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2-2 | Auf in den Kampf

Die Missbilligung im Gesicht seiner Mutter war nur zu deutlich zu sehen. Daniel seufzte schwer. Er hatte schon damit gerechnet, dass sie es nicht gut heißen würde, was er getan hatte, doch er konnte einfach nicht aus seiner Haut. Mina Richter war eben Mina Richter.

     »Was denkst du, was du da tust?«, verlangte sie mit eisiger Stimme zu wissen: »Unsere Familie kann sich glücklich schätzen, dass wir überhaupt noch so etwas wie einen guten Ruf übrig haben! Dein Vater hat ja alles in seiner Macht stehende getan, um uns zu ruinieren. Und jetzt bietet sich von selbst eine Gelegenheit, ein wenig Image-Pflege zu betreiben, und du lehnst ab?«

     Genervt fuhr er sich durch sein Haar: »Ich weiß doch, Mutter. Aber Richter ist einfach so ... ugh. Sie kam hier hereinspaziert, als gehöre ihr die Welt. Ich weiß, ich hätte höflich sein sollen. Ich weiß, ich hätte sie mit einem Lächeln empfangen sollen. Wenn es nicht Mina gewesen wäre ...«

     Unbeeindruckt stellte Natascha von Hohenstein ihre Teetasse zurück auf den Frühstückstisch: »Mina Richter hat mit ihrer Arbeit für den FFF schon jetzt viel Aufmerksamkeit von der Presse erhalten. Sie ist eine alte Kommilitonin von dir. Das ist gefundenes Fressen für die Presse! Wenn du ein einziges Mal in deinem Leben über deinen Schatten springen könntest...«

     Wütend schlug Daniel mit der flachen Hand auf die Tischplatte: »Was glaubst du eigentlich, was ich getan habe? Ich habe mit ihr gesprochen, ich habe sie empfangen, und ich habe sie nicht beleidigt! Was willst du denn noch?«

     Es war offensichtlich, dass seine Mutter noch immer unzufrieden mit ihm war: »Betrachte die Situation aus ihren Augen: Sie kommt mit einem professionellen Anliegen zu dir, gut vorbereitet, wie diese interessante Mappe hier zeigt, und du wirfst sie wieder raus? Wie wirkt denn das?«

     »Ja und?«, verlangte er zu wissen: »Weißt du, was sie gesagt hat? Sie meinte, wir hätten es bitter nötig, einen auf Wohltäter zu machen. Als wäre es eine besondere Großzügigkeit von ihr, dass sie sich dazu herablässt, uns eine Chance zu geben. Darauf kann ich verzichten! So jemandem gebe ich unser Geld nicht!«

     Ein mitleidiges Lächeln erschien auf ihren Lippen: »Du verstehst einfach immer noch viel zu wenig von der realen Welt. Wer sagt denn, dass wir unbedingt spenden müssen?«

     »Was willst du damit sagen?«, hakte Daniel nach. Er hatte eine ungute Vermutung, in welche Richtung die Gedanken seiner Mutter gehen könnten, doch er wollte es aus ihrem eigenen Mund hören, ehe er das glauben konnte.

     Nataschas Blick war wieder eisig, als sie ihn direkt anschaute: »Wenn Frau Richter uns das nächste Mal beehrt, wirst du deine charmanteste Seite zeigen. Ich weiß, dass du gut mit Frauen umgehen kannst. Sei nett zu ihr. Lenk sie ab von dem, was sie eigentlich tun soll. Öffentlichkeitswirksame Auftritte an der Seite einer wohltätigen Person haben auch ihren Effekt, meinst du nicht?«

     Daniel war der Appetit vergangen. Was seine Mutter da verlangte, war unmöglich. Und er hatte wirklich gar keine Lust dazu. Er hatte schon einmal versucht, Mina Richter um den Finger zu wickeln, und sie hatte sich erstaunlich heftig gewehrt. Sie war eine abscheuliche Person mit ihrem ausgeprägten Sinn für Moral und ihrer Art, immer alles besser zu wissen und andere zu bevormunden.

     Andererseits, ging ihm plötzlich auf, wäre es auch eine wunderbare Form der Rache für all die Dinge, die sie ihm während der Uni angetan hatte. Wenn er sie dazu bekam, sich mit ihm in der Öffentlichkeit zu zeigen, ihn vielleicht als Date zu einem Red-Carpet-Event zu begleiten, dann bekam seine Familie die gute Presse, die sie wollten, und er konnte sie danach abservieren und ihr deutlich machen, dass er nie wirklich sie gewollt hatte. Vielleicht konnte er sie damit ein für alle Mal von ihrem hohen Ross runterholen.

