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Kapitel 9

„Wo hast du mich nur hingeführt, Engel?", zischte er. Gehetzt zuckte sein Blick durch die Dunkelheit, er konnte aber nicht erkennen, wo sich die Gestalt verbarg. Vielleicht war sie auch gar nicht in der Nähe. Die Herrscher dieses Ortes waren alles andere als schwach und selbst er hatte keine genaue Ahnung über das Ausmaß ihrer Kräfte. Immerhin waren sie mächtig genug, mit Leichtigkeit die Barrieren zu überwinden, die seine Gedanken schützen sollten.

Wie kannst du es wagen, unsere Hallen mit der Anwesenheit dieses Dämons zu beschmutzen?! Narr!"
Die Stimme troff nur so vor Abscheu und kaum gezügelter Wut, schnitt scharf in seinen Geist.

Wie von unsichtbaren Händen wurde der Engel in die Luft gehoben, erstickte Laute ausstoßend. Seine Augen waren geweitet, seine Finger zu seinem Hals gewandert.

Erkläre dich, Engel, na los."

Tyriel brachte ein paar unverständliche Wortfetzen hervor, bevor sich die Klaue um seinen Hals zu lockern schien. „I...Ich erbitte die Er...Erlaubnis, eure Hallen durchqueren zu dürfen. Wir sind auf der Flucht und –" Seinen Lippen entkam ein hoher Laut des Schmerzes.

Das erklärt nicht die Anwesenheit dieser Kreatur. Stelle meine Geduld besser nicht auf die Probe. Und wage es ja nicht, mich anzulügen. Wieso sollte ich ihn nicht töten?"

„Ich verbürge mich für ihn. Ich brauche ihn für eine Formel, um meine Geschwister von seinen Ketten befreien zu können." Die Finger des Engels waren immer noch an seinem Hals, fuhren hilflos über die schneeweiße Haut, doch bekamen die Phantomhände des Zwielichtbringers nicht zu fassen.

Er brauchte ihn für die Formel? Interessant, diese Tatsache war Nyx neu. Er würde sich später darüber Gedanken machen. Vorausgesetzt es gab ein ‚Später'.
„Davon abgesehen, sind wir durch einen Bindezauber verbunden", warf Nyx ein. „Wenn du mich tötest, tötest du den Engel ebenfalls."

Dich habe ich nicht gefragt!", grollte es rau. „Aber gut, wenn du dich einmischen willst ... Wieso sollte es mir etwas ausmachen, einen Verräter zu töten? Denn nichts anderes kann er sein. Ganz davon abgesehen, dass es diesen Bindezauber nicht gibt. Dein Engel ist dazu nicht stark genug, Dummkopf. Allerdings hat er tatsächlich deine Magie unter Kontrolle, mitsamt deinem Zugang zum Teufel."

Ein Schemen schien keine zwei Meter vor ihnen aus dem Nichts zu entstehen. Der Herr hob flüchtig die Hand.
Tyriel stieß einen Schrei aus, in dem sowohl Schmerz als auch Verärgerung mitschwang.
Alarmiert wappnete sich der Dämon gegen einen Angriff, doch auf das, was folgte, hätte er sich nicht vorbereiten können. Hitze glitt durch seinen Körper, gefolgt von der Angst, erneut verbrannt zu werden. Ein Gurgeln kam ihm über die Lippen, seine Knie gaben unter ihm nach und für einen Moment kamen alle seine Gedankengänge zum Erliegen. Dunkelheit schwappte in seinem Inneren zusammen, unsichtbare Hände, die versuchten, ihn mit sich zu ziehen, zu ertränken. Gewohnter kalter Zorn manifestierte sich hinter seiner Stirn. Die Verbindung zu seinem Meister flammte auf, schwach und flüchtig, eine flackernde Flamme in seiner Finsternis. Es fühlte sich anders an, vertraut und gleichzeitig fremd.

Das wäre erledigt. So, Dämon, jetzt bist du wieder ... frei. Und ich gebe dir eine Chance, weil es nicht dein Verschulden ist, dass du hier bist. Du verschwindest auf der Stelle. Dann nehme ich mir den dummen verräterischen Engel zuerst vor, bevor ich mich auf die Jagd mache. Du hast die Chance zu entkommen. Wenn du schnell genug bist."
Der Spott und die Herablassung in der Stimme entgingen ihm nicht. Der Herrscher glaubte keine Sekunde, dass er ihm würde entkommen können.

Nyx rappelte sich wieder auf. Fest presste er die Lippen zusammen. Würde er sie öffnen, würde er seine ganze Frustration herausbrüllen. Oder sich übergeben.

„Lauf."
Er hörte Tyriel kaum.
„Lauf!"

