Kapitel 4
Am nächsten Tag saß ich mal wieder auf dem windigen Burgturm, mit dem winzigen Unterschied, dass nicht nur Liam mit mir hier waren, sondern auch noch Niall, Harry und Zayn. Im Kreis hatten wir uns heute hier niedergelassen und alle vier versuchten mir zu helfen, meine Energie zu finden.
,,Okay, wenn du in dein Innerstes gelangt bist, was hast du da bisher immer gemacht?", fragte Harry fachmännisch um vielleicht meinen Fehler zu finden. ,,Ich habe angefangen nach meiner Energie zu suchen." Niall verdrehte die Augen. ,,Schon klar, deswegen sitzen wir ja auch gerade bei diesem arschkalten Wetter hier oben, aber die Frage ist eher WIE du das machst."
Mit der Frage hatte er mich komplett überfordert. Ja, was machte ich eigentlich in meinem Inneren, wenn ich nach meiner Energie suchte? ,,Ähm... ich gucke mich sozusagen nach ihr um, wenn das Sinn macht?", fragte ich eher, als wirklich eine ordentliche Antwort zu geben, aber die anderen schienen etwas damit anfangen zu können.
,,Du suchst also aktiv nach deiner Energie?", fragte Zayn trotzdem nochmal konkret und ich kam zu dem Entschluss, dass es wohl das war, was ich tat, also nickte ich. ,,Versuch mal dich einfach ruhig zu verhalten. Ein bisschen wie beim meditieren, weißt du?", versuchte Harry zu erklären und Liam nickte zustimmend. ,,Stimmt, das könnte klappen, daran habe ich noch gar nicht gedacht."
,,Wie mache ich das am besten?", wollte ich wissen, weil ich ehrlich gesagt noch nie in meinem Leben meditiert hatte.
,,Du bist ganz still, versuch dich so wenig wie möglich zu bewegen und konzentrier dich ganz genau auf das, was du spürst. Wie den Wind, der jetzt gegen deine Haut drück, nur halt jetzt, was in deinem Inneren ist." Ich nickte langsam und schloss die Augen, um Harrys Anweisungen zu folgen.
Schon nach dem ersten Atemzug befand sich mein Bewusstsein in meinem Körper. Wenigstens eine Sache, die dank des unermütlichen Trainings mit Liam jetzt bis zur Perfektion beherrschte. Doch dieses Mal blieb ich genau da, wo ich rausgekommen war und schob auch nichts zu Seite, sondern blieb einfach Still und versuchte mich vollkommen darauf zu konzentrieren, was ich spürte.
Da war eine beständige Stille, die etwas Unbezähmbares zu überlagern schien, was ich schon in meiner ersten Trainingsstunde gespürt hatte, aber bis jetzt war ich immer noch nicht dahinter gekommen, was es war.
Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, was neben diesen beiden Empfindungen in mir war, aber je mehr ich versuchte diese Stille zu ignorieren, desto mehr schien sie mich immer mehr einzuhüllen und mir immer näher zu kommen, womit auch das Wilde, was dahinter war, näher zu kommen schien um sich meiner zu bemächtigen.
Ich wusste zwar beim besten Willen nicht, was das war, aber ich hatte Angst es würde sich meiner bemächtigen. Irgendwas stimmte da ganz und gar nicht. Bevor es mich gänzlich unter Kontrolle hatte, kehrte ich mit meinem Bewusstsein wieder zu den anderen zurück.
Meine Hände zitterten ein wenig. Ich schob sie unter meine Beine, damit keiner der anderen etwas davon mitbekam.
,,Und?", fragte Niall, neugierig, ob es funktioniert hatte. ,,Da war nur so eine beständige, beinahe feste Stille, wie eine Wand, aber gleichzeitig war aber auch irgendetwas Wildes darin, dass ich nicht zuordnen kann."
Mit jedem Wort mehr, dass ich sagte, kräuselte sich Liams Stirn mehr zusammen. ,,Bist du dir sicher, dass du ein Luftelementarier bist?", wollte er gerade heraus wissen. ,,Wenn ich überhaupt einer bin, dann ja, aber so langsam glaube ich, dass ich überhaupt kein Elementarier bin." Liams Augenbrauen zogen sich noch ein bisschen mehr zusammen. ,,Doch, ich glaube du bist auf jeden Fall ein Elementarier." Verwirrt von seinem Tonfall sah Zayn ihn an, meinte dann aber nur, dass sie wieder rein gehen sollten und es langsam kalt werden würde.
