alte Bekannte
Du öffnest die Augen und atmest einmal zittrig ein und aus. Das war die wohl intensivste Erfahrung deines Lebens und obwohl das wahrscheinlich die am nächsten liegende Erklärung gewesen wäre, bist du dir sicher, dass es sich bei dem, was du eben gesehen hast nicht um einen extremen Drogentrip gehandelt hast. Du schluckst und stellst fest, dass deine Kehle sich anfühlt, als wäre sie mit Sandpapier abgerieben worden. Du schwankst leicht, als du dir ein Glas Wasser einschenkst, sodass sich ein Teil des Inhaltes über dein Shirt ergießt. Zwar bist du noch immer leicht benebelt, doch während dir das kühle Nass die Kehle hinunter rinnt, klärt sich dein Geist, In deinem Inneren ringen Vorsicht und Neugier miteinander. Als Letztere schließlich siegt, greifst du ein weiteres Mal beherzt in das Bonbonglas, welches noch immer neben dir auf der Couch steht, und ziehst ein weiteres Bonbon hervor. Es ist so tief braun, dass es im warmen Licht der Woer Hinerhnzimmerlampe beinahe schwarz wirkt. Als du es dir in den Mund steckst, breitet sich eine leichte Bitterkeit in deinem Mund aus. //Kaffee//, denkst du noch, bevor du abermals in die tiefen deines Geistes davon driftest.
Bei der folgenden Kurzgeschichte handelt es sich wieder um eine Wettbewerbsabgabe, dieses Mal für und Hauchlied (dich kann ich leider irgendwie nicht markieren, sorry). Die Vorgabe war, einen Krimi mit maximal 3500 Worten zu schreiben.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich diesmal versucht habe mich kürzer zu fassen und mit dem Ergebnis nicht so ganz zufrieden bin, aber hey, was solls? Immerhin habe ich das Gefühl, dass mir diese Story einiges beigebracht hat.
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Pegs O'Nelly nahm einen großen, genüsslichen Schluck von dem Kaffee, den they sich auf dem Weg zur Arbeit gemacht hatte. Schwarz, drei Löffel Zucker, keine Milch. Eigentlich noch zu heiß zum trinken, war das Gebräu das Einzige, das Pegs momentan vor den unwahrscheinlich kalten, knochigen Fingern des Todes schützte und so klammerte they sich an die Thermosflasche, wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring. Es war einfach zu früh für den Scheiß. Pegs konnte beinahe die Predigt their Kollegin Jenna hören "Du weißt doch, wie wichtig unser Job ist. Alle in dieser Stadt vertrauen darauf, das Leute wie wir die Straßen zu einem sicheren Ort machen." Unterstrichen von einem genervten Seufzer und dem zurückstreichen einer ihrer krausen Locken. Aber Herr Gott noch eins, halb sechs Uhr morgens war einfach zu früh, um auf die Wache zitiert zu werden! Gedanklich verfluchte Pegs die Idee des Täters, die Leiche ausgerechnet hinter einer Bäckerei abzulegen. Natürlich musste die Bäckerin ausgerechnet direkt beim aufschließen ihrer Backstube die Leiche entdecken. They schwor sich, sich darum zu kümmern, bevor noch eine weitere Leiche gefunden würde. Vielleicht so gegen halb eins. Von der Vorstellung, so früh dem Traumland entrissen zu werden wurde Pegs schlecht. Beamte brauchten eben auch ihren Schlaf.
