehnte den Kopf hinter sich an. So saß sie, gehüllt in weißes Mondlicht und umfangen von der frischen Nachtluft die nach Blättern und Gras roch und versank in der Aussicht auf die hin- und herwiegenden Baumwipfel.

Sie sah verträumt zum Mond, der groß am Himmel stand und mit seinem Licht den Himmel erhellte. Dann wanderten ihre Augen zu den Sternen. Sie bedeckten den ganzen Himmel und leuchteten wie kleine, funkelnde Edelsteine. 

Müde schloss sie die Augen, in der Hoffnung nun etwas Ruhe und Frieden finden zu können, doch sofort schlichen sich wieder dunkle Gedanken in ihren Kopf. Gedanken an ihren Vater, sein sanftes Lächeln, seine liebevollen Augen. Er hatte das Sternenlicht geliebt und oft hatte sie mit ihm als junges Mädchen den Nachthimmel beobachtet.

Die Erinnerungen schnitten wie Messerschnitte in ihr Herz und sie klammerte sich an ihre Beine, suchend nach Halt und Trost, den sie selbst nirgends finden konnte. Tränen rannen unter ihren geschlossenen Augenliedern hervor und rollten ihr sanft die Wange herab. Sie glänzten silbern im Mondlicht und tropften auf den kalten Steinboden. Ein leises Schluchzen entfuhr ihr und sie vergrub den Kopf zwischen ihren Armen.



Thranduil hatte bis jetzt mit einem Glas Wein in der Hand auf seinem Thron gesessen und war seinen Gedanken nachgehangen. Doch nun ergriff auch ihn die Müdigkeit, oder wenigstens das Verlangen, sich in die weichen Laken seines Bettes zu legen und etwas Frieden zu finden. Leise stand er auf und machte sich auf den Weg in sein Gemach. Als er den langen Gang, der zu den Schlafgemächern führte entlangging, hörte er plötzlich ein leises Schluchzen. Er hielt inne und sah sich um. Hatte er sich verhört? Es war schon spät, vielleicht spielten seine Sinne einfach verrückt.

Doch nein, ein leises, fast tonloses Wimmern erklang erneut am Ende des Ganges. Langsam ging der Elbenkönig darauf zu, nach der Ursache des Geräusches Ausschau haltend. Schließlich erblickte er eine schmale Gestalt die an einem offenen Fenster zusammengekauert saß, sie hatte den Kopf zwischen den Armen vergraben und allem Anschein nach weinte sie.

Als der Elb schließlich auf die Gestalt zuging, sah er, dass es Lùana war, die dort saß. Einen Moment kam ihm der Gedanke in den Sinn umzudrehen und wegzugehen, bevor sie ihn bemerkte, denn er hatte das Gefühl, etwas sehr zerbrechliches, intimes zu stören, doch dafür war es nun zu spät. Vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken, ging er auf sie zu und sagte leise: "Was tut ihr hier?"

Die Reaktion der Elbin ließ nicht auf sich warten, erschrocken sah Lùana auf. Ihre Augen wurden noch größer, als sie die erhabene Gestalt des Elben vor sich sah und hastig wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht. Sie brachte kein Wort heraus, während sie ihn anstarrte, in ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Was machte der Elbenkönig hier? Er sollte sie so nicht sehen! 

Ihre Atmung ging schnell und ihr Herzschlag raste und das nicht nur, weil der Elb sie so aufgeschreckt hatte. Verlegen blickte sie auf ihre Füße und wünschte sich nichts sehnlicher, als im Boden zu versinken. Doch Thranduil brauchte keine Antwort auf seine Frage. Ohne zu wissen, was ihn dazu trieb, nahm er seinen Umhang ab und legte ihn um die Elbin, die in der kühlen Nachtluft zitterte. Lùana zuckte zusammen und sah auf.

"Aber-", ihre Stimme war brüchig vom Weinen und sie stockte kurz. "Aber das ist doch euer Umhang, ich kann nicht-"

Thranduils Miene war unbeweglich als er erwiederte: "Ihr zittert. Nehmt ihn, es ist in Ordnung." Die Elbin senkte den Blick und murmelte ein leises "Dankeschön", dann kuschelte sie sich dankbar in den weichen Stoff. Der Elbenkönig ließ die Augen nicht von ihr und stellte sich neben ihre zusammengekauerte Gestalt an den Fensterrahmen.

