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Kapitel 11

,,Liam, ich kann das nicht!", stöhnte ich erschöpft. Es war keine zwei Tage her, dass ich meine Erdenergie zum ersten Mal genutzt hatte und Liam bestand darauf, dass wir sie trainieren müssten.

,,Doch, natürlich kannst du das", versuchte er mich zu ermutigen, erreichte damit aber genau das Gegenteil. Ich war so frustriert und müde, dass er sich seine Ermutigungen sonst wo hin stecken konnte.

,,Nein, Liam! Ich bin verdammt müde, habe noch nichts zu Abend gegessen und hatte einen echt anstrengenden Tag. Alles, was ich will, ist ins Bett und was essen!", fauchte ich und sprang auf. Jetzt hatte ich mich in rage geredet. ,,Ich kann jetzt keinen dämlichen Kreislauf mit meiner Erdenergie erzeugen und ich kann sie erst recht nicht kontrollieren!"

,,Louis-", versuchte Liam etwas einzuwenden, aber ich ließ ihm keine Gelegenheit weiter zu sprechen. ,,Nein, kein Louis. Ich gehe jetzt was essen!"

Damit drehte ich mich um und lief durch die Bäume zur Schule zurück. Vom Sportunterricht heute morgen, der ungewöhnlich anstrengend gewesen war, brannten meine Muskeln und wenn ich jetzt die Augen schließen würde, würde ich vermutlich während den Gehen einschlafen. Die letzten beiden Nächte war ich kaum zur Ruhe gekommen, weil meine Gedanken in meinem Kopf verrücktgespielt hatten und wenn ich dann mal eingeschlafen war, hatte ich wirre Albträume gehabt, an die ich mich beim Aufwachen schon nicht mehr erinnern konnte.

Dazu kam noch, dass wir in Geschichte der Elemente einen Test geschrieben hatten und Frau Fray in Beherrschung der Elemente von uns verlangt hatte, dass wir alles, was wir bis jetzt gelernt hatten, nochmal wiederholten. Es war einfach ein langer und anstrengender Tag gewesen und Liam hatte nichts besseres zu tun gehabt, als mich danach in den Wald zu schleppen um an meinen neu entdeckten Kräften zu arbeiten, dabei war alles was ich wollte, eine Umarmung und eine ganze Mütze voll Schlaf.

Im Speisesaal sah ich, dass Niall und Zayn bereits an unserem Tisch saßen und sich während dem Essen unterhielten. Ich ließ mich auf einen freien Stuhl ihnen gegenüber fallen und machte mich direkt über mein Essen her.

,,Ist das Training nicht gut gelaufen?", fragte Niall nach, der meine schlechte Laune sofort bemerkt hatte. ,,Nein", grummelte ich und schob mir ein Stück Gurke in den Mund.

Zayn rieb mir tröstend über den Arm. ,,Das wird schon." ,,Das ist es nicht. Misserfolge bin ich durchaus gewohnt, bis vor vier Monaten war ich mir schließlich nicht mal sicher, ob ich überhaupt Kräfte habe, aber ich bin einfach so müde. Eigentlich will ich nur schlafen, aber im Moment schlafe ich so schlecht ein", klagte ich, weil ich einfach alles mal loswerden musste.

Die Tür ging auf und Liam und Harry kamen in den Raum. Liams Kopf lehnte an Harrys Schulter und ich konnte die Ringe unter seinen Augen sehen, die mir zeigten, dass auch er im Moment von der Schule sehr gefordert sein musste. Augenblicklich tat es mir leid, dass ich ihn eben so angefahren hatte. Es war ja nichts Persönliches, ich hatte einfach nur schlechte Laune.

Ich seufzte, während Harry und Liam sich einen Weg an unseren Tisch bahnten. ,,Tut mir leid, wegen eben. Ich wollte dich nicht so anfahren", entschuldigte ich mich zerknirscht, sobald sie an unserem Tisch angekommen war.

