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°13°

Irgendjemand spielte ein ganz übles Spiel mit mir. Anders konnte ich mir das nicht erklären. Wie groß war die Chance, William so oft über den Weg zu laufen? Vor allem da ich mir doch vorgenommen hatte, mir über seine Handlungen nicht so viele Gedanken zu machen. Wie sollte das funktionieren, wenn ich ab jetzt möglicherweise gezwungen war, ihn regelmäßig zu sehen?
Um ihn nicht länger anzusehen, legte ich meine Tasche an der Wand ab und wanderte durch den Raum, um mir einen Eindruck davon zu verschaffen, womit ich die nächsten Wochen arbeiten würde. Vorausgesetzt, dass William zusammen mit mir spielen würde. Was er als nächstes sagte, ließ mich eher vermuten, dass er schneller verschwinden würde, als ich blinzeln konnte.
"Du verarschst mich doch."
Überrascht drehte ich mich zu ihm herum. Doch er wirkte nicht sauer oder genervt. Ganz im Gegenteil, er schien unglaubwürdig. Als könnte er sich ebenso nicht vorstellen, dass es reiner Zufall war, dass wir uns schon wieder trafen.
"Warum sollte ich? Damit ich mir wieder anhören kann, wir hätten uns noch nie gesehen? Oh ja, da stehe ich total drauf, wenn sich Menschen zu fein dafür sind, die Wahrheit zu sagen."
""Scheint dich ja ziemlich mitgenommen zu haben." In seinen dunkelbraunen Augen blitzte es, sodass es schien, als gefiele ihm der Gedanke.
Ich schnaubte. "Das würdest du dir wohl wünschen."

"Ich glaube, das muss ich gar nicht." William verschränkte die Arme und musterte mich amüsiert. "Ich glaube, du denkst häufiger an mich, als du es willst."
Ich ließ mir nicht anmerken, wie sehr er damit den Nagel auf den Kopf traf. Ich würde ihm nicht die Genugtuung geben, zu wissen, dass er recht hatte.
"Kommt da wieder der Therapeut in dir heraus?" Ich stockte in der Bewegung. "Obwohl nein, das kann ich ja gar nicht wissen. Schließlich reden wir doch gerade zum ersten Mal miteinander."
Williams Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das mich unweigerlich in meine Erinnerungen versetzte. Ich schluckte schwer. Wieso war er manchmal so unausstehlich und manchmal so... unglaublich gut in allem, was er tat?
"Sei ehrlich mit mir: Ist es reiner Zufall, dass wir hier aufeinander treffen?" Sein Blick musterte mich so eingehend, dass ich das Gefühl hatte, ihm entging nicht eine Regung eines Muskels in meinem Körper.
Er hatte wohl nicht vor, auf meinen Vorwurf zu reagieren. Aber das wunderte mich nicht. Warum auch über etwas reden, das ihn verletzlich machen könnte, wenn man doch stattdessen einfach mich ausfragen konnte?

"Wie ich schon sagte: Ich habe doch nichts davon, mich hier mit dir zu treffen. Ich möchte einfach nur meiner Leidenschaft nachgehen." Ich ging näher auf ihn zu und zeigte auf das Klavier. "Außerdem konnte ich wohl nicht ahnen, dass du Klavier spielst."
Das schien ihn zu überzeugen. "Du bist nicht die Erste, die das verwundert."
Ich runzelte die Stirn. "Ich würde nicht behaupten, dass es mich verwundert. Aber hast du damit gerechnet, dass ich singen würde?"
William stand auf und stellte sich mir gegenüber auf die andere Seite des Klaviers und stützte seine Unterarme auf dem schwarzen Instrument ab. "Ich bin mir nicht sicher. Immerhin weiß ich, dass du einen sehr talentierten Mund besitzt."
Seine Aussage schickte warme Schauer über mich. Ich war mir sicher, dass er mir ansah, was er bei mir anrichtete. Es spielte keine Rolle, dass meine Stimme ihre Quelle nicht in meinem Mund hatte. Aber dass er überhaupt so etwas sagte, das war es, was mich überraschte.
Meine Stimme klang überraschend rau, als ich meinte: "Hast du einen Zwilling, von dem ich nichts weiß? Anders kann ich mir deine extremen Stimmungsschwankungen nicht erklären. Nicht mal ich variiere so stark in dem, was ich sage und tue, während ich mit PMS zu kämpfen habe."

William schmunzelte. "Wenn ich deine Frage bejahe, küsst du mich dann noch einmal, damit mein Zwilling nicht besser gestellt ist als ich, weil er dich küssen durfte und nicht ich?"
In dem Moment traf ich eine Entscheidung, die meine Psyche ruhig stellen würde. Ich wusste nicht, ob es Williams Freude daran war, mich zu necken, oder meine körperliche Reaktion auf seine ständigen Andeutungen. Ich wandte mich von ihm ab, überquerte in zügigen Schritten die Entfernung bis zu meiner Tasche, schulterte diese und machte mich dann auf den Weg, den Raum zu verlassen. Ich hatte das stechende Gefühl, dass mir das in der Zukunft eine Menge Ärger ersparen würde.
Womit ich nicht gerechnet hatte, war Williams Hand an meinem Arm, die mich zurückhielt. "Bitte warte. Es tut mir leid. Ich wollte nur einen Spaß machen." Er sprach sanft zu mir, als befürchtete er, ein falsches Wort könnte mich verschrecken.
Ich begegnete seinem Blick. "Ich habe nichts gegen deine Späße. Doch ich mag es nicht, wenn man mit mir spielt."
Verwundert ließ er meinen Arm los. "Ich spiele doch nicht mit mir."
"Ach nein?" Ich verschränkte schützend die Arme vor dem Körper. "Wie nennst du es dann, wenn du vor wenigen Tagen zu feige bist, zuzugeben, dass du mich kennst, jetzt aber, wenn wir alleine sind, kein Problem damit hast, Anspielungen an unseren Kuss zu machen?"

