Kapitel 22
Einfache Türen waren für magiebegabte Wesen kein Hindernis.
Er ließ Tyriel den Vortritt und folgte ihm durch das hölzerne Portal nach innen. Seine Aufmerksamkeit war nur halb nach vorne gerichtet. Die andere Hälfte beschäftigte sich mit dem Weg hinter ihnen, um mögliche Verfolger frühzeitig zu bemerken. Bis jetzt war aber alles still.
Ein Mittelgang führte vorbei an zahlreichen Säulen und Bänken. Wenn er es sich recht überlegte, hatte das ganze etwas von einer Kirche. Er mochte keine Kirchen. Tyriel jedenfalls schritt ebenjenen Gang hinunter, auf die gegenüberliegende Wand zu. Etwas nach rechts versetzt, unter einem blumenförmigen Fenster, legte er die Hände auf die Steinwand. Eine ganze Weile stand er regungslos da. Ungeduldig durchquerte der Dämon ebenfalls den Raum. Dann begann Tyriel, mit den Fingern über die Wand zu fahren, schien komplizierte Symbole darauf zu zeichnen.
Zu sehen war allerdings nich...
Es knirschte leise. Aro konnte gerade noch rechtzeitig zurückspringen, bevor ein Teil des Bodens nach unten ruckelte und dann zur Seite glitt.
„Eine interessante Bibliothek", murmelte er.
„Eine sehr alte", gab der Engel zurück, während er sich an den Abstieg machte.
Eine steile Wendeltreppe schien sich immer tiefer und tiefer nach unten zu schrauben.
Nachdem auch er ein paar Stufen hinunter gestiegen war, bewegte sich die Bodenplatte wieder an ihren Platz.
„Die Bibliothek, die die Menschen erbaut haben, ist schon alt. Aber die Bibliothek, die darunter liegt ..." Der Engel zuckte mit den Schultern und tastete sich weiter voran.
Die Treppe schien kein Ende nehmen zu wollen. Wenigstens war sie gleichmäßig, sodass der Engel trotz eingeschränkter Sicht zügig vorankam. Das Tyriel überhaupt etwas sehen konnte, verdankte er schwachem Licht, das die Fugen zwischen den Steinen der Wände absonderten.
Aro räusperte sich. „Übrigens ... das, was du da oben getan hast, war ... ziemlich eindrucksvoll. Ich meine nicht die Heilung, nicht nur, sondern –"
„Nein."
„Nein?"
„Hör auf. Was ich getan habe, war grausam."
Das entlockte ihm ein Schnauben. „Lange nicht so grausam wie das, das sie mit dir angestellt hätten. Glaub mir." Aro hörte, wie der Engel Luft holte, um zu einer Erwiderung anzusetzen. „Ja ja, ich weiß, ich weiß: Man sollte nicht Gleiches mit Gleichem vergelten", kam ihm der Dämon zuvor.
Kurz hielt der Engel inne, blickte zurück. „Und da soll noch mal jemand behaupten, einem alten Hund könne man keine neuen Tricks mehr beibringen."
„Was soll das denn heißen?" Der Satz des Engels zupfte an seinen Erinnerungen. Hund. Milan, seine Chimäre. Er hätte ihn gebissen, wenn er ihn jemals als Hund bezeichnet hätte. Seine Mundwinkel zuckten, bevor ihm das Lächeln wieder entglitt. Wie lange hatte er schon nicht mehr an den kleinen Kerl gedacht, der ihm so viele Jahre treu gedient hatte?
Das brachte das Dämonensein mit sich. Gleichgültigkeit. Vergessen. Kälte.
Nein. Er schwor sich, nie wieder zu verdrängen was ihm wichtig war. Selbst wenn es ein brennendes Loch an der Stelle hinterließ, an dem sein Herz sitzen sollte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit endete die Treppe endlich. Aro öffnete eine schwere weiße Tür und sie betraten eine Halle. Leise schloss er die Tür wieder, bevor er sich umsah. Wie riesig diese Bibliothek war, wurde ihm erst klar, als sich nach und nach mächtige warmgelbe Fackeln an den Wänden entzündeten. Ihm fiel die Kinnlade herunter. Eine hölzerne Treppe führte zum eigentlichen Boden, der noch einmal ein paar Meter unter ihnen lag. Weitere Treppen würden einen nach oben bringen. Hölzerne Stege verliefen an den Wänden entlang und verbanden die Wandseiten miteinander, auf mehreren Ebenen. Überall wohin er blickte, links, rechts, oben, unten- nichts als Regale, mit Büchern oder alten Schriftrollen vollgestopft.