Liam winkte ab. ,,Alles gut, ich verstehe es irgendwie." ,,Nein, nichts ist gut. Ihr seid die ganze Zeit für mich dagewesen und ich habe nichts besseres zu tun, als dich bei der ersten Gelegenheit anzuschnauzen", meinte ich bestimmt.

,,Du hättest eine Menge Gelegenheiten gehabt, uns alle anzuschnauzen, Louis. Es ist wirklich alles gut. Ich weiß ja, dass du es nicht so meinst." Er schenkte mir ein warmes Lächeln.

Da die Tage wieder länger und wärmer geworden waren, hatten sich die Anderen dafür entschlossen, nach dem Essen noch ein wenig nach draußen zu gehen, während ich mich entschuldigt hatte, um direkt ins Bett zu gehen.

Ich hatte mich schon ins Bett gekuschelt und das Licht ausgeknipst, aber einschlafen konnte ich trotzdem nicht. Egal wie sehr ich mich bemühte und egal wie müde ich war, mein Körper wollte einfach nicht zu Ruhe kommen und meine Augen standen im Gegensatz zu eben sperrangelweit offen.

Nach einer Weile, in der ich auf mehrere Arten versucht hatte einzuschlafen und nichts funktioniert hatte, stand ich auf und tapste mit nackten Füßen aus unserem Zimmer heraus. Es war schon kurz vor der Nachtruhe, weshalb die meisten schon auf ihren Zimmern waren und mich auf den Fluren niemand mehr bemerkte.

Über eine Wendeltreppe stieg ich in den zweiten Stock auf, weil die Bibliothek sich bei den Klassenräumen befand, dann jedoch einen ganzen Turm einnahm. Sie war zum Glück rund um die Uhr geöffnet, sodass ich mühelos hinein gelangte, auch wenn die Bibliothekarin das Licht schon ausgeschaltet hatte und gegangen war.

Leise schlüpfte ich hinein und tastete mich durch das Halbdunkel durch die Bücherregale, bis ich endlich die Stelle mit dem losen Ziegelstein im Mauerwerk wieder gefunden hatte. Vorsichtig versuchte ich ihn herauszuziehen, was sich als schwerer herausstellte, als es bei Zayn ausgesehen hatte. Der Stein saß echt verdammt fest, dafür, dass er schon unzählige Male aus dem Mauerwerk geholt worden sein musste.

Schließlich zog ich einmal fest daran und plötzlich löste er sich ganz leicht, sodass ich ein paar Schritte zurück stolperte, weil ich mit mehr Widerstand gerechnet hatte. Zögerlich fasste ich durch das entstandene Loch. Es war nicht groß und mein Arm passte nur so eben durch, aber ich fand den Mechanismus.

Mit einem Knirschen glitt die versteckte Tür auf und aus Reflex drehte ich mich einmal um, um zu gucken, ob mich jemand beobachtete. Natürlich war niemand da. Bevor die Tür sich wieder schließen konnte, huschte ich hindurch und betätigte den Lichtschalter.

Wegen der plötzlichen Helligkeit, musste ich einige Sekunden lang blinzeln, bis ich meine gesamte Umgebung wieder wahrnahm. Nachdem ich den Stein wieder an der richtigen Stelle platziert hatte, betrat ich den kleinen Raum und zündete mit meiner Energie ein Feuer im Kamin an. Im Gegensatz zu Zayn, der seine Energie auch so über einen langen Zeitraum brennen lassen konnte, steckte ich jedoch nur die Holzscheite, die darin lagen an und zog meine Energie dann wieder zurück.

Der Raum sah noch genauso aus, wie vor ein paar Tagen, als Zayn und ich ihn verlassen hatten. Das kleine Sofa stand noch immer neben neben den Stapeln von Büchern, aber was hatte ich auch erwartet? Außer mir und Zayn schien niemand diesen Raum zu kennen. Nicht mal Niall, Harry oder Liam.