Es herrschte kurz Stille, dann blickte Lùana schüchtern auf. Ihre Blickte trafen sich für einen Moment ehe die Elbin eilig wieder aus dem Fenster sah, doch diese Sekunde reichte, um einen Blitz durch Thranduils Körper zu jagen. Diese Augen! Sein Gesicht blieb unbeweglich und er ließ sich nichts anmerken, doch er spürte, wie seine Fassade anfing zu bröckeln. Er wendete seinen Blick ab, und sah zum Mond hinauf. Diese Augen! Dieser Ausdruck, der in ihren Augen lag, dieses Funkeln, diese Liebe und Barmherzigkeit, das alles hatte er erst bei einer anderen Person gesehen. Bei seiner Frau.

Lùana saß in den weichen Umhang des Königs gehüllt und wagte nicht, ihn anzusehen. Er war viel zu nah, und obwohl er sie nicht mehr ansah, spürte sie die Gänsehaut, die seine Aura bei ihr auslöste. 

Der Elbenkönig löste sich aus den Gedanken, die ihn immer mehr zu fesseln schienen und blickte die Elbin wieder an. Welches Leid sie erfahren musste... Und doch... Er hatte sie heute Morgen gesehen, ihr Lachen am Frühstückstisch, das plaudern mit den anderen Elben. Unwillkürlich stieg in ihm Bewunderung auf. So viel Lebensmut und Fröhlichkeit. Das musste ihr wohl in die Wiege gelegt worden sein. 

Nachdem sie eine Weile stumm am Fenster verharrt hatten, löste sich Thranduil aus seiner Starre. Er räusperte sich vorsichtig, seine Stimme hatte ihren autoritären und kalten Klang verloren, sie war nun leise und voller Ruhe. "Ich weiß, wie ihr euch fühlt. Der Abschied von einem geliebten Menschen, vor allem wenn er so aprupt ist, ist furchtbar. Aber auch wenn der Schmerz uns das Herz zu zerreißen scheint, es ist kein Abschied für immer. Ihr werdet euren Vater wiedersehen. Er passt auf euch auf und... er wacht über euch." Er schluckte, die Worte kamen ihm nur schwer über die Zunge. "Und...und er wird für immer in eurem Herzen bei euch sein. Das weiß ich."

Der Elb verstummte und verlor seinen Blick im dem Sternenhimmel, während seine Gedanken unwillkürlich zu seiner verstorbenen Frau wanderten. Genau das hatte er Legolas gesagt, als sie gestorben war.  Und trotzdem war der Schmerz in ihm so groß gewesen, als hätte ihm jemand ein Schwert in den Körper gerammt. Es hatte lange gedauert, bis er die Trauer überwunden hatte und es war ein langer, schmerzvoller Weg gewesen. 

Lùana blickte auf ihre Hände. Diese Worte taten gut, sie legten sich wie Salbe auf eine Wunde und linderten den Schmerz. "Danke", hauchte sie leise. Thranduil antwortete nicht, doch sein Blick erschien ihr irgendwie weicher. Erneut wandte sie ihren Blick in den Sternenhimmel und diesmal spürte sie, wie es in ihr ruhig wurde. Ja, ihr Vater war immer in ihrem Herzen. Und vielleicht sah er gerade von den Sternen zu ihr hinunter um ihr zu sagen, dass er sie liebte. Ein leises Lächeln legte sich über ihre Lippen während ihr Blick im endlosen Sternenhimmel versank und sie langsam in den Schlaf glitt.

Thranduil wusste nicht wie lange er gedankenversunken am Fenster stand und nach draußen sah, doch als er sich endlich aus seinen Gedanken löste und aufsah, erblickte er die schlafende Gestalt der Elbin. Ihre Gesichtszüge waren entspannt und ein friedlicher Ausdruck lag in dem Gesicht, welches von hellen Haaren umrandet war. Der Elb zögerte einen Augenblick, dann schob er seine Arme unter ihren warmen Körper, der immer noch in seinen Umhang gewickelt war und hob sie hoch. Sie war leicht und er konnte ihren gleichmäßigen Atem an seinem Hals spüren, während er sie vorsichtig in ihr Zimmer trug und sie in ihr Bett legte.  Leise deckte er sie zu, nahm seinen Umhang und ging, doch an der Tür drehte er sich noch einmal um und sah die schlafende Gestalt der Elbin für einen Moment an.

Sein Gesicht verriet nicht, was in ihm vorging während er leise die Tür hinter sich schloss, doch als er später in seinem eigenen Bett lag, schlief er so ruhig und friedlich wie schon lange nicht mehr.


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