„Wie willst du hier irgendetwas finden?"
„Natürlich gibt es ein Verzeichnis. Du warst nicht oft in magischen Bibliotheken, oder?" Tyriels Lächeln schien diesmal eine gewisse Art von Zufriedenheit auszudrücken.
Der Dämon sah davon ab, zu erwähnen, dass er nicht oft in irgendwelchen Bibliotheken gewesen war, geschweige denn magischen. „Nicht wirklich. Schön, dass du auch einmal mehr über die Welt weißt als ich, hm?"
Bevor sich der Engel hatte abwenden können, hatte er schon gesehen, wie der zufriedene Gesichtsausdruck verrutscht und Röte in seine Wangen gestiegen war.
„Ich weiß genug über die Welt", murmelte er leise, während er die Treppen hinuntertänzelte und sich unten dann auf einem etwas erhöhten runden Podest niederließ. Er schloss die Augen und rührte sich nicht mehr.
Unschlüssig beobachtete er den Engel.
Nach einigen Minuten beschloss Aro, sich umzusehen. Vielleicht würde er ja etwas Interessantes finden, interessante Aufzeichnungen oder ... irgendetwas.
Bevor er sich in Bewegung setzte, schickte er ein paar Schatten los, um einen besseren Überblick über diesen Irrgarten zu erhalten.
Ziellos schlenderte er die vollkommen unbeschrifteten Reihen der dunklen Holzregale entlang. Sie standen stumm und ordentlich an ihren Plätzen, wie Soldaten, die auf weitere Befehle warteten. Oder wie Grabmäler. Er blieb stehen, drehte sich einmal im Kreis und beugte sich dem Boden entgegen. Hier war es so sauber, als würde täglich eine Putzkolonne nach dem Rechten sehen. Verschwommen konnte er sich sogar im weißen Steinboden erkennen. Und noch etwas war ihm aufgefallen. Aro sah sich um und sprang dann in die Luft. Als seine Füße wieder den Boden berührten, war kein Ton zu hören. Sicher, er konnte sich nahezu geräuschlos fortbewegen, aber diese absolute Stille empfand selbst er als befremdlich. Ein interessanter Ort.
Schließlich bog er in irgendeinen Gang ab, zog wahllos ein Buch vom Brett und schlug es auf.
Die Seiten zerfielen augenblicklich zu Staub.
Einen Moment starrte er auf den blauen Bucheinband in seinen Händen. Bevor er ihn langsam wieder ins Regal zurückschob, sich flüchtig nach links und rechts umschauend. Nachlässig klopfte er sich den Papierstaub von den Kleidern und trat den Rückweg an.
Noch einmal zurückblickend bog er wieder in den Hauptgang und wäre fast mit dem Engel zusammen gestoßen.
Erschrocken fuhren sie beide zurück.
Tyriel setzte an, etwas zu sagen, stockte dann aber. Seine Augen verengten sich. „Was hast du gemacht?"
Woher zum Teufel ...? „Nichts. Mich umgesehen. Ist das verboten?" Er setzte sich in Bewegung, Richtung Eingang und brachte Tyriel so dazu, ihm zu folgen. Den kleinen Seufzer des Engels vernahm er allerdings.
„Ich habe es übrigens gefunden."
Ein schmales, vergilbtes Buch tauchte aus einem der Gänge auf und schwebte jetzt vor ihnen in der Luft. Aro begnügte sich damit, es sich anzusehen, und hielt Sicherheitsabstand. Es wirkte sowieso ziemlich unspektakulär. Mehr als hundert Seiten konnte das kleine braune schmucklose Bändchen nicht haben. Enttäuschend.
Schon lag es wieder sicher in den Händen des Engels, der es beschützend an sich drückte.