Die Müdigkeit war wie weggeblasen, auch wenn ich wusste, dass ich dringend mal wieder ordentlich schlafen müsste.

Vorsichtig tastete ich in meinem Inneren nach meinen Energien. Als erstes fand ich die vorherrschende Feuerenergie, die wild durch meinen Körper pulsierte, aber darunter konnte ich die Erde fühlen, stark und beständig lag sie da und ließ das Feuer auf ihr brennen.

Ich griff nach der Erdenergie. Liam hatte erklärt, dass Energie prinzipiell immer nach dem selben Schema angewandt werden konnte, sie sich nur in ihrer Erscheinungsform und dem Empfinden unterschieden, was so viel bedeutete, dass die Erdenergie zum Beispiel oft als Still wahrgenommen wurden, während Wasser wellenartig durch den Körper strömte und Feuer wild war und dass Erdenergie in Form von Erde auftrat, wenn man sie benutzte und Luft in Form von Wind, es aber dasselbe Prinzip war, nach dem alle Energien angewendet wurden.

Also holte ich tief Luft und zog die Erdenergie mehr an die Oberfläche um sie als Kreislauf durch meine Hände laufen zu lassen, was gar nicht so einfach war, weil die Erde sich viel fester anfühlte, als das Feuer, was mir auch eigentlich vorher hätte klar sein können.

Eine ganze Zeit versuchte ich es vergeblich, bis ich feststellte, dass die Erdenergie viel stärker war, wenn sie beständig blieb, ich versuchte sie also so weit unter die Haut zu lenken, dass ein kleiner Teil ihren Weg nach draußen erreichte, während der andere darunter blieb und sie so stärkte.

Mit einem stolzen Lächeln sah ich auf meine Hand herunter, in der sich ein Strudel aus Erde gebildet hatte. Ich runzelte konzentriert die Stirn und versuchte daraus eine Kugel zu bilden. Es klappte erstaunlich gut und viel schneller als es beim Feuer funktioniert hatte. Erde war um einiges besser formbarer und berechenbarer, was ihre Form anging.

Nachdem ich noch eine Weile geübt hatte, überkam mich nun doch die Müdigkeit und ich beschloss ins Zimmer zu gehen. Mein Blick fiel auf das Feuer. Ich konnte es hier nicht einfach brennen lassen, nicht, dass es noch auf etwas anderes übergriff.

Ich sah mich nach etwas um, mit dem ich es hätte löschen können, aber ich fand nichts.

Das Feuer war zwar aus meiner Energie entstanden, brannte aber jetzt ohne ihr zu tun, also konnte ich es nicht so leicht kontrollieren, aber hatte Liam nicht gesagt, dass es gar nicht so schwer war natürlich entstandenes Feuer zu löschen? Eine wirkliche, andere Wahl als es zu probieren hatte ich eh nicht.

Zu meiner Feuerenergie fand ich schneller einen Zugang, aber ich wusste nicht so richtig, was ich jetzt machen sollte. Ich trat einen Schritt näher an das Feuer heran und es schien beinahe als würden die Flammen, die ich in meiner Hand hatte erscheinen lassen, sich zu dem anderen Feuer neigen und sich mit ihm vereinen.

Als ich die Hände so nah an die Flammen hielt, dass ich die Hitze auf meiner Haut mehr als gut spüren konnte, vereinte sich meine Energie mit der natürlichen des Feuers und verschmolz geradezu mit ihr. Nun fiel es mir ganz leicht die Energie mitsamt dem anderen Feuer wieder in meinen Körper zu ziehen.

Im nächsten Moment zog ein stechender Schmerz durch meine Hände. An den Außenseiten waren meine Hände verbrannt und sogar mit Brandblasen übersät und es tat höllisch weh. Vielleicht war das doch keine so gute Idee gewesen.

Auf dem Weg zu unserem Zimmer versuchte ich möglichst wenig mit den Händen zu berühren, sie taten auch so schon genug weh. Mit dem Ellenbogen stieß ich unsere Zimmertür auf und trat ein.

Liam taperte nervös im Zimmer auf und ab, Zayn und Niall hatten besorgte Gesichtsausdrücke aufgelegt und Harry kam sofort zu mir und fasste mich an den Schultern um mich in eine feste Umarmung zu ziehen. ,,Was ist denn hier los?", fragte ich von dem Verhalten meiner Freunde verwirrt, legte aber meine Arme um Harrys Rücken und genoss die unverhoffte Umarmung.

,,Wir haben uns Sorgen gemacht!", begann Liam zu schimpfen. ,,Erst sagst du, du willst sofort ins Bett, bist dann aber nicht da, als wir zwei Stunden später wieder kommen und bleibst eine Ewigkeit weg!"

,,Oh", sagte ich wenig intelligent, weil ich gar nicht daran gedacht hatte, dass sie sich Sorgen um mich machen könnten. ,,Ja, oh und scheinbar haben wir uns ja auch zurecht Sorgen gemacht! Was ist da an deinen Händen?"

Ich ließ Harry los und trat einen Schritt zurück um meine Hände vor mich zu halten. ,,Ich habe mich verbrannt, weil ich versucht habe mein eigenes Feuerchen zu löschen. Ich konnte nicht schlafen und bin dann doch nochmal üben gegangen und weil es schon so dunkel war, habe ich mir ein Feuer angezündet und als ich das wieder versucht habe zu löschen, muss ich mich verbrannt haben."

Bewusst ließ ich den Raum aus, weil ich nicht wusste, ob Zayn wollte, dass die anderen davon wissen. Sanft nahm Harry meine Hände in seine. Sie sahen wieder aus, als wären sie mit Wasser überzogen, genau wie an dem Tag, an dem meine Kräfte verrückt gespielt hatten.

Es war erstaunlich kühl im Gegensatz dazu, dass Harry sonst immer ziemlich warme Hände hatte. ,,Besser?", fragte er leise und ich nickte, während ich ihm in die Augen sah. ,,Es sollte die Wunde ein wenig reinigen und kühlen, damit es nicht mehr ganz so weh tut."

,,Danke", flüsterte ich und wandte den Blick von den wunderschönen, grünen Augen ab, die mich so in ihren Bann gezogen hatten. Zayn seufzte. ,,Das hätte auch ordentlich nach hinten losgehen können, da hast du nochmal Glück gehabt."

Es war mir nicht bewusst, dass es so gefährlich sein konnte und mit einem Mal fühlte ich mich schuldig. ,,Ich glaube, ich habe noch eine Creme gegen Verbrennungen", sagte er dann mit einem erneuten Seufzer und stand auf.

Harry drückte mich auf mein Bett, während Zayn wieder kam und sich vor mich kniete. Vorsichtig verteilte er die Salbe auf meiner verbrannten Haut und wickelte schließlich eine Art Verband darum. ,,Den kannst du morgen früh wieder abnehmen, dann sollte es besser sein."

Dankbar nickte ich und hoffte Zayn würde das stumme Danke erkennen. Er lächelte kurz und nickte dann. ,,Gern Geschehen."

,,Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!", platzte Niall schließlich heraus, der die ganze Zeit ungewöhnlich still gewesen war und schmiss sich in meine Arme. ,,Mach sowas nie wieder!" ,,Mache ich nicht", versprach ich, gerührt von ihrer aller Fürsorge.

,,Wir sollten mal wieder einen Kuschelabend machen!", bestimmte er dann und Liam zog eine Augenbraue in die Höhe. ,,Nicht, dass ich was dagegen hätte, aber haben wir das nicht nach der Pyjama Party erst gemacht?"

