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Das Gewicht seines Blicks ließ mich die gesamte Stunde nicht in Ruhe. Ständig fühlte ich Williams Augen auf mir ruhen. Ich war mehrmals geneigt, mich einfach nach ihm umzudrehen und zu prüfen, ob ich einfach nur Einbildungen hatte oder ob William mich tatsächlich seit einer geschlagenen halben Stunde nicht aus den Augen ließ. Ehrlich gesagt, konnte ich mir das einfach nicht vorstellen. Doch ich wagte es auch nicht, nach ihm zu sehen. Was wäre, wenn er mich tatsächlich ansah? Irgendwie zweifelte ich an meiner Fähigkeit, mich von seinem Blick loszulösen. Und ich wollte wirklich nicht von Mrs. Dreyer erwischt werden, wie ich derart abgelenkt war, dass ich ihrem Unterricht nicht folgte. Das hätte sicherlich keine gute Folgen für mich.
Also bedeutete das, durchzuhalten. Was mir echt schwerfiel. Ständig schlug ich ein Bein über das andere, um dann doch das Bein wieder über das andere zu schlagen. Alle fünf Minuten strich ich meinen Zopf von der einen Schulter zur anderen. Als würde mir die dauernde Bewegung helfen, mich zu beruhigen.

Das Gegenteil war der Fall. Vor allem machte mein Verhalten meine Freunde nervös.
"Du machst mich fertig", zischte Isabel, die zwei Sitze von mir entfernt neben Paul saß, mir so leise wie möglich zu. "Was ist los?"
"Entschuldigung", murmelte ich leise zurück, den Blick stets auf Mrs. Dreyer gerichtet, aus Angst, sie könnte uns hören. "Ich habe nur so ein komisches Gefühl, das ich nicht loswerde."
"Hat das etwas mit deiner noch komischeren Unterhaltung mit Will vorhin zu tun?" Paul sah konzentriert auf die Tafel, während er so leise wisperte, dass ich ihn kaum verstand.
"Das habt ihr wohl mitbekommen, was?"
Isabel schnaubte und bemühte sich, das Geräusch gleich darauf mit einem Husten zu übertonen. Der Vorlesungssaal war so leise, dass sich das anhörte wie eine Sirene direkt an meinem Ohr. Auch Mrs. Dreyer hielt kurz in ihren Bewegungen inne, als sie an die Tafel kritzelte, schrieb danach aber weiter. Vielleicht hatte sie heute einen guten Tag. Trotzdem wollte ich ihre Geduld nicht weiter auf die Probe stellen.

Paul wartete etwa eine Minute ab, bevor er meinte: "Ich glaube, was Isabel damit sagen wollte, war, dass es nahezu unmöglich war, eure Spannungen nicht zu spüren."
"Na dann habe ich immerhin seinen Plan zerstört, so zu tun, als würden wir uns nicht kennen." Ich rümpfte die Nase, um meinen Unmut darüber auszudrücken.
"Vielleicht wollte er nur nicht offenlegen, wie wenig ihm eure Unterhaltung gefallen hat", mutmaßte Isabel.
Ich beeilte mich, die Tabelle, die die Dozentin an die Tafel gezeichnet hatte, abzuschreiben. Die Bewegungen meiner Hände wurden noch hektischer, als ich im Augenwinkel bemerkte, dass sie den Tafelschwamm in die Hand nahm.
"Auf die Gefahr hin, arrogant zu klingen, muss ich sagen, dass ich das sehr bezweifle. Abgesehen davon, dass es wenig gab, über das man sich im Nachhinein aufregen könnte, war vor allem das, was passiert ist, eher ... positiv zu beurteilen", formulierte ich es möglichst vorsichtig.
"Positiv zu beurteilen?", wiederholte Isabel fassungslos. "Schreibst du eine Filmkritik oder sagst du uns, was zwischen euch vorgefallen ist?"
Ich schlug meine Beine ein weiteres Mal übereinander. "Es ist kompliziert."

"Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mittlerweile jeder verstanden hat." Nach einer kurzen Pause fügte Paul hinzu: "Wenn du deinen Arm weiter kratzt, bleiben die Striemen für immer." Während er sprach, griff er nach meiner linken Hand und drückte sie sanft, aber bestimmt auf den Tisch. Mir war überhaupt nicht aufgefallen, dass ich vor Nervosität begonnen hatte, mich zu kratzen.
"Danke", flüsterte ich ihm zu.
"Wie wäre es, wenn du uns gleich in der Pause erzählst, was zwischen euch passiert ist?", schlug er vor. "Denn obwohl Isabel aussieht, als würde sie vor Neugierde gleich platzen, möchte ich wirklich nicht das Risiko eingehen, die Aufmerksamkeit des Teufels zu erregen."
"Also gibst du zu, dass sie der Teufel ist?" Isabel grinste und klang triumphierend.

Paul rollte unbeeindruckt mit den Augen, aber ich sah das kleine Lächeln in seinen Mundwinkeln. "Schon möglich. Allerdings bekomme ich gerade so wenig von ihrem Unterricht mit, dass ich mir keine Meinung davon bilden kann."
"Okay", stimmte ich seinem Vorschlag zu und griff im selben Moment nach meinem Pferdeschwanz und zwirbelte ihn um meine Finger.
"Und was braucht es, um dich dazu zu bringen, damit aufzuhören?" Paul spielte offensichtlich auf meine nervösen Ticks an.
"Ich habe ständig das Gefühl, beobachtet zu werden", gab ich leise zu.
Er verstand, was ich meinte. Zu meiner Überraschung wandte er sich, ohne zu zögern, um, und suchte die Reihen hinter uns ab, bis er fand, wonach er suchte. Dann drehte er sich wieder zu mir um und flüsterte mir zu: "Er sieht dich nicht an."
Verwundert hakte ich nach: "Wirklich?" Hatte ich mir sein Starren tatsächlich nur eingebildet?
Paul nickte. "Wirklich."
Augenblicklich ließ ich meinen Zopf los. Es war verrückt, was man sich alles einbilden konnte, wenn man nur fest davon ausging, dass es tatsächlich existierte. Von Paul beruhigt, konnte ich nun deutlich konzentrierter und gefasster Mrs. Dreyers Unterricht folgen.

°°°

"Na?" Aarons breites Grinsen begrüßte uns in der Mensa. "So schlimm, wie erwartet?"
Isabel ließ sich mit ihrem Tablett in der Hand neben ihn sinken. "Noch schlimmer. Ich habe extra flach geatmet, weil ich Sorge hatte, sie würde mich sonst hören. Oder noch schlimmer, auf mich aufmerksam werden." Ein Schauer überfuhr sie. "Bei ihrem Unterricht bleibe ich gerne nur eine Zahl, die in ihren Reihen sitzt."
Paul und ich setzten uns den beiden gegenüber und neben Elisabeth. Mellie saß ihr gegenüber.
Aaron schaute uns fragend an.
Ich zuckte mit den Schultern. "Es ging."
"Deine Stimme entscheidet, Paul." Aaron deutete einen Trommelwirbel mit seinen Fingern an der Tischkante an.
Paul wiegte den Kopf hin und her, als müsste er seine Antwort innerlich abwägen. "Da das erste Drittel ihrer Vorlesung daraus bestand, dass Rosalie mit nervösen Ticks zu kämpfen hatte und ich dem Unterricht damit nur eine Stunde lang folgen konnte, wirst du wohl bis zur nächsten Veranstaltung warten müssen, um eine Entscheidung von mir zu kriegen."
"Es tut mir wirklich leid", entschuldigte ich mich bei Isabel und Paul. "Das wird nicht nochmal vorkommen."
Isabel winkte ab und Paul lächelte mich beruhigend an. "Mach dir keine Sorgen. Ich habe trotzdem alles Wichtige mitbekommen."