Tyriel ging viel zu gedankenlos mit seiner Magie um, bedachte man die Situation, in der sie sich befanden. Auch wenn es nur kleine Zauber – Ein Schatten war zu ihm zurückgekehrt. Aro sprang in den nächsten Gang zwischen zwei Regalen und zog den Engel hinter sich her, ihm den Mund zuhaltend.
Die Engelskrieger waren hier.
Er hatte gehofft, wenigstens ein paar Minuten mehr Zeit zu haben.
„Gibt es einen anderen Ausgang?", hauchte er in Tyriels Ohr.
Dieser hob die Schultern.
Er fragte die Informationen seiner Schatten an. Dazu brauchte er keine Magie, die Spuren hinterlassen würde. Tatsächlich wies ihm einer eine Richtung. Er wusste nicht, wie gut er sich auf diese neuen Untergebenen verlassen konnte, aber es war besser als nichts. Kurz entschlossen packte er das Handgelenk des Engels und setzte sich in Bewegung.
Leise huschten sie die Regale entlang.
Sein Engel schüttelte entschieden den Kopf.
„Nein." Er hatte lediglich die Lippen bewegt, aber das Wort war deutlich.
„Hast du einen besseren Vorschlag?"
Missmutig fiel der Blick des Engels wieder auf die runde Öffnung in der Wand.
Er hatte keine Ahnung, wie oder wofür sie entstanden war. Aber immerhin führte sie aus dem Raum.
„Es führt nach unten, Aro."
„Hast du einen besseren Vorschlag oder nicht?"
Tyriel zögerte, schüttelte den Kopf.
Nickend schwang Aro sich in die schmale Röhre und verschwand augenblicklich im Dunkel.
Im Prinzip war es wie eine sehr lange Rutsche. Er wurde ein paar Mal nach rechts und links geschleudert, aber im Großen und Ganzen hatte er an diesem Weg nichts auszusetzen.
Ohne Vorwarnung endete die Rutschpartie. Er prallte auf den Boden und schlitterte einige Meter über glatte Fliesen, bevor er liegen blieb, in seltsamer alles verschlingender Finsternis. ‚Seltsam', weil selbst er Schwierigkeiten hatte, auch nur irgendetwas zu erkennen.
Mit einem leisen wusch kam der Engel aus der Röhre geschossen, glitt über den Boden, bis er von Aros Körper gebremst wurde.
Aro drehte sich ächzend zu ihm. „Das war doch ganz witzig, oder?"
„Nein! Was ist daran witzig, in völliger Finsternis eine schmale Röhre hinabzurutschen? Was wäre gewesen, wenn sie sich verengt hätte? Was wäre gewesen, wenn – "
„Was-wäre-gewesen-wenn Quatsch. Es ist doch alles gut gelaufen. Meine Diener haben mir versichert, dass die Breite durchgehend ausreichend ist. Außerdem wäre ich dann ja wohl zuerst stecken geblieben und du hättest nach oben klettern können. Wir hätten das schon hinbekommen. Um aber auf deine Frage zurückzukommen: Alleine schon, weil es dich so aus der Fassung bringt, hat sich diese Rutschpartie gelohnt."
Schnaubend rappelte sich der Engel auf. „Typisch Dämon", murmelte er. „Ergötzt sich an dem Leid anderer."
Aro stieß ein Lachen aus, dass von unsichtbaren Wänden zurückgeworfen wurde. Schnell schloss er den Mund wieder. Ah, da waren ja die Geräusche, die er oben vermisst hatte.
„Wo sind wir hier überhaupt?"
„Woher soll ich das wissen, Tyriel?"
„Immerhin siehst du mehr als ich."
„Ich sehe rein gar nichts, Engel", gab er zurück.
Wie aufs Stichwort entzündeten sich Lampen, die schummriges unstetes blaues Licht erzeugten.
Beide schnappten sie nach Luft.
Aro konnte den Engel gerade noch davon abhalten, seine Magie einzusetzen. „Das sind nur Statuen", murmelte er.
Überall standen sie da. Engel und Dämonen, in verschiedenen Posen. Kämpfende. Liebende. Sterbende.
Ihre Schatten tanzten flackernd umher.
Vielleicht gehörte dieser Raum zu der Bibliothek dazu. Vielleicht war es aber auch nur die private Spielwiese eines Künstlers.
„Das sind keine Statuen", flüsterte der Engel. Er legte ihm eine Hand auf den Arm. „Gehen wir. Bitte. Ich will hier weg."
Seine Neugierde ließ ihn näher an eines der Gebilde treten. „Was meinst du mit ‚keine Statuen'?"
„Ich weiß nicht. Lass uns gehen."
Sachte strich er über den steinernen Arm eines Kriegers, der eine Armbrust in Händen hielt und auf nichts Bestimmtes zu zielen schien.
„Nyx", klagte der Engel. In seiner Stimme lag blanke Panik.
Aros Kopf zuckte zu ihm herum.
Zuerst spürte er gar nichts. Dann schien der Stein unter seinen Fingern zu vibrieren.
Etwas hob sich wie ein Schleier, der seine Wahrnehmung getrübt hatte.
Seelen. Der Raum war voller –
Diesmal war es der Engel, der ihn packte, weg- und hinter sich herzog.
Das Vibrieren breitete sich im gesamten Raum aus. Die Statuen bekamen Sprünge. Und fingen an, Laute auszustoßen. Leidend und schmerzerfüllt und zumindest für ihn komplett unverständlich.
„Nein!", quetschte Tyriel hervor, schüttelte immer wieder den Kopf und rannte blindlings weiter.
Hände griffen nach ihnen. Zupften an Kleidern, an Haaren, fuhren über Haut. Schwach. Noch.
Gemeinsam durchquerten sie den Raum, nach wenigen Schritten übernahm Aro die Führung. Erneut ließ er sich von seinen Schatten lenken.
Vor einer großen zweiflügeligen Holztür bleiben sie schlitternd stehen.
Aro drückte dagegen, rüttelte daran, doch sie bewegte sich lediglich knirschend einige Zentimeter vor und zurück. Dann warf er sich gegen das Holz.
„Hilf mir", zischte der Dämon. Mächtigere Magie würde er nur ungern benutzen. Er wusste nicht, ob die Engelskrieger auch hier unten ihre Fährte würden aufnehmen können.
Es wäre außerdem unsinnig, wenn die Tür schlichtweg klemmte.
„Engel!", rief er. Und endlich hatte er seine Aufmerksamkeit.
Sie nahmen Anlauf und warfen sich dagegen. Nach dem dritten Versuch knirschte es lauter und die Tür sprang auf.
Beide fielen in den Raum dahinter.
Eine wogende Masse, die langsam, stockend auf sie zukam. Sich gegenseitig zu bekämpfen schien. Nur einig in ihrer Richtung. Ein vielstimmiger, vollkommen dissonanter Chor.
Aro schlug die Tür zu.
Erst waren leise Stimmen zu hören.
Dann herrschte wieder Stille.
Misstrauisch legte er ein Ohr ans Holz. Öffnete die Tür einen Spalt.
Dann weiter.
Alle waren wieder an ihrem Platz, bewegungslos und stumm wie am Anfang. Die Lichter erloschen zischend.
„Was bei den sieben Höllen ist das hier?" Leise schloss er die Tür wieder.
„Ein Fluch."
Die Stimme kam von rechts unten. Überrascht blickte er auf den Engel, der neben ihm zusammengesackt war. Er zitterte, seine Haare hingen ihm wirr ins Gesicht.
„Diese armen Seelen sind auf ewig gefangen." Tyriel zog die Knie an und schlang die Arme darum. „Wer würde so etwas nur tun? Und warum?"
Kopfschüttelnd half er dem Engel wieder auf die Beine. Tyriel lehnte sich an ihn, vergrub sein Gesicht in Aros Mantel.
Vielleicht hatte das einen Zweck. Vielleicht war das auch einfach nur die kranke Vorstellung von Spaß irgendeines Verrückten. Ob das hier das Werk eines Dämons war? Oder eines Engels?