***


»Das ist alles?«

     Skeptisch betrachtete Mina den Koffer, mit dem Henrik gerade in ihre Wohnung getreten war. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass ein erwachsener Mann so wenig Besitz hatte, dass es in einen Koffer passen würde.

     »Naja, ich habe eben nicht so viele Bücher wie du, nur juristische Nachschlagewerke in meinem Büro. Und die Möbel in unserer Wohnung habe ich alle Giselle überlassen. Ich werde mir neue kaufen, sobald ich eine eigene Wohnung gefunden habe. Würde mich eh nur immer an sie erinnern, wenn ich davon was mitnehmen würde«, erklärte Henrik schulterzuckend, während er den Koffer abstellte. Etwas unbeholfen stand er in ihrem Wohnzimmer herum, als warte er darauf, dass sie ihm sage, wo er hin sollte.

     Grinsend durchquerte sie den Raum und zeigte auf ein jetzt leeres Bücherregal: »Hier, ich habe die Bücher rausgeräumt, da kannst du deine Sachen reintun. Ich habe einen Vorhang davor gebastelt, so ist alles vor den Blicken neugieriger Gäste geschützt. Das Sofa baue ich dir einfach abends in ein Bett um. Du kannst dich gerne am Esstisch hier ausbreiten, ich sitze eh eher am Schreibtisch in der Ecke da drüben. Alleine an einem Esstisch zu essen, erschien mir irgendwie immer ... unsinnig.«

     »Bin ich wirklich nicht im Weg?«

     Warm lächelte Mina ihren besten Freund an: »Aber nein. Ach, Henri, wirklich nicht. Ich freue mich fast schon, für eine kurze Zeit einen Mitbewohner zu haben. Das wird lustig, glaub mir. Wir können morgens gemeinsam zur Arbeit aufbrechen, wir kochen abends zusammen, und wenn du mal Alpträume hast, komme ich und halte deine Hand.«

     Bei den letzten Worten musste sie kämpfen, nicht laut loszulachen, aber als Henrik ihr einen spielerischen Schlag versetzte, war es um sie geschehen. Sie brach in schallendes Gelächter aus und steckte ihn damit an. Es war befreiend und schön und beinahe so wie früher, als sie noch gemeinsam zur Uni gingen und die harte Welt des Erwachsenseins sie noch nicht so fest im Griff hielt.

     »Weißt du was? Du packst in Ruhe aus und ich koche uns was Schönes und dann machen wir uns einfach einen ganz gemütlichen Abend, was meinst du?«, schlug Mina vor, nachdem beide wieder zu Luft gekommen waren. Henrik nickte immer noch grinsend, dann wandte er sich mit einem tiefen Seufzen einem Koffer zu.

     Da ihre Kochkünste beschränkt waren, entschied Mina sich für einfache Nudeln mit Pesto, ein Gericht, für das sie immer alle Zutaten im Haus hatte, weil es schnell ging und lecker war. Es dauerte keine zehn Minuten, da trat Henrik von hinten an sie heran und schaute über ihre Schulter in den Kochtopf. Eine merkwürdige Nervosität ergriff sie.

     »Na, was gibt es denn?«

     Sie drehte sich zu ihm um, nur um festzustellen, dass er tatsächlich direkt hinter ihr gestanden hatte. Überrascht über seine plötzliche Nähe, errötete sie leicht, ehe sie einen Schritt zur Seite trat, um den Blick auf den Herd freizugeben: »Was ganz Ausgefallenes! Nudeln!«

     »Mmmh, mein Lieblingsgericht! Und das gibt es so selten! Nudeln, das ist so außergewöhnlich!«, kicherte Henrik.

     Schmollend stemmte Mina eine Hand in die Hüfte, während sie mit dem Holzlöffel in der anderen vor seiner Nase rumfuchtelte: »Tut mir leid, dass ich keine perfekte Hausfrau bin! Da müssen noch ein paar Kinder aus meinen Hüfte krabbeln, ehe ich die Muße habe, den ganzen Tag nur zu kochen!«

     Lachend ging Henrik vor ihrem Kochlöffel in Deckung: »Oh nein, besser nicht. So viele Kinder ruinieren nur die Figur und wir wollen ja nicht, dass irgendetwas deinen perfekten Körper zerstört!«

     Das Lachen blieb Mina im Halse stecken. Wenn Henrik nicht gerade seine Trennung von Giselle verarbeiten würde, hätte sie glatt vermutet, dass er mit ihr flirtete. Sie wusste, sie bildete sich das nur ein, zumal er der beste Freund von René war, alleine deswegen war es unmöglich. Dass sie es überhaupt so interpretierte, sagte viel mehr über sie selbst aus. Ganz offensichtlich hatte sie schon so lange keinen richtigen Flirt mehr erlebt, dass sie jetzt schon das harmlose Herumalbern mit einem alten Freund missverstand.

     Entschlossen, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen, deutete sie auf den Kühlschrank: »Bringst du mir das Glas mit dem roten Pesto, bitte? Wir können gleich auch schon essen.«

     Henrik kam ihrer Aufforderung ohne weitere zweideutige Bemerkungen nach, und als sie endlich die dampfenden Nudeln mit dem Pesto mischte, sich der anregende Geruch von Paprika in ihrer kleinen Wohnung ausbreitete, da bemerkte Mina, dass sie unendlich hungrig war. Und hungrig war sie noch nie ganz zurechnungsfähig gewesen.

     Statt an den Esstisch zu gehen, ließ Mina sich in ihr Sofa sinken. Sie bevorzugte Gemütlichkeit gegenüber korrekten Tischmanieren. Ihre Eltern waren lange genug streng mit ihr gewesen, jetzt war sie ihre eigene Frau, jetzt konnte sie entscheiden, wie sie leben wollte.

     Schweigen erfüllte das Wohnzimmer, während sie beide sich ihrer Mahlzeit widmeten, doch es war nicht unangenehm. Mina erinnerte sich daran, wie sie während der Uni viele schweigende Stunden mit Henrik verbracht hatte, wenn sie gemeinsam für die nächste Prüfung gelernt hatten. Auch damals hatte er eine wundervolle Art gehabt, mit Stille umzugehen. Mit ihm konnte sie einfach die Ruhe genießen. Zufrieden mit sich, mit dem Essen, mit Henrik und allem um sie herum, genoss sie einfach den entspannten Abend.

     »Was steht morgen bei dir auf dem Programm?«, unterbrach Henrik schließlich das wohlige Schweigen.

     Sie konnte nur mit den Augen rollen: »Ich muss zu den von Hohensteins. Wieder. Meine Chefin ist der Meinung, dass ich diejenige sein muss, die Daniel davon überzeugt, für uns zu spenden. Total super, nachdem er mich beim letzten Besuch nach keinen fünf Minuten vor die Tür gesetzt hat.«

     Ein schräges Grinsen erschien auf Henriks Gesicht: »Ich sehe, du freust dich wahnsinnig.«

     Gespielt böse streckte sie ihm die Zunge raus: »Wenn du an meiner Stelle wärst, müsste man vermutlich eine Anstandsdame mitschicken, damit ihr euch nicht gegenseitig umbringt.«

     Ein lautes Lachen erklang: »Eine Anstandsdame wäre da wohl eher das letzte, was wir brauchen. Die wird eher hier gebraucht.«

     Immer noch sein schräges Grinsen auf den Lippen, blickte Henrik zu ihr rüber und zog eine Augenbraue hoch. Wieder errötete Mina und wieder fragte sie sich, ob er mit ihr flirtete oder ob sie sich das nur einbildete. Mit fester Stimme – oder zumindest hoffte sie, dass ihre Stimme so klang – erwiderte sie: »Du bist so konservativ manchmal, Henri. Als ob ein Mann und eine Frau heutzutage ernsthaft noch einen Aufpasser brauchen, nur weil sie sich einen Raum teilen.«

     Er lachte erneut: »Wart's nur ab, bis du in mein Bett kriechst...«

     »Henri!«, unterbrach Mina ihn, inzwischen feuerrot. Er ging deutlich zu weit mit seinen Scherzen, egal ob ernst gemeint oder nicht. Hastig stand sie auf, nahm die beiden schmutzigen Teller und ging zur Küche.

     Als sie sich wieder zu ihm umdrehte, packte sie die Couch bei der Lehne und erklärte »Ich verwandle dir jetzt dein Bett. Noch eine unanständige Bemerkung, und ich lass dich auf dem Boden schlafen.«

     Henriks Grinsen wurde noch breiter, doch er blieb stumm und gab sich brav.

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