Erschrocken ruckte sein Kopf zu der hinter ihm schwebenden Gestalt des Engels herum.
Und er dachte gar nicht darüber nach, machte auf dem Absatz kehrt und rannte durch die Dunkelheit, fand eine Öffnung zu einem Gang, der ihn wenige Meter weiter zu einer Kreuzung führte. Er hetzte stur geradeaus, wechselte bei keiner der Abzweigung die Richtung. Das hier war ein Labyrinth, in dem ‚sich verlaufen' gleichbedeutend war mit ‚sterben'.
Der zähe Nebel verflüchtigte sich außerdem nur langsam aus seinem Geist. Er sollte sich einen Plan zurechtlegen, aber der Engel ging ihm nicht aus dem Kopf, diese hinterlistige Ratte, die ihn belogen und manipuliert hatte. Um aus ihm ein zahmes Lämmchen zu machen, das ihm brav folgte. Um ihn davon abzuhalten, auch nur zu versuchen, ihn zu töten. Wie hatte er das nicht bemerken können? Wie hatte er auf einen Placebo-Effekt hereinfallen können? So erniedrigend, so lächerlich, so –
Hinter seiner Stirn pochte es dumpf. Er stolperte, krachte gegen die Wand, wo er sich die Handflächen aufriss. Träge bahnte sich schwarze Flüssigkeit ihren Weg aus den Wunden.
Um ihn zu schützen? Vor den Kriegern, die unter diesen Umständen gezögert hätten, ihn zu töten? Vor dem Teufel, der schon so lange seine Gedanken beherrschte, sein Handeln? Wieso hatte er ihn nicht erst geweckt, wenn er die Formel in Händen gehalten hätte? Wieso war der dumme Engel dieses Risiko eingegangen? Was hatte er davon? Oder war es ganz anders?
Er hatte Nyx keine Wahl gelassen. Aber auf naive Art eine Chance gegeben.
Eine Chance, um die er garantiert nicht gebet...

Seine Gedanken rissen ihm beinahe erneut die Beine unter dem Körper weg. Als würde jemand mit einer Nadel in seinem Gehirn herumstochern. Erinnerungen wirbelten auf, flackerten vor geöffnete Augen, während die Umgebung verschwamm. Es war nicht auszuhalten. Und sein Herz, sein seit Jahrhunderten totes, kaltes Herz – Es war unmöglich, aber es fühlte sich so an, als wolle es bersten.

Schon einmal hatte er jemanden im Stich gelassen. Die braunhaarige junge Frau, mit den warmen braunen Augen. Wie hatte er sie nur vergessen können?
Nyx presste seine Stirn gegen den kühlen Stein. Nur langsam ebbte das dumpfe Pochen ab.
Er wusste nicht, was er tun sollte. Was er tun wollte.
Aber er war dem Engel etwas schuldig. Schon alleine für diese Erinnerungen, die sich quälend langsam und schmerzhaft ihren Weg an die Oberfläche fraßen. Schmerzhaft. Aber auf eine unbestimmte Art auch unglaublich kostbar.

Er war vielleicht vieles, aber kein Feigling, der einfach davonrannte. Erneut dem Befehl eines Engels folgend. Seine Fingernägel kratzten über den Stein.
Knurrend warf er sich herum und rannte zurück. Er durfte nicht zu spät kommen. Er durfte einfach nicht!


Schon sah er den Umriss des Zwielichtbringers, verlangsamte nicht, schoss brüllend eine Feuerwelle ab, endlich wieder im Vollbesitz seiner Kräfte. Die schwarzen Flammen fuhren einfach über den Verhüllten hinweg, scheinbar ohne ihn zu verletzen. Kurz bevor Aro mit ihm zusammenstoßen konnte, schickte ihn eine Druckwelle gegen den Engel, der schmerzvoll keuchend in der Luft gehangen hatte. Beide landeten sie auf dem Boden. Schützend baute er sich vor dem Engel auf.

Sieh mal einer an. Das ist interessant. Wirklich interessant."

„Geh", murmelte Mentyriel. „Es ist in Ordnung."

„Halt die Klappe", raunzte er. „Heute wirst du nicht sterben. Nur über meine Leiche." Wütend fixierte er die vermummte Gestalt.

Bist du das nicht? Eine wandelnde Leiche?" Mehrstimmiges Gelächter brandete durch seine Gedanken.

Schauer rannen seinen Rücken hinab, was ihm selten genug passierte. Er biss die Zähne zusammen, ballte die Hände zu Fäusten, würde sich keine Schwäche anmerken lassen. Misstrauisch ließ Aro den Blick schweifen, konnte aber keine weiteren Feinde ausmachen.

„Bitte", flehte der Engel. „Wir müssen nicht beide sterben!"

„Würden wir so oder so. Und ... Ich lasse dich nicht zurück. Das bin ich dir schuldig."

„Iól ..."

