M e i n F e n s t e r
Es ist schwer die Zukunft zu planen und prinzipiell sollte man dies auch nicht tun, dennoch habe ich es getan.
Wir haben es getan.
Viel zu genau, viel zu präzise.
Wir hatten unsere Vorstellungen.
Vielleicht ist es schlau, ein halbes Jahr zu planen oder gar noch ein ganzes Jahr, doch ein Leben?
Hayden und ich kannten uns seit zehn Jahren.
Wir gingen zusammen zur Highschool.
Wir hatten uns an der Schule kennengelernt und darauffolgend wurden wir Freunde und aus Freundschaft, die große Liebe.
Unsere Freunde hielten uns für verrückt.
Wenige glaubten an unsere Zukunft.
Es wäre eine dieser Frühlingsbeziehungen, die maximal einen kompletten Sommer existieren würde.
Als wir dann beide studierten, blieb das tägliche Zusammensein aus, doch unsere Liebe hielt und Freunde und Familie, die fingen an, immer mehr an unsere Liebe zu glauben.
Wir hielten schon lange an ihr fest.
Wir planten.
Wir wollten heiraten.
Wir wollten Kinder.
Wir wollten Leben.
Wir wollten in jedem Jahr mindestens ein besonderes Reiseziel haben.
Wir wollten alt und grau zusammen auf einer Veranda sitzen und unsere Enkelkinder im Garten spielen sehen.
Hayden sollte nach seinem Abschluss die Firma seines Vaters übernehmen und ich eine Art Sekretärin Rolle.
Trotz meines Kunststudiums.
In unseren Sichten und Plänen waren wir nicht dreidimensional.
Ziemlich einsichtig, um es genau zu sagen.
Wir schauten nicht nach rechts und wir schauten nicht nach links.
Wir suchten nicht nach einem Fehler.
Nicht einmal nach dem winzigsten Staubkörnchen, welches uns im Weg liegen könnte.
Wir lebten in den Tag und zogen jeden unserer Pläne durch.
Mit zwanzig machte mir Hayden einen Antrag.
Ganz romantisch fiel er vor mir auf die Knie.
Ich sagte ja.
Ich fiel ihm in die Arme und hatte das Gefühl, alles wäre perfekt.
Alle anderen hielten uns wieder für verrückt.
Stoppen konnte uns jedoch keiner.
Ich spürte bis heute, wie intensiv die Nacht nach der großen Frage war.
Jede Berührung, jede Art der Liebe und Zuneigung, hatte ich noch genau vor meinen Augen.
Wenn ich dran dachte, brannten noch heute meine Lippen und mein Körper fing an zu beben.
Trotz des frühen Antrages, planten wir unsere Hochzeit erst vier Jahre später.
Jeder sollte erst sein Studium beenden.
Auch dafür kassierten wir nur fragwürdige Blicke.
Als diese vier Jahre um waren, war immer noch alles so, wie wir es geplant hatten.
Wir standen kurz vor unserer Hochzeit...
Rilke, ein Lyriker der deutschen Sprache, hatte in einem seiner Gedichte geschrieben: Das ist mein Fenster. Eben bin ich so sanft erwacht. Ich dachte, ich würde schweben. Bis wohin reicht mein Leben und wo beginnt die Nacht?
Das ist mein Fenster.
Scheinbar robust, hergestellt aus den besten Materialien. Der Liebe, der Geborgenheit und dem Vertrauen.
Eben bin ich so sanft erwacht.
Aus meinen Träumen gebaut aus Wünschen und meiner Fantasie.
Und ich dachte, ich würde schweben...
___________
Hallo
das ist wohl der erste Text, die erste kleine Mini-Story die online geht.
Für mich geht im Kopf die Geschichte weiter.
Sie heißt übrigens Evelyn und Hayden ist nur einer der Protagonisten ... zumindest war das meine damalige Planung zu dieser Geschichte, doch ich habe diese Thematik nie für mich schriftlich beenden können und würde es gerne als eine offene kleine Tatsache im Raum stehen lassen. (zumindest fürs Erste)
Da ich diesen Text sehr mag und er viele Türen öffnet habe ich eine Frage an euch...
Was denkt ihr wie geht die Geschichte von Hayden und Evelyn weiter oder besser gesagt was könnte passiert sein? Was schwirrt euch jetzt im Kopf rum?
Eure Ophelia
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro