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Kapitel 4

Immer noch wurde die kleine Lichtung vom sanften Licht des Mondes beleuchtet, jetzt aber auch vom Feuer.
Der Engel schaffte es sogar, einen gegrillten Vogel mit den Fingern zu essen und elegant dabei auszusehen. Hätte er nur halb so viel Geschick im Kampf gegen ihn bewiesen, hätte es weit schlechter für ihn ausgesehen.

„Versprichst du es mir jetzt?" Man konnte sagen, er hörte sich unverschämt ungeduldig an, für einen Engel, der kalt und erhaben sein sollte.

„Was versprechen?", knurrte er um den kleinen Knochen herum, den er als Zahnstocher verwendete.

„Aufzupassen und dich in Zaum zu halten, während ich bade."

„Aber natürlich", gab er in übertrieben freundlichem Tonfall zurück. Er hätte jetzt gerne ein Glas Absinth.
Intensiv musterte der Engel ihn, was ihm ein Augenrollen einbrachte.
„Ja, ich verspreche es. Und ich werde mich daran halten. Auch ein Dämon hat Ehre, ob du es glaubst oder nicht."

Der Engel nickte zufrieden. Und begann, sich zu entkleiden.
Ansehnlich war er, selbst wenn vieles wahrscheinlich nur Fassade war, unter der sich Narben und Makel verbargen. Vielleicht benutzten Engel diese Zauber auch, um beispielsweise gewisse Dinge größer erscheinen zu lassen.

„Was ist so lustig?" Dem Himmelshuhn hatte es anscheinend nicht im mindesten etwas ausgemacht, dass ihn der Dämon so lange gemustert hatte.

„Hm? Deine Dämlichkeit, Engel."
Erneut seine Augen verdrehend wandte Nyx sich wieder seinem Essen zu. Für was waren diese höheren Vertreter ihrer Spezies überhaupt zu gebrauchen? Was taten sie mehr, als den Mond zu betrachten, zu träumen und sich das Gejammer der Menschen anzuhören?

Seufzend trat ebenjenes unnütze Wesen ins Wasser, genoss sichtlich das Mondlicht, schien es förmlich aufzusaugen. Sah mit einem seligen, etwas entrückten, Ausdruck nach oben. Tauchte ganz unter.
Dieser Verrückte.

Nyx näherte sich dem Rand, wo ein kleiner Felsen ins Wasser. reichte. Grünzeug machte es unmöglich einzuschätzen, wie tief der See war. Er setzte sich, betrachtete sein Spiegelbild, das mit zusammengekniffenen Augen und nach unten gezogenen Mundwinkeln zurückstarrte. Grunzend griff er ins kühle Nass, wusch Hände und Gesicht. Als könnte er damit diesen Schmerz wegwaschen, der ihn zu zerfressen schien und immer weniger von Dunkelheit verdeckt wurde. Was war das nur? Er musste unbedingt wieder Kontakt mit Lucifer aufnehmen. Der würde ihm schon sagen, was er zu tun hatte und wie er diesen Engel loswurde.
Dann hörte er leises Plätschern. Direkt vor sich. Gerade als er die Augen aufriss, packte ihn ein lächelnder Engel an den Handgelenken und zog ihn nach vorne.
Krachend durchbrach er Kopf voraus die Wasseroberfläche, bevor er begriff, was geschehen war, und kämpfte sich japsend wieder nach oben. Jetzt wusste er, dass der See tiefer war, als er gedacht hatte.
„Was bei den sieben Höllen soll das!?"

„Du sahst so unglücklich aus." Unschuldig sah der Engel ihn an.

„Ist das dein Lieblingswort? Unglücklich? Wie in, es wäre unglücklich, eine Ewigkeit aneinandergekettet zu sein? Wie in, unsere Situation ist unglücklich? Zu sterben ist unglücklich? Wie in, ich sehe unglücklich aus?"

Schon war er wieder einem dieser staunend-musternden Blicke ausgesetzt. „Oh. Ich hätte nicht gedacht, dass Dämonen eitel sind. Der Tag hat deinem Ego nicht gutgetan, nehme ich an."

Wenn Blicke töten könnten, wenn der Engel nicht am Leben bleiben musste ... „Ich bin den ganzen Tag nur gedemütigt worden", grollte er. „Ich habe genug."

Eine Hand stoppte ihn, eine Hand, die ihn fest packte und zurückzog.
Vorsichtig trat der Engel näher. Und umarmte ihn, seine Stirn sanft an die Schulter des Dämons gedrückt.
„Ich meinte ... unglücklich ... traurig, alleine, hoffnungslos, verloren."

Und der Schmerz in seiner Brust schwoll ein letztes Mal an. Bevor er endlich etwas nachließ. Er wusste nicht, was er tun sollte, konnte nur vollkommen geschockt im Wasser stehen und auf den Engel starren, der sich da an ihn lehnte.
Eine Erinnerung drängte sich nach vorne. An dünnere Arme, die sich um ihn geschlungen hatten. An kastanienbraunes kürzeres Haar, das dennoch lang genug war, um warme braune Augen zu verdecken. Die Augen ihrer Mutter, die die Kleine geerbt hatte ...

Ein mehr verzweifeltes als wütendes Knurren entwich ihm. Ein Winseln. „Was tust du?" Heftig stieß er ihn weg, der Geflügelte verlor das Gleichgewicht und den Boden unter den Füßen und tauchte unter.
Kein Engel hatte es je gewagt, sich so über ihn lustig zu machen.

Wasser rann an seinem Körper herab, während er wieder näher kam. „Ich will dir helfen." Goldene Augen bohrten sich in die farblosen, leblosen des Dämons, sahen ihn mit einem undeutbaren Ausdruck an und mit einer Intensität, die ihn erzittern ließ.
Der Moment war schnell vorbei, der Engel hielt inne. „Entschuldige. Es ist wohl nicht die Art der Dämonen. Ich –" Er brach ab, schaute nun seinerseits traurig und sehnsuchtsvoll in den Himmel. Dann senkte er den Kopf und tauchte unter.

Nickend kämpfte sich der Dämon aus dem Wasser. Offensichtlich nicht die Art der Dämonen.

„Mentyriel", kam es da leise von dem Engel hinter ihm.

„Was?"

„Mein Name. Mein wahrer Name."

Als sich der Blick des Engels jetzt in seinen bohrte, schnürte es ihm endgültig die Kehle zu. Er versuchte, Wut, Zorn oder Hass zu empfinden, wie bei ihrer ersten Begegnung. Doch es war ihm unmöglich. Vielleicht sollte er sich eine bessere Frage stellen: Was stimmte nicht mit ihm selbst?
Er erwiderte das, was ihm am leichtesten über die Lippen kam. „Du weißt, solltest du sterben, könnte ich dich jetzt beschwören, Engel", schnarrte Nyx. „Dich an mich ketten. Dich zu meinem Sklaven machen."

„Du weißt, sollte ich im Moment sterben, stirbst du mit mir, iól."

„Was – Was bedeutet das schon wieder?" Er war sich sicher, dieses Wort niemals vorher gehört zu haben.

„Das ich besser nicht sterben sollte."

Er schüttelte ruckartig den Kopf, Wasser spitzte von seinen schwarzen Haaren. „Du weißt, was ich meine!"

„In der Tat."

„Du beantwortest Fragen nicht gerne, hm?"

„Die Richtigen schon." Für den Engel war das Gespräch damit scheinbar beendet, er wandte sich wieder dem Mond zu, der sich vollständig und silbrig im Wasser spiegelte.

Nyx dachte darüber nach, ob es ihn zum Reden bringen würde, wenn er ihm ein paar Federn ausriss.


Der Dämon setzte sich vors Feuer, so dicht wie möglich ohne dabei die Kleidung zu verbrennen. Die noch lange nass und klamm bleiben würde. Irgendwann nahm er wahr, wie Mentyriel aus dem Wasser glitt und sich bekleidete. Schritte nährten sich, zwei Hände legten sich kaum spürbar auf seine Schultern und es war, als würde alles Wasser, das sich noch in den Klamotten befunden hatte, von ihnen abfallen.
„Netter –", er hielt inne, musterte den Engel. „Liest du meine Gedanken?"

„Wieso? Würdest du das nicht merken?"

„Ich sollte. Aber durch diesen Bindezauber ..." Er hob die Schultern. Schließlich hatte er keine Ahnung, was dieser alles beeinflusste.

Lächelnd ließ er sich neben dem Dämon nieder. Er nahm an, dass er sich nicht neben ihn setzen würde, wenn er wüsste, was er manchmal gedacht hatte.


„Engel wie du schlafen nicht, oder?"

„Hmhm. Aber du kannst schlafen. Ich werde aufpassen."

Natürlich. Für wie dumm hielt der Bastard ihn eigentlich?
„Ihr müsst aber trotzdem ruhen. Es fühlt sich an, als sei ich heute Morgen aus einem langen, zugegeben nicht gerade erholsamen, Schlaf erwacht. Ich habe genug vom Schlafen. Du kannst dich ausruhen, wenn du willst."

Akzeptierend neigte er den Kopf, streifte den Hoodie ab, überkreuzte die Beine und holte zittrig Luft. Er schloss die Augen, dafür überzogen Risse seine Haut, die bekannten Symbole glommen auf, seine Wangen fielen ein und seine Schwingen pulsierten in strahlendem Licht. Wie eine Statue saß er da. Nicht mehr ganz so perfekt, mit Narben, die er sonst verbarg.

Es war noch gar nicht so lange her, da hätte sich kein Engel getraut, in seiner Gegenwart zu ruhen. Für Nyx war es ungewohnt, dass jemand ihm unbegründetes Vertrauen entgegenbrachte. Dieser Engel war so seltsam, es wollte nicht in seinen Kopf.
Zehn Minuten vergingen,
eine halbe Stunde,
eine Stunde,
zwei.

Mit einem prüfenden Blick betrachtete er den Engel. Konzentrierte sich auf seine Gedanken und griff nach Mentyriels Geist ...

Straßen in denen Flüsse dahinglitten. Nein, keine Flüsse. Ströme. Aus Blut. Nicht enden wollend. Engel und Dämonen, die miteinander kämpften, gegeneinander. Wer war Freund, wer Feind? Es waren alles Feinde. Alle für einen, einer für alle? Pah. Jeder für sich selbst!
Nicht enden wollendes Chaos und so viel Trauer und Schmerz und Hoffnungslosigkeit. Pure Verzweiflung.
Jahre vergingen. Unzählige.
Schlachtfelder. Unzählige.
Verbrannte Leiber. Verblutende. Verstümmelte. Verdammte. Unzählige. Unzählige, die flehend die Hände ausstreckten. Er wollte ihnen helfen, so unbedingt.
Solch tiefes, nagendes, alles verzehrendes Leid und über allem der Geruch von Krankheit und Tod ...

Keuchend schnappten sie beide nach Luft, als sie aus den Erinnerungen des Engels auftauchten.

Mentyriels Lippen bewegten sich, aber es kamen keine Worte heraus. Für einen Moment sah er Nyx aus geweiteten Augen so hasserfüllt an, dass der Dämon sich fragte, ob er sich gleich auf ihn stürzen würde.

„Interessante Erinnerungen, die du da hast."
Der Engel musste weitaus älter sein, als er gedacht hatte.

Seltsam gefasst musterte er ihn, aus immer noch viel zu weit aufgerissenen Augen. „Und? All das Leid. So etwas ist doch deine Spezialität? Die Spezialität eines widerwärtigen Dämons, der zu keiner Emotion mehr fähig ist, außer Hass und Wut und Zorn. Der sich selbst in der Dunkelheit verloren hat. Der bei einem solchen Anblick Spott und Genugtuung empfinden kann. Ist es nicht so? Richtig?" Sein ganzer Körper wurde von einem leichten Zittern geschüttelt, im Moment war der Engel selbst voller Wut und Hass. Und Schmerz.

Er hatte Nyx mit seinen Worten außerdem völlig unerwartet traktiert.
„Richtig", grollte er.

„Richtig!", fauchte der Engel dunkel zurück, nicht laut, aber er zeigte seine Zähne in nicht gerade engelhafter Manier. Er erhob sich und setzte sich auf den Stein am Rand des Sees, von dem er ihn vor ein paar Stunden ins Wasser befördert hatte. Weit genug weg von dem Dämon.

Er wusste nicht, was dieser Engel von ihm erwartete, was er sich dachte. Wollte er ihn reizen? Verspotten? Wollte er, dass er vorgab zu sein, was er nicht war?
Vielleicht war es aber auch einfach so: Dem Engel waren über die Jahre einige Tassen aus dem Schrank gefallen.

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