Niall stimmte ihm schnell zu, weil auch er Liams Stimmungsumschwung bemerkt hatte. Gemeinsam verließen wir den Turm, aber kaum standen wir wieder in einem der normalen Korridore, verabschiedete Liam sich und ließ uns alleine.
,,Was ist denn mit ihm los?" Verwirrt sah ich ihm nach, außer mir schien sich jedoch keiner meiner Freunde wirklich über Liams Verhalten zu wundern. Niall legte bloß seinen Arm um mich und erklärte: ,,Lass ihn, wenn er etwas vermutet, ist er immer so. Meistens bekommst man ihn dann ein paar Tage, manchmal auch eine ganze Woche nur selten zu Gesicht, bevor er dir dann stolz von seiner neuen Erkenntnis erzählt."
-☆-
Es dauerte über einen Monat, bis Liam mit seiner Recherche fertig war und trotzdem erzählte er keinem von uns, was er wirklich herausgefunden hatte. Schon vorher hatte ich versucht etwas aus ihm herauszuquetschen, aber ständig hatte er geschwiegen oder das Thema gewechselt und wirklich oft hatte ich ihn dann auch nicht gesehen. Manchmal kam er Abends auch erst so spät in unser Zimmer, dass ich schon schlief, nur seine morgendliche Runde Yoga zog er wie gewohnt durch und er tauchte zum Essen pünktlich im Speisesaal auf. Ein paar Mal hatte ich ihn in der Bibliothek gesucht, weil ich annahm ihn da zu finden, aber von Liam war dort keine Spur.
Dafür halfen mir Niall, Zayn und Harry ab sofort bei meinem täglichen außerschulischem Training, auch wenn es weiterhin keinen Erfolg hatte. Ich wollte nicht aufgeben, ich wollte wirklich dringend hierbleiben, weil das der Ort war, der sich nach Zuhause anfühlte, aber mit jedem missglückten Versuch sank meine Stimmung immer weiter.
Es waren nur noch ein paar Tage bis zu der Prüfung, was meine Nervosität bis ins Unermessliche steigerte. Was würde wohl passieren, wenn ich nichts hinbekam? Würde ich von der Schule geschmissen, weil ich doch keine Kräfte besaß? Würde man mir vielleicht sogar die Erinnerungen entziehen, damit ich das Geheimnis nicht weiter erzählen konnte? Ging das überhaupt?
,,Alles in Ordnung?", riss Harry mich aus meinen Gedanken und begann mit seiner Hand meine Kopfhaut zu kraulen. Ich lag mit dem Kopf auf seiner Brust und versuchte ein Buch zu lesen, während er dasselbe tat und dabei ein wenig vor sich hin summte.
Zayn hatte seine Beine über meinen platziert und schlief mit dem Kopf auf Nialls Bauch, der Kopfhörer in den Ohren stecken hatte, obwohl er sie auch direkt laut hätte anmachen können, da man ohnehin jedes Wort bis hierhin hörte.
Am Anfang des Schuljahres hatten sie ihre Betten zusammengeschoben, sodass sie eine große bequeme Bettecke hatten und Harry immer über die untere Bettkante steigen musste, wenn er nachts aufs Klo ging, da er in der Mitte lag.
,,Ja, klar, warum?" ,,Du hast eben fünf Minuten lang auf dein Buch gestarrt, ohne, dass du deine Augen auch nur einen Millimeter bewegt hast", erklärte Harry schmunzelnd. Erstaunt sah ich in mein Buch und musste feststellen, dass ich die Seite nun schon zum sechsten Mal las und trotzdem kein Wort in meinem Kopf hängen geblieben war.
,,Ich frage mich, was sie mit mir machen, wenn ich auf der Prüfung versage", gab ich leise zu, weil ich Zayn nicht wecken wollte. ,,Du wirst nicht versagen", meinte Harry und klang dabei voller Vertrauen. ,,Woher willst du das wissen?", fragte ich und drehte meinen Kopf so, dass ich ihm ins Gesicht schauen konnte. Mit einem Blick in seine Augen musste ich jedoch feststellen, dass ich nicht der einzige gewesen war, der sich diese Fragen gestellt hatte.
,,Ich vertraue dir." Spöttisch verzog ich meinen Mund. ,,Wenigstens einer hier", gab ich sarkastisch zurück, doch Harry schien das entweder zu überhören oder zu ignorieren. ,,Manchmal braucht man nur jemanden, der ein unerschöpfliches Vertrauen in einen hat, damit man seine Aufgabe bewältigen kann und ich glaube, dass du es schaffen kannst."