Niall zuckte bloß mit den Schultern. ,,Ich brauche das jetzt." Liam nickte und ich sah in seinen Augen, dass es ihm genauso ging. Schnell schoben sie drei Betten zusammen und wir legten uns hinein. Wie jedes Mal vorher auch, fand ich mich in Harrys Armen wieder, wobei Niall mit seinem Rücken fest an meinen gedrückt war und mit dem Kopf auf Liams Brust hatte.

Ich wusste nicht, woran es lag. Vielleicht an der Geborgenheit, die die anderen warmen Körper um mich herum ausstrahlten oder an Harry, der mich im Arm hielt um meine Haut ein wenig kribbeln ließ, aber ich schlief direkt ein und hatte keine Träume, die mich andauernd wieder aufweckten. Vielleicht sollten wir solche Kuschelabende tatsächlich öfter machen, wenn es mir half so gut einzuschlafen.

-☆-

,,Louis, du musst aufwachen", flüsterte mir jemand ins Ohr. ,,Ich bin total wach", grummelte ich leise und sehr verschlafen zurück, während ich mein Gesicht in Harrys Brust vergrub. ,,Wenn wir nicht wirklich aufstehen müssten, würde ich dich schlafen lassen, Louis, aber wir haben keine Viertelstunde mehr, bis der Unterricht beginnt."

Sofort war ich hellwach. ,,Warum sagst du das nicht gleich?" Harry lachte, als ich aus dem Bett sprang und hektisch meine Sachen zusammensuchte. ,,Ganz ruhig, Frühstücken würden wir eh nicht mehr schaffen, also musst du dich nur noch anziehen und Zähne putzen."

Er sah mich mit einem breiten Lächeln vom Bett aus an und es fühlte sich beinahe an, als wären wir zusammen. Der Gedanke verwirrte mich. Schnell wandte ich ab und verschwand ins Badezimmer, wo ich mir durch den Spiegel selbst in die Augen schaute.

Ich hatte mich in Harry verliebt, oder? Fühlte es sich so an? Das Kribbeln und die Geborgenheit in seinen Armen? Seufzend warf ich meinen Kopf in den Nacken.

,,Ist alles in Ordnung, du bist so schnell verschwunden." Erschrocken fuhr ich herum und sah Harry im Türrahmen stehen und nervös seine Hände kneten.

Nein, es hat sich angefühlt, als wären wir zusammen und das verwirrt mich so sehr, weil ich nicht so genau, ob ich wirklich in dich verliebt bin oder nicht!

Ich sagte es nicht, auch wenn ich es vielleicht hätte tun sollen. ,,Nein, alles gut", sagte ich stattdessen und lächelte ihn an. Es schien ihn zu überzeugen, denn er lächelte zurück. ,,Ich dachte schon, ich hätte dich verschreckt."

Stumm schüttelte ich den Kopf und nahm Harry dann in den Arm. ,,Nein, ich war nur etwas gehetzt." Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich konnte beim besten Willen nicht sagen, ob das wegen Harry war oder wegen der offensichtlichen Lüge, die ich ihm gerade aufgetischt hatte.

Nachdem wir beide unsere Zähne geputzt hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserem Unterricht. Wir hatten beide Musik zusammen mit Niall, der uns mit einem bedeutungsschwangeren Augenbrauenwackeln begrüßte, auch wenn ich nicht so ganz wusste, was es sagen sollte. Harry neben mir errötete jedoch und schüttelte den Kopf, was mich nur noch mehr verwirrte.

Im Unterricht hörte ich die beiden Flüstern und fühlte mich ein wenig ausgeschlossen, aber das ignorierte ich. Es schien ein ziemlich privates Gespräch nur zwischen den beiden zu sein und das wollte ich auf gar keinen Fall stören.

,,Aber warum nicht!?", wurde Niall auf einmal laut, was Harry mit einem schiefen Seitenblick auf mich quittierte und Niall schnell mit einem gezischten: ,,Nicht so laut!" über den Mund fuhr. Es versetzte mir einen heftigen Stich, auch wenn ich mich mit aller Macht dagegen wehrte. Dass sie mich auf einmal so ausschlossen verletzte mich ganz gewaltig, vor allem, weil ich direkt neben ihnen saß.

