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°22°

Obwohl ich nicht auf dem Spielfeld stand und lediglich zusammen mit Aaron auf der Tribüne saß, nahm mich das Spiel so sehr mit, als stünde ich auf dem Feld. Ich beobachtete jeden Pass, jedes Foul, jede Änderung der Mimik von einem der Spieler.
Es stand 2:2. Das Spiel dauerte noch zwei Minuten. Und so wie der Ball ständig hin und her flog, hatte ich das Gefühl, es bestand eine große Wahrscheinlichkeit, dass noch ein Tor fiel. Für wen würde sich zeigen.
Mack tigerte immer wieder auf und ab. Zu Beginn des Spiels bis in die zweite Hälfte hatte er seiner Mannschaft immer wieder Anweisungen zugerufen. Doch je näher wir dem Ende kamen, desto stiller wurde er. Vermutlich wollte er die Mannschaft jetzt nicht mehr aus ihrem Spiel holen, sondern sie einfach machen lassen.
Noch eine Minute. Es gab keine Nachspielzeit. Trotz ihres bereits fast 90-minütigen Spiels schien mir keiner der Spieler müde zu sein. Stattdessen herrschte so viel Konzentration und Anspannung auf dem Spielfeld, dass ich vermutete, nicht einmal ein Meteoriteneinschlag könnte sie davon abbringen, das Spiel zu beenden.

Asher stürmte in die gegnerische Hälfte. Er passte zu William. Doch William hatte nicht viele Möglichkeiten. Er wurde von den gegnerischen Spielern nahezu eingekreist. Ein Phänomen, das mir heute nicht zum ersten Mal auffiel. Er passte den Ball zurück zu einem Spieler, dessen Namen ich nicht kannte. Der lief mit dem Ball einige Meter, bevor er ihn passte. Der Ball kam allerdings nie an. Einer der gegnerischen Spieler schnappte ihn sich weg und lief mit einer enormen Geschwindigkeit auf unser Tor zu. Unsere Spieler schafften es kaum, hinterher zu kommen. Lloyd holte ihn jedoch schnell ein. Pinky und William waren ihm ganz dicht auf den Fersen. Lloyd versuchte absichtlich, den anderen Spieler zu foulen. Er wich ihm geschickt aus und passte den Ball zu einem anderen. William war nah bei ihm, kam jedoch nicht an ihn heran. Ein weiteres Mal wurde der Ball in einem hohen Bogen gepasst, kurz vor das Tor, wo sich bereits Spieler aus beiden Mannschaften tummelten. Mehrere sprangen in die Höhe. Lloyd verfehlte mit seinem Kopf den Ball um wenige Zentimeter. Stattdessen erreichte ihn ein anderer Spieler der gegnerischen Mannschaft, der den Ball in die rechte obere Ecke des Tors mit seinem Kopf beförderte. Der Torwart hatte keine Chance. Noch bevor die gegnerische Mannschaft sich über das Tor freuen konnte, pfiff der Schiedsrichter. Das Spiel war zu Ende. Und unsere Mannschaft hatte knapp mit 2:3 verloren.

°°°

Es verging etwa eine Stunde, in der ich mich lange mit Aaron über das Spiel unterhielt. Wir warteten jetzt in der Nähe des Busses auf die anderen, damit wir in unangenehmer Stille wieder zurück fuhren. Mack stand vor dem Bus. Ich hatte kurz mit ihm gesprochen. Wie erwartet, war er nicht sehr redefreudig. Ich nahm es ihm nicht übel. Nach und nach kamen die Spieler aus den Umkleiden. Einer wirkte betroffener als der nächste.
Die Mannschaft war gut. Die meisten Spiele gewann sie. Das bedeutete, dass die Spieler zusätzlich zu der Niederlage gegen die Mannschaft, mit der manche offensichtlich ein persönliches Problem hatten, auch noch generell einstecken mussten, überhaupt verloren zu haben. Das war keine gute Kombi.
Mein Handy vibrierte in meiner Tasche. Isabel fragte in unserer Gruppe, wie das Spiel gelaufen war. Im Augenwinkel sah ich Asher und Lloyd aus der Umkleide treten. Sie gingen auf uns zu. Ich entschuldigte mich kurz bei Aaron, bevor ich Abstand zu den dreien nahm und mich abseits stellte, um Isabel zu antworten.
Ich verfasste eine kurze Nachricht, in der ich lediglich mitteilte, dass die Mannschaft verloren hatte und die Stimmung dementsprechend schlecht war. Meine Nachricht wurde direkt von allen - bis auf Aaron - gelesen. Elisabeth verlangte einen ausführlichen Bericht des Spiels, sobald wir zurück waren, dem die anderen zustimmte.

Ich wollte ihnen gerade zusagen, als ich bemerkte, dass ich nicht mehr alleine war. Ein Mann, der vielleicht drei Jahre älter war als ich, hatte sich zu mir gestellt. Ich kannte ihn nicht. Anhand des Trikots, das er trug, konnte ich ihn der gegnerischen Mannschaft zuordnen. Die schien ihren Sieg schon ordentlich zu feiern. Sein Atem roch ein wenig nach Alkohol. Doch seine Augen waren klar, als er mich musterte.
"Hi", begrüßte er mich.
"Hi", erwiderte ich ebenso kurz angebunden.
"Ich habe dich gesehen. Auf der Tribüne, meine ich. Du bist gegangen, bevor wir angefangen haben, unseren Sieg auf dem Feld zu feiern." Er klang, als nahm er mir meinen Abgang übel.
Für seine Mannschaft war es ein Heimspiel gewesen. Das Stadion war voll mit Zuschauern gewesen, die sicherlich nur zu gerne mit ihnen feierten. Deshalb meinte ich bloß: "Ich bin mir sicher, ihr habt noch viele andere gefunden, mit denen ihr euren Sieg feiern konntet." Ich wollte auf meine Freunde am Bus deuten, als ich realisierte, dass ich sie nicht mehr sehen konnte. Der Mann hatte mich unbewusst weiter hinter die Hausecke gedrängt, an die ich mich ursprünglich gestellt hatte. "Abgesehen davon bin ich mit meinen Freunden hier", informierte ich ihn. "Ich sollte so langsam zu ihnen zurück gehen. Herzlichen Glückwunsch zu eurem Sieg."