"Was war denn mit dir?", fragte mich Mellie besorgt.
Lustlos stocherte ich in meinem Essen umher. "Ich hatte eine unangenehme Begegnung direkt vor der Stunde."
Mellie runzelte die Stirn. "Mit wem?"
Isabel kam mir zuvor. "Einem Typen namens Will."
Ich schielte zu Elisabeth hinüber. Sie zeigte keinerlei Regung, außer dem gleichen Interesse in ihrem Gesicht wie meine anderen Freunde. Da war es ganz praktisch, dass sie nicht wusste, wer der Fremde gewesen war, mit dem ich wild geknutscht hatte. Das hätte die gesamte Unterhaltung für mich noch unangenehmer gestaltet.
"Der Name sagt mir nichts." Mellie zuckte mit den Schultern.
"Ich glaube, er war einer der Spieler am Samstag", erklärte Paul.
"Nachdem du ihn ein Mal gesehen hast, wirst du wissen, wer das ist", meinte Isabel verschwörerisch. "Er sieht ziemlich eindrucksvoll aus."
Eindrucksvoll... das Wort beschrieb William ganz gut.

"Und was hat es mit diesem eindrucksvollen Typen auf sich?" Aaron sah interessiert in meine Richtung. Meine Freunde wirkten ebenso neugierig.
"Wir hatten auf der Party zum Semesterbeginn mal kurz miteinander zu tun. Wir sind beide davon ausgegangen, einander nicht erneut über den Weg zu laufen. Deswegen verwirrt es uns wohl, dass wir uns jetzt bereits das zweite Mal gesehen haben."
"Vergiss nicht, zu erwähnen, dass euer Miteinander zu tun haben positiv zu beurteilen ist", erinnerte mich Paul und erntete darauf einen bösen Blick von mir. Die verwirrten Mienen der anderen klärte er nicht auf.
"Und das hat dich so sehr mitgenommen, dass du davon noch in der Stunde betroffen warst?" Elisabeth gab sich keine Mühe, die Verwunderung in ihrer Stimme zu überspielen.
Ich konnte sie verstehen, denn ich konnte mir selbst keinen Reim auf meine Reaktion bilden. Keine Ahnung, warum mich das so sehr mitnahm. Sonst konnte mich schließlich auch nichts davon abbringen, dem Unterricht zu folgen. Weswegen also hatte ausgerechnet William eine solche Kontrolle über mich?

"Es ist schwer zu erklären. Und jetzt sowieso egal, weil ich mir nur eingebildet hatte, dass er mich ansieht." Dieses Mal klärte ich die Verwirrung meiner Freunde auf. "Deswegen war ich so nervös. Paul hat mir geholfen und sich umgedreht, um nachzusehen, ob William mich ansieht."
Ich konnte nachvollziehen, warum die ganze Geschichte meine Freunde derart verwunderte. Ich verstand mich selbst nicht mehr.
"Dann scheint ihn eure Unterhaltung ja nicht so sehr mitgenommen zu haben wie dich", schlussfolgerte Elisabeth.
Ich wollte ihr gerade recht geben, als Paul mir zuvor kam: "Das würde ich nicht unbedingt sagen."
"Warum nicht?", fragte ich ihn.
Er lächelte mich entschuldigend an. "Er hat dich angesehen. Ziemlich offensichtlich. Man könnte es schon als Starren bezeichnen. Und er hat damit auch nicht aufgehört, als ich ihn dabei erwischt habe."
Völlig perplex stieß ich nur ein "Was?" heraus.
"Ich wollte, dass du dich besser konzentrieren kannst. Und da erschien mir die kleine Notlüge als ein gutes Mittel zum Zweck." Er zuckte mit den Schultern. "Es hat schließlich geholfen."
Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte. Im Grunde genommen, hatte er schließlich recht.
"Dann hat ihn das alles wohl doch nicht kalt gelassen."
Isabels Aussage erntete zustimmendes Nicken meiner anderen Freunde.
"Super", meinte ich sarkastisch. "Und was genau soll ich jetzt damit anfangen?"
Darauf konnte mir keiner eine Antwort geben.

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