,,Und was wenn nicht?", fragte ich kaum hörbar. Harrys Worte hatten mich zu tiefst gerührt und ich kuschelte meinen Kopf noch mehr an ihn heran. ,,Wir werden es irgendwie dadurch schaffen, wir beide." Irgendwas an seinen letzten beiden Worten machte mich stutzig, aber ich konnte nicht genau sagen, was es war, also beließ ich es dabei.
,,Selbst Herr Quinn ist der Meinung, dass es extrem ungewöhnlich ist, dass ich meine Magie nach einer so langen Zeit der intensiven Übung immer noch nicht gefunden habe. Er meint, ich hätte meine Kräfte zu lange nicht bemerkt oder verdrängt." Die Bedeutung der Worte hing eine Weile zwischen uns und ich merkte, wie Harry versuchte seine Schlüsse daraus zu ziehen.
,,Du... du meinst, dass du nicht in der Lage bist einen Zugang zu deiner Energie zu finden, weil du sie so lange weggesperrt hast? Also, dass du sie nie wirst benutzen können?" Vorsichtig nickte ich, wobei ich nur mit Mühe die Tränen zurückhalten konnte, die hinter meinen Lidern brannten.
,,Ich will nicht wieder von hier weg, Harry." Harry legte unsere beiden Bücher zur Seite und schloss dann fest seine Arme um meinen Körper, sodass ich mit dem Gesicht in seine Halsbeuge gepresst wurde. Nun begannen meine Tränen doch zu fließen und tropften auf Harrys Haut. ,,Shhh, alles wird gut. Wir finden eine Möglichkeit dich hier zu behalten, das verspreche ich dir."
Die Tür schwang mit einem leisen Quietschen auf und Liam trat herein. Harry und ich blickten automatisch zur Tür, als diese aufschwang, Niall jedoch hatte immer noch die Augen geschlossen und nur an seinem Fuß, der sich im Takt der Musik bewegte, konnte man erkennen, dass er noch nicht eingeschlafen war und Zayn schlummerte immer noch fröhlich vor sich hin.
Vorsichtig kletterte Liam über Zayn und kuschelte sich schließlich mit dem Rücken an ihn, während er seinen Kopf ebenfalls auf Nialls Bauch ablegte, wodurch nun auch Zayn und Niall auf ihn aufmerksam wurden.
Zayn legte seine Arme direkt um Liams Körper und kuschelte sich mehr an ihn heran und blinzelte müde, während Niall seine Kopfhörer aus den Ohren zog und Liam erwartungsvoll ansah. Da er die Musik jedoch nicht ausgestellt hatte, konnten wir jetzt alle den Popsong mithören, den Niall wohl eben gehört hatte.
Liam achtete jedoch gar nicht auf ihn, sondern schaute mich gerade heraus an. ,,Was ist los?" Ich wollte schon den Mund öffnen, um zu antworten, aber Harry kam mir zuvor. ,,Herr Quinn meint, Louis hätte seine Energie so lange unterdrückt, dass er jetzt vielleicht niemals in der Lage ist, seine Energie zu finden und wir haben uns gefragt, was passiert, wenn Louis die Prüfung nicht schafft."
Ich hätte alles als Reaktion von Liam erwartet, aber nicht, dass er schnaubte und fassungslos mit dem Kopf schüttelte. ,,Der hat auch nie ein Buch gelesen oder?" ,,Warum?", fragte Zayn verschlafen. ,,Klingt doch irgendwie plausibel." ,,Wohin sollte Louis Energie denn bitte verschwunden sein? Du kannst nicht einfach, eine Barriere errichten, die deine Energie fernhält. Das kann nur jemand mit Wasserenergie bei jemand anderem machen und dann ist das, wie das Verbinden von Erdelementariern oder das Erspüren von Magie als Luftelementarier, sehr, sehr anspruchsvoll und selbst dann kann man die Energie nur verstärken oder abschwächen und nicht vollständig verschließen. Tatsächlich ist es bei Elementariern, die ihre Energie unterdrückt haben, sogar so, dass sie meistens von alleine irgendwann ausbricht, weil sie über die Zeit eher stärker und unkontrollierbarer geworden ist, als schwächer."
Am Anfang hatte Liam noch ein wenig ungeduldig geklungen, aber das aufzählen der Fakten schien ihn beruhigt zu haben. ,,Hmm, macht schon mehr Sinn, irgendwie", stimmte Niall nachdenklich zu.