Der Mann lächelte mich an. Er wirkte nicht so, als hätte er vor, mich vorbei zu lassen. "Danke. Willst du den Sieg mit uns feiern? Ich nehme dich gerne mit."
"Ne, danke. Aber trotzdem viel Spaß dabei." Ich schenkte ihm ein gepresstes Lächeln, steckte mein Handy weg und ging an ihm vorbei.
Er ging einen Schritt zur Seite, sodass ich beinahe gegen ihn stieß. "Du kannst danach auch bei mir schlafen. Das ist für mich kein Problem. Ich fahre dich morgen auch nach Hause."
Meine Geduld war am Ende. "Hör mal, ich bin nicht interessiert. Weder an dir, noch an irgendwelchen Feiern. Lass mich durch."
Er hob abwehrend beide Hände in die Höhe. "Hey, ist ja gut. War ja nur ein Angebot. Ich meine nur, mit uns kannst du sicherlich mehr Spaß haben als mit den traurigen Verlierern dort." Er zwinkerte mir zu und machte noch immer keine Anstalten, mir aus dem Weg zu gehen.
"Wie schon gesagt, ich suche nicht nach Spaß."
Erneut unternahm ich den Versuch, an ihm vorbeizugehen. Dieses Mal über die andere Seite. Als er mir wieder in den Weg trat, hatte ich keine Lust mehr. Ich schubste ihn von mir, was zwar bei seiner Größe und seinem Gewicht nicht viel bewirkte, trotzdem hoffte ich, dass es ausdrucksstark genug war.

"Bleib mal ganz cool", forderte er mich auf. Seine gute Laune sank. Es würde allerdings noch dauern, bis sie auf dem Level meiner Laune angelangt war.
"Geh mir aus dem Weg. Das ist meine letzte Aufforderung."
Er grinste amüsiert. "Sonst was? Haust du mir eine runter?"
Bevor ich antworten konnte, tippte ihm jemand auf die Schulter. Er drehte sich um. Im nächsten Moment traf ihn eine Faust direkt auf der Wange. Sein Kopf flog zur Seite. Er konnte gerade so sein Gleichgewicht zurückerlangen.
"Was zum-?! Bist du bescheuert?"
William zuckte unbeeindruckt mit den Schultern. "Nicht mehr als du."
"Was sollte das, du Irrer?"
"Was denn? Das war doch dein Vorschlag, oder nicht? Dir eine runter zu hauen?"
Der Typ hatte sich mittlerweile wieder gefasst. Seine Wange nahm eine unnatürliche Farbe an. "Du hältst dich wohl für besonders komisch, was?"
Er stürmte auf William zu, der sich wegdrehte und ihn stattdessen kraftvoll gegen die Wand schubste. Der Typ rutschte daran hinunter und blieb schwer atmend sitzen. Er sprach nicht noch einmal. In seinen Augen ruhte Angst, als er William genau beobachtete. Vielleicht befürchtete er, William würde sich ihn noch einmal vornehmen.

Doch der beachtete ihn gar nicht mehr. Er kam auf mich zu. "Alles gut?"
Etwas verwirrt von dem, was in der letzten Minute hier passiert war, nickte ich nur. "Und bei dir?" Ich deutete auf seine Knöchel, die wund und aufgeschürft waren.
"Mach dir keine Sorgen. Das sind die gewohnt." Er rang sich nicht zu einem Lächeln durch. Auch sonst ließ nichts an ihm vermuten, dass er auch nur annähernd gut gelaunt war. Er wirkte eher, als wartete er, ob er noch jemand verhauen konnte.
William nahm meine Hand und zog mich sanft, aber bestimmt von dem Typen weg und hin zum Bus, vor dem Mack wartete.
Er runzelte die Stirn. Sein skeptischer Blick fand unsere ineinander verschränkten Hände, doch er sagte nichts dazu.
"War da irgendetwas los?" Er nickte zu der Hausecke, aus der wir gekommen waren. "Ich habe merkwürdige Geräusche gehört."
"Nein", antwortete William ihm, bevor ich die Chance dazu hatte. "Alles normal, Coach."
Mack schien nicht überzeugt. Aber ihm fehlte die Kraft, darüber nachzudenken, sodass er uns einfach einsteigen ließ.
Pinky und Aaron saßen nebeneinander, sodass für William und mich nur noch zwei Plätze nebeneinander frei waren, auf die wir uns setzten. Seine Hand hielt er versteckt.
Asher unterbrach die Stille im Bus, als er versucht locker fragte: "Na immerhin hat sich keiner geprügelt, oder?"
Ein zustimmendes Gemurmel entstand im Bus, in das William und ich nicht einstimmten. Wir warfen uns einen bedeutungsvollen Blick zu.

°°°

Kurze Klarstellung: Ich möchte hiermit auf keinen Fall in irgendeiner Weise Gewalt verherrlichen. Das entspringt alles reiner Fantasie und ist lediglich eine Geschichte, niemals die Realität :)

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