Kapitel 112
Mehl war ein wunderbares Mittel um Menschen zu bewerfen. Bald waren wir alle ziemlich weiß und das Mehl klebte uns in den Haaren. Grinsend wischte ich Manu etwas Mehl von der Nase während Chessie den Kuchen in den Ofen stellte.
"Du hast da etwas Mehl", sagte ich und wischte ihm noch mehr Mehl aus dem Gesicht.
"Tatsächlich ist da überall Mehl", lachte Manu, dann umarmte er mich. Ich verhielt mich total dämlich, wohl verliebt. Also, auf jeden Fall verliebt, aber wahrscheinlich verhielt ich mich dämlich verliebt.
"Hey, Zombey", hörte ich Manu sagen, der mich damit aus meinen Gedanken riss. Ich drehte mich um, um die beiden dabei sehen zu können, wie sie miteinander sprachen. Zombey drehte sich ebenfalls um.
"Was ist?", fragte er, kam aber nicht weiter denn da bekam er auch schon eine Ladung Mehl ins Gesicht, die noch auf dem Tisch gelegen hatte. Manu lachte und ich stimmte mit einem leichten Kichern ein. Zombey sah zuerst ziemlich überrascht aus, dann aber griff er in die Mehltüte die offen auf der Küchentheke stand und warf Manu eine volle Ladung entgegen.
"Jungs, hört auf", hörte ich Chessie genervt sagen und Manu und Zombey hielt tatsächlich inne. Manu streckte dann jedoch die Hand aus und wieder klebte Zombey Mehl im Gesicht. Ich konnte über die ganze Situation eigentlich nur den Kopf schütteln.
"Ihr seid echt furchtbar. Ihr wisst, dass ihr heute Abend beide noch duschen dürft? Bei dir Zombey ist das vielleicht weniger ein Problem, aber Manus Haare brauchen ja doch noch etwas länger zum trocknen"
Die beiden sahen sich an und lachten, meine Worte hatten keinerlei Wirkung gezeigt, was nicht wirklich ein Wunder war.
"Zusammen sind die beiden wie kleine Kinder, daheim ist er ja normal nicht so", Chessie hatte sich neben mich gestellt. Ich nickte seufzend.
"Nunja, Manu ist eigentlich immer ein Spielkind, egal wo."
Chessie zog ihre Augenbrauen ein paar mal hoch und sah mich mit nekischem Blick an. Ich stieß ihr meinen Ellenbogen in die Seite, sie kicherte. Nun, wir waren wohl auch nicht so erwachsen wie wir taten. Vielleicht sollte aber auch einfach in jedem Menschen ein wenig Kind stecken, sonst konnte das Leben doch ganz schön trist und langweilig sein.
Ich sah auf die Uhr. Es war schon weit nach Mitternacht und ich musste morgen früh raus.
"Ich geh dann mal schlafen", sagte ich den anderen und ging dann ins Zimmer, wo ich mich umzog und ins Bett stieg. Ich hatte mich gerade richtig schön in Decke und Kissen gekuschelt, als Manu rein kam und sich neben mich aufs Bett setzte. Ich hatte die Augen zu und konnte ihn daher nicht sehen.
"Wir haben keine großen Handtücher mehr, nur noch so kleine", sagte er. Ich sah kurz auf. Manu angelte gerade nach seiner Hose und stieg hinein, dann schlug er die Decke zurück und legte sich hin. Er sah mir direkt ins Gesicht, schließlich grinste er.
"Was grinst du so doof?", fragte ich ihn, was Manu nur dazu brachte noch breiter zu grinsen.
"Du guckst so schön doof", antwortete er. Dann gab er mir einen Kuss auf die Nasenspitze, schaltete das Licht aus und schloss die Augen. Ich tat es ihm gleich und versuchte einzuschlafen.
Das klappte aber nicht sonderlich gut. Immer wieder schlug ich die Augen auf, rollte mich herum etc. Es war einfach furchtbar. Schließlich wurde auch Manu davon wach. Er streckte einen Arm aus und zog mich an sich ran.
"Hör auf sich so viel herum zu rollen und schlaf endlich", flüsterte er und ich spürte wie sein Atem mir über die Haare fuhr. Ich kuschelte mich an seine Brust und versuchte es erneut und siehe da, endlich schlummerte ich.