,,Was hast du denn den letzten Monat so intensiv recherchiert?", fragte ich um das Thema zu wechseln, obwohl ich sagen musste, dass Liams Worte mich ein wenig beruhigt hatten. Obwohl die Option, dass ich gar keine Kräfte hatte und sie deshalb auch nicht fand, auch nicht besser war.
,,Es hat mich stutzig gemacht, was du dazu gesagt hast, was du zu der Stille in deinem Inneren gesagt hast. Erst habe ich auch an eine Barriere gedacht, die jemand dort aus irgendeinem Grund errichtet hat, aber ich habe wie gesagt herausgefunden, dass das keine Option ist."
,,Warum hat dich das stutzig gemacht?", wollte ich wissen, als Liam gerade Luft holte. ,,Weil ich noch nie davon gehört habe, dass jemand eine Mischung aus Unbezähmbarkeit und ruhiger Beständigkeit gleichzeitig in sich spürt, oder geht es einem von euch so?" Die Frage hatte er an alle gestellt, aber sie schüttelten nur die Köpfe.
,,Ich hatte also die Vermutung, dass eine Barriere in deinem Inneren errichtet wurde, um deine Kräfte am Ausbrechen zu hindern, warum auch immer man das machen sollte. Das ist aber selbst den stärksten Wasserelementariern unmöglich, also habe ich weiter gesucht und auch ein paar Quellen gefunden, die von etwas ähnlichem berichten, aber das waren alles Leute die sich als geisteskrank herausgestellt haben und angeblich auch Gestalten wie Geister und Untote gesehen haben und das ist ja, wie wir wissen, mehr als unmöglich."
Liam machte eine dramatische Pause, bevor er weiter sprach. ,,Dann bin ich jedoch auf etwas gestoßen, dass ich doch sehr interessant fand, auch wenn es im Endeffekt auch nicht wirklich hilfreich war. Es war das Tagebuch eines Elementariers, der vor mehreren Jahrhunderten gelebt hat. Er schreibt, dass er als Erdelementarier sich mit der Energie anderer verbinden konnte und zwar nicht nur anderen Erdelementarien, sondern auch mit Wasserelementariern, Luftelementariern und Feuerelementariern. Und mit einer Verbindung zu einem der anderen Elemente, beschreibt er, dass sich zum Beispiel das Wasser in die Erde gegossen hat, praktisch und sie sich somit gegenseitig genährt haben, was wirklich sehr interessant ist, weil ich bisher dachte, dass man sich bloß mit anderen Erdelementariern verbinden kann. Allerdings muss dieser spezielle Mann eine dermaßen große Kraft gehabt haben, dass er sie selbst kaum unter Kontrolle hatte und ich denke, dass eine Verbindung zu anderen Elementen eben auch nur dann klappen kann."
,,Aber das hat dann ja auch nichts mehr mit Louis' Kräften zutun", stellte Harry fest. ,,Stimmt, habe ich ja gesagt, im Endeffekt hat es auch nicht wirklich geholfen."
,,Und jetzt?", fragte Niall nach, als Liam nicht mehr weiter redete und sprach damit das aus, was wir anderen dachten. ,,Nichts. Ich habe die ganze Bibliothek durchsucht, jedes Buch, das mit dem Thema zu tun haben könnte, drei Mal durchgelesen, um sicher sein zu können, dass ich nichts übersehen habe, und sogar in ominösen Internetforen nach Antworten gesucht, aber ich habe rein gar nichts gefunden und jetzt habe ich aufgegeben."
Ich spürte irgendwie, dass Liam uns nicht alles erzählte, aber ich nahm an, dass es sich um nichts wichtiges handeln würde, also hakte ich weiter nach.
,,Es gibt das, was ich da in mir habe, also offiziell gar nicht?" Liam schüttelte den Kopf. ,,Was auch immer du spürst, hat entweder vor dir noch niemand gehabt oder es nicht aufgeschrieben, es gibt also keinen dokumentierten Fall wie dich."
Frustriert seufzte ich auf. ,,Dann lass uns doch jetzt direkt anfangen meine Biographie zu schreiben, sodass wenigstens die Generationen nach mir eine Quelle haben!", schlug ich mit vor Sarkasmus triefender Stimme vor, doch entweder hatte ich Freunde, die das nicht verstanden oder sie ignorierten es einfach geflissentlich, denn Liam war nun schon die zweite Person an diesem Tag, der diese Aussage wirklich ernst nahm.