„Vielleicht sind das die ehemaligen Wächter der Bibliothek. Freiwillig oder unfreiwillig dazu abkommandiert, die Räume zu schützen. Und hier unten in Vergessenheit geraten."
Die Finger des Engels krallten sich in den schwarzen Stoff, bevor seine Hände wieder schlaff nach unten fielen und er spürbar mehrere Male tief ein- und ausatmete.
„Es tut mir leid." Tyriel wischte sich über die Augen und trat zurück, lächelte matt. „Ich kann nicht anders."
Gnade. Mitgefühl. Güte. Wahrheit.
Bestimmte die Position das Wesen eines Engels? Oder war es umgekehrt, hatte sein Wesen seine Position bestimmt?
Egal wie, es waren Ketten, die der Engel nicht so einfach sprengen konnte.
Tyriel starrte immer noch auf die Tür. Sein Blick war leer, seine Augen immer noch geweitet.
Nein. Ein Engel zu sein, so einer wie Tyriel, war sicherlich nicht einfach.
Mit ihm zu reisen war es jedenfalls nicht. Wäre ihm das nicht schon vorher klar gewesen, dann spätestens jetzt, in dem Moment, in dem der Engel seine Magie entfesselte und ein Schwert erschuf, um es als wahres Leuchtfeuer in den Boden zu rammen.
„Hmm, Tyriel?", setzte er sehr langsam und bedächtig an. „Was machst du da?"
Der Engel zeichnete silbrige kunstvoll aussehende Symbole an die Wand. Worte, wie Aro nach einem Moment feststellte, in der Sprache der Engel.
‚Helft ihnen', stand da.
Entschuldigend blickte Tyriel zu Aro. „Ich kann momentan nichts für sie tun. Jedoch zweifle ich nicht an den Fähigkeiten meiner Verwandten. Wenn sie ebenfalls nicht in der Lage sind, zu helfen, dann werden sie sich an die höheren Chöre wenden. So etwas darf nicht geduldet werden."
Der Raum hinter der Tür entpuppte sich als Gang.
„Mit dir hat man nichts als Ärger." Es klang so frustriert, wie er sich fühlte. Aro packte den Engel und gab ein so forsches Tempo vor, dass Tyriel die ersten paar Schritte hinter ihm herstolperte. „Du kannst nicht immer nur an andere denken, Ratte. Ab und an musst du auch an dich denken. Wie kann man nur so absolut ... Du bist selbstlos. Aber was dich betrifft, bist du einfach nur nachlässig."
„Wahrscheinlich hast du recht", folgte nach einiger Zeit der Stille die Antwort.
„Natürlich habe ich das. Vielleicht kann ich dir ja auch noch das ein oder andere beibringen." Als er zurückblickte, begegnete er dem skeptischen Blick Tyriels.
Lachend eilte er den Gang entlang, der sie schließlich zu einer weiteren großen Tür brachte. Aro hieß ihn zu warten, öffnete sie langsam – natürlich ließ sich diese Tür leicht öffnen – und spähte durch einen schmalen Türspalt. Dann stieß er sie ganz auf. Dahinter lagen diesmal Treppen. Treppen, die wieder aufwärts führten.
Ohne weitere Probleme hasteten sie nach gefühlt hunderten von Stufen durch eine Tür, in ein altes Kellergewölbe. Die Tür schlug hinter ihnen zu und verschwand. Mit leicht gehobenen Brauen musterte Aro die Stelle, fuhr mit der Hand über eine kalte, raue Backsteinmauer. Schulterzuckend wandte er sich ab.
Heute konnte ihn nichts mehr überraschen.
Immer noch vorsichtig stiegen sie eine weitere Treppe nach oben. Langsam hatte er von Treppen definitiv die Schnauze voll. Glücklicherweise war diese recht kurz. Eine neue Tür entließ sie in ein Haus. Das nicht unbewohnt war. Er konnte die Präsenz von Menschen deutlich spüren, die sich unruhig in ihren Betten wälzten.
Das war eine interessante Nacht gewesen. Eine, die er nicht unbedingt wiederholen wollte. Und er war wohl nicht der Einzige, der so dachte: Tyriel blieb dicht neben ihm, seine Pupillen waren geweitet und er war bleich.
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