So früh arbeiten war heftig. Zwar gab es zum Frühstück zum Kaffee noch ein wenig Kuchen, der ziemlich gut schmeckte und meine Laune etwas aufhellte, aber Jasmines Gesicht zu sehen machte Alles wieder zunichte. Erneut lungerte sie an der Kasse herum und betrachtete ihre Nagel, während für mich Inventur auf dem Plan stand, obwohl das eigentlich Jasmine machen sollte. Ich hatte ungefähr ein Viertel erledigt, als es mir dann doch endgültig reichte. Ich ging zu Jasmine an die Kasse und baute mich vor ihr auf. Verschlafen und Unbeteiligt blickte sie zu mir hoch.
"Was gibts?", fragte sie sichtlich gelangweilt.
"Los, geh Inventur machen", sagte ich bestimmt. Sie zog die Augenbrauen hoch und lachte.
"Das glaubst du doch selbst nicht", sagte sie und dann sah sie sich erneut ihre Fingernägel an.
"Doch, das glaube ich und du wirst das jetzt machen, keine Widerrede. Du warst jetzt eindeutig lange genug an der Kasse und jetzt reicht es mir. Beweg deinen Hintern von der Kasse weg und mach Inventur, sonst werde ich mich bei unserer Chefin beschweren und glaub mir nur, sie wird mir glauben, egal was du erzählst.", böse funkelte sie mich an und tatsächlich, meine Worte schienen zu wirken. Sie sah aus wie ein Hund der die Ohren anlegt und den Schwanz einzieht. Geduckt schlich sie von dannen ins Lager und ich konnte endlich hinter die Kasse. Es war ein wunderbares Gefühl endlich Gerechtigkeit in diesem Laden zu spüren. So war der Arbeitsteil dieses Tages zwar furchtbar, weil ich einfach unglaublich müde war und mich Jasmine andauert etwas fragen musste weil sie keine Ahnung hatte was sie tun sollte, anderer seit aber auch wunderbar, weil sie endlich bekam was sie verdiente, eine ganze Menge Arbeit.
So kam ich auch entsprechend gelaunt heim. Müde aber glücklich.
Die anderen waren schon alle fertig für den Trip durch Berlin. Auch ich zog mich noch schnell um, warf in meine Tasche ein bisschen Kram und ging dann los. Mary war auf Arbeit, also gingen nur Manu, Zombey, Chessie und ich los.
Es wurde ein richtig schöner Tag, aber etwas anderes war auch nicht zu erwarten. Am Brandenburger Tor wurde ich ein wenig nostalgisch. Genau hier hatten Manu und ich ja eines dieser Fake-Pärchen Bilder für May geschossen. Langsam trat ich an Manu heran.
"Weißt du noch wie schwer es war nicht zu lachen oder sonstiges während wir uns küssten und diese Bilder für Mays Besuch geschossen haben?", fragte ich ihn. Er sah nach vorne und lächelte.
"Also ich hatte er mühe dich nicht fester an mich zu drücken", sagte er.
"Warst du da schon in mich verknallt?", verwundert sah ich ihn an. Er hatte mir ja eigentlich gesagt, dass er mich schon fast liebte seit dem er eingezogen war, aber irgendwie hatte ich den Sinn der Worte doch nicht ganz verstanden. Manu nickte nur und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
"Meinst du wir könnten noch ein Bild machen, oder willst du das nicht?", ich war vorsichtig, schließlich war er ja doch etwas Kamera scheu, was ich verstand. Manu zog mich an sich ran und drehte seinen Kopf zu mir, dann küsste er mich. Ich hörte wie es klick machte als sein Handy das Foto schoss, doch war mir das im Moment total egal. Jetzt gab es nur uns beide.
Verliebte haben einen Schaden, aber ist das nicht genau das, was so schön ist an einer frischen Beziehung? Dieses für alle Außenstehenden peinliche Getue. Das alles süß und besonders finden? Das grinsen, egal was der andere gerade dämliches tut? Das flattern in der Brust? Einfach das verliebt sein, denn Liebe kann ja doch so schön sein.
Ich musste mich auch eindeutig zurück halten, damit ich ihn nicht sofort ins Auto zog und sonst wohin mit ihm fuhr.
Tut mir leid, dass es doch etwas gedauert hat. Aber nunja, kommt vor :D dafür ist das Kapitel nochmal ein wenig länger als sonst :D
Eigenwerbung ist scheiße und in mir streubt sich gerade alles dagegen, aber wenigstens ein Buch möchte ich ein wenig promoten.
Vielleicht wollen ja manche von euch ein wenig mehr über mich erfahren und dazu hab ich ein Fakten Buch über mich gemacht, in dem ab und zu mal geupdatet wird. Wen sollte das Buch sonst interessieren, wenn nicht meine Leser :D das ist dann auch der einzige Grund wieso ich für das Buch Werbung mache, sonst mache ich das nicht.
Also denne, haltet die Ohren steif.
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