Ein weiter Schluck Lebenselixier. Pegs bemühte sich, weder zu gähnen, noch irgendwie anders das Gesicht zu verziehen. Es viel them schwer, genauso ernst und mental anwesend zu wirken, wie their Kollegen. Pegs hätte den Kopf gern gegen das Fenster gelegt und noch einige Minuten im süßen Traumland verbracht. "Die Spurensicherung war schon vor Ort," erhob der Dritte am Konferenztisch seine Stimme." Die einzige DNA, die vorgefunden wurde stammt vom Opfer selbst, es gibt Schleifspuren, die belegen, dass Tatort und Ablageplatz nicht miteinander übereinstimmen. Diese beginnen allerdings erst ein paar Meter vor dem Tor zum Hinterhof der Bäckerei. Das besagte Tor ist etwa hüfthoch und mit Metallspitzen verziert, dort hat man ebenfalls DNA gefunden, wieder nur von dem Opfer. " Der Leiter des dreiköpfigen Einsatzteams blickte ernst in die Gesichter seiner beiden Untergebenen. "Haben sie noch Fragen?" "Ist die Identität des Opfers bereits bekannt?", Jenna Harper strich sich wie so oft eine Locke aus der Stirn, so hoch konzentriert, dass sie die Stirn in Falten gelegt hatte. Pegs wusste nicht worüber sie bei der geringen Beweislage grübeln wollte, war aber auch nicht wirklich daran interessiert. Eine weitere Frage brannte them weitaus dringender unter den Nägeln. "Laut seiner Personalien handelt es sich bei dem Opfer um den Bäckerlehrling. Der Bursche war achtundzwanzig und gebürtig in Connecticut. Wir haben bereits versucht, die Familie zu informieren, ohne Erfolg.", der Einsatzleiter strich sich durch seinen von silbernen Strähnen durchwirkten Schnurbart. Noch ein Schluck Kaffee. Mittlerweile nur noch lau warm. Scheiße. "Wissen wir schon, was die Todesursache ist?", fragte Pegs. Der schnauzbärtige Donald Fiester putzte sich die Nase, bevor er antwortete: "Den Obduktionsbericht dürfen wir erst gegen Mittag rein kriegen, allerdings hat die Spurensicherung sowohl einen erstaunlich tiefen Stich in der Nähe des linken Schlüsselbeins als auch einen sauberen Schnitt durch die Kehle festgestellt, die augenscheinlich mit der selben Klinge ausgeführt wurden. Noch ein Schluck, der Letzte. Es klopfte an der Tür und eine junge Frau trat ein. Sie wand sich ohne Umschweife an den Chef der Truppe. " Sir, nachdem wir nicht im Stande waren, die Familie des Opfers zu erreichen, haben wir unsere Kollegen in seiner Heimatstadt kontaktiert. Wie sich heraus gestellt hat, ist das Paar niemandem in der Stadt bekannt. Außerdem gibt es keine Aufzeichnungen, die ihre Existenz in irgend einer Hinsicht nachweist. mit dem Jungen verhält es sich genau so. Das Haus, welches die Beiden laut unserer Informationen hätten bewohnen sollen, ist schon seit Jahrzehnten verlassen. "Was", Jenna klang so geschockt, wie Donald aussah. Allerdings hatte dieser sich schneller wieder im Griff. " Jenna, sie überprüfen die Aussagen unserer Kollegen Connecticut, Pegs, sie finden heraus, bei wem es sich bei unserer Leiche wirklich handelt. Und sie", er wand sich an das arme Ding, das es gewagt hatte, diese Nachricht zu überbringen," erklären mir jetzt noch einmal alles bis ins kleinste Detail."
Pegs ließ sich Zeit damit, mit den them aufgetragenen Aufgaben zu beginnen. Aber irgendwann musste they sich ja doch an die Arbeit machen. Jedenfalls wenn they nicht vorhatte, zu their Chef zu gehen und sich zu beschweren. "Also, dieser tote Kerl da, ich finde es scheiße, dass ich jetzt seine richtige Identität "suchen" soll, wenn es sich in Wahrheit um meinen Ex handelt, den ich auf dem Weg zur seiner Arbeit aufgelauert habe (was by the way auch eine Ewigkeit gedauert hat) um ihn zu erledigen, weil er vor einem guten Jahrzehnt zugelassen hätte, das irgend so ein besoffenes Arschloch Sushi aus mir macht, weshalb ich immer noch beleidigt bin. Aber das ist mein gutes Recht, wenn man bedenkt, das ich ihn danach einmal um den halben Globus jagen musste, nur damit er versuchen kann, mir ein Messer in die Brust zu stoßen." Das lang sogar für Pegs Verhältnisse absolut nach einem Fall für den Therapeuten. Ein kleines Grinse konnte they sich trotzdem nicht verkneifen. Und während they sich an die Arbeit machte, strich Pegs sich gedankenverloren über die, etwa einen Finger lange Narbe am unteren, linken Rippenbogen. Jetzt , nach all der Zeit, waren sie quitt. Endlich.
869 Worte
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