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Kapitel 5

Eine Berührung an seinem Arm, sanft wie eine Feder. Nyx riss die Augen auf und fuhr hoch, seine Schatten schon griffbereit zwischen den Fingern.
„Verfickter –!" Ein dumpfes Geräusch war zu hören, als seine Stirn mit der des Engels kollidierte, dessen Gesicht über ihm schwebte.

Der Engel kippte nach hinten, saß da, eine Hand zu seinem Kopf erhoben und einen herrlich empörten Ausdruck im Gesicht. „Ich wünsche dir auch einen guten Morgen, Dämon", murmelte er.

„Das war nicht meine Schuld, Federvieh. Mach so was Dummes nicht noch einmal."

„Dich wecken?"

Nyx beugte sich vor. „Mir zu nahe kommen."

„Wie du willst. Komm, wir sollten weiter."

Als wäre nichts gewesen, als hätten sie sich gestern nicht den restlichen Tag ignoriert, weil der Engel Stimmungsschwankungen hatte. Gut. Wenn er es so wollte.


Den halben Tag marschierten sie jetzt schon durch den Wald.
Ohne Radio lastete die Stille schwer auf dem Dämon. Vielleicht reisten Engel so, still, in völligem Gleichklang und zufrieden damit, sich in ihre eigene Gedankenwelt zurückzuziehen. Dämonen hingegen waren selten in Einigkeit unterwegs. Kein Dämon hätte so etwas Ungeheuerliches wie das Eindringen eines Anderen in die eigenen Gedanken ohne weiteres hingenommen. Es wäre zum Streit gekommen, vielleicht zum Kampf und dann erst hätte es sich gehabt. Da wusste man wenigstens, woran man war.
Eine weitere halbe Stunde verging in friedlichem Schweigen.

„Gestern Abend ...", begann er und verfluchte sich auch schon dafür. Das, was er da anfing, würde weitaus nervtötender sein als diese unruhige Stille. Der Dämon schob sein Verhalten auf den Bindezauber, der ihn auf irgendeine Weise beeinflussen musste.

„Ich weiß", meinte der Engel leise. „Was ich sagte, war nicht gerecht. Aber durchforste nie wieder ungefragt meine Gedanken."

Erneute Stille.

Nyx öffnete den Mund, wollte zu etwas ansetzen, wovon er selbst nicht so sicher war, doch der Engel war schneller. Er hob die Hand und bedeckte die schmalen schwarzen Lippen des Dämons damit. Seine Finger, sie rochen nach ... Blumen und ... Winter?
Leicht schüttelte der Engel den Kopf, sah sich um.

„Cousin?", hauchte Nyx gegen die kühlen Finger.

Er nickte, während er schaudernd die Hand zurückzog.

„Die Kälte der Engel ist nichts im Vergleich zu der des Todes, nicht wahr?" Mit einem spöttischen Grinsen landete der Engelskrieger vor ihnen. „Du bist unaufmerksam geworden. Naiv. Dumm. Die Zeit hier hat dir erneut nicht gutgetan, Verräter. Andererseits, vielleicht warst du auch schon immer so."

„Bist du nur hier, um mich zu beleidigen, Cousin?", erwiderte Mentyriel trocken.

„Um eine Beleidigung zu entfernen."

„Du würdest mich angreifen?"

„Wenn du nicht zur Besinnung kommst. Auch wenn ich es nicht gerne tun würde, glaub mir. Deshalb erspare es uns. Du bist schwach. Und dieser Zauber schwächt euch beide zusätzlich. Lass es gut sein, es ist noch nicht zu spät. Lass uns den Dämon endgültig vernichten und dann nach Hause gehen." Für Nyx' Geschmack lächelte der Krieger bei diesen Worten viel zu gönnerhaft.

Mentyriels Ausdruck wurde starr, er stieß ein paar Worte in einer Sprache aus, die der Dämon nicht ansatzweise verstand. Jedoch schienen sie den Fremden zu verärgern, seine Augen weiteten sich, sein Ausdruck war grimmig und seine Erwiderung harsch. Ein einziges weiteres Wort Mentyriels reichte. Der Fremde schoss einen gewaltigen Feuerball in ihre Richtung, doch Nyx errichtete einen Schutzwall aus seinen Schatten. Fauchend brandete das Feuer dagegen, die Hitze ließ die Luft selbst hinter dem Schild flimmern und in seinem Kopf konnte er das Kreischen der Seelen hören. Die Stellen der Bäume, die getroffen wurden, verbrannten sofort, ließen das Holz knistern und Äste fallen.