Um die Tränen, die in meinen Augen glitzerten, zu verbergen, beugte ich mich tief über mein Blatt und tat so, als würde ich die Aufgaben lösen, auch wenn ich eigentlich nur um meine Fassung kämpfte und gar nichts bearbeitete.

Tief atmete ich ein und aus um mich zu beruhigen und als es endlich klingelte, packte ich in Rekordzeit meine Sachen um aus dem Klassenraum zu kommen. Als nächstes hatte ich Biologie mit Liam zusammen und ich war froh, dass Niall und Harry nicht dabei waren.

,,Was ist los, Louis?", fragte Liam kaum, dass ich mich neben ihn hatte fallen lassen. Einen Moment spielte ich mit dem Gedanken es ihm zu erzählen, aber dann zuckte ich nur mit den Schultern. Sie waren schon befreundet gewesen, bevor ich überhaupt in ihr Leben getreten war, ich wollte nicht das kleinste Risiko eingehen, sie wegen einer solchen Lappalie zu spalten.

,,Du kannst mich nicht anlügen, ich sehe doch, dass was ist!" Beharrlich schwieg ich und starrte nur auf meinen Tisch. Liam schien einen Moment nachzudenken, bevor er weiter nachbohrte. ,,Was haben Harry und Niall gemacht?"

,,Nichts", antwortete ich schnell, ein wenig zu schnell um glaubwürdig zu sein. ,,Das glaube ich dir nicht und ich werde dich so lange nerven, bis du mit der Sprache rausrückst, um mir zu erzählen, was die beiden Idioten angestellt haben."

,,Es ist wirklich nichts, worüber du dir Sorgen machen müssest. Eigentlich ist es ziemlich unnötig." ,,Aber es hat dich verletzt, also ist es ganz und gar nicht unnötig." Ich wünschte, Liam würde dieses eine Mal aufhören, aber er sah mich nur erwartungsvoll an und das änderte auch der Lehrer nicht, der in diesem Moment durch die Tür kam.

,,Sie haben mit sich geflüstert und mich links liegen gelassen. Nichts dramatisches." ,,Louis, Liam würdet ihr eure Gespräche bitte auf die Pause verschieben, oder ihre Gedanken zum Thema der Klasse mitteilen?", unterbrach der Lehrer glücklicherweise unser Gespräch.

,,Nein, wir verschieben es auf die Pause", sagte ich nonchalant zu ihm und zeigte mein einnehmendstes Lächeln. Liam warf mir noch einen wir-sprechen-später-noch-darüber-Blick zu, wandte sich dann aber auch dem Unterricht zu.

Kaum waren endlich die Stunden für diesen Tag beendet, zog Liam mich am Arm mit sich, bis wir auf Zayn trafen. ,,Hier Zayn, nimm Louis und geht doch ein Stündchen spazieren. Ich habe noch ein Hühnchen mit Harry und Niall zu rupfen."

Zayn schien zwar verwirrt zu sein, zog mich aber trotzdem mit sich, obwohl ich mich vehement wehrte. ,,Das ist es wirklich nicht wert, Liam!", rief ich ihm noch hinterher, bevor wir um die Ecke bogen und ich ihn nicht mehr sehen konnte.

,,Wie geht es deinen Händen?", fragte Zayn, wahrscheinlich um ein unverfängliches Thema anzuschneiden. ,,Gut", murmelte ich. Das entsprach sogar der Wahrheit. Meine Hände sahen schon viel besser aus als gestern und taten auch lange nicht mehr so weh. ,,Danke"

,,Nicht dafür. Das ist doch sogar den Besten schonmal passiert." Wir traten auf den Hof hinaus und Zayn ging zielstrebig weiter in den Wald hinein, in dem die Bäume wieder ihre ersten Blätter nach dem Winter bekamen.

