Kapitel 22: Ansichtssache
„Ich glaubs einfach nicht" sagte Clint. Natasha, Thor, Bruce und er saßen im Wohnzimmer und versuchten zu verarbeiten was ihnen gerade gesagt worden war. Beziehungsweise was ihnen Bruce erzählt hatte, dieser hatte sich einfach die Freiheit genommen seine Kameraden endgültig aufzuklären, bevor diese Tony mit Fragen löcherten. Die Geheimhaltung war durch dessen Geständnis ja ein für alle Mal aus dem Fenster.
„Das ist" begann Tasha um die Stille zu füllen aber sie wusste nicht recht was sie sagen sollte „ein Wunder" meinte Thor lächelnd. Die anderen blickten erstaunt zu dem Donnergott, so hatte das noch keiner ausgedrückt und so richtig gefreut hatte sich auch noch keiner.
„Ein neues Leben" sprach er weiter, ein freudiges Lächeln zierte sein Gesicht als er weiter sprach „Ein neues Licht für Midgard und unsere gefundene Familie", die anderen mussten schmunzeln ihr Donnergott sah mal wieder nur das gute an einer Situation, die anderen dachten nur an den Streit der vergangenen Stunde und die ungewisse Zukunft ihres Teams.
„Vielleicht sollte jemand gehen um genau das Steve und Tony sagen" meinte Clint und dachte an ihre geschockten, verletzten und verzweifelten Gesichtsausdrücke. „Das ist nicht so einfach" meinte Bruce, er konnte schon verstehen dass die Beiden nicht in Freudentänze ausgebrochen waren.
Dafür war die Situation zu ungewöhnlich und die vorangegangenen Ereignisse zu verworren.
Und auch noch etwas anderes störte ihn an dieser rosigen Sicht der Dinge, das was Tony gesagt hatte, vor ein paar Tagen im Flur. Dieser Gedanke kam plötzlich Natasha die das ganze ja belauscht hatte. „Weil Tony nicht weiß was er tun soll" sagte sie leise und realisierte zum ersten Mal die wahre Bedeutung dieser Worte besonders im Zusammenhang mit dem was Bruce darauf geantwortet hatte.
Nun ging es auch Clint auf „Es ging nicht darum ob er eine Chemo Therapie beginnt oder nicht" begann er, seine Augen wurden groß mit der Erkenntnis die er gewonnen hatte.
„Es ging darum ob er die Schwangerschaft beendet oder nicht" beendete Natasha seinen Satz und sah sich um, die Gesichter ihrer Freunde sprachen Bände. Daran hatte noch keiner Gedacht, Thors Lächeln war verschwunden und die anderen wirkten nun ebenfalls noch bedrückter als zuvor.
„Bevor ihr alle losstürmt um auf Tony einzureden, bedenkt: Es ist seine Entscheidung" mahnte Bruce, sie sollten sich in seine Lage versetzten, die Entscheidung war schwer und niemand konnte ihm einen Vorwurf machen wenn er sich gegen das Baby entschied.
*
Ein Baby, Tony würde ein Baby bekommen und nicht nur irgendeins sondern seins. Dieser Gedanke war irre aber er fand Gefallen daran, das musste er zugeben. Er hatte immer eine Familie gewollt, doch dann war alles anders gekommen, den Wunsch hatte er fast aufgegeben gehabt. Der Krieg, das Eis und seine Rückkehr hatten ihn verändert. Steve war nicht mehr der, der er gewesen war als er in das Wasser stürzte.
In letzter Zeit hatte er geglaubt er könnte auch ohne eine Frau oder Kinder glücklich werden, dass er so etwas gar nicht brauchte, das er eine andere wichtigere Aufgabe bekommen hätte. Oder hatte er sich dies eingeredet weil er wusste das er es so wie so nie bekommen würde?
Nun lag er auf seinem Bett, den Blick an die Decke geheftet, ein Lächeln im Gesicht weil er nicht aufhören konnte daran zu denken das sein verlorengeglaubter Traum wahr werden würde.
Eigentlich hatte er ja Kinder mit der Frau seiner Träume bekommen wollen aber die hatte er nicht gefunden, nicht in diesem Jahrhundert. Tony war sein Freund und wenn er sich erlauben würde zu fühlen wie er wollte müsste er sich sogar eingestehen dass da noch mehr war. Was ihn den Gedanken schön finden ließ mit ihm und ihrem Kind den Rest seines Lebens zu verbringen.
Plötzlich fiel ihm das Ultraschallbild ein, er hatte es in seiner Wut in seine Hosentasche gestopft, hastig nahm er es hervor. „Verdammt" murmelte er als er sah wie zerknittert es nun war. So gut es ging strich er es glatt bevor er einen erneuten Blick darauf warf. Viel konnte er nicht darauf erkennen, dennoch wärmte ihm der Anblick dieses kleinen Flecks sein Herz. Er wusste nicht ob es logisch oder möglich war aber er glaubte dieses Kind bereits jetzt zu lieben.
Ein lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus bei diesem Gedanken und er beschloss das er dieses Bild behalten würde. Vorsichtig legte er es zwischen die Seiten seines Zeichenblocks, in der Hoffnung das es dort sicher war und gegeben falls sogar noch weiter begradigt wurde.
Danach beschloss Steve das es nunmehr Zeit war mit Tony zu sprechen oder wenigstens nach ihm zu sehen, eben jener musste sich sehr unsicher fühlen immerhin hatte er noch kein Wort zu der Schwangerschaft und dem Baby verloren. Ihm gefiel der Gedanke nicht der Milliardär konnte glauben das Steve ihn allein lassen würde mit all dem.
Sarah Rogers würde persönlich aus dem Himmel herabsteigen um ihn in seinen Hintern zu treten sollte er einen solchen Gedanken auch nur in Erwägung ziehen, nicht das er das tun würde, nein dafür war er ein zu guter Mann und zu verliebt in die Aussicht eine eigene Familie zu haben.
Also beschloss der Soldat das er seinem schwangeren Freund etwas zu essen bringen würde. Das war eine normale Sache für die Beiden, besser gesagt war es normal das Steve Tony mit dem Essen hinter her rannte. Bestimmt hatte Tony Hunger, wenn man nicht auf ihn achtete ignorierte er das nämlich und aß Tagelang nichts.
Und hatte er vorher schon auf ihn geachtet, so würde das sich nun nur verstärken, er würde nicht zulassen das Tony sich aus Gedankenlosigkeit vernachlässigte. Besonders jetzt brauchte er all seine Kraft.
Deshalb machte er sich auf in die Küche, als er die vorrätigen Lebensmittel sah beschloss er ein Sandwich zu machen. Während er es schmierte merkte er dass die Tür zum Wohnzimmer offen war, er konnte die Stimmen seiner Freunde hören. Theoretisch hatte er nicht lauschen wollen aber als Thor etwas von einem neuen Leben sagte wurde er neugierig, vielleicht war ja auch Tony bei ihnen, auch wenn er das für unwahrscheinlich hielt.
Tonys Stimme hörte er nicht aber dafür anderes was ihn ziemlich schockierte und seine kleine perfekte Seifenblase zum Platzen bringen drohte.
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