,,Ich bin schon dabei mir deine Schilderungen aufzuschreiben." ,,Das ist nicht dein Ernst, oder?", stöhnte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen frustriert. ,,Das war ein Scherz!", gab ich ein wenig bissig zurück. ,,Von dir vielleicht, von mir aber nicht", antwortete Liam unbekümmert und kuschelte sich etwas näher an Zayn. ,,Ja, das merke ich."
Es war schon später Abend und ich merkte, wie die Müdigkeit langsam meine Glieder erfasste. Herzhaft gähnte ich. ,,Ich bin auch müde", meinte Liam. ,,Lass uns einfach hier bleiben, ich habe keine Lust noch rüber in unser Zimmer zu gehen." Ich nickte und rutschte neben Harry mehr in die Kissen.
Liam und Zayn legten sich ordentlich hin und wir kuschelten uns alle aneinander. Ich lag zwischen Harry und Zayn, die mich beide mit ihren Körpern wärmten, sodass ich eigentlich keine Decke gebraucht hätte. Es war für mich vollkommen ungewohnt so einzuschlafen. Noch nie vorher hatte ich mit jemandem gekuschelt beim Einschlafen und eigentlich hatte ich auch immer gedacht, dass ich nicht so der Typ dafür wäre, aber hier, so zwischen meinen beiden besten Freunden, konnte ich nicht leugnen, dass es ein wirklich schönes und geborgenes Gefühl war, so einzuschlafen.
Der nächste Tag kam viel zu schnell, ich hätte für immer in diesem warmen Bett liegen können, aber meine Freunde hatten sich in den Kopf gesetzt, dass wir die zwei Tage des anstehenden Wochenendes dazu nutzen sollten, unsere Fortschritte zu wiederholen und gegebenenfalls zu verbessern. Daraufhin hatte ich nur gelacht, wie sollte ich etwas verbessern, dass ich noch nie geschafft hatte?
Trotzdem saß ich nach dem Frühstück zwischen Liam und Niall auf einer Lichtung im Wald, die den Brandspuren nach zu urteilen öfter als Trainingsplatz genutzt wurde. Konnte man nur hoffen, dass niemand mal so ganz aus Versehen den ganzen Wald abfackelte.
,,Was musst du für die Prüfung können?", wandte Liam sich zuerst an Harry. ,,Einen Wasserstrudel und Wasserbälle von einer in die andere Hand wandern lassen", antwortete er wie aus der Pistole geschossen.
Obwohl Niall es eigentlich gar nicht machen musste, ließ er sofort bei Harrys Worten einen Wasserstrudel in seiner Hand erscheinen. ,,Wenn man Fische hineinsetzten würde, meinst du sie könnten darin überleben?", fragte er dann nachdenklich. Liam rollte mit den Augen. ,,Niall niemand, aber auch wirklich niemand stellt sich solche Fragen, außerdem soll Harry den Strudel machen und nicht du." Niall streckte beleidigt seine Unterlippe vor, bevor er innerhalb von ein paar Sekunden, den Strudel in einen Ball umformte und ihn in Richtung Liam schleuderte, sodass er ihn an der Brust traf und dort einen nassen Fleck hinterließ.
Ich kicherte ein bisschen, während Liam ruhig blieb. Vermutlich war es nicht das erste Mal, dass sowas passierte. ,,Harry?", forderte er dann den Lockenkopf auf, der auch sogleich die Hand ausstreckte. Man merkte, dass er mehr Schwierigkeiten hatte, als Niall zuvor, aber auch er hatte seine Energie sofort gefunden und konnte sie einwandfrei auch umsetzten.
Deprimiert seufzte ich auf. Ich war mit Abstand der einzige, der vollkommen unfähig war. Nach Harry, machte Zayn weiter, der eine Feuerwand vor sich hoch zog, wie Niall vor ein paar Wochen in Liams und meinem Zimmer und auch Liam und Niall hatten keine Probleme damit ihre Erd- und Wasserwände aus dem Boden schießen zu lassen.
Daran merkte man, dass sie außergewöhnlich starke Kräfte und dazu auch ein ausgeprägtes Talent besaßen, diese auch zu kontrollieren, denn das so mühelos zu schaffen war ungewöhnlich.
Diese Übungsstunde hatte mich nur noch ängstlicher gemacht, weil ich jetzt nochmal live und in Farbe gesehen hatte, was ich alles verpassen würde, wenn ich versagte und das würde ich tun. Meine eigene Unfähigkeit wurde mir nochmal vor Augen geführt, obwohl meine Freunde eigentlich nur gute Absichten gehabt hatten.
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