,,Warum will Liam ein Hühnchen mit Niall und Harry rupfen?", fragte er schließlich neugierig. ,,Es ist nichts. Ihr solltet deswegen nicht eure Freundschaft aufs Spiel setzen." Spöttisch zog er eine Augenbraue in die Höhe.

,,Liam würde das erstens nicht einfach so machen und zweitens ist es nicht das erste Mal, dass er einen von uns zurecht weißt. Mach dir nicht so viele Gedanken, deswegen steht unsere Freundschaft nicht auf dem Spiel." Auch wenn ich es nicht zugeben würde, fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen.

,,Also, was ist vorgefallen?" Ich zögerte noch einen Moment, rückte aber dann doch mit der Sprache heraus. ,,Wir hatten zusammen Musik und die beiden haben die ganze Zeit untereinander geflüstert und als Niall einmal laut ,,Warum denn nicht!?" gefragt hat, hat Harry sich erschrocken zu mir herum gedreht und Niall gesagt, er sollte etwas leiser sein. Ich habe mich einfach ein bisschen ausgeschlossen gefühlt und ich war etwas verletzt, obwohl ich das eigentlich gewohnt sein sollte."

,,Ach Louis" Zayn legte einen Arm um meine Hüfte und zog mich dicht an sich heran. ,,Du hättest dich niemals an das Gefühl ausgeschlossen zu sein gewöhnen sollen und das geht echt gar nicht von den beiden. Wenn sie sich mal alleine unterhalten wollen, sollten sie das nicht machen, wenn du direkt daneben sitzt."

Die Worte waren Balsam für meine verletzten Gefühle und dankbar lehnte ich mich an seine Schulter. ,,Heute morgen hat es sich angefühlt, als wären Harry und ich zusammen", flüsterte ich.

,,Also bist du dir sicher, dass du in ihn verliebt bist?" Ich nickte, schüttelte aber direkt danach den Kopf. ,,Ja, nein, ach keine Ahnung. Ich weiß nicht, was ich fühlen soll. Es hat mich so geschockt und verwirrt, dass ich geflohen bin und als Harry dann im Unterricht..." Ich stockte und machte eine kurze Pause bevor ich weiter redete. ,,Es hat mich so sehr verletzt, dass er nicht wollte, dass ich weiß, über was er mit Niall redet."

Beruhigend strich Zayn mir über die Seite. ,,Vermutlich kann ich es mit nichts, was ich sage wirklich besser machen oder dir helfen deine Gefühle für Harry wirklich zu ordnen, aber Harry ist wirklich toll und dieses Verhalten passt nicht zu ihm." ,,Ich weiß", meinte ich leise. ,,Das macht es ja noch viel schlimmer."

,,Es wird sich bestimmt alles klären und du solltest dir endlich deine Gefühle eingestehen. Harry wäre wirklich der letzte, der dich dadurch verurteilt, wenn er deine Gefühle nicht erwidert." Nach dem Verhalten von heute, war ich mir da nicht mehr ganz so sicher, aber er hatte recht. Ich konnte nicht weiter davor weglaufen, dass ich etwas für Harry empfand, das über Freundschaft hinaus ging und vielleicht war das schon immer so gewesen.

Als wir wieder in unser Zimmer zurückkehrten, wurden wir schon erwartet. Harry kam direkt auf mich zu und nahm meine Wangen in seine Hände. ,,Es tut mir so leid, Louis, bitte nimm es nicht persönlich. Es... es ist bloß kompliziert, aber wir lieben dich."

,,Ist schon in Ordnung, alles gut", nahm ich seine Entschuldigung mit einem Lächeln an und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass mir eine Gänsehaut über den Rücken zog, als er sagte, dass er mich lieben würde, auch wenn ich wusste, dass er es nicht in dem Sinne meinte.

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