Für einen Moment herrschte eine Stille, die schwer war von knisternder Spannung.
Dann war ein seltsames Geräusch zu hören. Nyx brauchte eine Weile, um es als ein Lachen zu identifizieren. Holprig und heiser. Ein echtes Lachen, keine Imitation in Gedanken. Es verursachte ihm erneut eine Gänsehaut.

Geht mir aus den Augen. Bevor ich es mir anders überlege. Ruht euch aus, wenn ihr müsst. Allerdings solltet ihr unsere Gastfreundschaft nicht überstrapazieren. Und vergiss nicht: Der Teufel kann jetzt wieder in Kontakt mit dir treten, Dämon. Dafür belastet die Unterbrechung der Verbindung zu deiner Magie und zu Lucifer deinen Engel nicht länger."
Fast augenblicklich verschmolz der Zwielichtbringer mit der Umgebung.

Er konnte die Enttäuschung der anderen Herrscher fast schmecken, pelzig und bitter. Und etwas anderes, etwas Bittersüßes.
Stille breitete sich aus, angenehmere dieses Mal, auch wenn er nicht bezweifelte, dass sie noch unter Beobachtung standen.
„Bastard."

„Er wollte uns testen." Der Engel klang selbst verwundert. „Glaube ich." Mühsam kam Tyriel auf die Beine, sah sich um. „Du musst mir helfen. Ich sehe nichts. Und Licht ist hier nicht gestattet."

„Ich bin hier auch nicht gestattet und trotzdem sind wir hier", erwiderte er leise, legte aber bereitwillig eine Hand auf die Schulter seines Begleiters. Er merkte, wie dieser wankte und sich in seine Richtung neigte, bevor er sich wieder fing.
Unschlüssig ließ der Dämon den Blick schweifen und entschied sich schließlich für eine Richtung. Stur geradeaus, dann etwas an der Wand entlang, bis er eine weitere Öffnung ausmachen konnte.

Eine Weile führte er ihn so durch die Dunkelheit, weiter und weiter. Er fragte sich, wie weitläufig diese unterirdische Stätte war. Und ob der Herr sie nicht hereingelegt hatte und das immer noch zu seinem Spiel gehörte.
Verärgert blieb er an einer der lächerlich vielen Kreuzungen stehen, betrachtete nacheinander die anderen drei Öffnungen.
Er öffnete seinen Geist für jeden, der gewillt war, zuzuhören. „Wenn ihr nicht wollt, dass wir eure Gastfreundschaft überstrapazieren, dann solltet ihr meine Geduld nicht überstrapazieren und uns hier heraushelfen!"
Leises Trappeln, wie von Pfoten auf Stein, ließ ihn sich anspannen, einen Schattendolch in der freien Hand formen. Chimären erschienen in zwei Eingängen, wandten ihre länglichen rattenartigen Köpfe demonstrativ dem dritten mittleren Gang zu. Große, spitz zulaufende Ohren zuckten unentwegt. Argwöhnisch setzte er seinen Weg fort, seine Sinne auf die überdimensionalen Ratten in seinem Rücken ausgerichtet.

Auch an folgenden Abzweigungen versperrten ihnen die Mischwesen Öffnungen, wiesen sie so in eine Richtung. Und hoffentlich nicht in eine Falle.
Eines war klar: Er hätte hier niemals schnell genug wieder herausgefunden, um dem Zwielichtigen zu entkommen.

Mit der Zeit spürte er, wie sich Mentyriel schleppender fortbewegte. Öfter erfasste ein Zittern den schmächtigen Körper. Welchen Portalzauber er auch immer genau verwendet hatte, er hatte ihn zusätzlich ermüdet.
Tyriels Fuß blieb an einer Steinkante hängen und sein Gesicht hätte dem Boden einen Besuch abgestattet, wäre der Dämon auch nur eine Sekunde langsamer gewesen. Er erwischte seinen Arm und zog ihn zurück, der Engel stolperte gegen ihn.
Tief atmete Tyriel durch, lächelte zu ihm auf. „Danke." Er wollte weiterlaufen, doch Aro ließ ihn nicht los.

„Warte, Engel." Schnell trat er hinter ihn, packte ihn und hob ihn hoch.

Der Engel zuckte zusammen, als er seinen Rücken berührte, wehrte sich aber nicht. „Ich kann laufen", kam der schwache Protest.

„Natürlich. Ich will nur hier raus. Heute noch. Du nicht?"

Zustimmend summend lehnte Tyriel sich an ihn.

Er presste die Lippen zusammen. Alles, was er anfasste, fühlte sich unter seinen stetig eiskalten Fingern warm an. Die Hitze jedoch, die der Engel momentan ausstrahlte, war unnatürlich. Wahrscheinlich hätte er eine längere Ruhepause gebraucht, der sture Engel.

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