William zögerte. Er schien tatsächlich ernsthaft über meine Frage nachzudenken.
"Vielleicht wäre es wirklich besser, wenn du gehst", meinte er schließlich.
Beinahe hätte ich mit den Augen gerollt. Er wich mir also ein weiteres Mal aus.
"Das denke ich auch", stimmte ich ihm schlecht gelaunt zu. "Ich frage Mrs. Lukov, ob sie mir jemand anderen zuordnet. Du kannst sicherlich auch alleine spielen."
Nachdenklich rieb er sich mit der Hand über den Nacken und lenkte meinen Blick damit kurzzeitig auf seine Tattoos. Rasch riss ich mich von dem Anblick ab. Warum musste ich auch eine Schwäche für Tattoos haben?
"Es gibt niemanden sonst. Mrs. Lukov war schon nicht begeistert, als ich mich vor wenigen Tagen bei ihr meldete", erklärte er. "Was, wenn ich so darüber nachdenke, sehr für deinen Gesang spricht, wenn sie dich dann auch noch aufnimmt."
Ich ging nicht auf sein Kompliment ein. Ich wusste, dass ich ein Talent zum Singen hatte. Wäre es nicht so, wäre ich nicht so weit gekommen. William konnte mir sagen, dass mein Gesang ganz in Ordnung war, wenn er mich einmal singen hörte. Und ich zweifelte gerade sehr daran, dass das noch einmal passieren würde.

"Dann singe ich eben alleine."
William zog die Augenbrauen in die Höhe. "Ohne Instrumente? Willst du den Takt mit deinem Fuß vorgeben?"
"Du bist nicht gerade hilfreich", erwiderte ich schnippisch. "Wenn du schon Probleme aufmachst, dann schlag doch wenigstens Lösungen vor."
"Dafür, dass du mich doch eigentlich erst seit zehn Minuten kennst, bist du ganz schön gemein zu mir", neckte er mich.
Ich schüttelte den Kopf, konnte ein kleines Grinsen aber nicht unterdrücken. Er konnte es einfach nicht lassen.
"Oder wir machen das doch zusammen", schlug er vor.
Ich hätte gerne wieder einen Kommentar zu seinem plötzlichen Meinungswechsel gemacht, allerdings verstand ich, was er meinte. Es schien einfach keine andere Möglichkeit zu geben, bei der wir beide bekamen, was wir wollten. Wir mussten zusammenarbeiten, um in der Musik AG tätig zu werden. Das hatte Mrs. Lukov deutlich gemacht.
"Scheint wohl so", stimmte ich ihm gehalten zu. "Trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob unsere Zusammenarbeit funktionieren wird."
William winkte ab. "Wir kommen doch gut miteinander klar."
"Du hast aber ein komisches Verständis von Miteinander klarkommen", murmelte ich abschätzend.

"Solange du dich zurückhältst und mich nicht anspringst in deiner Begierde, sehe ich da kein Problem."
"Ich?", wiederholte ich fassungslos. "Du bist derjenige, der alles kompliziert macht."
"Und du springst immer wieder darauf an."
"Weil du mich immer wieder herausforderst."
"Mach es nicht so spaßig und ich fordere dich auch nicht immer wieder so heraus."
Erbost starrte ich in seine dunklen Augen. Er erwiderte meinen Blick mit dem gleichen Maß an Sturheit und Überzeugung.
Ich atmete tief durch, um mich wieder zu beruhigen. "Wir müssen sowas lassen, wenn wir gemeinsam arbeiten wollen."
William nickte. "Immerhin darin sind wir uns einig."

"Am besten wäre es, wenn wir uns rein professionell treffen. Als kennten wir uns tatsächlich erst seit fünfzehn Minuten", schlug ich ihm vor.
"Du meinst, als hätten wir uns nicht geküsst?", hakte er nach und schaute mich unschuldig an. Aber ich sah das amüsierte Schmunzeln in seinen Mundwinkeln zucken.
"Genau", presste ich hervor. Das würde eine Qual werden. "Du spielst Klavier und ich singe. Mehr nicht. Keine Anspielungen oder sonstiger Smalltalk. Wenn wir reden, dann nur, um uns über unsere Musik zu unterhalten. Das war's. Rein professionell."
"Rein professionell", wiederholte er. Ich war mir nicht sicher, ob er mich veralberte.
"In Ordnung." Ich hielt ihm meine ausgestreckte Hand hin - eine Art Friedensangebot.
Grinsend sah er auf meine Hand, bevor er sich dazu durchrang, sie zu schütteln. Und damit war unser Deal fest.
Als ich von unseren verschlossenen Händen zu William hochschaute, ignorierte ich seinen heißen Blick, der auf meinen Mund gerichtet war. Ich ignorierte das Prickeln, das von unseren noch immer ineinander verschränkten Händen ausging. Ich ignorierte die nagende Stimme in meinem Hinterkopf, die mir prophezeite, dass das eine ganz blöde Idee war.

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