Mentyriel hob in einer lässigen Bewegung die Hand, eine kleine pulsierende Kugel aus Licht flog durch den Qualm auf den Krieger zu. Zischend errichtete dieser ebenfalls einen Schutzschild. Die folgende Explosion ließ sogar den Wall des Dämons erzittern.
Nun, offensichtlich hatte sein Mitstreiter doch ein paar Asse im Ärmel. Er war nicht schwach. Genau so wenig wie er selbst.

„Bleib."

Er erstarrte, sah zu dem Engel. Nyx' Unmut war deutlich in seinem Gesicht zu lesen.

„Bleib!", wiederholte der Engel, als wäre der Dämon sein Schoßhündchen.

Zweifelte er an seiner Nützlichkeit?
Zornig ballte Nyx die Hände zu Fäusten. Er war zwar nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, aber diese Gewalt, diesen Krieger, würde er noch lange in Stücke reißen können.

Aus dem Augenwinkel bemerkte er graue Schwaden, die über den Boden krochen, zwischen Blättern hindurch, sich immer mehr verdichtend. Sie brachten eine feuchte, moderige Kälte mit.
Sein Mitstreiter formte ein Schwert aus Licht und stürzte in den unnatürlichen graugrünen Rauch davon, der jetzt vor ihnen schwebte wie eine dreckige Wolke.
Er konnte absolut nichts erkennen, in diesem seltsamen Kräuseln. Geräusche drangen nur gedämpft aus dem Inneren. Zähneknirschend trat er näher. Feuchtkalte Nebelranken griffen nach ihm, schienen sich um seine Arme und Beine winden zu wollen. Nyx brachte hastig Abstand zwischen sich und der wabernden Wand, von der ein undefinierbar miefiger Geruch ausging.
Wütend zog er die Lippen zurück. „Dämlicher Engel", murmelte er. „Wenn mein Leben nicht davon abhinge, könnten sie sich von mir aus gegenseitig töten."
Schritt für Schritt schob er sich näher, seine Blicke huschten unentwegt umher. Erneut schlängelten sich dünne eiskalte Nebelschwaden um seine Arme, doch diesmal war er darauf vorbereitet. Er wickelte die Schwaden fester um seine Arme, seine schattenverstärkten Finger umschlossen nun ihrerseits die flüchtigen Ranken. Mit Hilfe seiner Schatten katapultierte er sich einige Meter nach hinten. Und förderte eine fast durchscheinende Gestalt zutage. Klein und verhutzelt, in einem zerschlissenen Kleid, das ehemals weiß gewesen sein musste. Mehrere sich windende nebelhafte Tentakel anstelle von Beinen.

„Huh." Seine Lippen kräuselten sich. „Die haben sich aber nicht gut um dich gekümmert, meine Liebe."

Ihre Antwort bestand aus einem markerschütternden Kreischen, vor dem sogar seine neuesten Untergebenen zurückzuckten.
Innerhalb eines Wimpernschlags hatte sie die Entfernung zu Nyx überbrückt. Genau genommen war sie jetzt so nah, dass er fasziniert beobachten konnte, wie ihr der Speichel am Kinn hinabrann, heruntertropfte und sich in nichts auflöste, bevor er den Boden berühren konnte.

Lachend wich er der dürren krallenbewehrten Hand aus, die nach ihm schlug und erschuf eine mit kleinen Widerhaken versehene Schattenlanze.
„Sollen Nebelwesen nicht eigentlich wunderschöne Jungfrauen sein?"
Er ließ seine Waffe in den Körper des Wesens fahren, das klagend aufheulte und zurücktaumelte. Geschmeidig folgte er ihren Bewegungen, stieß zu und zog die Lanze sofort wieder aus ihrem Körper. Nebelfetzen klebten an den Widerhaken. Sie wollte ihrerseits Abstand zwischen sich und ihn bringen, doch das ließ Nyx nicht zu. Jeden Tentakel, der ihm zu nahe kam, trennte er erbarmungslos ab. Wäre er nur einen Moment unachtsam, würde sie ihn fesseln. Und dann fressen.

Ihre Gegenwehr erstarb schließlich und so stellte auch er seine Angriffe ein. Nyx stützte sich auf seine Lanze und zog fragend die Augenbrauen hoch.
Sie sah schlimmer aus als vorher, durchscheinender und hungriger. Ein schneller Blick über ihre Schulter, zu dem Nebel, den sie noch immer nährte, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Dämon richtete. Wütend funkelte sie ihn an. Dann folgte Resignation, ihre Augen ermatteten und sie senkte das Haupt. Ihr dürrer Körper zitterte.

„Verschwinde", grollte er und entließ seine Seelen aus der Form der Lanze. „Meine Feinde sind Engel. Nicht ihre Sklaven."

Durch ihren strähnigen Haarvorhang hindurch sah er, wie ihr Blick zu ihm hochzuckte. Ein letztes Mal drehte sie sich zu der Nebelwand um, dann huschte sie davon, schnell wie der Wind.

Er sah ihr nach. Wie konnte man so tief sinken? Stark genug, um noch nützlich zu sein, aber zu schwach um sich gegen seine Peiniger zur Wehr setzen zu können.
Wie er diese geflügelten Ratten hasste.

Als der Rauch sich endlich soweit verflüchtigt hatte, dass er etwas erkennen konnte, standen zwei erschöpfte Engel voreinander. Der Fremde war in besserer Verfassung. Mentyriels Pullover war blutgetränkt und zerrissen, sein rechter Flügel war an einem Rand silbrig verfärbt. Sein Gegner setzte zu einem erneuten Angriff an.
Knurrend ließ der Dämon Dunkelheit in seine Hände fließen, spreizte dann die Finger und feuerte mehrere Schattenpfeile auf den feindlichen Engel ab. Die meisten konnte dieser abwehren. Einer jedoch bohrte sich in seine Hüfte, ein anderer in sein Bein. Was ihn nicht weiter zu stören schien.

„Du elendiges Insekt", zischte der Krieger erbost.

Von einer Druckwelle gepackt wurde Tyriel gegen einen Baum geschleudert. Dann wandte sich der Krieger dem Dämon zu, schoss einen Licht-Blitz auf ihn ab. Hastig sprang Nyx zur Seite, realisierte, dass sich der Blitz aufteilte. Er wurde von einem leuchtenden Splitter erfasst und zurückgeworfen, aber ein improvisierter Schattenschild verhinderte Schlimmeres.

„Jetzt bekommst du, was du verdienst, Made." Der Krieger setzte zu einem Schritt in seine Richtung an, doch sein rechtes Bein gab knackend unter ihm nach, als Knochen brachen. Die durch die Schattenpfeile zugefügten Wunden zischten, die Spitzen bohrten sich tiefer und tiefer und der Dämon wusste, dass die Haut mittlerweile Brandblasen warf.

Lachend erhob sich Nyx, kam seinerseits auf den Engel zu und ließ einen schwarzen Dolch entstehen. Er liebte diesen Ausdruck auf den Gesichtern der Engel, er liebte es, sie in Sicherheit zu wiegen, nur um dann zuzuschlagen. Ein unsauber geführter Schnitt über die Kehle würde dem Krieger einen schön langsamen Tod bescheren. Ja, das würde eine schöne Vorstellung werden und auch seine Schatten regten sich vorfreudig.

„Hinterlistiges Monster!", zischte der Engel und hob die Hand. Nichts passierte.

Nyx holte aus. Doch Finger schlossen sich um sein Handgelenk, nicht sanft, sondern eher wie ein Schraubstock.

„Lass es sein."

Sein Grinsen verrutschte, sein Blick verdüsterte sich. „Wieso? Er hätte kein Mitleid gezeigt."

„Ich kann ihn nicht töten." Mentyriel sah ihn ausdruckslos an und auch seine Stimme gab nichts von seinen Emotionen preis.

Ich kann es! Er hätte mich getötet. Gut, dich vielleicht nicht, das gebe ich zu."

„Nyx –"

„Er wird uns weiter verfolgen. Er und andere Krieger."

„Nyx. Bitte."

Dieses Mal war es der Dämon, der Blickkontakt suchte. „Er hatte recht. Du bist naiv. Dumm. Schwach."
Zornig entriss er ihm seine Hand und wandte sich ab, stapfte nach Norden. Der Engel blieb zurück, half seinem Cousin oder tat was auch immer er für richtig hielt.
Bitterkeit breitete sich in Nyx aus, ob des gewonnenen und doch verlorenen Kampfes.


Er hörte ihn nicht, spürte ihn nicht, doch plötzlich stand Mentyriel vor ihm. Das war ein Engel-Ding, um das er sie, seit er sich erinnern konnte, beneidete.
Sofort flackerte die Wut wieder auf, er sammelte Seelen und hob eine Hand, aber ihm erging es wie dem Krieger: Nichts passierte. Perplex versuchte er, sie zu formen, doch es war, als wäre alle Magie aus ihm gewichen.
‚Nein!', brüllte es in seinen Gedanken. „Du verdammter Wichser!" Knurrend stürzte Nyx sich auf ihn. Wenn der Engel dachte, er wäre auf seine Schatten angewiesen, dann täuschte er sich. Er verpasste ihm einen Kinnhaken, drückte ihn zu Boden, schlug noch einmal zu und noch einmal und legte schließlich seine Finger um den Hals des mitgenommenen Engels.
Doch er bekam keine Reaktion. Der Engel sah ihn nur abwartend an.

Eine andere Idee formte sich in seinem Geist. Er beugte sich dichter zu ihm herunter, leckte sich mit seiner schwarzen Zunge über die Lippen und öffnete den Mund. Sofort krochen die Seelen hervor, tropften auf das Gesicht des Engels. Um sie einfach nur loszulassen, bedurfte es keiner großartigen Magie.
Er würde ihn schon noch zu einer Reaktion zwingen.
Doch der Engel schloss ergeben die Augen, spannte den Kiefer an.

Seine garstigen Schatten würden ihm die Haut zerschneiden, Fleisch herausreißen, silbriges Blut würde über das schöne Gesicht fließen.
Schon jetzt waren sie unnachgiebig dabei, seinen Kiefer auseinanderzudrücken, um in seinem Inneren ebenso wüten zu können.
Aber der Engel reagierte nicht.

Heiser brüllte Nyx seine Frustration heraus. Und rief sie zurück. Nur zögerlich kamen die Schatten seinem Befehl nach, verschmolzen erneut mit seinem Körper. Sie waren immer noch hungrig, ihr Blutdurst war geweckt, aber nicht gestillt worden.

Goldene Augen öffneten sich flackernd, müde sah er in das Gesicht des Dämons, das immer noch nur noch Zentimeter von seinem entfernt war.
Schnaubend glitt der Dämon von ihm herunter, rappelte sich auf, nur um an einem nahen Baumstamm wieder herunterzurutschen.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht setzte sich der Engel auf. Seine magische Maske aus Perfektion löste sich auf. Er fuhr sich flüchtig mit der Rechten über seine Züge und die wenigen offenen Wunden, eigentlich nur ein paar Kratzer, waren nur noch Narben. Narben, die die Makellosigkeit zusätzlich störten, aber bald verschwinden und bis dahin gut versteckt werden würden. Schon verbarg wieder sein Verschleierungszauber, was niemand sehen sollte. Keuchend und zittrig kam er auf die Beine. Der Kampf hatte ihn mitgenommen und die Vorstellung gerade hatte ihr Übriges getan.

„Was hast du vor?", stieß Nyx unwillig aus.
Bedächtig setzte der Engel einen Fuß vor den anderen, trotzdem sah man, dass er schwankte.
„Willst du dich nicht ausruhen?"
Sonst ignorierte die Ratte ihn.
Als der Dämon sich wieder aufrappelte und ihm folgte, nach seinem Arm griff, zuckte der Engel zurück und hob abwehrend eine Hand.

„Wenn du mich beleidigen willst, mich verletzen willst, mich respektlos behandeln willst, deinen Zorn, deine Wutanfälle, an mir auslassen willst, bitte. Wenn du dich wie ein Kind verhalten willst, tu das. Aber erwarte nicht, dass ich über alles einfach hinwegsehen werde. Ich kann dich behandeln, wie dich jeder andere auch behandeln würde."

Der Dämon konnte es nicht fassen. „Und du denkst, ich brauche oder will eine Extrabehandlung von dir?!"

„Das weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht dein Spielball bin."
Mit einem kräftigen Flügelschlag stieß Mentyriel sich vom Boden ab und erhob sich über die Baumwipfel.

Fluchend setzte Nyx seine immerhin wieder greifbare Energie ein, um es ihm gleich zu tun, setzte dem Engel hinterher, der so elegant und schnell durch die Luft glitt. Sie beschleunigten so weit, dass ihm der Wind um die Ohren pfiff und jedem Menschen das Atmen schwergefallen wäre.
Der Dämon hatte Mühe, mit dem Engel mitzuhalten. Eine ganze Weile jagte er ihm hinterher, gab jedoch als Erster auf und landete erschöpft im Wald.

Kurz darauf folgte ihm Mentyriel, der sich sichtlich Mühe gab, sich seine Schwäche nicht anmerken zu lassen. „Schon genug, iól?"

„Was bedeutet das?", murmelte er, auf dem Boden liegend.

„Es war eine spöttische Bemerkung hinsichtlich –"

„Tu uns den Gefallen und lass es gut sein."

Er schenkte dem Dämon ein süßliches Lächeln und ging ein paar Schritte, bevor er sich ebenfalls niederließ.

Engel hatten eine andere Art, ihrer Wut Ausdruck zu verleihen.

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